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  #1  
Alt 04.08.2005, 22:06
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Standard S100 und MCV leicht erhöht

Hallo zusammen,

ich habe dieses Forum intensiv nach Einträgen zu S100 durchsucht und immer wieder gelesen, dass der S100 Wert Schwächen in der Aussagekraft hat. Gibt es eigentlich auch andere Ursachen, die den Wert steigen lassen?

Mein gemessener S100 Wert liegt bei 115 pg/ml. Laut Ausdruck des medizinischen Labors ist der Wert unauffällig, wenn er < 105 ist.
In diesem Forum lese ich immer wieder, dass der Richtwert < 0,2 micro g / l ist, was nach meiner Umrechnung 200 pg/ml ist.

Parallel ist mein MCV Wert ebenfalls leicht erhöht: 100 fl.

Über diese Kombination der beiden Werte habe ich hier noch nichts gelesen.

Ich bin mir jetzt unsicher: Muss ich mir Gedanken machen? Bei mir wurde bereits ein Melanom weggeschnitten.

Danke und viele Grüße,
Thomas
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  #2  
Alt 05.08.2005, 07:49
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Standard S100 und MCV leicht erhöht

Hallo Thomas,

also der S100 ist leider oft zu ungenau.Bei mir war er auch mal erhöht, dann wurde er nochmals abgenommen und dann war er wieder im Normbereich.

Viele Hautärzte nehmen ihn auch garnicht ab weil er einfach zu ungenau ist und er keine feste Aussagekraft hat.
So zumindest die Aussage meines Docs !!

MCV Wert kenne ich nicht, dazu kann ich leider nichts sagen.

gruß
Sascha
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  #3  
Alt 05.08.2005, 09:12
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Standard S100 und MCV leicht erhöht

Vielen Dank Sascha!

Mein Hautarzt sagt, der S100 könnte auch durch eine Allergie erhöht sein. Das habe ich aber noch nirgends gelesen. Kann jemand dazu was sagen?

Danke und Gruß,
Thomas
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  #4  
Alt 15.08.2005, 16:08
Bine_Berlin Bine_Berlin ist offline
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Beiträge: 146
Standard AW: S100 und MCV leicht erhöht

Hi!

Ich kann nur raten, mal zu Googeln mit Hilfe der Stichworte "Allergie" und "S-100" oder "S100" - vielleicht wirst Du dann fündig. Ansonsten den Hautarzt nach Details löchern! Er muss Dir das genau erklären können!

Sabine
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  #5  
Alt 22.04.2006, 12:35
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Beiträge: 1.675
Standard AW: S100 und MCV leicht erhöht

Habe gerade einen aktuellen Bericht über den S 100 Tumormarker im deutschen Ärzteblatt gefunden:

Deutsches Ärzteblatt print


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Hein, Rüdiger; Bosserhoff, Anja; Ring, Johannes
Tumormarker beim malignen Melanom
Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 14 vom 07.04.2006, Seite A-943
MEDIZIN


Zusammenfassung
Weltweit ist in den letzten 30 Jahren in der hellhäutigen Bevölkerung eine Zunahme des malignen Melanoms der Haut zu beobachten. So beträgt beispielsweise die geschätzte Inzidenz im Großraum München derzeit 14 bis 16 pro 100 000 Einwohner. Während die frühzeitig diagnostizierten Melanome meist durch chirurgische Exzision geheilt werden können, ist die Prognose des metastasierenden malignen Melanoms bis heute in der Regel infaust. Da immer noch etwa 20 Prozent der Melanompatienten trotz aller Früherkennungsprogramme an der Progression ihrer Erkrankung sterben, ist das Interesse an Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren zur Untersuchung asymptomatischer Patienten mit Metastasen sehr groß. Für das maligne Melanom gab es bisher keinen, außerhalb von experimentellen und klinischen Studien stehenden Tumormarker. Dies hat sich seit einiger Zeit geändert. Es stehen nun kommerziell erhältliche Tumormarker wie S100β und das Protein „melanoma inhibitory activity“ (MIA) zur Verfügung. Auf diese sowie auf die Wertigkeit experimenteller Prognosefaktoren wird im Folgenden eingegangen.

Schlüsselwörter: malignes Melanom, Tumormarker, Hautkrebs, Metastasierung, Krebsdiagnostik, Prognose

Summary
Tumour markers in malignant melanoma
The incidence of malignant melanoma of the skin has increased in Caucasian populations over the last 30 years. The estimated incidence in the Munich area is currently 14 to 16 cases per 100,000 inhabitants. While early treatment by surgical excision is usually curative, the prognosis of the metastatic malignant melanoma remains poor. As around 20 per cent of melanoma patients die of advanced disease despite early detection programs, laboratory investigations and imaging procedures have an important role to play in asymptomatic patients with metastases. Until recently, tumor markers for malignant melanoma have been purely experimental. This has recently changed, with the advent of some commercially available tumor markers such as S100β and MIA („melanoma inhibitory activity“). This review discusses these tumor markers along with experimental prognostic markers.

Key words: malignant melanoma, metastases, tumour markers, skin cancer, cancer diagnosis, prognosis


Die Zahl der Neuerkrankungen am malignen Melanom der Haut ist weltweit in den letzten 30 Jahren in der hellhäutigen Bevölkerung gestiegen. Dies wird in Deutschland durch Inzidenz- und Überlebensraten von Melanompatienten sowohl durch die Daten des Krebsregisters Saarland als auch des Tumorzentrums München bestätigt. Die Einrichtungen haben über einen Beobachtungszeitraum von 28 Jahren (1970–1998) epidemiologische Daten von Patienten mit malignen Melanomen erfasst. So beträgt beispielsweise die geschätzte Inzidenz im Großraum München derzeit 14 bis 16 pro 100 000 Einwohner (1, 2).
Während die frühzeitig diagnostizierten Melanome meist durch chirurgische Exzision geheilt werden können, ist die Prognose des metastasierten malignen Melanoms bis heute in der Regel infaust. Die frühe Metastasierungsfähigkeit des malignen Melanoms ist ein klassisches Charakteristikum dieses Tumors (Abbildung a, b). Die molekularbiologischen Veränderungen bei der Entstehung von Melanomen aus Melanozyten sind bisher nur wenig bekannt.
Tumormarker
Da immer noch circa 20 Prozent der Melanompatienten trotz aller Früherkennungsprogramme an der Progression ihrer Erkrankung sterben, ist das Interesse an Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren für die Untersuchung asymptomatischer Patienten zum Ausschluss der Metastasierung sehr groß (3). Metastasen im Abflussgebiet treten im Mittel nach 24, Fernmetastasen nach 33 Monaten auf (4). Es ist außerordentlich wichtig, eine Lymphknoten- beziehungsweise Organbeteiligung frühzeitig festzustellen (Grafik 1) (5). Hierbei sind insbesondere Laboruntersuchungen, die den Patienten nur wenig belasten, interessant.
Ein Melanom im Stadium III (Befall des regionären Lymphabflussgebietes) ist prognostisch günstiger als ein Melanom im Stadium IV (Organbefall) (Grafik 2). Innerhalb des Stadiums IV zeigen Hautmetastasen (Abbildung b) eine bessere Prognose als Lungenmetastasen, diese wiederum eine bessere Prognose als beispielsweise Leber- oder Hirnmetastasen (5). Es ist daher außerordentlich wichtig, eine Lymphknoten- beziehungsweise Organbeteiligung frühzeitig festzustellen, um eine adäquate metastasenorientierte Therapie einleiten zu können.
Gezielte Blutuntersuchungen zur Früherkennung von Metastasen waren jedoch bisher nicht erfolgreich. Unspezifische Parameter wie beispielsweise Lebertransaminasen, Lactatdehydrogenase (LDH) und Albumin erreichen erst im Spätstadium der Erkrankung auffällige Konzentrationen. Seit wenigen Jahren gibt es kommerziell erhältliche Tumormarker für das maligne Melanom, zum Beispiel
S100β und das Protein „melanoma inhibitory activity“ (MIA), die im peripheren Blut als unabhängige prognostische Parameter bei Patienten mit malignem Melanom geeignet zu sein scheinen.
Als Tumormarker werden im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten zirkulierende Makromoleküle verwendet, deren Auftreten oder Konzentrationsänderung in Beziehung mit der Entstehung und dem Wachstum von malignen Tumoren stehen. Idealerweise sezernieren Tumorzellen die Signalsubstanz erst nach ihrer malignen Transformation.
Ein Tumormarker sollte möglichst tumorspezifisch sein. Das heißt, ein Wert oberhalb eines so genannten Cut-Off (= oberer Grenzwert bei Gesunden) sollte ein Hinweis auf Tumorwachstum sein. Für die Interpretation von Tumormarkern gilt, dass ein Einzelwert nicht aussagekräftig ist, sondern stets die Tumormarkerkinetik beziehungsweise der Verlauf. Ein Spiegelabfall würde eine Tumorreduzierung beziehungsweise vollständige Tumorentfernung bedeuten; eine Spiegelpersistenz und ein Spiegelanstieg würden auf ein Rezidiv beziehungsweise eine Metastasierung hinweisen (6).
Eine Übersicht über mögliche Tumormarker beim malignen Melanom wird in der Tabelle gegeben. Im Folgenden wird auf die Marker, die sich noch in Erprobung befinden beziehungsweise deren Ergebnisse sich in Studien widersprüchlich darstellen, nicht eingegangen. Aufgrund mangelnder Spezifität und Sensitivität sowie der zum Teil schwierigen Bestimmungsmethodik ist die Determination von Zytokinen, Zytokinrezeptoren, Zelladhäsionsmolekülen, Substanzen des Melaninstoffwechsels oder von Enzymen wie der Lactatdehydrogenase und der neuronenspezifischen Enolase nur in Zusammenschau mit anderen Tumormarkern und Serumwerten sinnvoll. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt daher auf den etablierten Tumormarkern S100β und MIA.
„Melanoma inhibitory activity“
Das Protein MIA wurde erstmals im Zellkulturüberstand der Melanomzelllinie HTZ-19d von der Arbeitsgruppe um Bogdahn nachgewiesen (7). Bei MIA handelt es sich um ein kleines Protein (11 kD), das von Melanomzellen in den Extrazellularum sezerniert wird (8). Bisherige funktionelle Analysen ergaben, dass MIA eine wichtige Rolle in der Regulation der Zelladhäsion spielt und die Metastasierung von Melanomen fördert (9).
MIA wird sehr stark von allen untersuchten Melanomzellen und Melanomzelllinien exprimiert. In malignen Tumoren zeigte sich eine ausgeprägte, spezifische Expression von MIA in melanozytären Tumoren. Im Normalgewebe wurde MIA nur in differenzierten Knorpelzellen gefunden, nicht jedoch in Melanozyten, Fibroblasten oder Keratinozyten aus normaler Haut (10). Im Vergleich zwischen Haut, melanozytären Nävi, primären Melanomen und Melanommetastasen korrelierte der Anstieg der MIA-Expression mit der Progression der Erkrankung. Da es sich bei MIA um ein sezerniertes Protein handelt, wurde untersucht, ob MIA im Serum von Melanompatienten nachgewiesen werden kann und ob es sich aufgrund eines spezifischen Expressionsmusters als Tumormarker des malignen Melanoms eignet (11).
MIA-Serumwerte werden mithilfe eines quantitativen, nicht radioaktiven ELISA („enzyme-linked immunosorbent assay“) gemessen. In mehreren Kontrollgruppen von gesunden Spendern konnte gezeigt werden, dass die MIA-Werte einer Gauß-Verteilung folgen. Im eigenen Klinikum wurde der obere Normalwert entsprechend der 97. Perzentile auf 10,0 ng/mL festgelegt.
Bei 94 Prozent der Patienten mit metastasierten malignen Melanomen im Stadium III (Lymphknotenmetastasen) und/oder im Stadium IV (Fernmetastasen) wurden präoperativ positive MIA-Serumwerte gemessen. Acht Prozent der Seren von Patienten mit Primärtumoren (Stadium I) und 25 Prozent mit Primärtumoren im Stadium II waren MIA-positiv. Um die Spezifität des ELISA zu kontrollieren, wurden Seren verschiedener Patientengruppen analysiert. Es zeigten zum Beispiel 50 Seren von Patienten mit Sepsis keine erhöhten MIA-Werte, sodass eine Steigerung der MIA-Serumwerte durch eine Aktivierung des Immunsystems ausgeschlossen werden konnte (9). Auch Patienten mit metastasierenden Tumoren wie Mamma-, Prostata-, Kolonkarzinomen und anderen hatten nur in wenigen Fällen – im Finalstadium der Erkrankung – erhöhte MIA-Serumwerte (e1).
Bei der Untersuchung der Serumwerte von Patienten mit malignem Melanom im Stadium I beziehungsweise II ergab sich keine Korrela-
tion zwischen den gemessenen MIA-Serumwerten und der Tumordicke (12). Weiterführende Studien müs-
sen klären, ob dünne Primärtumoren, die aber viel MIA produzieren, eine schlechtere Prognose bedeuten, als die Primärtumoren, die wenig MIA produzieren.
Nach chirurgischer Entfernung von Melanommetastasen bei Patienten im Stadium III und IV war bei allen Patienten ein deutlicher Abfall des Serumwertes zu verzeichnen. Exemplarisch zeigte sich dies bei dem Patienten (A) mit isolierten Leberfiliae. Nach chirurgischer Entfernung der Metastasen ließ sich bereits nach drei Tagen ein deutlicher Abfall in den Serumwerten verfolgen. Bei dem Patienten (B) spiegelt die kontinuierliche Zunahme der MIA-Serumwerte eine sich generalisierende Metastasierung wider (Leber-, Lungen- und Hirnfiliae) (Grafik 2). Um die Möglichkeit eines Nutzens des MIA-Nachweises in der Verlaufskontrolle zu testen, wurden verschiedene Patienten mit malignem Melanom im Therapieverlauf mehrfach untersucht. Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, zeigten sinkende MIA-Werte, wohingegen bei Patienten mit fortschreitendem Erkrankungsverlauf während oder nach der Therapie die MIA-Werte im Serum anstiegen (12, 13). Diese Daten weisen daraufhin, dass eine Veränderung der Tumorlast durch Therapieverfahren über die Bestimmung von MIA im Serum verfolgt werden kann.
S100β
S100-Proteine umfassen eine Gruppe calciumbindender saurer Proteine, denen unter anderem eine Rolle bei der Entfaltung der intrazellulären Botenfunktion von Calcium zukommt. Man kennt heute mindestens 17 verschiedene S100-Proteine. S100 ist ein seit längerem etablierter immunhistopathologischer Marker zur Identifizierung maligner Melanome (14, 15, e2). In letzter Zeit hat S100 zusätzlich als Serummarker für das maligne Melanom Beachtung gefunden. Mehrere Studien belegen seine potenzielle Bedeutung in der Ausbreitungsdiagnostik und als Verlaufsparameter unter Therapie (16–18). Für die Melanomdiagnostik ist insbesondere das S100β-Protein (S100β-Kette) interessant. Dieses wird von einer Genregion auf Chromosom 21 kodiert und formt Homodimere, die aus zwei S100β-Molekülen (bb-Homodimere) bestehen oder Heterodimere, die durch Assoziation mit dem S100-A1-Protein (ab-Heterodimere) gebildet werden können. Die bb-Homodimere werden vornehmlich in Schwann-Zellen, Astrozyten und Gliazellen gebildet, die ab-Heterodimere findet man aber auch in Melanozyten, Adipozyten und Chondrozyten (e3–e5).
Die Bestimmung von S100β im Serum erfolgte früher immunradiometrisch, später immunluminometrisch, heute vorzugsweise durch ELISA-Technik. Bei diesen neuen Verfahren werden hochspezifische monoklonale Antikörper eingesetzt, die ausschließlich die Isoformen S100ββ und S100αβ detektieren (19, 20). Einfache Abarbeitung, kurze Inkubationszeit sowie hohe Präzision zeichnen diese Assays aus. Als Referenzbereiche gelten S100β-Werte kleiner als 0,12 µg/L beziehungsweise 0,10 µg/L. Dabei ist wichtig zu wissen, dass andere Krebserkrankungen, renale Insuffizienz, kardiovaskuläre Eingriffe, aber vor allem zerebrale Schädigungen und Polyneuropathien die Aussagekraft der Untersuchung einschränken. In diesen Fällen kann es zu falschnegativen oder falschpositiven Resultaten kommen. Außerdem ist zu beachten, dass Blut innerhalb von acht Stunden nach Abnahme aus dem Serum abzutrennen und einzufrieren ist (e6).
Diskussion
Für das maligne Melanom gab es bisher keinen außerhalb von experimentellen und klinischen Studien stehenden Tumormarker. Während die meisten in der Tabelle genannten Marker weiterhin nur in besonderen experimentellen Fragestellungen eine Rolle spielen, stehen für Routineaufgaben nun seit einiger Zeit technisch leicht bestimmbare kommerziell erhältliche Tumormarker wie MIA und S100β zur Verfügung (21, e7, e8).
Ähnlich sind bei beiden Sensitivität (circa 40–46 Prozent) und Spezifität (circa 85–95 Prozent) (Stadien III und IV), die Korrelation zur Klinik in fortgeschrittenen Erkrankungsstadien sowie das Ansprechen auf eine Chemotherapie (13, 22, e9). Dagegen eignen sie sich nicht als Prognoseparameter und zur Verlaufskontrolle bei frühen Krankheitsstadien sowie zur Identifizierung von Risikogruppen in der adjuvanten Therapiesituation (Stadium I und II) (23, e9). Widersprüchlich sind die Ergebnisse bei Erkrankungsrückfall nach „tumorfreiem“ Stadium und bei Auftreten von Mikrometastasen (13, e10, e11). Die Wertigkeit ei-
ner kombinierten Bestimmung beider Marker ist bislang nur in wenigen Studien untersucht worden. Hier zeigte sich eine Kombination beider Marker der Einzelbestimmung überlegen.
Vergleicht man S100β und MIA miteinander bei gleichen Patientenkollektiven so scheint MIA etwas sensitiver und spezifischer zu sein (e12); das spiegelt auch die klinische Erfahrung der Autoren wider. Diesbezüglich laufen zurzeit entsprechende klinische Untersuchungen. Ähnliche Ergebnisse findet man auch, wenn man Patienten mit einer Sonderform des malignen Melanoms, dem metastasierenden Aderhautmelanom, untersucht (e13, e14).
Zur Beurteilung der gemessenen Tumormarkerwerte ist es wichtig zu wissen, wann diese physiologischerweise erhöht sein können. So misst man erhöhte S100β-Serumwerte bei Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen sowie bei Erkrankungen des ZNS (24, e15). MIA wird im Normalgewebe nur im Knorpel gefunden. Bei der Serumbestimmung sind daher rheumatologische Erkrankungen zu berücksichtigen (e16). Aber auch bei Säuglingen und Kindern sowie Schwangeren kommen erhöhte Werte vor (25).
Die Serumbestimmungen für S100βwerden von den meisten Laborato-
rien für klinische Chemie angeboten, wohingegen MIA schwerpunktmäßig an Universitätszentren determiniert wird. Die Kosten liegen für beide Marker bei circa 30 Euro (1,15facher GOÄ-Satz). In den meisten Fällen werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen.
Die bisherigen Daten belegen, dass die Nachweise von MIA und S100β im Serum von Melanompatienten diagnostisch relevante Tumorparameter darstellen. Zur Verlaufskontrolle bei fortgeschrittener Erkrankung bei Patienten im Stadium Ilb, III und IV sind die Assays sowohl in der Tumornachsorge als auch im Therapiemonitoring einsetzbar. Aber auch hier gilt immer der Grundsatz, dass ein Einzelwert nicht aussagekräftig ist, sondern stets die Tumorkinetik beziehungsweise der Verlauf beurteilt werden muss.

Manuskript eingereicht: 29. 12. 2004, revidierte Fassung angenommen: 4. 11. 2005

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

zZitierweise dieses Beitrags:
Dtsch Arztebl 2006; 103(14): A 943–8.


Anschrift für die Verfasser:
Prof. Dr. med. Rüdiger Hein
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
und Allergologie am Biederstein
des Klinikums rechts der Isar
der Technischen Universität München
Biedersteiner Straße 29
80802 München
E-Mail: r.hein@lrz.tu-muenchen.de

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"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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  #6  
Alt 03.10.2006, 10:40
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Hallo Silviana,
ich weiß natürlich, daß das LDH bei Tumoren in der Verlaufskontrolle eingesetzt wird, aber ich fürchte dieser Wert ist auch kein besserer Marker als der S100... Bei mir war vor über einem Jahr das LDH auch zweimal nacheinander deutlich erhöht. Mein Hautarzt hat damals nur abgewunken und gesagt, daß das eigentlich überhaupt nichts aussagt - und siehe da: das nächste mal war er wieder nicht nur in der Norm, sondern sehr niedrig.
Übrigens waren alle meine Butwerte, S100 und LDH eingeschlossen, auch unter der Hirn- und Lungenmeta eher niedrig...
Wird Dein Blut in 3-monatigem Abstand kontrolliert? Dann ist sicher das nächste mal wieder alles völlig im Lot!
Liebe Grüße

Claudia
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  #7  
Alt 03.10.2006, 12:43
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Liebe Silviana,
na gut, wenn verschiedene miteinander korrespondierende Werte erhöht sind, sollte man vielleicht schon mal genauer gucken. Trotzdem: mach Dir nicht allzu viele Sorgen - Blutwerte haben sich nach den Erfahrungen hier im Forum (zum Glück!) bisher als die schlechtesten Ratgeber gezeigt.
Alles alles Gute für Dich!

Claudia
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  #8  
Alt 15.02.2007, 14:00
Karin36 Karin36 ist offline
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Geändert von Karin36 (19.02.2007 um 09:35 Uhr)
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