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Möglicher Jobverlust?
Hallo ihr Lieben,
in einem Anflug von geistiger Umnachtung habe ich meinem Chef von meiner Diagnose erzählt, eigtl. nur mit dem Gedanken, damit er für den Oktober (hier muss ich nochmals ins KH zur Ausschabung dann wird weiteres entschieden) besser den Arbeitsplan einteilen kann. Ich bat jedoch meinen Chef, dies nicht "an die große Glocke zu hängen", sondern erstmal für sich zu behalten, sobald die Diagnose gefestigt ist (momentan sieht es bei mir so aus, dass zwar Adeno-Krebszellen in der Gebärmutter gefunden worden sind, es jedoch wirklich gut möglich ist, dass eine Therapie mit Gestagenzäpfchen welche ich grad mache, sowie besagte Ausschabung im Oktober zum gewünschten Erfolg führen, und sich mein Krebs -hoffentlich für immer- erledigt hat) können wir ja nochmal reden. Mein Chef meinte jedoch, er müsse darüber sofort den Resortleiter informieren, dass darf er nicht für sich behalten blabla. Wir sind bisher immer sehr gut miteinander ausgekommen, es war stets ein geben und nehmen, ich bin seit fast 14 Jahren bei dieser Firma, diesen Chef habe ich jetzt seit ca. 3 Jahren und ich kann bisher über ihn nichts schlechtes sagen. Aber jetzt bin ich echt geschockt... leider war ich in der jüngeren Vergangenheit öfter krank geschrieben wg. Migräneattacken und wg. starker Erkältungen (mein HA meinte jedoch -entgegen der Meinung von einigen seiner Kollegen- dass dies mit dem Krebs, geschwächtes Immunsystem etc. nichts zu tun hat, sondern eher auf meine psychische Situation zurückzuführen ist, da mein Papa und meine Oma auch von dem sch... Krebs betroffen sind) und einmal hatte ich mir den Fuß verletzt. Mein Chef muss dies wohl gleich am Montag weitergegeben haben, denn heute flattert bei mir daheim in den Briefkasten (ich habe seit Montag für 2 Wochen Urlaub, den ich gaaaanz toll genießen kann) ein Schreiben der Personalabteilung mit etwa dem Wortlaut "Unterstützung duch Integrationsteam anbieten..." "Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, Wiedererlangung der Gesundheit..." usw. Mein Chef meinte am Montag nur, "dann müssen wir uns da wohl was einfallen lassen" (also jetzt auf meinen Job bezogen). Ich arbeite im telefonischen Mitarbeiter-Service eines großen Dienstleisters (Deutschlandweite Niederlassungen mit jeweils mehreren hundert Mitarbeitern). Nun meine Frage: kann mein Arbeitgeber mich wg. der (noch nicht mal zu 100 % sicheren) Diagnose auf die Straße setzen, bzw. mir innerhalb des Unternehmens einen anderen Job zuweisen? Mir gefällt mein Job sehr, meine Kollegen sind die Besten der Welt, ich hätte kein Problem hm... sagen wir mal anstatt Reklamationen für Grüne Teppiche nun die Bestellungen für Blaue Tapeten zu bearbeiten, aber in meinem Kopfkino finde ich mich gerade in der Poststelle zum Briefe sortieren wieder... oder in der Werkskantine zum Kartoffelschälen (bitte nicht falsch verstehen, beides sind ehrenwerte Tätigkeiten, die auch gebraucht werden, aber mein Traumjob ist es halt nicht) oder noch schlimmer: beim Arbeitsamt um Hartz IV betteln... Kann da irgendjemand hier aus eigener Erfahrung sprechen, ob eine Kündigung in diesem Fall überhaupt möglich ist, bzw. dass mir mein Arbeitgeber eine andere Tätigkeit (Stichwort: Briefe, Kartoffeln) zuweist? Wie habt ihr das bei euren Chefs erlebt? Mein Papa hat in "seiner" Firma (Bürojob bei einem Autohersteller) auch gesagt, dass er Krebs hat, von dort bekommt er echt viel Hilfe, seine Chefin besucht ihn regelmäßig, hat meine Eltern schon zum Abendessen eingeladen etc.; selbst sein höherer Chef hat Blümchen geschickt (fand ich total lieb). Von daher bin ich jetzt über die Reaktion in "meiner" Firma einfach nur geschockt... Danke fürs bis hierhin lesen!!! Alles Gute und Liebe für Euch Alle!!! Grüße Wondi |
#2
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AW: Möglicher Jobverlust?
Hmm ist natürlich wie immer schwer was fundiertes zu sagen, wenn man nur Teile des Briefes kennt.
Aber für mich klingen Äusserungen wie "Unterstützung durch Integrationsteam" oder "Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit" nicht nach Jobverlust, sondern eher nach einer zügig handelnden Personalabteilung mit dem Interesse dich im Unternehmen zu halten. Sonst stünde da eher drin :"es tut uns leid ihnen mitteilen zu müssen..." oder "Leider mussten wir in der letzten Zeit feststellen..." oder so ein Kram. Soweit ich weiß muss jede größere Firma ein sogenanntes "Disability Management" anbieten, was bei zu erwartenden Problemen am Arbeitsplatz oder beim Wiedereistieg unterstützen soll. So ein Prozess ist hier wohl in Gang gesetzt worden (hier war deine Personalabteilung vielleicht wirklich etwas zu schnell bei der Hand). Ist nicht weiter schlimm und kann ebensogut zu dem Ergebnis führen, dass kein weiterer Handlungsbedarf besteht und alles so weiter geht wie bisher. Letztlich ist es aber so dasss der Arbeitgeber dir nach meinem Wissen (ich bin aber halt kein Personaler) jederzeit auch eine andere angemessene Tätigkeit zuweisen darf. Ob sich das auch beim Gehalt auswirken darf, weiss ich allerdings nicht. Angemssen bedeutet z.B.: Wenn du Sekretätin bist, ist eine Umsetzung in den Reinigungsdienst nicht angemessen. Andererseits, wenn du schüchterne Kartoffelschälerin im Keller bist, kann man nicht verlangen dass du in Zukunft an der Pforte mit hohem Publikumsverkehr sitzt. Ein wechsel von der Beschwerdestelle zur Bestellannahme könnte jedoch durchaus als angemessen bezeichnet werden. Wobei naturgemäss eine gefühlte Abstufung -Verschlechterung problematischer ist als eine "Beförderung". Mach dir erstmal nicht zu viele Gedanken, der Arbeitgebner ist nicht immer böse... |
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