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  #1  
Alt 08.08.2007, 18:49
Schneekugel Schneekugel ist offline
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Registriert seit: 10.07.2007
Beiträge: 86
Standard Ist es normal soviel in diesem Forum zu lesen?

Hallo,

vor ein paar Wochen bin ich auf diese Seite gestoßen und habe meine Geschichte unter dem Thema "Ich werde mir wohl nie verzeihen" (Ich kann mir nicht verzeihen, dass ch meinen Opa beim Sterben nicht begleitet habe und komme seit einigen Jahren nicht darüber hinweg) veröffentlicht. Seitdem bin ich fast jeden Tag hier und lese mir sämtliche Geschichten durch. Egal, ob traurig oder nicht. Langsam frage ich mich, ob das wohl normal ist, dass ich mir neben meinem eigenen Leid auch noch ständig das Anderer antue. Gerade im Hinterbliebenen-Forum sind die Geschichten ja nicht sonderlich lebensbejahend und mutmachend. Manchmal verfolgen mich Eure Geschichten den ganzen Tag und ich muss an die Betroffenen denken. Ist das vielleicht eine Art mir klar zu machen, dass es Menschen mit schlimmeren Schicksalsschlägen als meinen gibt?!?! Ich weiß selbst nicht nach was ich auf der Suche bin, aber es zieht mich immer wieder hier her. Habt Ihr ähnliche Erlebnisse gemacht?

LG Schneekugel
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  #2  
Alt 08.08.2007, 19:47
Benutzerbild von sleeping sun
sleeping sun sleeping sun ist offline
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Registriert seit: 10.05.2007
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 73
Standard AW: Ist es normal soviel in diesem Forum zu lesen?

Hallo Schneekugel,

erst mal möchte ich Dir sagen, dass man auch wenn man einen lieben Menschen beim Sterben begleitet nicht "darüber hinweg" kommt...

Mach Dir bitte bitte da keine Vorwürfe!
Auch ist es so dass nicht jeder das kann bzw. möchte und ich kann es sehr gut verstehen...ich glaube, ja ich weiß aus eigener Erfahrung einen sterbenden Mensch zu begleiten...es ist das Schmerzvollste was einem passieren kann denn es ist ganz anders als es einem von den Medien suggeriert wird.

Bei mir ist der Grund warum ich nach dem Tod meines Vaters sehr oft im KK bin der, dass ich einfach weiß hier eine Solidarität zu haben...verstanden zu werden und auch Erfahrungen weitergeben zu können die evtl. für andere Betroffene wichtig sind.

Ich lese sehr viel auch in den Foren die nichts mit der Erkrankung meines Vaters zu tun haben...und manchmal schreibe ich dann auch, um Mut zu machen, Angst zu nehmen oder wie hier bei Dir...um Dir zu sagen:

Du es ist vollkommen ok was Du machst...es ist ein Zeichen dass Du Dich
mit dem Geschehenen auseinandersetzt und langsam alles verarbeitest und ich denke mal dies gehört zum Trauerprozess dazu!

LG Kerstin
__________________
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."
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  #3  
Alt 09.08.2007, 01:37
Liebhabbär Liebhabbär ist offline
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Registriert seit: 03.05.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Ist es normal soviel in diesem Forum zu lesen?

Hallo Schneekugel,

ich bin vor fast exakt zwei Jahren auf dieses Forum gestossen, nachdem eine sehr gute Bekannte meiner Familie an einem Hirntumor erkrankte und ich mich einfach mal informieren wollte. Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es sich um ein Glioblastom handelte, an welchem sie am 10.8.05verstarb.
Einige Wochen später erfuhr ich, dass meine Brieffreundin (seit 1971!!) ihren Brustkrebs nicht besiegt hat, es kamen Lungenmetas hinzu und sie ging ihren letzten Weg im Januar 06.
Seit dieser Zeit lese ich fast täglich im KK, obwohl ich keine direkt Betroffene bin.

Gruss
Uschi
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  #4  
Alt 09.08.2007, 09:00
Benutzerbild von floh01
floh01 floh01 ist offline
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Registriert seit: 02.07.2005
Beiträge: 34
Standard AW: Ist es normal soviel in diesem Forum zu lesen?

Hallo auch von mir....
....und ich lese auch so gut wie täglich hier obwohl meine Mutter vor Weihnachten gegangen ist !
Ich habe über 1 1/2 Jahre mitgelitten und war am letzten Tag bis zum Ende dabei....
Erst war es für mich eine Erleichterung das diese Quälerei ein Ende hatte aber nun meine ich es wird immer schlimmer . Heulen tu ich eigentlich nur unterwegs beim autofahren und meistens kann ich dann auch direkt wieder nach Hause weil so verheult etwas erledigen...neeee .
Ich lese immer noch hier und erschrecke immer wieder bei soviel Trauer und Tränen...ich denk immer noch nach ob wir nicht doch alles probiert haben oder meine Mutter nicht doch mehr zureden sollten etwas auszuprobieren...sie hat keinerlei Therapie bekommen und wollte auf keinen Fall Chemo .Der Arzt war auch nicht zu erreichen wenn ich mal den Mut dazu hatte nachzufragen .
Weil,der 1. Arzt sagte im beisein meiner Mutter direkt am 2. Tag der Untersuchung....eine Frage der Zeit , es geht dem Ende zu ! Schock ! Und dann diese 1 1/2 quälenden Jahre für meine Mutter....
Ich leide hier beim lesen immer noch mit und kann doch nicht aufhören......wie ich lese geht es nicht nur mir so.......warum ?

Traurige flo01
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