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  #1  
Alt 11.06.2013, 09:58
Rauchquarz Rauchquarz ist offline
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Standard AW: Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Liebe Norma,

Du schlägst Dich seit elf Jahren mit Brustkrebs herum - das ist eben so und Deinen Gemütszustand hat da niemand zu bewerten (kritisieren), es sei denn, Du wünscht Hilfe. Dein Sohn kennt Dich damit seit elf Jahren und sollte doch gelernt haben, damit umzugehen.

M. E. ist hier eher die Schwiegertochter das Problem bzw. ihre Motivation. Hattest Du irgendwo geschrieben, wie alt sie ist? Wie sieht der Umgang mit ihren Eltern aus? Die Renovierungsfragen rühren ja vielleicht aus einer für jüngere Semester noch verständlichen Euphorie, insb. falls es sich um die erste gemeinsame Wohnung handelt. Womöglich hattet Ihr da, wie es ´mal so ist, Eure Hilfe angeboten, weshalb Ihr in jede Kleinigkeit involviert wurdet.

Den Kontaktabbruch halte ich allerdings für ein schwereres Kaliber. Möglicherweise wurde nur ein Grund gesucht, um den Kontakt zwischen Euch und Eurem Sohn zu schwächen. Dies hätte in meinen Augen weniger mit Deiner Krankheit zu tun, sondern vielleicht eher damit, daß Eure Schwiegertochter ihren Mann für sich allein "besitzen" möchte.
Meine Schwägerinnen waren ähnlich unterwegs. Der eine Bruder durfte nirgendwo alleine hinfahren (Verwandtschaft incl.), ohne daß sie gleich angerufen und ihn zurückbeordert hätte. Der andere durfte seine Mutter besuchen, aber nur mit Frau im Gepäck und obendrein deren Schwiegermutter, falls diese gerade in Deutschland weilte. Die Beeinflussung nahm deratige Ausmaße an, daß ich mich schließlich zurückgezogen habe. Meine Mutter dagegen war wie immer dankbar, wenn sich überhaupt einer ihrer Söhne meldete. Beide sind heute längst geschieden.

Wie man sich als Mutter in solch einem Fall verhält, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht weiterhin für den Sohn da sein, wenn er wieder auf der Matte steht und wie gehabt zu den üblichen Anlässen gratulieren.
Auf jeden Fall möchte ich Dir sagen, daß das Verhalten der beiden nach meinem Dafürhalten im Grunde nichts mit Deiner Krankheit zu tun hat bzw. zu tun haben sollte, da dies mehr als anmaßend wäre. Sei Dir gewiss, daß diese Frau auch irgendwann einmal beim Arzt sitzen und ein mulmiges Gefühl haben wird. Spätestens dann wird sie sich in Dich hineinversetzen können.

I. ü. muss man seine eigenen (Schwieger-)Eltern nicht förmlich einladen....

Halt´ die Öhrchen steif!
Rauchquarz
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  #2  
Alt 24.07.2013, 22:21
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Kurze Rückmeldung:

@ Rauchquarz:

Du scheinst tatsächlich voll ins Schwarze getroffen zu haben. "Nur für sich alleine haben wollen" hat allerdings funktioniert. Wir haben keine Einladung zur Hochzeit erhalten; wir durften noch nicht einmal das genaue Datum erfahren.

Ja, eines Tages kommt die Erkenntnis auch bei jungen Menschen, aber dann ist es zu spät, sich für schlimmste Fehler zu entschuldigen.

Das Leben geht irgendwie weiter. Wenn die Zukunft gestorben ist, bleiben immer noch Vergangenheit und Gegenwart.

Alles Gute für alle!

LG
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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  #3  
Alt 29.07.2013, 21:44
Ed1 Ed1 ist offline
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Beiträge: 284
Standard AW: Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Hallo Norma, hab selber keine Kinder, doch das ist wohl wirklich ein starkes Stück. Ich kann deinen sohn eigentlich nicht verstehen, dass er nicht einmal auf den tisch haut

Es tut mir leid für Dich, dass du das mitmachen musst.

Aber es ist gibt es schöne weisheit:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

In diesem Sinne wünsche ich Dir auch alles Gute, das Blatt kann sich im Leben oft schnell wenden...

lg
ed
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  #4  
Alt 11.11.2013, 10:01
niemand2013 niemand2013 ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Eigentlich hatte ich mich nun in diesem Forum angemeldet, weil in meiner Familie gerade eine mir nahestehende Person an Krebs erkrankt ist. Um diese schwierige Zeit besser verarbeiten und mich mit Informationen eindecken zu können, bin ich nun hier. Jetzt bin ich aber auf diesen Thread gestoßen und dachte, dass ich mir hier mein Herz ein wenig Off-topic ausschütten kann.

Meine beste Freundin hat dieses Jahr eine sehr ähnliche Situation erlebt, wie Norma!
Da ich auch als Trauzeugin fungiert habe, war ich bei allem hautnah dabei. Schon zu Beginn des Jahres fing es damit an, dass die Schwiegermutter jemanden aus der Familie des Bräutigams einlud, ohne es wirklich mit dem Brautpaar abgesprochen zu haben. Meine Freundin (also die Braut) war darüber so traurig, dass ich noch heute nicht verstehe, wie sie ingesamt so ruhig bleiben konnte. Sie sagte aber immer wieder, dass die Krebserkrankung ihrer Schwiegermutter wahrscheinlich zu ihrem gedankenlosen Handeln beitrug.
Nach einem großen Streit und einem gemeinsamen Urlaub, war der Kontakt dann so zerbrochen, dass die Hochzeit ohne die Familie des Bräutigams stattfand.
Tatsächlich hatte ich die ganze Zeit über den Eindruck, dass meine Freundin viel mehr damit zu kämpfen hatte, als der Bräutigam.

Mittlerweile ist es so, dass über ein halbes Jahr seit dem letzten Kontakt vergangen ist und weiterer Kontakt scheint von beiden Seiten nicht gewollt.

Dass die Schwiegermutter bald Oma wird, wird sie wohl nicht erfahren, aber da denke ich mir doch - man sollte doch wieder zueinander finden, oder?

Für meine Freundin wünsche ich mir, dass mehr Verständnis von ihrer Schwiegermutter kommt. Aber ich merke immer mehr, dass jemand der an Krebs erkrankt ist, irgendwie anders denkt!

Ist es möglich, dass du Norma, das Ganze einfach anders wahrnimmst als dein Sohn und deine Schwiegertochter?
Manchmal glaube ich nämlich, dass das das Hauptproblem bei meiner Freundin und ihrer Schwiegermutter ist!

Alles Liebe und Gute!
Die Pinnomaus!
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  #5  
Alt 18.11.2013, 01:07
Norma Norma ist offline
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Beiträge: 1.157
Standard Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Zitat:
Zitat von Ed1 Beitrag anzeigen
Aber es ist gibt es schöne weisheit:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

In diesem Sinne wünsche ich Dir auch alles Gute, das Blatt kann sich im Leben oft schnell wenden...
Liebe Ed1,

vielen Dank für deine warmherzigen Worte!

Ja, das Blatt kann sich wirklich oft ganz schnell wenden...

Dir auch alles Liebe und Gute!

Zitat:
Zitat von niemand2013 Beitrag anzeigen
Für meine Freundin wünsche ich mir, dass mehr Verständnis von ihrer Schwiegermutter kommt. Aber ich merke immer mehr, dass jemand der an Krebs erkrankt ist, irgendwie anders denkt!
Du musst gesund sein, wie schön! Sei jeden Tag dankbar für dieses Geschenk!

Natürlich denken Krebskranke anders; jedenfalls die, die ich kenne. Vieles, was man früher als Selbstverständlichkeit angesehen hat, wird heute mit anderen Augen gesehen: Erholsamer Schlaf, schmerzfreies Aufstehen, duftende Brötchen, Sonnenschein, Vogelgezwitscher, blühende Sträucher... alles Dinge, die eine völlig neue Bedeutung bekommen haben.

Manchmal verläuft das Leben nicht so, wie man es sich gewünscht hat. Dann heißt es: Verzweiflung und Tränen zulassen; Zeit vergehen lassen um sich dann wieder neu zu finden und neu zu orientieren.

Das haben wir getan. Wir haben den familiären "Zustand" inzwischen so annehmen können, wie er gerade ist. Sollte er sich wieder ändern... auch gut. Wir sind nicht nachtragend.

Auf keinen Fall würden wir uns aufdrängen oder betteln, um ein eventuell geborenes Enkelkind mal sehen zu dürfen. Unser Sohn dürfte seine Eltern diesbezüglich gut genug kennen. Zu verzichten, damit es den eigenen Kindern gut geht, ist uns schon immer sehr leicht gefallen.

Auf seinem Weg begleiten ihn derweil unsere Gebete; wenn ich ihm etwas mitteilen dürfte, wäre das die Erinnerung an das 5. Gebot. Verstehen würde er es momentan aber wahrscheinlich sowieso nicht...

Bleib gesund!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Geändert von gitti2002 (18.11.2013 um 11:58 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #6  
Alt 19.11.2013, 09:52
niemand2013 niemand2013 ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Ja, ich bin gesund und danke Gott jeden Tag dafür.
Deshalb sage ich ja auch, dass es mir schwer fällt mich in jemanden, der krank ist oder krank war, hinein zuversetzen.

Aber bedeutet dir die Familie nicht alles?
Nie könnte ich mir vorstellen mit meiner Familie zu brechen.
Nun ist es aber auch so, dass ich mit meinen Eltern gemeinsam im Haus wohne und wir schon immer einen sehr innigen Kontakt haben.
Bei dem Mann meiner Freundin war der Kontakt zu seinen Eltern, nach seinem Auszug nicht mehr wirklich stark. Zu Geburtstagen und Feiertagen wurde sich zwangsläufig gesehen - mehr aber eben nicht. Und selbst darüber war er genervt.

Aber das ist auch kein Wunder. Nach allem was ich heute weiss, ist es in meinem Fall keinesfalls die Schwiegertochter Schuld! Da sind sich alle im Umfeld, einschließlich die Eltern der Freundin die als letztes Kontakt mit der Schwiegermutter hatten, sicher.
Dass sich eine Mutter so unsagbar dumm verhält, ist für mich aber noch immer nicht zu verstehen.


Du liebe Norma, scheinst da aber ja ganz anders zu sein.
An deiner Stelle würde ich hier aber eher die Beziehung zu deinem Sohn in Frage stellen, als der Schwiegertochter die alleinige Schuld zu geben. Nichts im Leben könnte mich von meiner Mutter oder meinem Vater trennen.
Dass dein Sohn nun aber auch keinen Kontakt mehr zu dir möchte, lässt mich eben aufhorchen!? Deshalb wiederhole ich nochmal meine Frage von oben:
Ist es möglich, dass dein Sohn und du die ganze Sache völlig anders wahrnehmen?

Alles Liebe und Gute!
Die Pinnomaus!
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  #7  
Alt 24.11.2013, 15:29
Wangi Wangi ist offline
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Beiträge: 1.389
Standard AW: Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Entschuldigung, aber was soll daran anders zu verstehen sein?

Von Norma wurde doch nur um Rücksichtnahme gebeten und das mit Recht!
So wie sie hier rüber kommt ist sie nicht der Typ der sagt: Nun macht mal euren Kram alleine, ich hab keinen Bock und kein Interesse und wenn euch das nicht passt bin ich weg.
Bin auch an Krebs erkrankt, 2009 und auch jetzt noch spüre ich die Schlappheit. Auch die Behandlung, Bestrahlung und Chemo, zehrt immer noch an den Kräften. Den normalen Alltag bekommt man gut hin, aber irgendwelche, wenn auch kleinen "Ereignisse" stressen. Das fängt schon mit einem Kaffeebesuch an. Und wenn das auch noch wochenlang so geht, kann ich die Reaktion von Norma sehr gut verstehen.
Natürlich fällt es einem schwer wenn es in der Familie Unstimmigkeiten gibt, aber da muss auch der Selbstschutz eingreifen.
Wenn sich jemand entschuldigen müsste dann wären das der Sohn (hauptsächlich) und an 2. Stelle die Schwiegertochter.

Norma, ich wünsche Dir ganz viel Gesundheit und pass weiterhin gut auf dich auf.

Liebe Grüße
Wangi
__________________

Geändert von Wangi (24.11.2013 um 15:31 Uhr)
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  #8  
Alt 26.11.2013, 08:08
Mathias974 Mathias974 ist offline
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Standard AW: Fehlende Kraft für die Familie. Hier:Schwiegertochter

Hallo zusammen,

ich muss da nun auch mal was zu schreiben, weil ich muss mich hier gerade echt beherrschen bei einigen was man hier so liest.
Zu aller erst, ich bin selbst betroffener mit LK Metastasen. Anfangs dachte ich mir auch, als "Gesunder", so schlimm kann das ja nicht werden. Pustekuchen ist, denn kein Gesunder wird jemals auch nur im Ansatz verstehen, was du während einer Krebstherapie durchmachst. Was dein Körper an Schmerz ertragen muss, was die Psyche am leiden ist.
Es ist eine Sache einen Krebskranken zu sehen, wie er sich verändert, nur siehst du nicht was innerlich passiert.
Ich kann Norma voll und ganz verstehen und ich würde mich nicht anders verhalten. Der Krebs verändert Dich und wer damit nicht klar kommt, hat auch in meinen Leben nichts mehr verloren und da wäre es mir egal wer es ist.

Dir liebe Norma wünsche ich alles Gute und fühle Dich mal gedrückt, denn gerade jetzt zur Weihnachtszeit sind das unnütze Probleme die dein Sohn hätte umgehen müssen.

LG
Mathias
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