Eierstöcke... Bestrahlen?Operieren?Medikamentös platt machen? was sind die Folgen??

[HongKongLove]

Hallo..

Bei der Information für die Bestrahlung hab ich so nebenher mit bekommen das man ja jetzt noch die Eierstöcke bestrahlen könnte/sollte.
Ich hatte das bisher so verstanden das sie vermutlich durch die Chemo schon erledigt sein könnten, meine Tage hab ich jedenfalls nicht mehr.

Nun soll es wohl radikaler gemacht werden , aber es kommt mir doch irgendwie so nebenbei vor.Und auf meine Sorgen die ich da habe wurde leider garnicht engegangen. Ich hatte eher das Gefühl das man nicht verstand, das ich nicht einfach froh bin das man alles so schick behandeln kann mit der Hormonbehandlung.
Ich meine ok das find ich ja auch gut, aber ich habe eben auch Sorge um mein weibliches Leben. Was zB ist nach einer Bestrahlung dann noch los.. so mit dem Interesse am Sexualleben und so..
Ist man dann nur durch die Wechseljahre im Turbo durch..oder ist das alles viel radikaler??
Ich finde es sehr unangenehm das immer auf meine Fragen die mein normales Leben betreffen bei den Ärzten nicht eingegangen ist, manchmal hab ich das Gefühl ich habe jetzt nur noch ein Interesse zu haben.. nämlich den Krebs. Ganz am Anfang hieß es noch das man eben sehr gründlich ist ich aber praktisch schon nach der 2. OP nichts mehr hatte.
Jetzt fühl ich mich wie in ner Mühle.
Und vorallem nicht informiert über die NW die passieren durch die Hormonbehandlung :-(

Seit doch so lieb und berichtet mir von euren Erfahrungen mit der Hormonbehandlung

LG HKL

[gela 77]

Liebe HKL,
bin gela und komme aus dem Gebärmutterkrebsforum,hoffe,ich darf die trotzdem antworten.
Bei meiner OP wurde radikal alles entfernt,auch die Eierstöcke.Somit fehlten mir von Heute auf Morgen Hormone.Die üblichen Wechseljahrs Beschwerden stellten sich ziemlich bald ein.Undzwar genauso wie überall beschrieben.Hitzewallungen,Schlafstörungen,schlech te Laune u.s.w.
Fällt mir schon schwer damit umzugehen,aber mir bleibt ja nichts anderes übrig.Das mit dem Sex hatte mich auch nicht mehr interessiert,bis vor ein paar Wochen,da war es wieder da dieses Gefühl.Man was habe ich mich gefreut..Muss dazu sagen,es war seit einem Jahr verschwunden.
Das sagt mir,um Spass am Sex zu haben braucht man seine Unterleibsorgane nicht zwingender Weise.Alles Kopfsache..
Eine Hormonbehandlung kamm bei mir aus gesundheitlichen Gründen nicht in Frage,kann dir dazu also auch nichts sagen.
Hoffe,dir ein klein wenig geholfen zu haben.
Liebe Grüße gela

[Hulda]

Liebe HKL,

Deine Bedenken kann ich absolut verstehen. Mir wurden im Anschluß an die Ablatio auch die Eierstöcke entfernt. Seitdem bekomme ich Femara. Das Ganze ist nun schon fast 2 Jahre her - aber Interesse am Sex habe ich immer noch nicht.
Bin schon glücklich, dass ich die üblichen Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, Schlafstörungen so einigermaßen in den Griff bekommen habe.
Durch den Hormonentzug sind bei mir auch alle Schleimhäute ausgetrocknet. Könnte mir aus dem Grund auch schon nichts vorstellen

Glücklicherweise habe ich einen Mann der sehr viel Verständnis hat und der trotzdem zu mir hält.

Vielleicht haben ja andere Userinnen bessere Erfahrungen gemacht - aber bei mir ist es eben so.

Bin zwar total traurig und auch immer etwa ängstlich, wie lange mein Mann das bereit ist mitzutragen - aber im Moment ist mir das Überleben einfach wichtiger.

Liebe Grüße
Hulda

[gela 77]

Liebe Hulda,
lese gerade deinen Bericht und bin total erschrocken.Wurdest du denn nicht z.B. durch deine GYN.oder aber im KH darauf hingewiesen,das du gegen trockene Schleimhäute etwas unternehmen kannst?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Hormongel o.ä.der Trockenheit entgegen zu Wirken.Lasse dich da doch nocheinmal beraten.
Nicht nur für euer Sexualleben sondern in erster Linie ist es für dich wichtig deine Schleimhäute so zu pflegen,das sie nicht austrocknen.Denn irgendwann fängt es an die Weh zu tun,beim sitzen,stehen,gehen...
Tu dir selber was Gutes!
Liebe Grüße gela

[Hulda]

Liebe Gela,

das Thema wurde und wird bei mir völlig ausgeklammert.
Als man mir die Eierstockentfernung mitgeteilt hat, wurde ich völlig überfahren - mir wurde gesagt dass es einfach notwenig ist, es wären Zysten zu sehen und bevor man ein Risiko eingeht..........
Es wurde damals irgendwie völlig verharmlost - mir wurde nur gesagt dass ich dadurch eben in die Wechseljahre kommen würde. Das wäre alles nicht so dramatisch.
War damals einfach noch total geschockt, verwirrt und im Nachhinein komme ich mir vor wie das Schaf das zur Schlachtbank geführt wurde.

Als ich meine Gyn mal wegen der trockenen Schleimhäute angesprochen habe, meinte sie nur dass ein Hormongel bei mir wg. hormonellem BK nicht in Frage käme und ich müsse da einfach durch.........habe mich daraufhin natürlich auch nicht mehr getraut die Onkologen zu fragen.

Als ich letzte Woche zu meiner monatlichen Zometa-Infusion war, habe ich das Thema Hautprobleme ganz allgemein und Schleimhäute nochmals erwähnt - dass ich da schon Probleme hätte - da wurde mir nur bestätigt, dass dies von der Therapie käme und fertig.

Ehrlich gesagt, ist es mir auch ein wenig peinlich das Thema nochmals irgendwie anzusprechen........

Habe im Moment auch irgendwie eine Phase in der ich wieder völlig ängstlich und verunsichert bin...........
Aber ich arbeite dran

Liebe Grüße
Hulda

[gela 77]

Liebe Hulda,
das Gefühl überfahren zu werden kenne ich auch nur zu gut.Meine OP ist jetzt schon ein Jahr her und erst jetzt fange ich mit der Krankheitbewältigung an.
Aber,liebe Hulda es sollte dir zumindest gegenüber deinen Ärzten nichts "peinlich" sein.Du musst immer daran denken,für die ist es Alltag und nichts besonderes,wenn man von Scheidentrockenheit redet.
Nur,wenn man nichts sagt kann einem auch nicht geholfen werden.
Die Problematik bei BK war mir nicht so bekannt.Aber die Forschung schreitet voran und vielleicht gibt es ja schon Mittel,die du auch nehmen darfst?!
Liebe Grüße
gela

[HongKongLove]

Hallo ihr Beiden
Na sowas.. da sind ja meine Befürchtungen so was von bestätigt!

Ich fühle mich auch überfahren und informiert eben auch nicht.

Klar, ist das ja interessant, das der Tumor eben Hormonabhängig ist und so behandelt werden kann. Aber leider interessiert sich wohl auch keiner mehr für die weitere Lebendqualität. Vorallem wenn es mal so eben nebenher erwähnt wird, als wollten sie einem nen Pickel ausdrücken.
Um dem Kind den richtigen Namen zu geben .. es ist eine Kastration und wenn auch medizinisch begründet, doch auch kein Pappenstiel!
Als ichs angesprochen habe, kam ich mir wie ne Nymphomanin vor. Und als wäre es doch nun nur noch verständlich das man alles nun nur noch unter diese Diagnose zu stellen hat.
Ich war, weil ich den Tumor früh erkannt hate (gottseidank) noch nicht krank bzw eben quasi nur an der Brust. Und habe jetzt eben das Gefühl ich habe mich dem zu opfern. Und keiner mag mit mir drüber reden. bzw soll ich dann zu nem Psychotherapeuten. Was soll ich da.. wenn ich doch nur normale Fragen stelle.

Allerdings frag ich mich eben auch .. wieviel ist bei der Lust hormonell und wieviel Kopf (und wieviel davon dann wieder hormonell ausgelöst.. ) denn ich kenne das auch immer wieder aus Partnerschaften das ich nach ner Weile aber so gar keine Lust habe. Wäre also auch interessant wie es ist wenn man trotz der Eierstockbehandlung dann nen neuen Partner hat...

LG

HKL

[Rosmarin]

Ich bin seit einem reichlichen Jahr ohne Eierstöcke also kastriert. Sexuell ist es etwas ruhiger, aber wir sinbd nicht seltener dran, sage ich mal. Regelmäßiger Sex a,so vielleicht 2x pro Woche wirkt sich gut auf die Durchblutung der Schleimhäute aus. hat mir neulich auch die Gyn bestätigt. Am Besten gar keine langen Zeiten ohne erst einreißen lassen, sondern schön regelmäßig weitermachen. Natürlich kanns durchaus eine Extra Verwöhnung sein. So komme ich ohne irgendwelche Mittel aus. Es ist etwas anders als vorher, aber trotzdem erfüllend.

Als Nebenwirkung des Hormongaus habe ich mit Depression zu kämpfen, was aich aber mit Johanniskraut, Bewegung und Aufenthalt im Hellen ganz gut aushalten kann. Von alleine kommt es nicht, ich muß mich schon oft sehr aufraffen.

Ich mahce gegen ärztliche Empfehlung keine Antihormontherapie, mir reicht esauch so.

Mit Wallungen komme ich zurecht, es gibt Schlimmeres für mich(zum Beispiel Migräne). Ersatzsachen im Rucksack sind nicht schlecht

Und aufs Gewicht muß ich achten, anscheinend versucht mein Körper den Hormonmangel auszugleichen, indem er Fettgewebe ansetzt, um dort Östrogene zu machen, aber ich bin noch(wieder) im Normalbereich(vorher sehr schlank).

Ich habe mich selbst für die Eierstockentfernung entschieden.

LG, Anne

[Löwin]

Hallo,

Nach BK- Diagnose 11/08 und bestätigter BRCA 2 Mutation hab ich im 10/09 die prophylaktische Eierstockentfernung vornehmen lassen.

Bin jetzt 41 Jahre und dadurch ja postmenopausal( lt. Brustzentrum)
Nach Absprache mit meiner Onkologin wechsle ich jetzt von Tamoxifen( 1 Jahr genommen)auf Arimidex.
Wer hat aufgrund der Eierstockentfernung auch auf Arimidex gewechselt und wie sind Euere Erfahrungen? Muß dazu sagen, daß ich Tamoxifen gut vertrage und deshalb schon etwas Angst vor dem neuen Medikament habe.

LG
Löwin

[Strunki]

Hallo Löwin,
auch ich bin seit letztem Jahr "eierstocklos". Der erste wurde mir 2008 entnommen, da sich dort eine 6 cm große Zyste befand. Im August 2009 musste dann der linke dran glauben, da sich auch dort Zysten "angesiedelt" hatten. Ich wurde kurz darauf von Tamoxifen auf Arimidex umgestellt. Leider hatte ich schlimme Nebenwirkungen (täglich morgens Übelkeit, Schwindel, Schlappheit, Durchfall und Magenschmerzen), die ich 3 Monate ertragen habe. Die Ärzte meinten immer, das läge nicht am Arimidex, da diese NW sehr untypisch seien. Doch nach drei Monaten hielt ich es nicht mehr aus. Seit Dezember nehme ich wieder Tamoxifen und es geht mir gut. Ich denke aber, dass jeder Körper anders auf die Medis reagiert.
Hoffe, dass Du es genauso gut verträgst wie Tamoxifen.
Viel Glück und LG
Strunki

[HongKongLove]

hallo

nun hab ich erfahren das ich zwei jahre warten könnte unter tamoxifen ob sich da überhaupt wieder was verbessert und auch noch später bestrahlen.

aber hat denn auch mal eine diese medikamentöse lösung gewählt?? und damit entsprechend erfahrungen?

lg HKL

[PetraK]

Hallo HKL,

mit Bestrahlung der Eierstöcke kenn ich mich selber nicht aus, habe aber im KH Frauen kennengelernt, die mir erzählten, dass so eine Bestrahlung weitaus mehr Nebenwirkungen hätte, als an der Brust, weil eben z.B. auch Teile des Darms in Mitleidenschaft gezogen werden......
Ich selbst hab mir 2002 (nach BK 2001) die Eierstöcke entfernen lassen, weil ich trotz Tamoxifen und Zoladexspritzen immer noch stark meine Regel bekam. Leider hatte trotzdem letzes Jahr ein Rezidiv (diesmal sogar stark hormonpositiv), deshalb frage ich mich schon, ob ich mir das hätte schenken können.......Und zum Thema Sex: schon seit 2001 läuft da bei mir eigentlich gar nichts mehr, obwohl mein Mann und ich uns wirklich lieben und er leidet darunter natürlich weitaus mehr als ich, weil abgesehen von den ausgetrockneten Schleimhäuten ist die Lust auch ansonsten einfach völlig weg....

Liebe Grüße

Petra