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  #1  
Alt 13.08.2003, 08:53
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Standard Ärztepfusch oder voll normal?

Hallo.
Anfang des Jahres hatten sich bei meinem Vater sichtbare Knoten am Hals gebildet. Die hatte er schon länger, hat es uns jedoch verschwiegen. Irgendwann hielt er den inneren Druck nicht mehr aus und vertraute sich meiner Mutter an.
Als wir es dann wussten, sollten wir ein Mal tasten und da wir es wussten, sahen wir sie dann auch.

Es ging sofort zum Arzt, kurz danach ins Krankenhaus.
Einer der Knoten wurde entnommen - eine Metastase, die auf Lunge hindeutet.
Ein Primärtumor wurde bis heute nicht gefunden.
Lediglich am Hals und hinterm Brustbein befinden/befanden sich Metastasen, die nach der Chemo und der vor einer Woche beendeten Bestrahlung die 5 Wochen lieb, rückläufig sind.

In einigen Wochen muss er wieder in die Lungenfachklinik, dann werden wieder sämtliche Untersuchungen gemacht, bestrahlt wurde er dort übrigens nicht, sondern in einem Hamburger Krankenhaus.

Nun zu meiner Frage:

Die Ärzte sagten ihm vor der Bestrahlung, dass er sich täglich eincremen soll, sie rieten ihm zu Bepanthen und es wurde eine große Tube gekauft.

Nach der ersten oder zweiten Bestrahlung (Hals und Brust bzw. Rücken wurden bestrahlt) sagte die Schwester, die ihm immer die Maske für´s Gesicht anlegte, dass er sich nicht eincremen braucht, wenn er dies zuvor auch nicht getan hat.

Die ersten Wochen sah man gar nichts, zum Ende hin wurde die bestrahlte Haut langsam rot, die letzten beiden Tage war sie schon entzündet. Das Ohr der bestrahlten Seite war purpurrot und pellte ab und wässerte ganz doll, kurz danach ging es am Hals ähnlich los. Der Rücken ist auch total verbrannt.
Strahlenschäden heißt es, mit denen zu rechnen ist, für mich sind das jedoch Verbrennungen 3 Grades.
Die Haut heilt inzwischen wieder, mein Vater macht derzeit jedoch eine Schlimme Zeit mit. Chemo und Bestrahlung hat er gut verkraftet. Die Haut wässert/eitert, langsam geht die Rötung zurück.

Der Arzt im Krankenhaus verschrieb ihm beim Endgespräch Cortisonsalbe gegen das Jucken und Brennen.
Einige Tage später musste Dad beim Hausarzt vorstellig werden, um weiteres zu besprechen und zu planen.
Dieser schlug die Hände überm Kopf zusammen, wie der Arzt im Krankenhaus (der hat es auf eine Allergie geschoben) meinem Dad Cortison verschreiben konnte.
Nun nimmt er wieder Bepanthen und es heilt langsam - ganz langsam.
Es vergeht keine Sekunde wo es nicht juckt und brennt.
Er ist ganz tapfer, beschwert sich nicht. Er beruhigt sich selber mit den Worten: - Wenn´s denn für einen guten Zweck (Überleben) ist.....
Mein Vater läuft seit Tagen oben ohne rum, er erträgt es nicht, etwas auf der Haut zu haben. Verlassen meine Eltern das Haus und er muss T-Shirt oder Hemd anziehen, sehnt er den Augenblick herbei, wo er alles wieder ausziehen kann.

Die Chemo hat keine Haare ausfallen lassen, während der Bestrahlung sind im Nackenbereich, auf der Seite wo bestrahlt wurde Haare ausgefallen. Die Fläche beträgt 10 x 10 cm.
Ist das so alles normal, muss man das so hinnehmen oder kann man was gegen den Arzt bzw. die Schwester unternehmen. - Ohne Gefahr zu laufen, bei einer evtl. erneuten Bestrahlung benachteiligt zu werden?
Fragen über Fragen, ich bin über jede Antwort dankbar, speziell dazu wie man den Juckreiz nehmen kann.

LG
Sandra

sporthunde@arcor.de
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  #2  
Alt 13.08.2003, 17:55
Gast
 
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Standard Ärztepfusch oder voll normal?

Hallo Sandra,
also - ich kann ja gut verstehen das du besorgt und aufgeregt bist. Was mich aber ( nicht nur bei dir) immer wieder stört, sind diese ( versteckten) Vorwürfe gegen Ärzte und Pflegepersonal. Ich habe ähnliches hinter mir wie dein vater ( ich weis also von was ich rede ) sag mir bitte - was kann den Doc oder Schwester dafür - das ich bestrahlt werden muss und das diese sch... Strahlen meine haut verbrennen und ich aus der restlich schier herausfahren will weil es beist und juckt ??? >>> SIE KÖNNEN NICHTS DAFÜR <<<.
Ich bin dankbar, das die Schwester jeden Tag so nett zu mir war, beim festschnallen mit der blöden Maske - die mich schier umgebracht hätte ( hab ich mir damals gedacht)dankbar für den Tipp, nicht bephanten Salbe sondern Lotion zu nehmen ( das klebt nicht so)tja und meine barthaare lassen sich auch sehr viel zeit zum wieder wachsen - nun ja - geht das rasieren halt schneller.
Und soll ich mich beschweren, das ich das erste halbe jaht nach der bestrahlung alle Stunde aufgewacht bin, weil mein Mund so trocken war, das ich dachte meine Zunge bricht ab. ( Inzwischen schlaffe ich schon bis zu 4 Stunden am Stück -das ist doch ein Erfolg - oder ) Auc kann sicher kein Arzt was dafür, das ich die ersten 3 Wochen überhaupt keinen geschmack hatte und alles nur "bäh" schmeckte - und das ich heute noch keinen Bissen runter kriege ohne nen schluch wasser dazu. Und an all dem ist nur der Sch... krebs schuld - nicht der Arzt nicht die Schwestern.
Ach ja - das ich nicht vergesse. Dank der betreuung und der Pflege lebe ich heute - ohne all das - wer weis.
Denk mal drüber nach

Liebe Grüße

:-)raipa:-)
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  #3  
Alt 13.08.2003, 18:10
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Standard Ärztepfusch oder voll normal?

Ich danke Dir vielmals für Deine Zeilen!
Ich habe doch nichts vorgworfen, ich habe eine Frage gestellt.
Eine Frage, die mich beschäftigt.
Ich dachte die Zeiten, wo Haut dermaßen verbrennt, sind vorbei....

Du kannst Dir gar nicht vorstellen, was Deine Zeilen mir bedeuten, vieles kommt mir von Erzählungen meines Vaters sehr bekannt vor.
Das mit der Lotion werde ich meiner Mutter gleich sagen - danke auch Dir für den Tipp!

Schluckbeschwerden hat mein Vater so gut wie keine mehr.
Ihm wurde geraten vor jeder Mahlzeit einen Becher Sahne zu trinken, außerdem bekam er ein Medikament (auch eine Art Milch), die hat die gröbsten Beschwerden genommen.
Nur teilweise, da schmerzt es beim Schlucken.

Vielen Dank für Deine Zeilen!

Liebe Grüße
Sandra
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  #4  
Alt 15.08.2003, 17:50
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Standard Ärztepfusch oder voll normal?

Hallo Sandra,
freut mich, wenn mein geschreibse dir irgentwie geholfen hat.
Diese (Milch)Medikament habe ich auch einige Tage genommen, war mir dann aber irgentwie zu klebrig.
Schön das dein Vater auch wieder gut essen kann - wenns jetzt noch mit der haut auch wieder klappt - na dann - ist er wieder wie neu - oder. Auf die nächsten (25) Jahre ( älter will ich eigentlich nicht werden) und liebe Grüße an die ganze Familie

:-)raipa:-)
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  #5  
Alt 15.08.2003, 20:17
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Standard Ärztepfusch oder voll normal?

Hi Du.
Ja, es hat mir sehr geholfen und nicht nur mir...
Ich hatte es ausgedruckt.
Meiner Mutter habe ich es vorgelegt, damit sie ruhiger wird *sie voll die Hasskappe bekommen hat, weil Dad unter der Verbrennung so leidet* sie ist seitdem ruhiger.

Und dann meinte sie das ich es meinem Vater auch zeigen soll.
Die habe ich getan, er seufzte, atmete tief durch und wurde gleich ein Stück größer (Zuversicht).

Ja, auf die nächsten 25, damit kann ich leben......

Aber die Angst ist halt da, zumal bis jetzt kein Primärtumor gefunden wurde.

Wir wünschen Dir auch alles gute, liebe Grüße aus Hamburg zu Dir und den anderen.

Sandra
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  #6  
Alt 16.08.2003, 13:16
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Standard Ärztepfusch oder voll normal?

Hallo Du,
na dann bin ich aber froh.
Übrigens - der Primärtumor wurde bei mir auch ( noch ? ) nicht gefunden.
Na und ??
Ich sehe das so; Entweder, wurde "er" bei der Bestrahlung doch noch erwischt - dann ist er futsch und kann natürlich nicht mehr gefunden werden.
Oder - ich habe "ihn" nach dem er diese verfl... metastasen gestreut hat - dank meines tollen Abwehrsystems ( war mal ein recht sportlicher Typ) doch noch selbst vernichtet.
Kann aber auch sein - das "er" sich verkapselt hat ( was selbst nicht genau was das heist - hab ich aber schon öfters gehört ) dann schläft "er" evtl. wieder die nächsten 25 jahre oder ist gar nicht mehr aktiv.
Hast du noch weitere Vorschläge ? nur her damit - sicher lesen hier noch andere mit - denen wir doch auch Mut machen wollen.
Als dann - ganz liebe Grüße nach hamburg - aus dem schwabeländle

:-) raipa :-)
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