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Alt 10.01.2013, 23:45
TineXX TineXX ist offline
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Frage Viele offene Fragen nach der OP - Kehlkopf-Teilentfernung und Lymphknotenentfernung

Hallo liebe Forumsmitglieder,

seit ich dieses Forum entdeckte plane ich einen Beitrag zu schreiben und den Austausch mit euch zu suchen, nun also hier meine Geschichte: Es geht um meinen Schwiegervater, der vor 4 Wochen am Kehlkopf operiert wurde. Vorweg: Wir befinden uns im Ausland und die medizinische Versorgung ist sagen wir mittelgut. Es gab bisher keine großen Komplikationen, aber zum Teil sind wir etwas ratlos, daher hoffe ich auf eure Erfahrungen.

Nach Symptom Hustenanfälle und anhaltende Heiserkeit wurde bei meinem Schwiegervater zum einen Kehlkopfkrebs zum anderen COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) diagnostiziert. Mein Schwiegervater hat sich auf Anraten der begutachtenden Ärzte für eine Operation entschieden. Die Operation dauerte ca. 7 Stunden. Es wurde ein recht großer Schnitt am Hals durchgeführt, neben dem Krebs wurden auch beiseitig Lymphknoten am Hals entfernt.

Folgendes entnehme ich dem Operationsbericht:
- Partielle supraglottische Laryngektomie;
- Tumor Grad 2, Größe des Tumors: Dicke 1,1 cm, maximale Breite 2 cm.
- Entfernung von:
--- rechte Seite Epiglot
--- rechte Seite Supraglottischer Bereich
--- rechtes Stimmband
--- rechts und links aryepiglottische Falte
- Entfernung von Lymphknoten im Halsbereich aufgrund von Lymphknotenmetastase:
--- 1 “metastasischer” Lymphknoten am Hals links;
--- 55 “reaktive” Lymphknoten links (38 Knoten) und rechts (17 Knoten)

Wir befinden uns am 27. Post-OP Tag und der momentane Zustand ist folgender:

1. Die Nähte am Hals sind gut verheilt, die Nachuntersuchungen sind gut ausgefallen, es sind daher keine weiteren Krebs-Nachbehandlungen (Strahlentherapie/Chemotherapie) geplant.

2. Vorrübergehende Tracheotomie: Es befindet sich eine Öffnung am Hals mit einem Metalleinsatz, darin eine Metallkanüle (Silber) deren Innenkanüle zweimal täglich gereinigt wird. Dazu regelmäßiges Schleimabsaugen. Seit zwei Tagen wird die Kanüle nun abgesehen von den Schlafzeiten mit einem Stöpsel vorrübergehend geschlossen zur Umgewöhnung. Innerhalb einiger Tage ist geplant das Metall komplett zu entfernen, so dass das Loch zuwachsen kann. Bei Verschließen des Lochs kann er bereits wieder sprechen, sagen wir: halbwegs verständlich. Welche Erfahrungen gibt es bei Entfernung eines Stimmbandes mit dem Sprechen? Stimmentwicklung? Wie lange wird wohl die Ausheilung der Tracheotomie dauern, nach Entfernung der Metallkanüle?

3. Die Ernährung erfolgte mehrere Wochen per Serum über venösen Zugang, seit einigen Tagen wurde dieses abgebrochen und er darf nun halbflüssigen Essensbrei und auch Wasser zu sich nehmen. Ihm wurde folgende Ess/Trink-Technik beigebracht: Einatmen, Schlucken, Ausatmen. Er hat an Gewicht abgenommen. Vom Krankenhaus bekommt er ProSure mit Bananengeschmack; nebenbei haben wir außerdem begonnen Lieblingsessen in Breiform zuzubereiten. Welche Erfahrungen gibt es mit Essen nach so einer OP? Auch Langfristig?
Wir haben große Angst vor Lungentzündung durch Essen das in die Lunge gelangt.

4. Venöser Zugang an den Armen (wird durchschnittlich alle 2 Tage neu gelegt, keine angenehme Erfahrung, weil die Krankenschwestern damit zum Teil Schwierigkeiten haben); Über den Zugang werden zurzeit folgende Medikamente zugeleitet:
a. Eqiceft/Iesef – Gegen bakterielle Infektion (wird eingespritzt)
b. Nexium - Magen bzw. Sodbrennen-Medikament (wird eingespritzt)
c. Carena – Asthma/Bronchitis-Medikament (wird als Serum tropfenweise zugeführt)
Weitere Medikamente die er bekommt:
d. Combivent – COPD Medikament (Dampf-Inhalation mit Hilfe eines Geräts)
e. nach Wunsch Schmerzmittel (per Spritze im Beckenbereich)
f. nach Wunsch Inhalation von Wasserdampf zur Schleimlösung.
Gibt es Erfahrungen mit diesen Medikamenten, eventuell Nebenwirkungen/Alternativen?

5. Er schläft relativ ruhig. Besonders tagsüber quälen ihn jedoch zum Teil arge Hustenanfälle mit Schleimauswurf (manchmal auch kleine Blutfetzen, dies wird von den Doktoren als normale Operationsfolge eingestuft). Wir wissen nicht inwieweit die direkte Öffnung am Hals hier merklich zur Verschlimmerung beiträgt oder es mehr an COPD liegt. Was sind eure Erfahrungen - wie können wir hier Besserung schaffen? Und ist nach der langfristigen Verschließung der Halsöffnung mit Besserung des Husten zu rechnen?

6. Er hat Schmerzen, insbesondere im Schulterbereich und Brustbereich, aber auch an den Armen, Händen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, unangenehme Gefühle in Beinen und Füßen. Leichte Massagen bringen etwas Linderung. In der Schultergegend fühlt er sich zeitweise taub (Schmerzen spürt er jedoch), zeitweise klagte er über “Einschlafen” der Hände. Kraftlose Beine. Wir wissen nicht inwiefern diese Schmerzen direkt mit der OP zusammenhängen, inwieweit es Folgen der Lymphknotenentfernung sind, inwieweit Folgen der 4 Wochen Liegezeit. Wir versuchen ihn zum Bewegen zu bringen, mindestens einmal am Tag läuft er den Gang hinauf und hinunter, er hat kaum Lust darauf. Wie können wir ansonsten für die beschriebenen Schmerzen noch Besserung erreichen?

7. Wie wird es weitergehen? Wir sind dabei das Zuhause vorzubereiten. Folgende Hinweise wurden uns bisher gegeben: Keine Teppiche, keine haarenden Haustiere….Was könnte noch wichtig zu beachten sein?

Vielen Lieben Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt diese Ausführungen durchzulesen! Ich freue mich sehr darauf eure Meinungen und Erfahrungen zu lesen!

Liebe Grüsse, Tine
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Stichworte
copd, kehlkopfkrebs, lymphknotenmetastasen, operation, tracheotomie


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