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Alt 09.11.2005, 00:55
Nairdak Nairdak ist offline
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Registriert seit: 08.11.2005
Beiträge: 3
Rotes Gesicht Ungewissheit und Zorn

Hallo Euch allen!!

Zuallererst muß ich sagen, dass mir Eure Gemeinschaft hier echt gut gefällt.
So wie Ihr Euch gegenseitig den Rücken stärkt; das ist echt aufbauend.
Nun zu mir:
Habe im Juli von der Diagnose meines Vaters erfahren. (oder war es Juni, oder Anfang August? ich weiß es nicht mehr so genau; seitdem ist die Zeit so schnell vergangen).
Es ist ein kleinzelliger Tumor, der nicht zu operieren ist; zumindest nicht in diesem Augenblick.
Es wurde dann mit der Chemo begonnen, und nach vieren, jeweils vier Tage langen Therapien im Abstand von zwei Wochen, wurden dann auch noch 25 Strahlungstherapiesitzungen drangehängt.

Nun wurden wiedermal alle Untersuchungen durchgeführt (CT etc.) und eine erneute Chemo angesetzt.
So, wie es mir meine Mutter erzählt hat, hat sich den CTs nach am Tumor nicht wirklich etwas getan, was aber der Aussage der Ärztin nach nicht unbedingt Schlechtes zu bedeuten hat.

Ich allerdings weiß nicht, was ich von alldem halten soll.
Weder weiß ich, welchen Wert ich der vermeintlich ärztlichen Aussage beimessen soll, noch weiß ich, ob mir meine Eltern eventuell nicht die ganze Wahrheit sagen.
Ich habe so wenig Einblick in den Krankheitsverlauf, und das ärgert mich am meisten.
Ich wohne nicht mehr zu Hause und habe mit meinem Studium auch einiges zu tun, und deshalb bekomme ich nicht so viel mit.
Und wenn ich nachfrage, was ich oft genug tue, dann bekomme ich nicht wirklich befriedigende Antworten.
Besonders mein Vater, der ja selbst betroffen ist, macht zwar alles mit, was von der Medizin angeordnet wird, doch ansonsten blendet er die Krankheit aus. Infolgedessen brauche ich, keine Infos von seiner Seite aus zu erwarten.
Er selbst fragt nie bei den Ärzten nach dem Krankheitsverlauf nach, oder erkundigt sich nochmal genauer, wenn er mal wieder etwas nicht genau verstanden hat. Er läßt das alles einfach so mit sich geschehen. Natürlich weiß ich, daß dies einfach seine Art ist, damit zu Recht zu kommen, doch manchmal ärgert mich das so sehr, denn wir machen uns alle Sorgen, während er alles so weit von sich schiebt, wie es nur geht. Ich weiß halt einfach nicht, wie es jetzt in der nächsten Zeit so weitergehen wird.
Ich habe Angst davor, daß es ihm bald so richtig schlecht gehen könnte, und daß dann alles schnell zu Ende gehen könnte.
Dabei drängen sich dann in mir richtig egoistische Gedanken auf. Wenn er mal weg ist, oder richtig viel Pflege braucht, dann werden auch meine Mutter und mein kleiner Bruder Hilfe brauchen. Dann werde auch ich gefragt sein, doch im Augenblick habe ich das Gefühl mir das nicht leisten zu können. Oh...mann, das ist so richtig scheiße von mir...... Mein Vater ist schwer erkrankt, meine Mutter macht das alles mit, und ich sitze 100km davon enfernt und frage mich, wie sehr das mein Leben weiterhin beeinflussen wird.... Ich weiss auch nicht.

Jetzt laber ich hier schon so lange, dabei wollte ich einfach zwei, drei Fragen an das Forum stellen.
Und zwar würde ich gerne wissen, ob jemand von Euch auch schon mit ähnlichen Ergebnissen nach erster Chemoserie und Strahlungstherapie konfrontiert wurde, und wie es in diesen Fällen weitergegangen ist.

Ausserdem wollte ich mal die Frage in den Raum stellen, ob es sinnvoll ist, auch in diesem Stadium (bei bereits begonenner Therapie) mal eine Zweitmeinung einzuholen, und wie sowas überhaupt versicherungstechnisch gehandhabt wird. Mein Vater ist nur gesetzlich krankenversichert, und ich weiß nicht, ob in diesen Fällen Zweitmeinungen und dergleichen überhaupt von der Kasse übernommen werden.

Ansonsten wüßte ich gern, ob Ihr gute Adressen im Raum Frankfurt kennt. Zur Zeit wird mein Vater im Nordwestkrankenhaus behandelt, doch was für einen Stellenwert dieses im onkologischen Bereich hat, weiss ich nicht.

Jetzt habe ich doch ziemlich viel geschrieben, und wenn sich jemand von Euch durch den Text hat durchkämpfen können und etwas zu meinen Anliegen beizutragen hat, dann würde ich mich sehr darüber freuen.

Schöne Grüße an alle,

Adrian

Geändert von Nairdak (09.11.2005 um 01:04 Uhr)
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