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  #1  
Alt 11.06.2012, 12:57
megaforce megaforce ist offline
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Standard AW: Als Mutter krebskrank

Hallo Mamas,

irgendwie suchen wir Mamas alle nach der selben Antwort und bekommen haben wir alle keine richtige. Es gibt kein Rezept dafür wie man es Kindern erklärt oder wie es in der Zeit weitergeht.
Wichtig ist nur das jeder weiß das man als Mutter seine Kinder braucht um wieder gesund zu werden.
Ich bin selbst betroffen gewesen und meine Kinder waren 11 Jahre und 6 Jahre, und ich war über ein dreiviertel Jahr in einer Klinik über 100km weg von den Kleinen. Ich konnte sie nicht oft sehen, aber wenn sie da waren haben sie mir unwahrscheinlich viel Kraft gegeben das alles zu überstehen.
Ich bin heute froh das sie an den harten Tagen nicht dabei waren und natürlich haben sie trotzdem alles mitbekommen das es sehr schlimm war und sehr knapp.
Umso glücklicher sind sie jetzt das ich wieder zu Hause bin und für sie gibt es keine Vergangenheit mehr. Manchmal wünschte ich wie ein Kind zu denken und so schnell vergessen zu können wie sie.
Sicher weiß keiner von uns wie es tief in unseren Kindern aussieht, aber ein was weiß ich man sollte mit den Kindern offen u ehrlich damit umgehen, sie anzulügen oder ihnen etwas vorzumachen hat keinen Sinn, da unsere Kleinen solch ein Empfinden haben das sie spüren wenn etwas mit Ihrer Mutter nicht stimmt.
Während meiner vielen Wochen hat mich immer wieder stark gemacht das ich wieder gesund werden muss um wieder für meine Zwei da zu sein und ich war froh das ich diejenige war die erkrankte und nicht eins meiner Kinder.

Ich wünsche allen Muttis viel Kraft die noch Kämpfen und glaubt mir der Kampf lohnt sich egal wie schwer es erscheint!!!
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  #2  
Alt 07.09.2012, 15:33
Juliana7 Juliana7 ist offline
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Standard AW: Als Mutter krebskrank

Hallo Mamas,

unsere Kinder waren bei der Diagnosestellung (Pleuramesotheliom) 7 und 9 Jahre alt.

Beiden haben wir von Anfang an die Wahrheit gesagt und auch mit ihnen darüber gesprochen, dass ich daran sterben könnte.

Ich wüsste auch gar nicht, wie das anders hätte funktionieren sollen, da wir gerade in der Anfangszeit mit Verwandten und Freunden auch viel geweint haben. (Machen wir sonst üblicherweise nicht also wäre den Kiddies doch aufgefallen, dass irgendwas "anders" ist...)

Auch vor der OP (8-Stunden-Eingriff) haben wir mit ihnen gesprochen, dass die Risiken da schon recht groß sind.

Es war mir nämlich wichtig, dass sie erstens wissen, dass sie dann auch immer zu uns kommen können, wenn sie Redebedarf haben - und nicht das Gefühl zu haben, alles mit sich selbst abmachen zu müssen.

Und zweitens - im Fall der Fälle möchte ich nicht, dass mein Mann dann da steht mit zwei Kindern, die ihre Mutter verloren haben und zusätzlich noch damit klarkommen müssen, dass man sie "angelogen" hat so nach dem Motto, ach das wird schon wieder.

Und ich muss sagen, sie gehen prima damit um! Bin super stolz auf die beiden!

Auch wenn es natürlich schon hart ist, wenn sie fragen "bist du jetzt wieder geheilt?" und man wieder antworten muss, dass es bei dieser Krankheit nicht absehbar ist, wie es weitergeht...

LG Juli
__________________




Mein Tagebuch: http://www.krebs-kompass.org/showthr...29#post1170529

Geändert von Juliana7 (11.02.2013 um 09:45 Uhr) Grund: Signatur eingefügt
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  #3  
Alt 12.09.2012, 11:03
Kampfküken Kampfküken ist offline
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Standard AW: Als Mutter krebskrank

Hallo an Alle!
Ich weiß nicht,ob ich das Recht habe,hier mitzureden,aber ich habe das Bedürfnis,auch was dazu zu schreiben.
Ich hab Anfang letzten Jahres die Diagnose Darmkrebs erhalten.War zu der Zeit 37 Jahre alt und mit meinem Freund nicht mal ein Dreivierteljahr zusammen.Er hat 2 Kinder,die "Kleine" ist 16 J. und wohnt bei der Mutter,die Große ist 19 J. und wohnt bei meinem Freund.
Ich habe Beide sehr ins Herz geschlossen und auch wenn es nicht meine Eigenen sind,so hab ich doch Muttergefühle
Ich verstehe mich mit den Mädels echt super und als die Diagnose kam,war die Kleine sehr ruhig.Die Große sagte nur:"Wenn Du operiert wirst,ist doch alles wieder gut,oder?"
Ich wurde operiert und seit 20 Monaten bin ich krebsfrei
Eines Tages setzte ich mich mit ihr zusammen und fragte sie,wie sie sich gefühlt hat in der ganzen Zeit.Sie meinte,sie wußte von Anfang an,daß alles gut werden wird.
Ich wollte immer eigene Kinder haben,es hat nicht sollen sein.Und wenn ich so drüber nachdenke,sag ich mir,daß es doch besser war keine zu haben.Klingt hart,aber ich hab mch oft gefragt,was wäre,wenn Du so einen kleinen Zwuckel zuhaus hast und es nicht genießen kannst?Und wenn ich jetzt so lese,was Ihr Muttis so durchmacht......Hut ab!!!!!!!!!!!!!!
Genau DAS war immer meine größte Sorge.
Und da ich noch immer mit bösen und vielen Stuhlgängen zu kämpfen habe,kann ich es nicht mal richtig genießen,wenn mal ein Spieleabend ansteht.
Ich bin immer auf dem Sprung und auch wenn es alle verstehen und total verständnisvoll sind....mir tut es in der Seele weh.Jetzt hab ich die Familie,die ich immer wollte und kann es nicht genießen.
Wollt das gern mal loswerden.
Einen Riesenrespekt vor Euch allen.Kämpft weiter,ich tu es auch.
Ganz herzliche Grüße,Kampfküken
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  #4  
Alt 13.09.2012, 04:58
eva1972 eva1972 ist offline
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Standard AW: Als Mutter krebskrank

hallo Muttis,
als ich krank wurde (Leiomyosarkom), war mein Kleiner 3 Jahre alt. Ein kleiner Wuzel, der das alles gar nicht verdient hat!!
Mittlerweile ist er 13 und er kennt es gar nicht anders, als dass seine Mutter eben Krebs hat, oft operiert wird, bestrahlt wird, im Krankenhaus "rumhängt", müde ist und nicht wie andere Mütter ist (schon allein die spärlichen Härchen auf dem Kopf...).
Ein innerlich runder Junge ist er, in einem gesunden Maß selbstständig und anhänglich.
Am Anfang war es unendlich schwierig, ihn loszulassen, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich zwischenzeitlich auf eine andere, "funktionierende" Bezugsperson einlassen zu dürfen: meine Mutter. Jetzt bin ich es wieder und das hat ganz gut geklappt.
Meinem Kind wegzusterben und damit unendlich weh zu tun kann ich nur mit dem trotzigen Gedanken ertragen, dass auch ich ein Recht habe, zu sterben.
Aber bis dahin sind es hoffentlich noch ein paar Jährchen!
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  #5  
Alt 29.12.2012, 19:52
Cristina65 Cristina65 ist offline
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Standard AW: Als Mutter krebskrank

Meine Mutter ist am 3.9 nach 13 Jahren Kampf gegen den Brustkrebs gestorben.
Ich selbst habe keine Kinder und kann die Aengste meiner Mutter nur erahnen. Ich moechte aber hier allen Muettern mit Krebs sagen, dass sie fuer mich Heldinnen sind.
Auch meiner Mutter habe ich es gesagt und sie sagte "Jetzt uebertreib mal nicht so". Es muss unsaeglich schwer sein auf seine Kinder zu schauen mit dem Wissen um diese Krankheit und ich wuensche allen krebskranken Muettern Mut und dass sie die Hoffnung nie aufgeben.

Mama Du fehlst!
__________________
Das sind die Starken, die unter Tränen lachen,
ihr Leid verbergen und andere glücklich machen.
F.Grillparzer
I miss you Mama!
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  #6  
Alt 21.01.2013, 15:00
Emmaalma Emmaalma ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Als Mutter krebskrank

...eigentlich wollte ich mich mal wieder um "meinen Krebs" Tubenkarzinom kümmern...an dem ich vor drei Jahren erkrankt war-operiert-Chemo-und bis jetzt alles OK....bis auf mein Umfeld..bis auf die kaum zu bewältigende Bürokratie...der ich immer noch hinterherhinke...bis auf die Freunde , die auf Distanz gegangen sind, weil ja ein freudiglächelndes Zugpferd ausgefallen ist...und bis auf meinen Sohn...35...der auf Distanz geht...was mir sehr weh tut...aber ...er hat zwei Jahre das Leiden der Mutter seiner besten Schulfreundin erlebt...und ich -muß- akzeptieren,das er -einfach -Angst hat...wie ich akzeptiert habe, daß der Umgang mit einer Krebskranken-anders- ist..ich konnte erst zwei Jahre nach der Diagnose plötzlich darüber weinen....jetzt drei Jahre danach holt es mich wieder und wieder ein....

...meine wunderbare Mutter starb , als ich fünf Jahre alt war...ich habe als mein Sohn 5 Jahre alt war um jedes Jahr gedankt, daß ich länger bei ihm sein konnte als -meine Mutter bei mir...als er 18 war fiel mir ein Stein vom Herzen..ich hatte ihn "groß" gekriegt..ich hatte es geschafft...

aber erst in der Therapie nach Krebs , habe ich verstanden, daß nicht die 55 -ohne- meine Mutter mein Leben geprägt haben....sondern die -fünf - Jahre mit meiner Mutter...haben mir die Kraft gegeben für mein Leben....

...ich wünsche allen Müttern -besonders hier- viel Kraft, Mut und Geduld... viel Geduld...mit sich selbst...mit dem kranken Körper ....Geduld...Geduld..
Geduld...

seid lieb umarmt...emmaalma
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  #7  
Alt 20.05.2013, 12:06
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rudegirl rudegirl ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 13
Standard AW: Als Mutter krebskrank

Hallo Ihr Lieben,

ich war lange auf der Suche nach so einem Forum. Ich bin 36 Jahre alt und habe eine 6 monate alte Tochter.
Vor 2 Monaten, als Theda 4 Monate alt war, bin ich in die Notaufnahme weil ich starkes Seitenstechen hatt und dachte ich bekäme eine Spritze, weil ich mich mit der kleinen verhoben hätte. Hab meinem Mann vorher noch zwei Milchmahlzeiten abgepumpt. Das waren die letzten Muttermilchmahlzeiten für unsere Kleine. Man fand in der Notaufnahme nämlich leider einen 12 cm großen Lebertumor, der sich nach der Not Op als bösartig, also Leberkrebs herausstellte.
Höchstwahrscheinlich war es mal ein gutartiges Adenom, was aufgrund der Schwangerschaft so böse explodierte. Ich danke Gott, dass ich das nicht vor oder während der Schwangerschaft wusste, sonst hätte ich dieses kleine wunderbare Wesen wohl nie in den Armen halten dürfen.
Ja es macht mir unheimliche Angst, dass ich eventuell in den nächsten Jahren an Krebs sterbe und meine Tochter damit traumatisiere, aber ist es nicht egal, wann die Mutter stirbt, ist es nicht in jedem Alter für uns alle traumatisch, wenn wir unsere Eltern verlieren? Ich find, auch wir krebskranken Frauen dürfen und sollen Mütter sein, denn wieviel Liebe wir in der Zeit die wir mit unseren Kindern haben, geben können, hängt nicht davon ab, wie gesund wir sind, sondern wie groß unsere Herzen sind.

Wir brauchen sicher mehr Kraft und nicht immer können wir so funktionieren wie "gesunde" mütter, aber wir können unseren Kindern trotzdem alles geben, was uns möglich ist und das ist eine ganze Menge!

Bleibt stark und denkt daran, dass so ein Kinderlachen die beste Medizin ist, denn die besten Heilungschancen hat man mit einer glücklichen Psyche.

Also los, alle mal schnell ins Kinderzimmer und unsere Kinder abknutschen

LG Babett
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