Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin/Non-Hodgkin)

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 22.07.2016, 09:21
Benutzerbild von sabrina**
sabrina** sabrina** ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.01.2006
Beiträge: 58
Standard hochmalignes Non Hodgkin Lymphom der T Zellen

Guten Morgen,
ich bin schon viele Jahre hier auf dieser Plattform angemeldet, leider ist unsere Familie sehr bestraft was Krebs und Krankheiten angeht. Wir haben die letzten Jahre fast unsere komplette Familie verloren. Immer wieder gekämpft und doch verloren.

Und nun haben wir die nächste Horrornachricht erhalten. Die Tante meines Mannes hat Krebs. Sie wohnt direkt neben uns und wir haben ein ganz tolles Verhältnis. Aber nun ist sie wieder da, die Angst sie zu verlieren.

Es fing an das sie immer wieder unter Blasenentzündung litt (zumindest ging man davon aus). Bis es unserer Hausärztin zu viel wurde und sie eine Blasenspiegelung anordnete. Dabei kam heraus das evtl. ein Tumor in der Blase sitzt.
Wir waren zu diesem Zeitpunkt immer noch guter Dinge und haben positiv gedacht.
Dann kam sie ins Krankenhaus und der Tumor wurde entfernt, er war sehr gross (7,4x4,1cm)und konnte nicht komplett entfernt werden,da er in die Blasenwand eingewachsen ist.
Die Op hat sie gut überstanden, es begann dann die Zeit des wartens.
Arztgespräche haben in dieser Klinik überhaupt nicht stattgefunden, also habe ich mir alle Berichte zusammen gesammelt und mich "schlau" gelesen und da wurde mir anders.
Die Pathologischen Untersuchungen dauerten sehr lange und das Ergebnis war :" Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom der T-Zell-Reihe, (diffuses, grosszeliges T-Zell-Lymphom). Es wurden weitere Gewebeuntersuchungen angeordnet bzw. zur subklassifikation wurde es an ein Lymphknotenregister geschickt.
Darauf warten wir bis heute noch ( das war am 4.7.16)

Unsere Tante wurde entlassen, weil man ihr in diesem Krankenhaus nicht weiterhelfen kann . Sie sollte sich in einem anderen Krankenhaus vorstellen, da man dort über eine Onkologie verfügt.
Zuhause ging es ihr immer schlechter und unsere Hausärztin gab uns eine Notfalleinweisung für diese Klinik.
Leider war kein Bett auf der Onkologie frei und wir sollten am kommenden Donnerstag wieder kommen, allerdings wurden die Schmerzen immer schlimmer und ich rief Mittwochs morgens den Rettungswagen. Sie fuhren direkt in die Klinik wo sie einen Tag darauf eh hin müsste.
Nach einigen Untersuchungen stellte sich raus das das Problem wieder in der Blase lag. Auf dem Ultraschall sah man eine volle Blase und einen Nierenstau. Es war unklar um was es sich da handelt.
Da diese Klinik keine Urolgie hat, sollte sie wieder in das andere Krankenhaus. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Krankentransport und wir mussten 3 Stunden warten.
Nachmittags kamen wir in der Klinik an und es stellte sich schnell raus das es sich um einen Notfall handelt ( schön, das es da auch mal bemerkt wurde!!!)
Sie spülten die Blase und es kam unendlich viel Blut. Der Oberarzt wollte noch beobachten, er war sich aber ziemlich sicher das eine OP notwendig wird evtl. noch in der kommenden Nacht.
Die Nacht war recht ruhig und dank der ganzen Schmerzmittel konnte sie auch etwas schlafen.
Morgens um 7 Uhr wurde sie operiert.
Die komplette Blase war mit einer Blasentamponade verschlossen und musste ausgeräumt werden.
Mittlerweile wussten wir das aufgrund des Lymphoms ganz schnell eine Behandlung stattfinden muss.
Auf mein Drängen ob man nicht mal ein CT machen müsste, kam keinerlei Reaktion. Immerhin sind nun schon einige Wochen vergangen in dem nichts passierte.

Sie blieb noch 5 Tage zur Überwachung und wurde dann wieder in die Onkologie verlegt, wo aber wieder kein Bett frei war. Dadurch kam sie auf die Station der Kieferchirugie. Ich fiel mal wieder vom Glauben ab, allerdings war ich doch sehr überrascht das sie trotzdem ganz intensiv von den Onkologen betreut wird. Mir ging es danach einiges besser, ich wusste das sie in guten Händen ist.

Es wurde nun endlich ein CT gemacht , auch die Ärzte dort konnten nicht verstehen warum man es bis jetzt noch nicht gemacht hat.
Bei dem CT kam heraus, das am 5 Lendenwirbel ebenfalls ein sehr grosser Tumor sitzt ( ich weiss nicht ob man es in dem Fall Tumor oder Metastase nennt) Leider war die Aufklärung bisher sehr spärlich und ich versuche alles aufzuschnappen was nur geht.

Ich bat um ein Gespräch mit den Ärzten und bekam es dann auch zum Glück.
Die Ärztin teilte mit das man diese Art Krebs eigentlich sehr gut behandeln kann und das er gut auf die Chemo anspricht und sie wollen unverzüglich mit der Chemo beginnen. Allerdings haben sie Probleme mit dem Allgemeinzustand. Zum einen ihr Alter von 74 Jahren, ihren Vorerkrankungen und dem jetzigen Zustand.
Sie hat in den letzten 4 Wochen rasant abgebaut, sie kann nicht mehr Essen. Sobald sie was gegessen hat, kommt es wieder hoch. Und seit 1 Woche leidet sie unter Durchfall. Sie ist sehr schwach und schläft viel. Dazu hat sie sich jetzt wohl noch einen Infekt eingefangen, dieser wird jetzt mit Antibiotikum behandelt.
Da ihre Venen mittlerweile alle "dicht" sind, wollte man ihr einen Port legen, dies war leider unter Örtlicher Narkose nicht möglich. Es muss wohl in Vollnarkose gemacht werden. Dies haben sie jetzt erstmal verschoben.
Gestern wurde eine Knochenmarkspunktion gemacht, diese hat sie zum Glück gut überstanden. Der Befund dauert nun auch wieder ca 1 1/2 Wochen.

Sie wollen jetzt eine Chemo- Vorbereitung machen.
Das wäre 1 Spritze und dann 7 Tage Cortison, ist das ein normaler Vorgang? Damit kenne ich mich überhaupt nicht aus und ich finde auch nichts darüber.

Die Ärzte versuchen Zuversicht auszustrahlen, betonen aber auch immer wieder das die Prognose im Moment nicht gut ist.
Wenn die Knochenmarksuntersuchung abgeschlossen ist, können sie wohl mehr sagen.

Nun versuchen sie auch erstmal sie wieder aufzubauen, es wird eine Körperanalyse gemacht und dann soll sie erstmal künstlich ernährt werden, damit sie alles bekommt was der Körper braucht.

Ich habe die letzten Jahre sehr viel erlebt, zuletzt ist mein Vater vor 3 Jahren an Kehlkopfkrebs verstorben. Das sitzt alles noch sehr tief und jetzt habe ich manchmal das Gefühl das ich das alles nicht schaffe.

Unsere Tante ist die einzige die wir noch haben, auch mein Sohn, er ist jetzt 12 leidet sehr unter der Situation und ich werde wohl psychologische Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Er hat die letzten Jahre miterlebt wie alle um uns herum verstorben sind :-(

Es tut mir leid das ich jetzt einen so langen Text hier hingelegt habe, aber eine Kurzfassung war einfach nicht möglich.

Vielleicht gibt es hier jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, denn gerade dieses T Zell Lymphom scheint ja selten zu sein.

Vielen dank fürs Lesen ))

Sabrina
__________________
Mama 3.2.2008

Gehofft haben wir zusammen,
gekämpft hast du alleine,
verloren haben wir alle.
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:29 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55