Krebs überstanden aber ich kann mich nicht freuen ?!?!

[Anna_Klar]

Hallo an alle, die wir das Gleiche schicksal teilen...
Ich habe öfters überlegt mich hier anzumelden und habe es heute nach einem halben Jahr doch getan um mir von euch Hilfe geben zu lassen und hoffe diese auch kriege!
Mein Vater,41 Jahre, erkrankte vor einem halben Jahr an Lungenkrebs (kleinzellig,limited diseas)...Chemo und Bestrahlung alles hinter sich,die momentane Diagnsoe: Tumor ist weg!
Mein Vaer,Meine Mutter und die Mutter meines Vaters sind die die eigentlich Familär am meisten betroffen sind.(Kleine Famile,wenig Freunde).
Dass der Krebs soweit wohl erstmal überstanden ist,ist seit knapp 1,2 Monaten offiziell.....Es heisst er sei Verschwunden,der Tumor...
Mein vater ist wieder Lebensfroh,happy,ganz anders geworden.......Doch mein Problem ist: ich kann mich nicht richtig darüber freuen und weiß nicht woran es liegt.Ich bin eins ehr emotionaler Mensch und in der ANfangszeit, wo die Diagnose noch nicht stand, und auch noch kurze Zeit danach haben meine Familie und ich sehr viel darüber geredet, was auch gut tat. Doch seitdem es so ist dass der Krebs wohl überstanden ist, was ja eigentlich fast unmöglich ist, habe ich das Gefühl dass ich mich darüber garnicht freuen kann.Mit meinenEltern rede ich nicht darüber,weil es mir unangenehm ist,aber ich habe ein riesiges PSyches Problem damit....Ich habe schuldgefühle meinen vater nicht vor freude in die arme springen zu können und sich zu freuen....
Es ist fast so als würde ich es verdränegn obwohl ich garnicht der Typ für sowas bin.Ich würde gerne wissen ob jemand damit Erfahrung gemacht hat und woran das liegen könnte......Ich würde mir so gerne das Herz ausschreiben...Bitte antwortet mit und gebt mir Ratschläge...das würde so gut tun weil soviel ich auch mit Freunden reden könnte.....niemand verstehe miene Gefühle,denn niemand ist in meiner Situation!!!!
Anna grüsst und bittet um Hilfe!

[struwwelpeter]

Liebe Anna,

es ist kein leichter Weg den ihr gemeinsam als Familie gegangen seid! Es ist eine Erkrankung dir wirklich fürchterlich ist und die von jedem unsagbar viel abverlangt!
Geheilt! In Remission!
Und Du kannst Dich nicht darüber freuen?!?
Ja, irgendwie glaube ich Dich verstehen zu können. Kann es sein, daß Du dem "Braten" nicht traust? Das Du große Angst um Deinen Vater hast und eine noch größere Angst davor, das der Krebs zurückkommt?
Ich kann mir vorstellen, daß Du sehr belesen bist und genau auch gelesen hast, wie die Heilungschancen sind?
Aber: Es sind Statistiken - auch nicht unbedingt immer aktuell!
Angst und Vorsicht sind berechtigt, die Freude bei Deinen Eltern auch - es nutzt nichts, wenn Du an das denken solltest, was evtl. kommen könnte! Lebe heute glücklich mit Deinen Eltern, ihr habt doch wahrlich bereits eine schwere Zeit hinter euch.
P.S. Ich kenne mich nicht großartig mit Lungenkrebs aus - allerdings würde ich auch sehr verhalten in meiner Freude sein.
Ein Tipp: Lebe jeden Tag neu - Freue Dich, solange es Deinem Vater gut geht - solange alles im grünen Bereich ist! Wer weiß schon, was morgen ist!!!

Dir alles Gute

struwwelpeter

[Ulla Krefeld]

Liebe Anna,

ich kann sehr gut nachfühlen, wie es Dir dabei geht. Aber Du wirst sehen, die Zeit wird das schon für Dich regeln. In der Zeit, wo die Diagnose für Deinen Vater gestellt wurde, ist man geschockt, ziemlich hilflos vor Angst, der Vater könnte diese Welt so früh bereits verlassen. Auch das muss erstmal verarbeitet werden. Man steckt noch voll in diesem Schock und auf einmal kommt da ein Lichtlein her, das Leben geht doch weiter.

In der schlimmen Zeit der Chemotherapie hat Deine Familie fest zusammen gehalten, Ihr habt viel geredet. Und weil Du Dich zu diesem Zeitpunkt schon viel informiert hast, nahm man auch Deine Worte ernst. Das ist nun vorbei. Es ist normal, dass Deine Eltern dieses Thema nun "totschweigen" möchten.
Du sagst, Dein Vater habe sich verändert, auch das ist völlig normal, wenn man als Betroffener dem Tod fast in die Augen geschaut hat.

Mach Dir aber bitte nun kein schlechtes Gewissen, dass Du Dich nicht so richtig mit freuen kannst. Gefühle lassen sich manchmal nicht erklären. An Deiner Stelle - bist ja noch sehr jung - würde ich mich nun ablenken. Sei froh, dass Ihr diese schlimme Phase Eures Lebens überwunden habt. Eines Tages wirst Du die grosse Freude in Dir fühlen können, da bin ich mir sehr sicher. Spätestens, wenn Du ihm das erste Enkelkind präsentierst!!

So Liebes, jetzt raus aus dieser Opferrolle und rein ins Vergnügen. Beschäftige Dich in Deinem Alter nicht mit Krebs und Tod, das Leben hat weitaus mehr zu bieten!

Alles Liebe

Ulla

[Anhe]

Hallo Anna,

als Betroffene (Diagnose 2003 kleinz.Bronchialkarzinom) mit bis jetzt anhaltender Remission kann ich durchaus nachvollziehen, warum die Freude nicht Oberhand nimmt. Wenn man im Internet recherchiert, wenn man Mitpatienten an der gleichen Diagnose versterben sieht, wenn man die Beiträge auch hier im Krebskompaß liest, dann ist der Glaube so unwirklich, "es" geschafft zu haben. Genauso wird es Dir als Tochter ergehen. Einerseits will man bedingungslos auf den Zustand der Genesung vertrauen, andererseits sitzt einem die Angst und Qual im Nacken. Ich glaube, genau diese Angst verhindert die Freude, weil man dem "Frieden" nicht traut - gerade, weil man informiert ist. Die gepeinigte Seele klopft leise an die Ratio und flüstert....es ist geschafft....und der Verstand stellt sich quer und murmelt....warum sollten ausgerechnet WIR es geschafft haben? Noch ist nichts entschieden, noch kann ein Rezidiv jegliche Hoffnung zerstören....

Ich lebe bis heute mit diesen Zweifeln und mit dieser Angst. Aber auch die Tage mit Freude und Lebensmut werden immer mehr. Der Krebs wurde bei Deinem Vater sehr sehr früh entdeckt, es scheint ihm - nach Deinen Zeilen zu urteilen - gut zu gehen. Du wirst sicherlich noch einige Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten, um der Remission zu vertrauen, um die Angst zu verlieren, daß Dein Vater geht. Aber...genau diese Zeit arbeitet auch für Deinen Vater und für seine Genesung.

Ich wünsche Dir, Deinem Vater sowie Euren Lieben alles erdenklich Gute.

Anne

[Anna_Klar]

Nachdem ich schon einen Thread eröffnet hatte und schildertete dass ich Probleme habe mich über das verschwinden des Tumors meines Vaters zu freuen,glaube ich dass es auch daran liegt dass ich mich mit dem ,,verschwinden" und ,,wiederkommen" eines Tumors noch garnicht richtig beschäftigt habe und möchte somit EUCH Fragen was ihr wisst und für Erfahrungen habt.
#wie lange kann es dauern bis er wieder kommt?(kleinzeller)
#ist das wiederkommen körperlich ,,schlimmer"?
#ist er nun schwerer zu behandeln?

Ich wünsche euch enen schönen Abend und sende sonnige Grüße

[gabiselbst]

Liebe Anna,
das sind ganz viele Fragen, die eigentlich nur der liebe Gott beantworten kann. Denn bei jedem verläuft diese Krankheit anderst. Es gibt tatsächlich Menschen, die nach 5 Jahren immer noch Ruhe haben. Oft ist es aber auch, dass nach einem ´- zwei Jahre die Metastasen wieder erwachen. Aber auch dann geht es ihm nach der Chemo gut. Ein Problem ist leider auch, dass sich Gehirnmetastasen bilden. Der Krebs sucht sich ein anderen Weg wenn er nicht mehr in der Körper darf. Das haben auch wir erleben müssen. Wobei die 25 Bestrahlungen, die mein Schwiegervater bekommen hatte für ihn "easy" waren. Danach war er längere Zeit im Urlaub.
Prognosen kannst du keine stellen. Wie gesagt, jeder Mensch ist anderst. Was ich aber sehr oft lese sind zusatztherapien, wie z. B. Mistelspritzen die helfen und aufbauen. Lese mal nach
lasst es euch gut gehen
liebe grüsse
gabi

[Juliane1979]

Hallo Anna,

ich finde es gar nicht so schlecht, dass Du bisher im "Jetzt" gelebt hast (so klingt es für mich) und Dich mit dem was kommen kann noch nicht beschäftigt hast. Es ist doch toll, dass Dein Vater eine Remission hat. Soweit ich weiß erreichen das nur etwas die Hälfe der Patienten mit >Diagnose Kleinzeller. Damit erhöht sich auch die Chance, länger oder immer Ruhe zu haben. Es hängt aber auch sehr vom Stadium zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. Die Ärzte Deines Vaters sollten ihm eine Prognose mitgegeben haben, aber wie hier schon geschrieben, kann niemand wirklich wissen was passieren wird. Diese Ungewissheit ist sicher nicht leicht, aber da Euch niemand wirkliche Sicherheit geben kann, versucht Euch über den Teilerfolg zu freuen und das schöne Wetter zu genießen.

viele Grüße
Juliane

[milki1]

Liebe Anna,

ich habe vorerst noch einmal in Deinem anderen Thread gelesen um zu sehen, was genau Du über die Ausweitung bzw. TNM Einteilung geschrieben hast.

Vorab, niemand kann Dir sagen, ob ein Krebs wieder kommt, wie er wieder kommt oder wann er wieder kommt. Ich selbst kenne auch die Frage, mit der man sich zermatert, bei uns ging es leider ziemlich schnell, aber und das ist entscheidend, hat mein Vater von vornherein ein T4 N2 M1 Leber, Extensive Disease gehabt. Was heißt, dass er nur noch palliativ (sympthombezogen) und nicht kurativ (auf Heilung beziehend) behandelt wurde.

Dein Vater hatte in seiner Stadieneinteilung den Vermerk: Limited Disease. Bei Limited Disease, heißt es dass eine Stadieneinteilung bis IIIA bzw. IIIB in der TNM Klassifiezierung von T2-T4 (Grösse des Tumors), N1-N3 (Befall der umliegenden Lymphknoten), M0 (keine Fernmetastasen) vorliegt und hier auf "kurativ" (Heilung) behandelt wurde.

Wenn also wie bei Euch die Behandlung abgeschlossen ist, und keine Tumorreste mehr zu sichten sind, hat Dein Vater die allerbesten Chancen, dass eben dieser Krebs nicht mehr auftreten wird!

Natürlich kann man sich jetzt durch Statistiken über Statistiken wühlen und sich Gedanklich zerreißen, aber ich kann Dir nur raten, tu es nicht! Jeder Mensch ist anders, gehört einfach nicht in irgendeine Statistik und Dein Vater hat wirklich die besten Voraussetzungen. Er ist schließlich auch noch sehr jung und hat bestimmt in der kommenden Zeit wieder genug positive Energie und die richtige Einstellung, so dass er noch richtig alt werden wird und selbst noch irgendwann seine Enkelkinder miterlebt!

Mein Tipp: Feiert den Tag des letzten Abschlussgesprächs mit der Info "alles weg", wie einen Geburtstag und lebt das Leben umso intensiver weiter!
Mit der Zeit wirst auch Du wieder ruhiger werden und Dich mit freuen können....

Alles Liebe für Euch
Milki

[britta_sta]

Hallo Anna,

ich verstehe deine Angst, aber schau: Dein Vater hat eine zweite Chance bekommen! Du weißt nun, wie es ist, wenn das Leben auf einmal zu Ende zu gehen scheint... Genieße die Zeit mit deinem Vater, freue dich mit ihm, verbringe Zeit mit ihm! Ich bin mir sicher, daß du die Angst überwinden wirst! Gib deine Angst ab... an Gott... oder an wen oder was auch immer du glaubst... Es braucht sicher Zeit, bis man sich wieder richtig freuen kann, aber denk einfach an deinen Dad. Der möchte sicher auch eine fröhliche Tochter neben sich haben und keine, die von Zweifeln geplagt ist :-)

Alles Liebe dir und deiner Familie!

Britta

[Ulla Krefeld]

Liebe Anna,

was willst Du von uns?????????????

Was soll der neue Thread mit Sterbebegleitung/Sedieren etc.
Dein Vater hat es doch geschafft!!!


Mein Gott nochmal.......................

[Schnucki]

Liebe Ulla,

vielleicht kam ein Rezidiv - es war schließlich ein Kleinzeller .........

Edit sagt, dass die Geschichte im Hinterbliebenenforum steht.

LG

Astrid

[Ulla Krefeld]

Schnuckilein,

lies mal bitte die Threads durch. Eine komplette Behandlung des Vaters in 4 1/2 Monaten einschliesslich Chemo und Bestrahlung?? Dann eröffnete sie zwei Threads, dass sie sich über die Remission des Vaters nicht freuen könne. Im Sommer Rezidiv, erst im Sept. Chemo ?? und wie sie schreibt, ist er vor 1 1/2 Monaten gestorben.

Und dass sie sich jetzt sogar im Hinterbliebenen Forum selbst schreibt, beweisst mir, dass dieses Mädchen nicht echt ist und uns hier rund herum verarscht.

Sorry -

Beitrag von Anna an sich selbst geschrieben:

meinst du du könntest mir noch mehr erzählen von den Sterbestunden? Das würde mich sehr interessieren.........

und

Ja, ich finde, dass die Idee zu diesem Thread ganz gut ist! danke



Liebe Grüsse Ulla

[luttie]

Liebe Anna,

Bitte bitte freu dich. Habe mit Freude deinen Thread gelesen. Dein Vati hat ein zweites Leben bekommen. Ja mit der Angst im Hinterkopf wird eure kleine Familie immer leben müssen, aber du wirst die Kraft bekommen. Endlich einmal eine gute Nachricht. Ich wünschte mir wäre das wiederfahren.

Sei ganz lieb umarmt

[Ulla Krefeld]

Luttie, wer lesen kann, ist klar im Vorteil!!!

[luttie]

Liebe Ulla ich weiß was du meinst, aber man sollte nach vorn schauen und die Hoffnung nicht aufgeben. Du bsit doch das beste Beispiel. Ich habe alle deine Threads gelesen und bewundere deine Kraft und Stärke. Man sollte doch anderen Menschen Mut machen. Ich weiß wieviel Nerven und Kraft es kostet diesen Weg zu beschreiten und durchzumachen.