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Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Bei meiner Frau (74) wurde im Dezember 2014 ein Adeno-CUP-Syndrom mit peritonealem Befall festgestellt. Am 08.02.2015 wurde in der hiesigen Universitätsklinik eine Chemotherapie nach dem FOLFIRINOX-Schema begonnen. Nach der ersten Gabe kam es am 12.02.2015 im Krankenhaus, also quasi unter ärztlicher Aufsicht, zum mechanischen Darmverschluss (Dünndarmileus). Zur Entlastung des Magen-Darmtraktes wurde eine Ablaufsonde gelegt. Angeblich gibt es wegen der Peritonealkarzinose keine sinnvolle Operationsmöglichkeit.
Zwei Wochen nach dem Darmverschluss wurde ihr in der Uniklinik die zweite Gabe FOLFIRINOX verabreicht. Danach wurde sie nach Hause entlassen. Ob die beiden Gaben FOLFERINOX etwas bewirkt haben, ist nicht bekannt. Die eventuelle Wirkung wurde nicht überprüft. Die Ärzte – Onkologe und Gastroenterologe – haben sich nicht dazu geäußert, ob noch etwas für sie getan werden kann, sondern haben sie einfach nach Hause geschickt und fertig. Die vorgesehene dritte Gabe FOLFIRINOX wurde aufgrund ihres schlecht gewordenen Allgemeinzustandes nicht mehr verabreicht. Sie ist jetzt ein "Schwerstpflegefall" und wird zu Hause über den ursprünglich für die Chemotherapie angelegten Port mit Smofkabiven intravenös ernährt. Der mobile Palliativdienst kümmert sich im Rahmen seiner Möglichkeiten um sie. Meine Fragen: Muss man bei einer mit einem Darmverschluss (Dünndarmileus) einhergehenden Peritonealkarzinose alle Hoffnungen fahren lassen? Dies, obwohl die Patientin Stuhlgang hat? Ist Stuhlgang ein gutes Zeichen? Ist es ok, wenn Ärzte unter solchen Umstände die Hände in den Schoß legen? Müssten sie nicht der Frage nachgehen, ob und wie sich der Darm verändert und ob sie bei einer evtl. Veränderung nicht vielleicht doch noch etwas tun können? |
#2
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AW: Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Schade, dass niemand geantwortet hat.
Am Freitag ist meine über alles geliebte Frau gestorben. |
#3
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AW: Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Hallo Conny,
mein aufrichtiges Beileid. Nichts kann dir jetzt den Schmerz nehmen. Darüber nachzudenken was wäre wenn ist nicht gut - glaube es mir. Eine ausgeprägte Peritonealkazinose ist schon so etwas wie eine hoffnungslose Situation. Finde es nicht gut,dass dir dies nicht die Ärzte erläutert haben. Ob eine OP da was gebracht hätte ist wahrscheinlich zu bezweifeln. Ein Ileus wie bei deiner Frau ist kein seltener Fall - Ableitung hin oder her ,der Krebs ist denke ich zu fortgeschritten gewesen so wie du es beschreibst. Eine OP ist da meist nur eine Herauszögerung wenn überhaupt,bei manchen verkürzt es das Leben auch durch die Komplikationen. Ausdrücklich möchte ich hier sagen das dies meine Meinung ist und ich bin auch kein Arzt. Nicht das es manche Leser in den falschen Hals bekommen. Für dich bleiben die schönen Erinnerungen. Nimm jetzt Hilfe an ,wenn man die dir anbietet und versuche nicht nach Ursachen und evtl.Behandlungswege zu suchen. Es bringt nicht viel, es kommt evtl.nur Wut auf. Die Menscheit ist nicht in der Lage seinen Zivilisationskrebs zu beherrschen. Pass auf dich auf .... Wenn du Beistand brauchst - kannst mich anschreiben. Bin aber nur ein kleiner OP-Pfleger Tomba |
#4
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AW: Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Es tut mir unendlich leid. Ein geliebten Menschen zu verlieren tut weh. Ich wünsche dir viel Kraft und schließe mich an...'was wäre wenn' Überlegungen werden dir nicht weiter helfen.
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#5
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AW: Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Lieber Conny,
es tut mir sehr leid, dass du nun schon von deiner Frau Abschied nehmen musstest. Auf deine Frage hatte ich leider auch keine Antwort, sonst hätte ich dir schon geschrieben. Alles Liebe und viel Kraft, diese schwere Zeit zu überstehen, Than |
#6
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AW: Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Danke Tomba36. Menschliche Kompetenz habe ich in der furchtbaren Zeit nur von Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern erlebt. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte meiner Frau erwiesen sich dagegen als herzlos und am Leiden meiner Frau nicht interessiert. Das ging so weit, dass mir von zwei Professoren ins Gesicht gesagt wurde, man brauche ihr Bett für andere PatientInnen. Und dies, nachdem es faktisch unter ihrer Aufsicht zum Darmverschluss gekommen war. Darüber gibt es kein Hinwegkommen. Das bleibt ewig haften. Das ist der Horror.
Danke Than. Wenn es auch nur Wünsche sind, tun sie doch gut. Geändert von gitti2002 (24.10.2015 um 19:43 Uhr) Grund: zusammengeführt |
#7
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AW: Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Hallo ,
ja du hast Recht vielen Ärzten fehlt es an Einfühlungsvermögen und Anstand. So wie du es beschreibst ist es ja schon fast sträflich. Versuch dich aber jetzt nicht an diese Sachen zu Erinnern, auch wenn es endlos schwer ist. Du musst jetzt selbst stark sein um nicht zu zerbrechen. Deine liebe Frau hätte jetzt mit Sicherheit gewollt,dass du auf dich aufpasst. Man kann jetzt kaum Worte finden die dich festigen, der Schmerz muß auch raus. Jeder verarbeitet das anders, ich kann dir nur empfehlen evtl.spezielle psychotherapeutische Hilfe anzunehmen. Ich kann deine Wut verstehen - erlebe tagtäglich solche Situationen . Deine Frau schaut dir vom Himmel zu - sie möchte das es dir gut geht. Erfüll ihr den Wunsch. Tomba |
#8
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AW: Peritonealkarzinose mit Darmverschluss
Zitat:
Zitat:
Das stimmt wohl; aber ich bin noch weit davon entfernt, Stärke abzurufen. Zitat:
Wandl ich in dem Wald des Abends, In dem träumerischen Wald, Immer wandelt mir zur Seite Deine zärtliche Gestalt. Ist es nicht dein weißer Schleier? Nicht dein sanftes Angesicht? Oder ist es nur der Mondschein, Der durch Tannendunkel bricht? Sind es meine eignen Tränen, Die ich leise rinnen hör? Oder gehst du, Liebste, wirklich Weinend neben mir einher? Das beschreibt meine Gefühlslage so ungefähr. Auf sich aufzupassen, geht, glaub' ich, anders. Heute stand ich am Schrank vor ihren Kleidern, weil mich die Leute vom Beerdigungsinstut gefragt haben, was ihr angezogen werden soll. Es hat mir fast das Herz zerrissen. Kein Kleidungsstück, an dem nicht auch eine Erinnerung haftet. Mit auf sich aufzupassen ist es da nicht getan. Aber ich hab's dann doch geschafft. Gottlob. Zitat:
Zitat:
Danke Dir, lieber Tomba |
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bauchfellkrebs, darmkrebs, darmverschluss, dünndarmileus, peritonealkarzinose |
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