Hilfe, was ist nur los mit mir?!

[Annamaus77]

Hallo liebe Frauen hier im Forum,

Ich habe Mitte August meine letzte Chemo gehabt und seitdem geht's mir immer schlechter.

Angefangen hat alles mit einem Kopfdruck und Schwindel. Auch taten mir alle Zähne weh. Mittlerweile hab ich täglich Schwindel und Benommenheit. Es fängt an, sobald ich mich bewege, zBsp nur aufstehe und ein paar Schritte gehe. Sofort drückt es im Nacken, im Gesicht und an den Ohren und mir wird sehr schwindelig und benommen. Massagen und Physio brachten keine Besserung, die hab ich nur im Liegen.

Ausserdem hab ich Durchblutungsstörungen in Händen und Füßen, Hände und Unterarme fühlen sich oft taub an, Füße sind eiskalt und die Zehen taub. Eine Polyneuopathie wurde ausgeschlossen.
Ich hab eine leichte Muskelschwäche entwickelt, lange Stehen geht nicht mehr, dann bekomme ich kraftlose Arme und Beine.
Meine Herzfrequenz ist viel zu hoch. Sobald ich stehe schiesst sie nach oben, bei Bewegung noch mehr.

Die Ärzte tappen im Dunkeln und ich bekomme immer mehr Angst, weil keiner weiß was los ist und was mit mir passiert...

Hat hier jemand ähnliche Symptome?
Ach bitte helft mir, ich hab solche Angst und meine Lebensqualität liegt bei fast Null... So kann ich nicht leben, nur im Liegen...

Was ist nur los mit mir?!

Liebe Grüße
Annamaus

[Gefion]

Liebe Annamaus,
das tut mir sehr leid...!
Ich nehme an, das ein Kopf MRT bereits gemacht wurde?
Natürlich auch ein CT und Kernspinnt vom ganzen Körper (Knochen)?

Ich hoffe, du bekommst ganz viel Hilfe...!

Liebe Grüße
Gefion

[Annamaus77]

Huhu Gefion,

Es wurde ein MRT vom Kopf gemacht, um Metastasen auszuschließen. Dabei wurde aber eine geringe Mikroangiopathie festgestellt. Das ist eine Durchblutungsstörung der kleinen Blutgefäße. Ob diese nun Schuld an der Schwindelsymptomatik ist, hat mir bis dato noch kein Arzt beantwortet.

Geht es da niemandem wie mir?

Ich hatte gehofft, hier Frauen zu finden, denen es auch so oder so ähnlich nach Chemo ging.

Meldet euch ruhig... Ich wäre froh.

Liebe Grüße
Annamaus

[Andrea68]

Liebe Annamaus,
Deine Schilderung der Symptome erinnert mich an meinen Zustand ca. 5 Monate nach Chemoende, allerdings war es bei mir nicht so heftig. Schwindel beim Aufstehen und im Sitzen, dazu Frieren und die von Dir beschriebenen Taubheitsgefühle, die sich auch anders anfühlen als eine Neuropathie (habe leider die Verleichsmöglichkeit gehabt ).
URSACHE bei mir war eine Schilddrüsenunterfunktion. Wurde bei Dir in letzter Zeit Blut untersucht? Der interessante Wert heisst TSH und sollte nicht über 4,5 liegen. Bei mir war er bei über 9. Ich nehme jetzt seit Frühjahr täglich Schilddrüsenhormone und es geht mir wieder gut. Hast Du auch Muskelkrämpfe? Dann könnten die Herzprobleme auch mit einem Magnesiummangel in Verbindung stehen.
Ich wünsche Dir, dass Du bald Klarheit über die Ursache hast. Bei mir war übrigens der Hausarzt der richtige Ansprechpartner, die Onkos und FA hatten die Schilddrüse nicht auf dem Schirm........

LG Andrea

[DianaR]

Liebe Annamaus,
wenn alles soweit ausgeschlossen ist, könnte es evtl. auch psychisch sein. Hast Du den Schwindel und die Benommenheit ständig? Frag doch mal Deinen Arzt, ob es sich um Panikattacken handeln könnte. Ich hatte das auch eine lange Zeit und wusst erst nicht was mit mir passiert, bin dann an einen Psychiater überwiesen worden und bekam dort Hilfe. Ich wünsche Dir alles Gute. Liebe Grüße Diana

[Annamaus77]

Huhu ihr Zwei,

Danke erstmal für eure Mithilfe.

Die Schilddrüsenwerte wurden bereits überprüft, alles i. O.
Magnesium nehme ich auch ein, leider keine Besserung.
EKG des Herzens war auch auffällig, mit Unregelmäßigkeiten, die eben auch noch nicht eingeordnet werden können.

Ich bin in einer psychosomatischen Klinik, das die Beschwerden psychisch sind wurde ausgeschlossen, der Schwindel ist ja auch Bewegungsabhänig und dann ständig präsent. :-( Ich nehme trotzdem seit Wochen Antidepressiva, zeigen auch keine Wirkung, nur das ich Abends müde davon werde.

Alles ziemlich kompliziert... und ich dachte nach der Chemotherapie geht's bergauf und jetzt geht's mir schlechter als mit Chemo?!

Ich kann nicht mehr... *heul*

Annamaus

[Emile]

Hallo Annamaus77,

herrje, Du Arme ich kann es sehr gut nachvollziehen wie es Dir geht, obwohl meine letzte Chemo schon 2 1/2 Jahr her ist.

Ich hatte kurz nach der letzten Chemo auch Schwindelanfälle und ich hatte solche Angst, dass ich nur noch im Bett gelegen bin und geweint habe.

Im Kopf-MRT wurde bei mir auch nichts gefunden. Ich war dann bei meiner Physio, die hat mir den Kopf zurechtgerückt, also die HWS eingerenkt und noch mit dem Schlingentisch bearbeitet. Danach war der Schwindel weg, ich hatte mich verhoben

Ich weiss Du hattest schon Massagen, aber vielleicht kann dir auch ein Osteopath helfen. Manchmal sind es minimale Ungleichgewichte, die solche Auswirkungen haben können.

Kopf hoch, Annamaus, dass MRT hat ja schon mal den schlimmsten Fall ausgeschlossen

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es bei Dir auch eine harmlose Erklärung für den ganzen Schwindel gibt

Liebe Grüße
Emile

[Brise 54]

Hallo Anna,


Ich kann manchmal die Wohnung nicht verlassen, weil ich so schwindelig bin.
Also weiß ich, wie sehr es einschränkt und auch Angst macht.

Dafür gibt es viele Ursachen bei mir - ich habe viele Baustellen, die meisten sind im Bewegungsapparat - Knochen und Gelenke.

Aber auch der Allgemeinzustand spielt eine große Rolle. Genug schlafen ist ganz wichtig.
Und mitunter schwierig...

Was ist mit dem Atlaswirbel? Mit den Bandscheiben (HWS aber auch anderswo)? Das Kribbeln und die Taubheitsgefühle lassen mich das fragen.
Wurdest Du von guten Orthopäden durchgecheckt?
Kribbeln kann auch von zuviel Vitamin B kommen... "Mißempfindungen" sagt man dann.

Schwindel ist sehr weit verbreitet und ebenso schwierig zu diagnostizieren.
Fürchte Dich nicht - such weiter! (Schwindel macht Angst und Angst macht Schwindel).

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die Ursache findest und dass es etwas ist, was man behandeln kann.

Viele Grüße
Brigitte

[Stern 2014]

Hallo Anna,

ich würde beim Krebsinformationsdienst anrufen und nachfragen. Die können Dir sicherlich weiterhelfen.
Welche Wirkstoffe und Dosen hattest Du in der Chemo? Ich würde auch ALLE Medikamente, die Du genommen hast und nimmst, von einem ApothekerIn bezüglich Wechselwirkungen gegenchecken lassen. Außerdem würde ich auch
den Nervenarzt wegen des Antidepressivums ansprechen.

Ich hoffe, dass dies Dir ein wenig weiterhilft.
Alles Gute & liebe Grüße,

Stern 2014

[Annamaus77]

Huhu ihr Lieben,

Danke für die Liebe Mithilfe.

Ich war beim HNO, o.B.
Beim Augenarzt, o.B.
Ich war beim Kardiologen, Herzecho ok, aber da ich ständig einen viel zu hohen Puls habe, wenn ich gehe oder stehe, wurde ein Schellongtest gemacht.
Dabei musste ich zuerst in Ruhe liegen, es wurde Blutdruck und Puls gemessen, beides normal. Dann musste ich mich hinstellen und 10 Minuten stehen bleiben, dabei wurde alle 2 Minuten der Blutdruck gemessen und ein EKG geschrieben. Blutdruck war normal, aber der Puls stieg auf ca 150 an.
Mir wird ja auch nur im Stehen oder beim Laufen Benommen und Schwindelig, fühle mich dann schlapp und kraftlos und sehr krank. Ich kann diesen Zustand schlecht beschreiben. Die Ärzte wissen das ganze noch nicht ganz einzuordnen und nun lieg ich hier rum und warte... aber nix passiert. :-(

Hab mich selbst etwas belesen und bin auf das POTS “posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom“ gestossen, das zumindest das Schellongergebnis erklären könnte und evtl auch den Rest meiner Beschwerden.

Ich versuch mal den Arzt da hin zu schupsen. Vielleicht lieg ich ja richtig. So langsam bekomme ich immer mehr Angst, so ohne Diagnose und wenn man sich so krank fühlt.

Liebe Grüße
Annamaus

[Brise 54]

Tapfere Annamaus!

Ja, es ist mühsam.

"Orthosstatische Kreislaufstörungen" die Diagnose habe ich mit 18 das erst Mal gehört. Weiß nicht, ob das, was Du gefunden hast, noch sehr viel mehr beinhaltet. Damals saß ich sehr viel (Büffeln für Abitur) und bewegte mich wenig. Venenschwäche? Das Blut fällt in die Füße...

Allgemeine Empfehlung wäre dann z.B. Wechselbäder für die Füße, Bürstenmassagen, Wippen auf den Füssen vor und zurück... ggf. vielleicht Kompressionsstrümpfe...

Man kann da so einiges tun. Ob es durchs Liegen besser wird? Und 10 Minuten Stehen ist wirklich lang - das weiß ich aus einem Qi Gong Kurs....
Bei 8 Minuten war für die meisten, auch für die sehr gesunden Teilnehmer Schluß. Also nicht zu viel fürchten! Du findest es bestimmt heraus!

Ich drücke Dir die Daumen immer weiter!

Liebe Grüße
Brigitte

[Cee]

Meine Mutter hatte auch mal Dauerschwindel (Drehschwindel) - und das hatte nichts mit Chemo zu tun. Sie hatte eine Virus auf dem Balance-Nerv. Auf Deutsch heisst das glaube ich Gleichgewichtsnerv? Es war auf jedem Fall im Ohr ein Virus, der schwer zu entdecken war und dann mit Antibiotika behandelt wurde. 2 Wochen nach Beginn der Antibiose war der Schwindel nur noch Geschichte ;-) Würde ich ggf. mal testen lassen. Der damalige HNO Arzt hat das leider auch nicht herausgefunden. Erst im Krankenhaus wurde es entdeckt. Wünsche Dir alles Gute!!

[Brise 54]

Hallo Cee,
das ist sehr interessant. Weißt Du noch, wie das Medikament hieß? Viren werden normalerweise nicht mit Antibiotika behandelt, die wirken nur gegen Bakterien. Oder???
LG
Brigitte

[Annamaus77]

Hallo Cee,

Danke Dir... Ich war bereits beim HNO.
Auch wurde mein Blut auf Viren untersucht und ich habe zur Prophylaxe ein Antibiotikum genommen, was aber leider nichts an den Symptomen änderte.

Liebe Grüße
Annamaus

[Stern 2014]

Hallo Anna,

hattest Du nun schon beim Krebsinformationsdienst angerufen? Und auch deinen Neurologen, der dir die Antidepressiva verschrieben hat, gefragt?
- Gerade diese Medikamente können in der Anfangszeit viele NWs hervorrufen.
Melde dich doch mal dazu.

Gruß

Stern 2014