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  #1  
Alt 03.09.2004, 20:51
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Standard Kann keine Freude mehr empfinden..................

mein über alles geliebter Dad ist heute genau 4 Monate tot und erst jetzt wird es immer immer schlimmer. Er ist nur 52 Jahre alt geworden und obwohl wir wussten, dass der *sorry* beschissene Rippenfellkrebs (ausgelöst durch Asbest) nicht heilbar ist und er daran sterben muß, kam sein Tod sehr sehr plötzlich. Ich habe seit ca 2 Wochen eine unendliche Leere in mir und kann kaum noch Freude empfinden. Ständig muß ich an meinen Vater denken und in den unmöglichsten Situationen könnte ich nur heulen, was nicht immer geht da meine kleine Tochter (20 Mon) sofort mit anfängt zu weinen. Ich rede auch kaum mehr darüber, da ich das Gefühl habe, es interessiert sowieso keinen wirklich. Mein Bruder (19 Jahre alt) will gra nicht drüber reden, da es ihm zu weh tut und meine Mutter miemt immer die Starke "Er lässt sich nunmal nicht zurückholen" Ach man mein Leben kommt mir so sinnlos vor. Ich muß dazu sagen, dass meine Mam und mein Bruder sich ziemlich ähnlich sind und mein Vater und ich waren wie seelenverwandte. Er fehlr mir so sehr...........
Mir ist auch alles egal, wie ich rumlaufe, habe keinen Elan für Nix. Gibt sich dieser Zustand auch mal wieder? Mit meinem Mann kann ich irgendwie auch nicht drüber reden obwohl er seine beiden Eltern auch ganz früh verloren hat. Bianca
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  #2  
Alt 03.09.2004, 23:52
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Standard Kann keine Freude mehr empfinden..................

Sei einfach geduldig mit Dir.Lass deine Trauer zu.Heule wenn du heulen möchtest.Ich weiss es ist nicht einfach,es wird auch nicht besser.Die Sehnsucht wird immer grösser...unendlich....
Ach liebe Bianca....ich drücke dich mal so ganz doll....
Mir geht es im Momment auch nicht so gut aber...ach

Unendlich traurige melek
BABA ich vermisse dich zu sehr....
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  #3  
Alt 04.09.2004, 15:48
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Dagi Dagi ist offline
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Beiträge: 1.287
Standard Kann keine Freude mehr empfinden..................

Liebe Bianca auch ich habe vor 4 Monaten erst meinen Mann (57)durch einen Hirntumor verloren.

************************************************** *

Jeder geht anders mit Trauer damit um . Mir gehts wie dir!
Habe auch für nichts mehr wirklich Freude,mag keine Leute mehr sehen ,verkrieche mich gerne.
Aber gleichzeitig reisse ich mich doch zusammen und gehe 2 Stunden 2x die Woche malen. Es ist eine Art Therapie. Erstens musss ich am Morgen aufstehen,mich herrichten ,ausser Haus gehen,Auto fahren,mit andern Leuten zusammensein(muss dort nichts und mit niemandem
reden wenn ich nicht möchte).

Aber es ist insofern gut ,weil auch was sinnvolles dabei herauskommt,in Form von Bildern,bemalte Einkaufstaschen,bemalten Tellern und Tassen usw...

Es ist gut für den Selbstwert!

Im Oktober schließe ich mich einer Trauergruppe an ,es beginnt dann eine ganz neue Gruppe,und das finde ich gut,weil alle beteiligten ungefähr die selbe Zeit trauern.
Wäre sowas nicht auch für dich möglich? In irgendeiner Form?
Wie gesagt jeder wie er will und kann... nur du MUSST dich selber dazu aufraffen!
Du bist auch so noch oft genug traurig und das darf auch so sein!!! Wie lange jemand trauert ,dafür gibts keine Regeln.... Dagi
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  #4  
Alt 08.09.2004, 19:38
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Standard Kann keine Freude mehr empfinden..................

Liebe Bianca,
die Trauer zerstört uns - durch den Tod ist nichts mehr, wie es einmal war und vor allem wird nichts mehr, wie es einmal war. Dieser Gedanke ist so furchtbar.
Freude und Spaß an etwas; ich fühle sowas schon ewig nicht mehr. Ich tue Dinge, weil ich sie tun muss - es ist nicht mehr und nicht weniger.
Wie gern würde ich Dir jetzt sagen: halte durch, es dauert nicht mehr lang und dann beginnt endlich wieder das eigene Leben..... aber das kann ich Dir nicht sagen; das kann Dir niemand sagen.

Ich habe mich an die Beratungsstelle CHARON in HH gewandt und dort bisher 3 Einzelgespräche gehabt. Ich lerne dort zu vestehen, was der Tod und die Trauer mit mir und meinem Körper macht. Ich lerne zu vestehen, dass es völlig normal ist, dass ich keine Freude mehr spüre.... es sind aber auch sehr, sehr harte und furchtbare Gespräche. Ich weiß nicht, ob ich es jemals schaffen werde, das Erlebte zu verarbeiten und irgendwann wieder anfange zu leben. Aber diesen Versuch ist es wert. Für mich, meinen Mann und meine Mutter.

Vielleicht ist auch für Dich diese Beratungsstelle etwas, Bianca?? Vielleicht rufst Du dort einfach mal an und vereinbarst einen Termin. Du kannst dann ja immer noch entscheiden, ob Dir die Gespräche dort weiterhelfen.

Ich umarme Dich. Verzweifle nicht, Deine Gefühle und Gedanken sind derzeit verständlich und "normal". Unsere Männer werden auf uns warten...

Sonja (sunniee)
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  #5  
Alt 09.09.2004, 21:41
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Standard Kann keine Freude mehr empfinden..................

ich sitze hier gerade und zerfalle in selbstmitleid ich weiß.... höre gerade das lied aus dem film cast away und heule wie ein kleines kind. ich weine eigentlich ständig. ich glaube ich bin gerade in dem tiefsten trauerloch, fühle mich so unendlich alleine und vermisse meinen dad so sehr. ich möchte ihm gerne so viel sagen. er war immer der halt für mich und hat mich auch mal auf den boden zurückgeholt. meine beziehung ist momentan auch verfahren, da ich nur noch schlecht drauf bin. männe sitzt im wohnzimmer und schaut fussball und ich sitz hier. so geht das nun schon seit monaten. durch meine kleine tochter (20 Mon) machen wir eigentlich kaum mehr was gemeinsam. mag auch nicht vor ihm weinen, denn dann fragt er mich tatsächlich was ich denn habe. eigentlich ist es auch nicht mein mann, sondern wir sind seit 14 jahren zusammen. als ich schwanger wurde, wollte ich nicht heiraten, da ich immer gedacht habe man macht es wegen dem kind. ich bin auch was antrag angeht usw echt spiessig(ich würde ihm nie einen machen). als meine tochter dann da war hab ich immer auf einen antrag gewartet und nach 2 mon wurde mein dad krank. mein dad war darüber sehr traurig, dass wir immer noch nicht geheiratet haben und 4 wochen vor seinem tod sagte er noch zu mir"Deine Hochzeit werde ich wohl nicht mehr erleben" ich hab in dem moment gedacht es zerreisst mir das herz, denn daran habe ich auch mehr als einmal denken müsse und es sogar meinem "Männe" gesagt. aber von ihm kam auch da nichts. er fühlt isch noch zu jung zum heiraten. ich meine was gibt es größeres als seine tochter zum altar zu geleiten? es tut mir immer noch sehr weh, wenn ich daran denke und an eine jetzige hochzeit ohne ihn, kann ich gar nicht denken. nun will ich euch hier aber nicht mit meinem privaten müll zutexten. hab halt momentan das gefühl alles läuft aus dem ruder. die einzige freude ist momentan meine kleine aber gleichzeitig tut es so weh, zu wissen das mein dad das nicht mehr erlebt! sonja und daggi, für ein gespräch mit einer fremden perosn bin ich noch nicht bereit. kann mir nicht vorstellen, dass es mir hilft. trotzdem danke für eure aufbauenden worte. es tut sooo gut sich hier auszutauschen und all seinen seelenmüll (nicht negativ verstehen) abzuladen. wir werden versuchen müssen, unser leben auch ohne unsere liebsten wieder lebenswert zu machen. wir haben auch nur ein leben, ich weiß. viele die ich kenne haben noch all ihre eltern sogar omas und opas und bei uns sind alle tod. sicherlich würde es meinem dad nicht gefallen, wenn er mich so sieht oder sieht er mich so? ich danke euch nochmals fürs zulesen. trauriger gruß Bianca
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  #6  
Alt 09.09.2004, 21:43
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Standard Kann keine Freude mehr empfinden..................

noch was, in den ersten wochen habe ich fast täglich von ihm geträumt und jetzt gar nicht mehr.
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  #7  
Alt 09.09.2004, 22:45
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Dagi Dagi ist offline
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Beiträge: 1.287
Standard Kann keine Freude mehr empfinden..................

Liebe Bianca,

was das weinen angeht,gehts mir wie dir ,je länger es her ist umso schlimmer ist es! Ich weine auch sehr viel! Ich bin momentan ganz alleine,das ist verdammt schwer... mein älterer Sohn ist wieder bei mir eingezogen,er hatte die ersten Monate so Angst um mich,weil ich nur vom Sterben geredet habe. Das ist etwas besser geworden und mein Sohn arbeitet nun leider die ganze Woche ausser Haus. Habe eigentlich den ganzen Tag kaum was zu tun,deshalb habe ich mit der Maltherpie angefangen ,damit ich nicht total durchdrehe.
Ich mag auch nicht reden! Es versteht ja sowiso kaum jemand wie es mir geht,in mir aussieht!!

Vergiss in dem ganzen Schmerz dein "Menne" nicht"! Wenns dir auch schwer fällt,nicht das ihr euch total entzweit.
Denn den Fehler habe ich beim ersten Kind auch gemacht,bis mir meine Mama damals die Augengeöffnet hat und mir ins Gewissen geredet hat.Sei dankber dass du ihn hast!

Mein Mann hat leider auch keine Enkel mehr erleben dürfen,obwohl mein Älterer schon 28.ist.Das hat ihm auch weh getan,als er ein halbes Jahr vorher erfahren musste ,dass sie sich nach 5 Jahren getrennt haben,davon 2,5 Jahre verheiratet.

Sollten irgendwann auch noch Enkerln kommen haben sie auch nur noch mich,sonst lebt auch keiner der Opis mehr,und eine Omi ist auch gestorben! Das ist auch so schade!
Für mich ist der Krebskompass schon fast 3 Jahre mein seelischer Abladeplatz,und es ist gut so! Hätte die letzten Jahre sonst nicht so gut gemeistert,denn die immmer wieder aufbauenden Worte,taten mir sooo gut!

Mir haben die Gespräche gerade mit fremden Peronen total viel gebracht,in der Zeit wo mein Mann nur noch im Bett lag,ich oft nicht wußte ob ich das alles schaffe!
Drücke dich in Gedanken Dagi
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