Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Leberkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 01.06.2025, 17:17
Marie_September Marie_September ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 01.06.2025
Beiträge: 2
Standard Ich bin total am Ende

Mein Name ist Marie und ich bin 35 und ich durchlebe gerade die schlimmsten freien Tage, die es je gab.

Am Dienstag hatte ich Migräne und war beim Arzt. Durch Zufall erzählte ich meiner sehr tüchtigen Internistin, dass ich immer mal ein Druckgefühl im Oberbauch hatte. Ich dachte mir aber nichts dabei. Sie drängte auf einen Ultraschall und neben einer Fettleber, die ich mir nicht erklären kann, sagte sie nach kurzer Zeit, dass da etwas nicht stimmt. Ich dachte noch, okay. Vielleicht eine Zyste.
Sie stimmte sich kurz mit ihrer Kollegin ab, die noch meinte, vermutlich FNH Knoten. Einer sei 6 cm groß und dann gab es noch viele kleine. Ich hatte sofort ein merkwürdiges Gefühl und fragte nach Metastasen. Sie verneinte, bestand aber darauf mir einen MRT Termin zu machen und das zeitnahe.

Als ich dann nachmittags nach Hause kam war ein Anruf auf dem AB. Die Hausärztin hatte angerufen und wollte am kommenden Dienstag einen Kontrastmittelultraschall machen lassen und das MRT.
Ab da wurde mir noch mulmiger und ich hatte ein noch merkwürdigeres Gefühl.

Am nächsten Tag bin ich in die Arztpraxis gegangen, um mir die Überweisung für den Kontrastmittelultraschall abzuholen. Es war seltsam, denn ich konnte gleich durchgehen. Normal wartet man ewig.
Die Ärztin holte mich herein und sagte mir plötzlich wie aus heiterem Himmel, dass sie mit ihrem Mann (Gastro und Onkologe)ngesprochen hat und nicht mehr denkt, dass es gutartig ist. Sie denkt vielmehr an Metastasen und FNH Knoten wären es auch nicht. Sie denkt an Metastasen oder einen neurendokrinen Tumor.
Als Reaktion bin ich direkt in der Praxis umgekippt.
Die Frau lächelte mir scheinheilig ins Gesicht und offenbarte miur zeitgleich, dass ich totkrank wäre.
Ich wurde mit der Ansage am Montag zum Blutabnehmen zu kommen schnell nach draußen gebracht. Sie wollte den nächsten Patienten drannehmen.

Ab da funktionierte ich nur noch und nehme seither alles wie in Watte war. Ich schlafe nicht, esse nicht, zittere und bin total fertig.
Das MRT ist am Donnerstag und ich fast am Durchdrehen.
Vor Dienstag war ich eine gesunde junge Frau. Ich habe weder Nachtschweiß noch Gewichtsabnahme. Mir ging es davor blendend. Das Druckgefühl habe ich nicht mal richtig wahrgenommen. Seitdem steht oder stand nun meine Welt Kopf. Und das am Mittwoch vor den Feiertagen!

Ich bin dann direkt ins nächste Krankenhaus, das am Mittwochnachmittag noch einen Schall angeboten hat. Leider betonte die junge Assistenzärztin sehr oft, dass sie nur schneidet, sich aber mit der Leber aber kaum auskennt.
Auch sie sah die Raumforderung und schrieb Raumforderung mit Halo im 7. und 8. Segment in den Ultaschallbericht. Im Gegensatz zur Ärztin hieß es aber, man würde das nicht als Metastasen sehen und ich soll das MRT abwarten.

Seitdem bin ich im Schockzustand.
Ich hatte 2022 eine Endometriose o.p am Zwerchfell, wo auch ein Herd entfernt wurde. Die Stelle liegt scheinbar direkt darüber. Auch sonst waren viele Herde vorhanden.
Ich bin total fertig und stehe unter dauerhafter Angst.
Was, wenn sie mit den Metastasen recht hat?
Ich bin sonst fit. Das ist ja das schlimme.
Mein MRT ist am Donnerstag und am liebsten würde ich gar nicht hin gehen.
Ich bin ein seelisches Wrack.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 01.06.2025, 18:21
Falco Falco ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.05.2023
Beiträge: 30
Standard AW: Ich bin total am Ende

Hallo Marie,
Geh da mal brav hin. Vorher brauchst du dich nicht verrückt machen.

Wir können doch sowieso nichts ändern. Es kommt wie es kommt.

Also Kopf hoch. Und sag Bescheid, wenn Du die Ergebnisse hast…

LG Dr. Falco
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 01.06.2025, 19:31
Bruna 76 Bruna 76 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 21.04.2025
Ort: Berlin
Beiträge: 4
Standard AW: Ich bin total am Ende

Liebe Marie,

ich kann Deine Angst und Unruhe sehr gut nachvollziehen. Die Ungewissheit ist oft schwer zu ertragen. Ich kenne dieses Gefühl - muss regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen.

Doch ist es wichtig zu wissen, was gerade passiert, was in Dir vorgeht. Denn dann kann man es angehen.
Deine Ärztin mag sich vielleicht etwas unsensibel Dir gegenüber verhalten haben, was ihr vermutlich gar nicht bewusst war. Aber sie nimmt Deine Symptome ernst, geht ihnen gründlich nach und organisiert sofort. Ich wünschte mir damals so eine Vorgehensweise von meinem Hausarzt, doch dieser erkannte nicht die Ernsthaftigkeit - zu dieser Zeit hatte ich bereits eine fortgeschrittene Krebserkrankung.
Je eher Du handeln kannst, desto besser. Und vielleicht ist auch alles gutartig, vielleicht gar nichts Schlimmes.
Und sollte etwas herauskommen, was nicht schön ist, dann ist ist es gut, dass Du es schnellstmöglich angehen kannst.

Ich erhielt meine Diagnose vor über 1,5 Jahren. Damals dachte ich, mein Leben ist vorbei. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich akzeptierte.
Heute fühle ich mich wieder gut, ich empfinde mein Leben als schön - wenngleich ich palliativ erkrankt bin und ein
anstrengender Weg hinter mir liegt.
Natürlich wäre ich lieber gesund, klar! Aber auch als kranker Mensch lässt es sich zufrieden leben. Es gibt bereits gute Therapien.

Ganz herzliche Grüße und alles Gute!
Bruna 76
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 01.06.2025, 20:28
Marie_September Marie_September ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 01.06.2025
Beiträge: 2
Standard AW: Ich bin total am Ende

Lieben Dank für eure Nachrichten.
Ich weiß das sehr zu schätzen.

Die Frage ist: Kann man da überhaupt noch etwas machen? Bei 6 Zentimetern und vielen kleinen?

Liebe Grüße
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 01.06.2025, 20:51
Falco Falco ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.05.2023
Beiträge: 30
Standard AW: Ich bin total am Ende

Noch ist Holland nicht verloren. Warte die Ergebnisse ab und berichte.

Dann sehen wir weiter.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 02.06.2025, 04:13
Bruna 76 Bruna 76 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 21.04.2025
Ort: Berlin
Beiträge: 4
Standard AW: Ich bin total am Ende

Ich habe Lungenkrebs, war erst 46 Jahre alt, als er ausbrach - vielleicht sogar jünger. Das ist für Lungenkrebs ein junges Alter. Lediglich geschwollene Lymphknoten am Schlüsselbein machten mich auf ihn aufmerksam, ansonsten hatte ich keine Symptome. Ein super Blutbild, keinen Husten, keine Kurzatmigkeit, kein Gewichtsverlust - zudem nie geraucht und keine Umweltgifte eingeatmet. Bei mir war es Pech, es ist eine genetische Mutation.
Als der Tumor endlich diagnostiziert war, war er 5,8 cm groß und hatte bereits in die Lymphbahnen gestreut, Richtung Gehirn. Daher der geschwollene Lymphknoten am Schlüsselbein. Bis die meine Therapien beginnen konnten, vergingen weitere Wochen, da ich noch zur Bronchoskopie und in ein PET-CT musste.
Das war im September 2023 - gleich stehe ich auf, um zur Arbeit zu fahren. Das konnte ich mir damals nicht mehr vorstellen, ein alltägliches Leben.

Hinter mir liegen mehrere Therapien (Chemotherapien, Bestrahlungen, Immuntherapie) und nun nehme ich täglich eine Tablette ein. Die erste Zeit war sehr anstrengend gewesen, doch es ging mir irgendwann besser. Seitdem habe ich viel unternommen, verreise gerne an die Ostsee, treffe mich mit Freunden. Ich lache gerne und habe Spaß - natürlich bin ich auch öfter mal traurig.

Aber ja, Du hast selbst bei ungünstiger Prognose die Möglichkeit auf ein langes und gutes Leben - und auf Heilung.
Ich sehe das so wie Falco: Ein Schritt nach dem nächsten.

So, ich muss nun aufstehen 😉.

Liebe Grüße
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:44 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55