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Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs
Hallo zusammen
Ich brauche eure Hilfe. Ich habe seit über 10 Jahren kein Kontakt zu meinem Vater aufgrund einer sehr schwierigen Kindheit. Heute bin ich 21 Jahre jung. Von seiner Schwester habe ich gestern erfahren, dass mein Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Die Diagnose wurde offenbar schon vor längerer Zeit gestellt. Er hat eine Lungenembolie erlitten und ihm geht es scheinbar gar nicht gut. Macht aber ein Chemotherapie. Er wollte nicht, dass wir Kinder wissen was er hat, das wird sonst aus Mitleid ihn besuchen. Ich weiss nicht was ich machen soll. Ich habe bereits solche Gedanken, dass ich keine Zeit mit Ihm verbringen konnte und hätte nicht gedacht, dass es so sehr schmerzt, da wir ja keinen Kontakt haben und ich bis heute ganz gut ohne ihn zurecht gekommen bin. Ich weiss einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Danke für eure Antwort. Geändert von gitti2002 (13.03.2015 um 12:50 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen |
#2
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AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs
Hallo Larry,
wie lange Dein Vater noch lebt, wird Dir keiner beantworten können, Bauchspeicheldrüsenkrebs ist aber sehr heimtückisch und die mittlere Lebenserwartung liegt unter einem Jahr nach Diagnosestellung (also manche schaffen es und werden wieder gesund, manche leben damit keine 3 Monate). Wenn Du das Bedürfnis hast, Deinen Vater zu besuchen, dann mache es und zwar bald... vielleicht freut er sich ja doch und für Dich gibt es ev. unbeantwortete Fragen - und diese Chance hast Du vielleicht nie mehr! Alles Gute! |
#3
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AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs
Hallo Larry,
es ist verständlich dass du dir solche Fragen stellst. Auch wenn eure Beziehung scheinbar nicht die tollste war, ist nunmal eine Verbindung vorhanden. Wie du damit umgehen sollst kann dir keiner sagen. Versuch auf deinen Bauch zu hören. Wenn du das Gefühl hast, trotz allem ihn nochmal sehen zu wollen, dann mache es bald. BSDK ist wirklich sehr tückisch. Mach es wenn dann für dich - auch für deinen evtl. Seelenfrieden. Hast du das Gefühl, ihm beistehen zu müssen (was er ja anscheinend nicht möchte)? Oder doch mehr ein generelles Bedürfniss ihn zu sehen. Ich wünsche dir aufjedenfall viel Kraft. Liebe Grüße Sam |
#4
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AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs
Hallo Larry!
Ein schwieriger Fall, eine schwere Entscheidung, die da vor dir liegt, vielleicht kann dir meine Geschichte helfen, sie zu treffen! Mein Vater hatte zwar keinen Krebs, aber sonst ist unsere Geschichte ähnlich! Durch sein, na sagen wir mal, etwas sehr unkonventionelles Verhalten mir gegenüber, hab ich gut 25 Jahre keinen Wert darauf gelegt, ihn zu sehen. Umgekehrt wurde auch nichts getan, um meine Meinung zu ändern! Um jeden, damals noch, Pfennig Unterhalt musste vor Gericht gestritten werden. Im Jahre 2005 ist er dann tödlich verunglückt, sein überaus "netter" Bruder, der genau wusste, dass es mich gab, hat der Polizei gegenüber an Eides statt versichert, dass er nix von eventuellen Kindern wisse und das Erbe eingesackt! Die damalige 2. Frau, mit der die Scheidung lief (und die einen Haufen Witwenerente kassiert), meinte zwar, jaaaaa, da gabe es eine Tochter, gab aber wissentlich ein falsches Geburtsjahr an, so dass alle Suchversuche vom Nachlassgericht im Sande verliefen! Ich hab nur durch Zufall von seinem Tod erfahren, aus einer Verbandszeitung! Alle Fristen waren abgelaufen! Die in der Sterbegemeinde haben saudumm geguckt als ich dann auftauchte und eine Sterbeurkunde wollte, für meine Unterlagen! Ich musste kompliziert beweisen, dass ich die bin, die ich bin! Ich wollte nix erben, vielleicht nur ein paar Erinnerungsteile, schließlich war er mein Vater, irgendwann mal hatte ich ihn gern, auch wenns lange her war! Nix gabs, Onkelchen saß auf allem und verweigerte selbst die Auskünfte! Zum Streiten vor Gericht fehlten mir Lust und Geld! Der Onkel wurde auch nicht glücklich mit dem Erbe, ihn erwischte es 2008! Das letzte Bild in meinem Kopf von meinem Vater ist jetzt ein Obduktionsfoto aus der Akte vom Staatsanwalt, die mein Anwalt angefordert hatte! Das Foto eines Autounfall-Toten nach der Obduktion. Nicht schön anzusehen! Was ich mit diesem Roman sagen will: Heute bereue ich meine hartnäckige Verweigerung aller Kontakte! Ich hätte ihn gerne gefragt, warum er so war, wie er war, warum er getan hat, was er getan hat! Mir fehlt ein Teil meiner Vergangenheit, mir fehlt, dass ich ihm (nur gaaaanz vielleicht) hätte verzeihen können! Meinen Frieden mit ihm machen! Ich hab geträumt, dass er in der Tür steht und mich traurig anguckt, genau um die Zeit rum als er den Unfall hatte! Ein Zeichen? Ich weiß es nicht! Ich werde es nie mehr erfahren! Vielleicht zu der Zeit, wenn ich wegen meiner Erkrankung selber den Weg ins Regenbogenreich gehe, oder nie! Und das tut weh! Wenn du deinen Vater sehen willst, dann tu es! Das ist deine Entscheidung! Du musst kein Mitleid haben! Er weiß auch so, dass er nichtlles richtig gemacht hat, sonst würde er so nicht reden! Aber er ist dein Vater, Erzeuger.... Vielleicht könnt ihr reden, vielleicht auch nicht. Das ist nicht wichtig! Aber wenn du es nicht tust, dann könntest du dir später Fragen stellen, die nur er hätte beantworten können! Ich wünsch dir viel Kraft bei deiner Entscheidung! Du wirst die für dich richtige treffen! Und bitte entschuldige den Roman, ich kann es nicht anders erklären! |
#5
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AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs
Hallo zusammen
Ich bin mein Vater gestern im Spital besuchen gegangen. Es geht ihm sehr schlecht. Wie lange er noch da sein wird weiss niemand. Weil er viel Blut verliert, bekommt er täglich mehrere Liter Blut. Mein Bruder und Ich haben Ihm den grössten Wunsch erfüllt und sind ihn besuchen gegangen. Es war sehr komisch, aber ich wollte Ihn nochmals sehen. Nun belastet mich das ganze noch mehr, ich habe das Gefühl in meinem Leben fehlt was. Ich habe in meinen Fotoalben ein einziges Foto von meinem Vater gefunden. Das war als ich 2 war. Meint Ihr es war die richtige Entscheidung? |
#6
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AW: Mein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs
Hi Larry,
ich finde, es war die absolut richtige Entscheidung! Du bist zu ihm gegangen, weil Du das Gefühl hattest, Du musst das tun. Bleib dabei - es war richtig. Mit der Frage "Was wäre wenn" oder "Wäre ich doch gegangen.. " hättest Du sicher noch schlechter umgehen können. Viel Kraft! Kristina |
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bauchspeicheldrüsenkrebs |
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