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Erwebsminderungsrente
Hallo alle Zusammen,
ich bin neu hier im Forum, obwohl ich schon oft seit meiner Erkrankung als Gast im Forum war und einige Beiträge mir auch sehr weitergeholfen haben. Doch jetzt bräuchte ich mal Rat von jemand, der sich in solchen Dingen auskennt. Ich bin im Okt. 2008 an einem multizentrisch invasiv lobulärem Mammakarzinom erkrankt, hatte eine primäre Chemotherapie, dann Mastektomie mit gleichzeitigem Brustaufbau aus Eigengewebe (DIEP-Flap),danach Bestrahlung. Nach Abschluß der Strahlentherapie AHB aus der ich noch arbeitsunfähig entlassen wurde.Ich war insgesamt die vollen 18 Monate arbeitsunfähig und habe dann im März 2010 eine Wiedereingliederung gemacht. Ich bin Krankenschwester und war vor meiner Erkrankung mit nur 25% beschäftigt. Nach der Wiedereingliederung habe ich sehr wenig gearbeitet, da ich noch sehr viele Überstunden abzubauen hatte.Im Juni 2010 habe ich dann noch mal eine Reha gemacht, die von der ARGE genehmigt wurde.Nach dieser Reha habe ich dann auch gleich wieder gearbeitet und nach kurzer Zeit festgestellt, dass ich große Probleme mit dieser schweren Arbeit habe zumal ich in der Kurzzeitpflege beschäftigt bin und von den Ärzten aus nicht schwer Heben und Tragen soll, was bei dieser Tätigkeit eigenlich nicht machbar ist. Ich habe massive Probleme mit dem rechten Arm, obwohl ich kein Lymphödem habe,extreme Müdigkeit und Erschöpfungszustände durch die ständige Wechselschicht, Schlappheit,starke Schmerzen in Knochen und Muskeln durch die Einnahme von Tamoxifen, Konzentrationsstörungen,Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen und depressive Gedanken durch den Umstand, dass sich mein Mann von mir trennen will.Zur Zeit bin ich auch wieder krank geschrieben, weil an Arbeiten gar nicht zu denken ist. Vor drei Wochen habe ich mit super Unterstützung meines Gynokologen eine nochmalige Reha beantragt, die aber abgelehnt wurde.Jetzt meine Frage, soll ich erst mal Widerspruch erheben oder gleich einen Antrag auf volle Erwerbsminderung stellen, denn ich bin wirklich nicht in der Lage mehr als zwei Stunden am Tag zu arbeiten oder versuchen noch eine Reha zu bekommen und dann, wenn zu sehen ist, dass sich mein Zustand nicht wesentlich bessert Rente beantragen. Ich bin 52 Jahre alt und habe bis zu meiner Erkrankung immer gearbeitet, bis auf die Elternzeit nach der Geburt unseres Sohnes. Jetzt habe ich aber genug geschrieben und meine Situation ausführlich geschildert, wundert Euch nicht über die Uhrzeit, aber ich kann ja doch nicht schlafen.Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann. Liebe Grüße Helga Geändert von singen (13.03.2011 um 04:35 Uhr) |
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AW: Erwebsminderungsrente
Liebe Helga (Singen)
ich bin eigentlich auf Deinen Beitrag gestoßen, weil ich in Singen am Hohentwiel geboren bin und - obwohl ich mit meiner "anderen Heimat" Hessen sehr zufrieden bin - manchmal doch ein kleinwenig Heimweg nach dem Hegau habe Aber nun ernsthaft: Meine Diagnose und Therapie waren und sind zwar sehr verschieden von der Deinen, aber ich will Dir trotzdem antworten. Nach Deiner Beschreibung finde ich, dass Du sicher ganz dringend eine weitere Kur benötigst und Dir - zusätzlich zu Deinem offenbar sehr vernünftigen Gynaekologen - weitere Unterstützung suchen solltest. Vielleicht können Dir Mitglieder einer Selbsthilfegruppe vor Ort naheliegende Stellen nennen, die Dir weiterhelfen können In Brustzentren gibt es auch Broschüren über "Anlaufstellen" für Beratungen; diese sind natürlich immer nur SO gut, wie stark engagiert sie personell besetzt sind Dass Dir z u Deiner sehr schweren Erkrankung und heftigen Therapie nun auch noch Dein Mann solchen Kummer macht, finde ich absolut schlimm und ich hoffe sehr, dass Du andere liebe Menschen hast, die Dich stützen Mit diesen körperlichen und seelischen Belastungen in dem sehr schweren Beruf der Krankenschwester zu arbeiten, stelle ich mir extrem schwierig vor und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du - vielleicht durch eine "Zweitmeinung" - auf verständnisvolle Ratgeber bzw. Helfer triffst Alles Gute wünscht Dir mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
#3
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AW: Erwebsminderungsrente
Hallo Sternchen und Helga,
Sternchen hat es sehr gut erklärt. Es ist wirklich so. Aber das mit der Trennung von Deinem Mann kannst Du bei der Rentengeschichte nicht anbringen, würde mit lapidar " für Lebensumstände gibt es keine Rente" erklärt und wenn es einem psychisch in allen Richtungen noch so umhaut. Wenn Du EM-Rente beantragst, musst Du von den Gutachtern etliche Schläge in die Magengrube gefallen lassen. Herber Kampf, aber manch- mal kann er auch gelingen. Gruss Altmann |
#4
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AW: Erwebsminderungsrente
Hallo sternchen,
nochmals danke auch für Deine Geschichte, natürlich weiß ich ,daß die Trennung von meinem Mann keine Rolle spielt, ich wollte einfach meinen gesamten momentanen Zustand schildern. Liebe Grüße Helga |
#5
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AW: Erwebsminderungsrente
Hallo Ilse und Altmann,
danke für Eure Antworten und lieben Worte. Liebe Grüße Helga |
#6
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AW: Erwebsminderungsrente
Hallo Helga
Ich finde es gut, wenn Ratsuchende ihren - wie Du schreibst - momentanen Zustand schildern Nur so kann man als "Ratgeber" die oft traurigen Umstände halbwegs vernünftig einschätzen und mögliche Wege empfehlen Im Verlaufe der Jahre habe ich hier im Forum schon den einen oder anderen Rat gelesen, der sich auf den "VdK" bezog. Es gibt ihn bundesweit und diese Vereinigung nimmt sich den unterschiedlichsten Belangen an - frag' dort vielleicht mal nach...... "weiterleiten" können diese Helfer Dich dann ja im Zweifelsfall immer noch Soweit ich informiert bin, brauchst Du dort auch nicht mit Deinen "privaten Kümmernissen" hinterm Berg halten Alles Liebe und Gute mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
#7
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AW: Erwebsminderungsrente
Liebe Ilse,
ja den VdK kenn ich , vielen Dank für den Tip, ich bin da auch schon Mitglied. Ich wünsch Dir einen schönen sonnigen Montag. Liebe Grüße Helga |
#8
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AW: Erwebsminderungsrente
Hallo zusammen,
ja ist mir auch klar, dass man das mit dem Ehemann nicht heranziehen kann. Trotzdem hat man den Eindruck, dass es doch irgendwie dienlich sein könnte, da nämlich beim Gutachter bzw. Gutachterin der Lebenslauf durchgekaut wird. Wie kann das sein. Da wollen die alles haarklein wissen und dann sagen die zum Schluss "für schwierige Lebenslagen" gibt es keine Rente und schreiben noch wortwörtlich ins Gutachten, der Probat zielt nur auf das Rentenbegehren. Abgesehen davon macht mir niemand weis, dass man durch schwierige Lebenslagen nicht in die Depression fallen kann, die fällt nicht einfach so vom Himmel. Es sind nicht alleine hirnorganische Störungen. Ich mache trotzdem keinen Suizid, weil sonst freuen die sich noch, weil sie eine Rente sparen. Also das war jetzt ironisch gemeint . . . . . Gruss Altmann |
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reha, rente |
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