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  #1  
Alt 15.06.2016, 09:27
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Ich bekam vor 3 Jahren Gebärmutterkrebs diagnostiziert, da war ich 40 Jahre alt.
Ich wurde operiert, Gebärmutter und beide Eierstöcke weg.

Natürlich war ich vorher berufstätig und musste das auch nachher sein.

Allerdings plage ich mich nach wie vor mit den Folgen der OP herum.
Schlafstörungen, Konzentrationsschwächen, Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Erschöpfung, Gelenksschmerzen und Steifigkeit, oftmalige Infekte (Harnweg, Vaginalinfekte), ich bekam Probleme mit dem Blutdruck und den Zuckerwerten.

Ich arbeite nicht mehr Vollzeit, trotzdem kostet mich das Arbeiten gehen enorm Kraft.
Ich vergesse wahnsinnig viel, muss alles fünfmal gesagt bekommen, ich bin körperlich einfach nicht mehr so belastbar.

Auf all diese Dinge wird natürlich kaum Rücksicht genommen, denn....der Krebs ist ja lang her und ich soll und muss "normal funktionieren".
Da gibts keine "Schonung" im Job, was ich ja auch verstehen kann, immerhin hat man eine Verpflichtung durch den Arbeitsvertrag.

Nach der Arbeit sollte ich Sport machen, um der Verfettung, die leider auch eingetreten ist nach der OP, etwas vorzubeugen.
Mit letzter Kraft mach ich dann auch noch Sport (momentan spazierengehen).
Danach ist der Tag vorbei, ich bin ausgelaugt, kann dann aber leider wieder nicht richtig schlafen (wenns ganz arg ist, nehm ich Schlafpulver), und am nächsten Tag gehts von vorne los.


Eine Verrentung ist keine Option, denn die gibt mir eh keiner.
Nur weil ich vor Jahren Krebs hatte, das ist kein Argument.
Hab ja noch den Kopf und Arme und Beine dran.

Früher hab ich gern gearbeitet, ich war relativ erfolgreich, mir war wichtig, meinen Job gut zu machen, ich war stolz auf meine Leistung und hab das auch rückgemeldet bekommen.
Jetzt ist das alles Plagerei geworden und nur mehr "ich muss". Weil ich ja Einkommen brauche.
Viele Krebspatienten sagen ja, dass der Beruf für sie danach trotzdem wichtig war. Dass sie daraus Kraft zogen/ziehen. Für mich stellt sich das anders da.

Wie gehts euch denn im Job?
Quält ihr euch auch so herum?

Ich weiß, ich sollte froh sein, noch einen Job zu haben, viele fallen nach Krebs auch aus dem Arbeitsprozess und haben deswegen dann auch noch große finanzielle Probleme.
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  #2  
Alt 16.06.2016, 01:30
Carina02 Carina02 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexilein

Ich teile ein ähnliches Schicksal wie du. Vor zwei Jahren erhielt ich die Diagnose Uterussarkom und mir wurden im Alter von 35 Jahren die Gebärmutter und beide Eierstöcke entfernt. Ich verfiel also auch sofort in die Wechseljahre, denn Hormone darf ich absolut keine nehmen.
Die Wechseljahrbeschwerden machen mir nach wie vor zu schaffen. vor allem die Schweissausbrüche mit Herzrasen. Manchmal frage ich mich, wie lange dass das herz überhaupt mitmacht. Auch die Schlafprobleme kenne ich. Manchmal ist es mehr, manchmal weniger. Ich arbeite auch im Krankenhaus und mache einmal wöchentlich Nachtdienst, das bringt das ganze dann noch zusätzlich durcheinander.
Grundsätzlich geht es mir aber gut. Ich bin eigentlich recht fit und mache auch gerne Sport, trotz des Übergewichts, welches sich nach der OP noch vermehrt hat. Wenigstens habe ich es doch geschafft, von 80kg wieder auf 76 runter zu kommen. Dadurch dass ich Pferde habe, bin ich in der Freizeit zum Glück recht engagiert und habe nicht so viel Zeit, über alles nach zu denken.
Der Gedanke dass ich nie Kinder haben kann macht mir immer wieder zu schaffen. Auch kann ich mich nicht mehr auf eine Partnerschaft einlassen, da habe ich die totale Blockade. Wenn ich mir überlege, dass ich einem Mann in meinem Alter erklären muss, dass ich in den Wechseljahren bin und in der Nacht und auch tagsüber und Schweissausbrüchen leide, macht es bei mir gleich total zu. Ich fühle mich als Sackgasse....Ich gehe sporadisch auch noch zur Psychoonkologin, wobei ich mir nicht wirklich erhoffe, dass sie dieses Problem bei mir lösen kann. Eigentlich habe ich mich damit abgefunden, alleine weiter zu leben. Irgendwie könnte ich mir eine Partnerschaft nur vorstellen mit einem Mann, der auch einen grossen Schicksalsschlag verkraften musste.
Ich hoffe deine Kräfte kommen doch noch etwas zurück und würde mich freuen, wieder von dir zu hören.
Liebe Grüsse Carina
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  #3  
Alt 16.06.2016, 15:09
Sunnie Sunnie ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Was mir dazu einfällt, wäre einmal eine Kur zu beantragen. Gerade bei einem Erschöpfungssyndrom sicher indiziert. Ich würde den Hausarzt dazu befragen.
Ich wünsche Euch gute Besserung.
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  #4  
Alt 24.06.2016, 10:24
Lisssbeth Lisssbeth ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein,

dein Text könnte 1:1 von mir stammen.
Ich bin zwar an Eierstockkrebs erkrankt, aber die OP und Therapie war wohl ähnlich. Genau dieselben Beschwerden wie Du und auch die Problematik am Arbeitsplatz.

Ich würde auch am liebsten weniger arbeiten, was aber aus finanziellen Gründen nicht geht. Bzw. ist wahrscheinlich der Leidensdruck noch nicht so groß, dass man auf Hartz IV Niveau fallen möchte. Bei der Arbeit nimmt niemand Rücksicht, obwohl meine OP erst ein Jahr her ist. Ist vielleicht auch zum Teil meine Schuld, weil ich mich niemals beschwert habe. Aber ich habe das Gefühl, dass dann zu der Arbeitsbelastung noch das Getuschel losgeht nach dem Motto: Da, siehste, die schafft das hier nicht mehr.

Ich finde das toll, dass ich mal jemanden gefunden habe, der es ähnlich wie mir geht. Bis lang hat das noch niemand so geschrieben.

Ich habe zur Zeit stärkere Schmerzen in den Handgelenken und Knöcheln und Angst vor Osteoporose. Habe in zwei Wochen wieder Nachsorge. Was sagte Dein Gyn denn dazu?

Liebe Grüße!
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  #5  
Alt 27.06.2016, 09:16
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Lissbeth,

ich glaube, viele geben das alles nicht zu.
Weil sie Angst haben vor den Reaktionen. Bzw wenn sie doch was sagen, dass sie die Erfahrung gemacht haben, was man nicht sieht, das kann nicht sein.
Viele Unwissende haben auch keine Ahnung, was "danach" mit den Frauen ist und denken allen Ernstes, es geht so weiter wie bisher.
Weil der Krebs ist ja (vorerst) weg....so soll man dann wieder wie vorher funktionieren.
Grade im Arbeitsleben. (und sonst auch)
Und genaugenommen interessiert es ja auch niemanden, wie es einem geht.

Ich hatte bei der letzten Knochendichtemessung (die ich übrigens selbst zahlen musste, ich bin zu jung, als dass meine KK das zahlt! ) einen ordentcihen Rückgang der Knochendichte zu vermelden.
Die Gyn meinte damals, wenn das so weitergeht und ich in die Osteoporose abrutsche, muss ich Osteoporosemedikamente kriegen. (und das mit Anfang 40). Ansonsten soll ich sehr auf gute Nahrung achten, und die "bösen" Sachen komplett weglassen, das Abendessen streichen usw. (wegen der Verfettung)

Habe das auch mit den Fingern.
Und hatte 2015 sogar eine Hüft Op am Gelenk.
Der Orthopäde meinte zwar, dass es keinen Zusammenhang mit der Total OP gibt, aber ich glaub das nicht so ganz.

Ich hab jetzt (wieder) eine Rehab beantragt. Weil ich mich einfach nicht erfangen kann, die Folgen dieser OP sind so gravierend, dass sie mich als Ganzes fertigmachen.
Das alles ist weitab von "Wechselwehwehchen", so wie es gern dargestellt wird, sondern viel schlimmer.
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  #6  
Alt 02.07.2016, 01:18
Lisssbeth Lisssbeth ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexilein,

Aha, man kann also diese Knochendichtemessung machen. Habe kommenden Freitag Nachsorge, da spreche ich das mal an. Was kostet das denn?

Von wegen Wechselwehwechen. Ich habe Angst, dass meine Knochen ruiniert werden.

Ich habe gestern mit meinem Mann durchgerechnet, dass ich auf 80 % bei der Arbeit gehen kann. Ich werde es nächste Woche ansprechen. Bin gespannt, ob es so einfach akzeptiert wird.

Wie geht es denn bei Dir weiter mit der Behandlung?

Liebe Grüße!
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  #7  
Alt 04.07.2016, 12:59
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Liebe Lissbeth,

ja, das kann man messen.
Es gibt verschiedene Methoden, ich hatte die "Dexa" Messung.
Sie kostete 40€. Nicht so teuer, aber mich hats geärgert, weil ich ja nix dafür kann, dass ich das messen lassen muss, selbst wenn ich "zu jung" bin dafür.

Ich würde dir dringend dazu raten.
Frauen, die vor dem 50. LJ beide Eierstöcke verloren haben, haben ein wirklich großes Risiko für Osteoporose, leider!

Aber das nimmt man bzw. die Ärzte in Kauf, denn davon stirbt man nicht (sofort), aber an Krebs halt uU schon.

Wie es bei mir weitergeht? Überhaupt nicht.
Meine Behandlung ist abgeschlossen.
Ich lebe jetzt halt so dahin.
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  #8  
Alt 10.07.2016, 17:24
Arya Arya ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein,

ich hätte da noch einen Ansatz für dich: Bei meiner letzten Blutuntersuchung kam ein Vitamin B12 -Mangel raus. Ich habe mal nachgeschaut, was das bedeutet. Dabei kam ich auf viele Symptome, die du schilderst. Bei einer OP kann z.B. durch die Narkose ein Mangel auftreten und es ist, wenn man nicht gerade auf rohe Leber und Larveneier steht, schwer, das über die Ernährung auszugleichen. Ein Mangel kann also auch noch bestehen, wenn die OP lange zurückliegt und man normal isst. Vielleicht läßt du das mal testen und dir kann geholfen werden.

LG

Arya
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  #9  
Alt 10.07.2016, 19:28
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein und alle anderen.
Wahrscheinlich liegt es bei euch wirklich an dem jungen Alter und dem plötzlichen Einsetzen der Wechseljahre.

Mir wurde letztes Jahr im Oktober ein Endometrium-Ca diagnostiziert, habe auch Gebärmutter und beide Eierstöcke entfernt bekommen und hatte wirklich keinerlei Probleme, bis heute.

Nachdem ich 3 Wochen krankgeschrieben war ging ich wieder ganz normal und ohne Einschränkungen arbeiten.
Hatte auch keine Gewichtrzunahme.

Allerdings war ich da schon 53 jahre alt und sowieso in den Wechseljahren, eher schon fast durch.
Das wollte ich euch schreiben, in der Hoffnung, dass es vielleicht mit dem etwas älter werden, doch noch besser bei euch wird.

Liebe Grüße,

Sanne
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  #10  
Alt 11.07.2016, 08:57
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

ich nehme bereits vit b.
die kapseln heißen arca b, sind verschreibungspflichtig, da sind alle b vitamine drinnen.
daran kanns nicht liegen.
ich nehme auch vit d, seit jahren, unfassbare 4000 einheiten pro woche. der vit d spiegel ist (dadurch?) im unteren normbereich.
ich hatte nach der op auch schweren eisenmangel, ich bekam eiseninfusionen, der ferritinwert liegt nun auch im normbereich.

vitamintechnisch bin ich wirklich gut versorgt.

Geändert von gitti2002 (12.07.2016 um 15:09 Uhr) Grund: Titel bitte belassen und nicht mitten im Thema ändern
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  #11  
Alt 11.07.2016, 11:25
margit b. margit b. ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein,

du musst auf dich und deine Kräfte achten. Versuch eine Kur zu bekommen, das dürfte bei deinen Problemen sicher ohne Schwierigkeiten genehmigt werden.
Wenn nicht, einfach hartnäckig bleiben.

Ich hatte vor 13 Jahren Eierstockkrebs (44 Jahre, große Wertheim-OP, 6x Chemo Taxol/Carboplatin) und hab gedacht, nach Abschluß der Chemo bekomme ich wieder ein halbwegs normales Leben. Leider waren meine Schmerzen und vor allem die totale Erschöpfung, gefolgt von massiven Schlafproblemen sehr belastend. Ich hätte nicht mehr arbeiten können. Bei den Ärzten wird man auf die Psychoschiene geschoben oder als Simulant behandelt. Ich hab damals wirklich nur noch stundenweise geschlafen.
Mir war alles recht und ich wurde im KH in der Neuro aufgenommen. Einen Laktattest konnte man leider wegen der schlechten Venensituation nicht machen und nach einer Woche wurde ich mit der Verdachtsdiagnose Fibromyalgie entlassen. Ich bekam Trittico und es wurde ein wenig besser.
Zum jetztigen Zeitpunkt bin ich überzeugt, dass viele meiner Beschwerden vom Wechsel waren. Ein derart massiver Eingriff in den Hormonhaushalt des Körpers hat halt auch seine Folgen.

Ich komme aus Österreich und die ersten 5 Jahre nach meiner Krebserkrankung hätte ich nur auf Erholung fahren können. Das hab ich einmal gemacht, aber da ist gar nichts gemacht worden. Ich brauchte ja nicht Erholung, sonder ich hätte Behandlungen gebraucht. 2010 bin ich dann erstmals zur Kur gefahren und hab die Kältekammer für mich entdeckt. Die Schlafstörungen haben sich stark verbessert und auch Schmerzen und die Erschöpfungszustände waren viel besser geworden. Natürlich ist alles wieder langsam zurückgekommen aber 3 Monate waren richtig toll!
Da die KK nur alle 3 Jahre eine Kur genehmigt leiste ich mir seither jedes Jahr 2 Wochen als Selbstzahler.
Natürlich hab ich immer noch Probleme und so wie vorher wird es auch nie wieder werden. Trotzdem kann ich wieder viel mehr machen und vor Allem die Schlafstörungen sind so gut wie weg.

Ich wünsche dir alles Gute und liebe Grüße
Margit
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  #12  
Alt 12.07.2016, 09:39
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

ich komme auch aus Österreich.

Ja, man muss mit seinen (spärlichen) Kräften haushalten.
Es ist nur so, dass mir die Arbeit bereits alle Kraft nimmt. Und ich arbeite nicht mehr Vollzeit und auch nicht in einem Knochenjob wie zb Krankenpflege oder so. Ich hab einen ganz normalen Bürojob! Den ich mehr schlecht als recht noch "schaffe".
Für den "Rest" bleibt gar nix mehr übrig. Mir fehlt die Kraft dazu. Ich falle zuhause auf die Couch, froh, dass ich endlich Ruhe hab und mich nicht bewegen muss und niemand mehr was will von mir. Und nur mit äußerster Kraftanstrengung komm ich abends wieder hoch wenigstens für einen längeren Spaziergang. Das ist der einzige "Sport", den ich momentan ausüben kann. Und am nächsten Tag wieder das Gleiche.

Wenn ich mir was wünschen könnte: endlich wieder Kraft und Power haben.
Nicht mehr dauernd müde und erschöpft sein.
Nicht mehr mich abquälen mit ständigen Knochen und Gelenkschmerzen.
(ich hab zwar beginnende Arthrose, aber der Ortho meint, das kann diese Steifigkeit usw. keinesfalls erklären, er ist ratlos mit mir)
Ich hab auch nach Jahren noch kein Mittel gefunden um das zu ereichen.
Das ist ein Leben, das für eine alte Dame irgendwie ok ist. Aber ich finde das in meinem Alter unwürdig. Mit Gleichaltrigen hab ich gar nix mehr gemeinsam irgendwie. Und die Rentner haben wenigstens nicht mehr die Belastung, dass sie im Job gefordert sind. Ich gehöre hier nicht hin und da nicht hin. Seltsamer Zustand. Kennst du den?

Ich hab vor einigen Wochen wieder eine Rehab beantragt. Das dauert halt wirklich lang, bis man von denen was hört. Ich warte, bleibt nix anderes übrig.
War ja 2013 schon, 4 Monate nach der OP. Das war durchaus ok und hat auch was gebracht, allerdings nach 2 Monaten war der Erholungseffekt wieder dahin, weil man ja wieder ins Alltagsleben zurückgestoßen ist mit all seinen Anforderungen, denen man nun nicht mehr recht standhalten kann.
Und das Schlimmste daran ist ja das völlige Unverständnis der Umgebung.
Die denken, der Krebs ist ja längst weg und können nicht nachvollziehen, warum ich immer noch! (vorwurfsvoll gesagt) krank bin und diverse gesundheitliche Probleme verschiedenster Art (bekommen) habe.

Mir ist das zunehmend egal geworden, was das Umfeld sagt und denkt, aber manchmal wünsch ich denen, die so tun, als ob alles wieder normal sein müsste, genau meine Krankheit samt der elendigen Folgen an den Hals. Das ist gar nicht nett, aber es ist so.

So wie du sagst, man kann ja nicht jedes Jahr 3 oder 4 Wochen auf Kur fahren, das zahlt die KK nicht.
Regelmäßig Selbst zahlen....dafür fehlt mir einfach das Geld. Ich komme schon so kaum über die Runden!

Dass es wieder so "wie vorher" wird, diesen Gedanken hab ich längst zu den Akten gelegt. Das wird nie wieder. Ein "normales" "altersadäquates" Leben ist Vergangenheit.
Aber ich möchte noch ein wenig das Gefühl haben, zu leben und nicht nur dahinzuvegetieren/zu funktionieren.

Geändert von gitti2002 (12.07.2016 um 15:10 Uhr) Grund: Titel bitte belassen und nicht mitten im Thema ändern
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  #13  
Alt 12.07.2016, 11:53
margit b. margit b. ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein,

ich kann dich so gut verstehen! Man ist so eingeschränkt und steht bei allen Aktivitäten nur am Rand als Zuseher.
Aber bewundernswert, wie du das ganze trotzdem meisterst!

Ich konnte damals nicht mehr arbeiten. Hab bei einer großen Versicherung im Büro gearbeitet, Stress pur, das hätte ich nicht mehr geschafft. Offiziell für 20 Wochenstunden, in der Praxis meist 30 - 40.
Nach einigem hin und her hab ich dann die Pension bekommen, ist aber heutzutage wohl gar nicht mehr möglich. Wenn es nicht geklappt hätte, wär ich so zuhause geblieben. Wir hätten uns dann zwar wieder einschränken müssen, aber es wäre gegangen. So gesehen kann ich mir "kranksein" leisten. Hab auch alternativ schon sehr viel Geld ausgegeben, aber leider ohne Erfolg.

Es ist aber immer noch so, dass ich meine Aktivitäten gut planen muss. Ganz spontan was unternehmen geht nicht. Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder, die aber nicht mehr zuhause wohnen. Während der Woche kann ich also wirklich nur auf mich schauen. WE ist dann meist etwas mehr los, aber Montag ist dann mein Ruhetag.
Es ist einfach der Alltag, der mich auslaugt. Die vielen Dinge die erledigt werden müssen erschöpfen mich unendlich. Muss mir auch überlegen, ob ich im Haushalt was mache oder doch eine Runde spazieren gehe. Beides ist meist nicht möglich.
Am besten geht es mir immer, wenn ich vom Alltag weg bin.
Und auf Dauer ist so ein Zustand auch psychisch oftmals schwer auszuhalten. Man möchte ja altersgemäß was unternehmen und Spass haben.

Wenn mich jemand fragt wie es mir geht, sag ich immer gut. Was anderes wollen die Leute ja sowieso nicht hören! Und verstehen tut das ja auch keiner. Wie denn auch, wo ich es nicht mal selber verstehe!
Auch von ärztlicher Seite bekommt man keine Unterstützung.

Meine Freundinnen sind mitlerweile auch alle im Wechsel und fast jede klagt über Schlafstörungen und Steifigkeit der Gelenke. Also zumindest da sehe ich einen Zusammenhang mit unserer Situation.

Kann mir schon vorstellen, dass es finanziell nicht so toll ist bei dir. Zur Kur fahre ich immer in ein "Kurzentrum", die haben mehrere Häuser in ganz Österreich. Eine Gesundheitswoche mit 14 Anwendungen und Vollpension kostet in der günstigsten Zeit 630,-- Euro.

Liebe Grüße
Margit
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  #14  
Alt 12.07.2016, 18:10
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

ja, das ist leider so.
Wenn das alles Dauerzustand wird, kann man sich gar nicht mehr erfangen. Und sieht auch kein Land mehr.

Ich kann mir das Kranksein überhaupt nicht leisten finanziell.
ich kann nicht einfach kein Einkommen haben, das geht in meinem Fall nicht.
Das macht großen Druck.
Und privat Kuraufenthalte zahlen....das macht mein Konto leider nicht mit.
Und sonstwer zahlts mir ja nicht.

Ich meistere es gar nicht, es zieht an mir vorüber.
Ich denke mir oft, nun "lebe" ich schon so lang so, jahrelang, schön ist das keinesfalls, ich fühle mich betrogen um Jahrzehnte meines Lebens als Frau.

Es ist ein täglicher Kampf, wie gesagt.
Ich versuche, täglich irgendwas Gutes zu finden. Oft find ich nix.

Ich warte nun auf die Rehab.

Geändert von gitti2002 (12.07.2016 um 18:56 Uhr) Grund: NB
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  #15  
Alt 12.08.2016, 17:41
P.A. P.A. ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein!
Sei nicht so mutlos. Irgendwann wird es ein bißchen besser.
Bei mir ist es jetzt fast 8 Jahre her, die ersten 4-5 jahre hatte ich auch arg Schmerzen . Aber zum Teil stellte sich raus, dass es tatsächlich WJ-probleme waren.
Aber: Ganz weg sind meine Beschwerden nicht, aber ich bin ja auch schon älter und extrem unsportlich schon immer.
Morgens kann ich mich kaum bewegen , aber nach einiger Anlaufzeit gehts. Dann fahre ich halt ins Büro ( bin selbstständig) und danach geh ich kurz einkaufen und dann koche ich ne Kleinigkeit. Das ist mein täglicher Ablauf, mehr ist da nicht drin; manchmal ein kaffee mit der Tochter. Was bei mir gar nicht geht: Körperlich Anstrengendes. Nach 5 Minuten Staubsaugen erst mal Hinsetzen und wegen des Lymphödems kann ich kaum noch knien usw. Also Putzen strengt arg an. Laufen oder Spazierengehen geht gar nicht, da bekomme ich nach kurzer Zeit Schmerzen im Unterleib und in den Beinen ,später auch in der Hüfte.
Ich habe mich dran gewöhnt, das Leben einer alten Frau zu führen, werde nur wütend bei den sportlichen Alten, wenn sie walkend oder fahrradfahrend an mir vorbei ziehen.
Ich tröste mich mit dem Internet, wo ich mir was zum Lachen usw suche.

Sei gewiss, die Gelenkschmerzen werden bestimmt wieder besser und ein wenig Energie kommt auch wieder.

Alles Gute
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