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  #1  
Alt 18.05.2007, 19:02
Sanny20 Sanny20 ist offline
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Registriert seit: 18.05.2007
Beiträge: 2
Standard Wir wissen nicht was....

Wir haben einige schreckliche Tage hinter uns...
Ich glaube, ich schwebe gerade eher, als das ich verstehe...
Es ist alles so unwahr ....

Meine Oma (sie war jung -72- und fitt) kam mit Fieber ins KH, was sie so nicht in Griff bekam, ebenso auch im Krankenhaus. War ein kleines.., aber auch da bekamen sie es nicht in Griff. Niemand wusste, was sie hatte, viele Untersuchungen - schlechte Nieren, CRP, Lykos... - Werte, aber kein Befund...
Nach gut 2 Wochen haben sie sie ca. verlegt. Sie hatte mächtig abgebaut...
Sie kam nach Bochum und auch dort waren sie ratlos... Sie machten viele Untersuchungen... Wir gingen die ganze Zeit vom Knie aus, weil sie dort seit 8 Wochen schmerzen hatte. Arthose hieß es und sie bekam zuhause noch Akurpunktur. Hatte sich vorgenommen, bald ein künstliches Kniegelenk einsetzen zu lassen.
Sie war guter Dinge... - vor ihrem KHaufenthalt.
Es war ein rätsel... klar, das Bein schien etwas damit zutun zu haben, doch was? Alles was man dachte, bestätigte sich nicht... Einen Tag.., ich glaub, der zweite in Bochum, da ging es ihr laut meiner Eltern sehr gut.., sie redete und alles war besser - wir dachten, es ging Berg auf.
Ab da ging es aber Berg ab... am Mo. (glaube ich) wurde sie ins künstliche Koma gelegt, u.a. weil sie noch eine Untersuchung vor hatten - Knochenmarksprobe..., die Di. das Ergebnis brachte:
Krebs... überall, der ganze Körper voll... - alles...

Sie hatte einen Tumor am Auge (der aber nicht gestreut haben soll, was die Tumore ja eh wenig tun)....den haben sie toll in Griff bekommen und der verkleinderte sich...
Alles war gut...

Ein Urlaub stand an ... jetzt in ein paar Tagen....
Mittwoch um 02:30 Uhr starb sie..., vor genau zwei Tagen...
Ich hab es bis heute nicht reaglisiert...
Werde sie morgen besuchen .... auch wenn mir unwohl ist. Ich muss sie sehen ... muss mich verabschieden...
Sie fehlt mir und ich kann es noch immer nicht glauben..

Doch was war da los bei dir?
Der Arzt meinte nur, sie hatte den Krebs schon lange im Körper, erklärte es so, als sei es eine Kapsel, wo der Krebs drin gewesen sei. Nun hatte sie sich einen Infekt eingefangen und die Entzündung im Knie...
Die Kapsel öffnete sich und streute die drei Wochen so dermaßen, dass alles befallen war. Auch die Nieren fielen aus... Sie starb...
Was bitte war das für Krebs???

Ich bin fassungslos... Ich habe von vielen gehört, aber nicht davon. Auch der Arzt sagte keine Diagnose.., keine Krebsart.., nicht ob es vererbar ist, oder nicht...?!
Wusste er nicht? So schien es uns.
Habt ihr von so etwas schon mal gehört?

Ich realisiere es noch immer nicht.
Für mich ist sie einfach noch da..., ich weiß, bloß nicht wo.
Morgen wird sicher unwahrscheinlich hart werden...,
aber ich muss es tun... - das letzte Mal, dass ich sie sehen werde...

Sie fehlt mir so... und ich bin so wütend...
so wütend auf diese scheiß verdammte Krankheit: Krebs.

Sie hatte mit Opa noch soviel vor..., soviel sehen und und und...
Es kam so plötzlich (auch wenn es für sie gut war, sie musste nicht leiden), aber es ist alles so verwirrend und unfair.

Sie fehlt....


LG Sandra
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  #2  
Alt 18.05.2007, 20:42
CarstenK CarstenK ist offline
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Registriert seit: 23.02.2006
Ort: Dresden
Beiträge: 9
Standard AW: Wir wissen nicht was....

Liebe Sanny,

mein Beileid! Es ist schwer sich in einen Menschen hineinzuversetzen, der so etwas erlebt hat. Da kann kommen wer will und kann auch erlebt haben, was er will - es ist nicht nachfühlbar. Jeder Mensch empfindet solch eine Situation anders.

Bei mir war es ähnlich: Im Februar noch im Urlaub. Auf'm Brocken, tief verschneit und wunderschön. Danach Rückenschmerzen, Physiotherapie und das ganze Programm. Ende Mai dann ins Krankenhaus. Schmerzen, aber keine Ursache. Dann Verlegung in die Uniklinik. Und wieder - suchen und mutmaßen. Dann die Gewissheit. Donnerstag die Diagnose und Sonnabend die erste Chemo. Im Juli der 40. Geburtstag, und immer noch im Krankenhaus.
Dann Entlassung. Pflege zu Hause und keine Besserung.
Ende August der 14. Hochzeitstag. Keine Besserung. Schmerzen und immer höhere Dosierungen von Schmerzmitteln.
Eine Woche später ist sie vorausgegangen. Ich war bei ihr und sie hat auf mich gewartet.

Es ist 18 Monate her, aber es läßt mich nicht los. 4 Monate von Schmerzen zum Tod. Wir hatten Pläne, wollten ein Haus kaufen, eine Familie - alles schien gut. Jetzt muss ich ein neues Leben leben. Neue Freunde, die alten waren gut solange alles in Ordnung war. Keine Familie, für die bin ich mitgestorben.
Neue Stadt, neuer Job, aber ich will nicht klagen. Ich bin stark und versuche voranzukommen.

Aber die Last ist schwer! Nur das zu sehen - das kann nur ich! Keiner kann nachfühlen, keiner kriegt die Bilder aus meinem Kopf, die Gerüche, die Gefühle. Das schaffe ich nur allein. Irgendwie! Eines habe ich gelernt: Der Tod gehört zum Leben dazu und ich will mich bemühen jederzeit mit mir und mit meiner Umwelt im Reinen zu sein. Ich weis, dass ich sie wiedersehe - drüben auf der anderen Seite. Ich fühle es und manchmal ist sie ganz nah. Aber ich muss mein Leben leben, ich muss es erfüllen. Ich habe nur das eine. Und wenn ich manchmal nicht mehr kann und ich ganz weit unten bin, dann lasse ich mich treiben und sage mir: Es ist okay, aber Du mußt Dich wieder aufrappeln!

Mach' es auch so! Lass Deinen Gefühlen freien Lauf. Hör nicht auf so sinnleere Sprüche wie: Zeit heilt alle Wunden! Das ist gelogen und nur ein fadenscheiniger Vorwand zu verlangen, dass Du wieder funktionierst.
Gib Dich Deiner Trauer hin, denke aber an Dich! Deine Oma hatte ein erfülltes Leben und auch wenn es ungerecht erscheint, es ist nur der Beginn einer neuen Reise.

" Trauert nicht! Macht weiter mit dem, was ihr so geliebt habt. Ich sehe ich zu und lache mit Euch! Ich bin auf der anderen Seite und passe auf Euch auf! "

In Gedanken bei Ihnen

Geändert von CarstenK (18.05.2007 um 20:46 Uhr)
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  #3  
Alt 18.05.2007, 21:22
Benutzerbild von Siko9
Siko9 Siko9 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2005
Beiträge: 1.367
Standard AW: Wir wissen nicht was....

hallo sanny, hallo carsten,

ich habe seit märz 2004 CUP syndrom großzelliges karzinom. operativ
wurden ein paar metastasen entfernt. ein 9mm befund auf der lunge
ist verschwunden, ohne chemo, ohne bestrahlung...einfach so.

damals wurde mir die pronose ein halbes bis ein jahr würde mir noch
verbleiben mit auf den weg gegeben. als ich den ersten schock über-
standen hatte habe ich versucht zu leben, zu leben und noch einmal
zu leben.

ein arzt hatte es einmal so ausgedrückt, daß ich auf einem pulverfass
sitze, das jeden moment losgehen kann oder wie der arzt es beschrieben
hat eine kapsel die plötzlich aufgeht...nur weiß man gott lob nicht wann.

bis heute hat man nichts gravierendes gefunden, bei eine kleine op in der
hautklinik wurden klarzeller bei der histo festgestellt, das war august- september 2006 und november 2006 sind die leukos mächtig gesunken,
ich habe mir selbst spritzen geben müssen und habe es wieder hinbe-
kommen, wenn es auch hart war.

aber ich LEBE immer noch und ich habe auch den unbeändigen willen
weiterzuleben!!!

ich weiß allerdings, dass es irgendwann nicht mehr geht, der körper
wird es nicht mehr schaffen gegen die krankheit anzukämpfen...aber
bis dahin will ich noch viele schöne stunden erleben.

es tut mir leid, dass euere lieben so früh gehen mussten und carsten
du hast recht, lebe dein leben und irgendwann sehen wir uns drüben
alle wieder.

ganz liebe grüße

anna

Geändert von Siko9 (18.05.2007 um 21:24 Uhr)
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  #4  
Alt 19.05.2007, 11:05
CarstenK CarstenK ist offline
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Registriert seit: 23.02.2006
Ort: Dresden
Beiträge: 9
Standard AW: Wir wissen nicht was....

Liebe Anna,

bewunderndswert - ich kann nur meinen Respekt ausdrücken und Dir sagen, dass ich es faszinierend finde, dass Du jetzt schon eine nicht unerhebliche Zeit mit dieser Diagnose lebst. Ich wünsche mir, dass Du durchhälst und eine lange und vor allen Dingen schöne Zeit hast.
Ich habe eine Voerstellung wie Du Dich manchmal fühlst.

Weist Du, wie oft ich zu den, den man Gott nennt, gesprochen habe? Ich habe ihn angeboten uns zwei Jahre zu lassen und dann uns beide zu holen (das muss man sich mal vorstellen!). Ich habe ein Geschäft angeboten, gebettelt und gefleht. Alles vergebens. Wie dumm!
Ich habe festgestellt, dass es Dinge gibt, die einfach nicht in unserer Macht liegt. Ob arm, ob reich, ob jung, ob alt, wir können nichts dagegen tun.
Tausend mal habe ich mich gefragt warum, aber nie eine Antwort erhalten.
Jetzt weis ich, was zählt sind nicht Tage, die wir leben, sondern gelebte Tage.

Ein Lächeln, ein liebes Wort, ein lieber Gedanke, durchatmen, riechen, fühlen -das ist es, was zählt. Auch wenn es an manchen Tage so unendlich schwer fällt, dass Schöne zu sehen und zu schätzen, es ist egal! Wir müssen uns treiben lassen und einfach nur sehen und hören, unsere Sinne benutzen.
Für mich ist das tiefe Gefühl, welches ich für meine Frau empfinde, Leben und manchmal auch Todessehnsucht zugleich. Aber ich bin hier, im Jetzt und auf dieser Welt. Alles andere muss warten.

Ich habe keine Angst vor den letzten Weg. Es kann noch ein Weilchen warten. Aber letztendlich gibt es auf all unsere Fragen eine Antwort! Nur nicht hier und jetzt. Lass Dich treiben! Fühle die schönen Momente!
Habe keine Angst! Alles wird gut! Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!

Carsten
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