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  #1  
Alt 09.07.2009, 00:38
Nicolai Nicolai ist offline
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Standard Vitamin D, weiße Blutkörperchen, Infusion

Hallo zusammen,

nachdem ich dafür gerügt wurde (man warf mir "Werbung" vor), dass ich in der Rubrik "Andere Therapien" auf klinische Studien aufmerksam machen wollte, bei denen Granulozyten (bestimmte weiße Blutkörperchen) von Spendern in Patienten übertragen werden sollen, möchte ich nun nicht mehr Universitäten, Professoren, Studien oder sonstwas beim Namen nennen. Ich halte es aber für wichtig, dass ein Verweis auf diesen Ansatz irgendwo hier im Forum abgelegt ist, und möchte, dass ihr euch folgenden Blogeintrag mal anschaut, wo Zusammenhänge zwischen solchen Transfusionsversuchen, den Jahreszeiten und dem Einfluss von Vitamin D diskutiert werden.

Intriguing Cancer Treatment: Neutrophil Infusion

Geändert von Nicolai (04.08.2009 um 00:03 Uhr)
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  #2  
Alt 17.07.2009, 11:06
Frau Glück Frau Glück ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Vitamin D, weiße Blutkörperchen, Infusion

Ich wusste gar nicht dass Vitamin D soviel kann
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  #3  
Alt 17.07.2009, 23:23
Nicolai Nicolai ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Vitamin D, weiße Blutkörperchen, Infusion

Ja - was ich aber noch bemerkenswerter finde, ist, dass nicht nur einige Mäuse (Maus-Individuen), sondern offenbar auch einige Menschen immun sind; und mehr noch, dass sich diese Immunität - geeignete Leukozyten-Spender vorausgesetzt - auf Nicht-Immune übertragen lässt.
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  #4  
Alt 18.07.2009, 15:26
www www ist offline
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Standard AW: Vitamin D, weiße Blutkörperchen, Infusion

Zitat:
We will see this summer when Dr. Cui begins his eagerly awaited cancer treatment by infusion of white blood cells from cancer-resistant donors to patients with active forms of cancer. In the meantime, step outside and enjoy some midday sun. --- Copyright 2008 Bill Sardi, Knowledge of Health, Inc.
Gut, das ist ja nun schon fast eineinhalb Jahre her. Sind die Krebspatienten denn nun geheilt ? oder muss ich weiterhin outside steppen und die Mittagssonne enjoyen bis ich echte Hilfe brauche ?
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  #5  
Alt 26.07.2009, 21:00
Nicolai Nicolai ist offline
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Standard AW: Vitamin D, weiße Blutkörperchen, Infusion

Zitat:
Zitat von www Beitrag anzeigen
Gut, das ist ja nun schon fast eineinhalb Jahre her. Sind die Krebspatienten denn nun geheilt ? oder muss ich weiterhin outside steppen und die Mittagssonne enjoyen bis ich echte Hilfe brauche ?
Leider sind die Studien seither im Wartezustand, und zwar aus Geldmangel. Eigentlich sollte man denken, die Pharmakonzerne würden sich auf solche Studien geradezu stürzen; dem ist aber nicht so: Die Chancen, richtig Kohle zu machen, sind für die Pharmaindustrie sehr gering, weil keine Aussicht besteht, mit diesem Ansatz neue Medikamente auf den Markt zu bringen. Stattdessen handelt es sich um eine maßgeschneiderte Therapie, bei der für jeden Patienten mehrere Spender gesucht werden müssen (damit eine ausreichende Menge an Granulozyten zur Verfügung steht), die zu ihm passen.
Zudem ist der genaue Wirkmechanismus noch nicht bekannt. Ich finde aber, dieses Verständnis ist erst mal zweitrangig. Lange Zeit wurde zum Beispiel Weidenrindenextrakt als Schmerzmittel eingesetzt. Es dauerte viele Jahrhunderte, bis man ein besseres Verständnis des Wirkstoffes (Acetylsalicylsäure/Aspirin) hatte und ihn schließlich synthetisch herstellen konnte. Hauptsache ist doch, wenn das Zeug wirkt!

Die offiziellen Studienbeschreibungen bei den amerikanischen Behörden (US National Institutes of Health) lassen sich hier einsehen:

Studie an der Wake Forest University

Studie am South Florida Bone Marrow/ Stem Cell Transplant Institute

Geändert von Nicolai (26.07.2009 um 21:08 Uhr)
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  #6  
Alt 27.07.2009, 12:23
www www ist offline
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Standard AW: Vitamin D, weiße Blutkörperchen, Infusion

Ok., ich hatte dein posting falsch eingeschätzt. Du hast Recht, die Sache ist hochinteressant !

Einer der wichtigsten Ansätze in dieser Therapiestudie ist die die "cancer cells are killed by rapid infiltration " .

Alle immunmodulierenden Ansätze der letzten zwei Jahre, die auf eine invasive, also schlagartig und exzessiv hohe Infiltration mit Immunkörpern setzen, waren bisher erfolgreich. Eines solcher Paradebeispiele sind die experimentellen Ansätze mit invasiver Infiltration geklonte T-Zellen am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle.

Der Grund scheint einfach und folgerichtig: Bisher injizierte man in allen immunmodulatorischen Interventionen eine bescheidene, gelegentlich n ur wenig erhöhte Menge von Immunkörpern (egal welcher Art). Diese reichten regelmäßig nicht aus, um den Tumor mehr als zu kratzen. Vor Allem aber konnte der Tumor sich regelmäßig darauf einstellen und entsprechend reagieren. Die Stoffwechselgeschwindigkeit des Tumors entspricht idR der Stoffwechselgeschwindigkeit des "Grundkörpers". Das Abwehrsystem wurde nie in die Lage versetzt, stärker oder schneller zu sein/zu werden. Eine Therapie bei Vermehrung von Abwehrzellenerst im Körper kann folglich nie den Erfolg haben wie eine autologe T-Zell-Therapie bei invasiver Injektion ex vivo generierter Zell-Klone, egal welchen Ansatz man dabei genau verfolgt.

Die schlagartigen invasiven (mengenmäßig hohen) Einsätze dagegen hatten regelmäßig Erfolg. Offenbar geben sie dem Tumor keine Chance, entsprechende umfangreiche Gegen-/Abwehrmaßnahmen zu entwickeln. Der Tumor/die Metastasen wurden regelmäßig überrascht und regelrecht überrannt. Anders erklären auch die Forscher in Seattle nicht diesen Erfolg, dass ein Melanom-Patient im Stadium IV nach zwei Monaten völlig frei von Metastasen ist und das seit nunmehr zwei Jahren. Das Erstaunliche war sogar, dass durch solche massiven Interventionen ein "Antigen Spreading" erzeugt wird/werden kann, welches zur Zerstörung nicht unmittelbar angegriffener tumorzellen führt.

Der wichtigeste Faktor ist also der Zeitfaktor. , also die augenblickliche Injektion exzessiver Mengen Immunkörper. Während in deutschen Uni-Kliniken also CD4-positive Zellen in Mengen von einigen Millionen (Richtwert: 5 Millionen) injiziert werden, bei mäßigem Erfolg), zeigen exzessive Mengen von dem 1000-fachen, also 5 Milliarden zellen einen wörtlich erschlagenden Erfolg.

Wie gesagt, spielt die Art des Ansatzes (CD4+Zellen, oder die von die genannten Studien in Florida oder die neueren DZ-Vakzinierungen, oder die gerade laufenden Ansätze in Heidelberg und Erlangen) scheinbar eine Nebenrolle. Sie funktionieren scheinbar alle bei entsprechend hoher und schlagartiger Menge an wirksamen Körpern.

Aber du wirst keinen Arzt, Professor, Forscher finden, der sagt "wir gehen jetzt mal ins Labor und machen mal eine ganz individuelle (halb)experimentelle Therapie mit Ihnen." Jede Uni hat ihre exakten Programme, die lange im Voraus geplant und behaushaltet sind und niemand weicht davon ab.

Die universitäre und labortechnische Infrastruktur und das know how ist soweit vorhanden, dass man unter Inkaufnahme gewisser Risiken, die bei Abwägung gegen den tödlichen Verlauf dieser Erkrankung völlig akzeptabel sind, einen Melanom-Patienten im Stadium IV "heilen" kann.

Allerdings lautet die Antwort dann häufig sinngemäß gegenüber einem Melanom-Patienten mit 3 Monaten Restlebenszeit: "Wir können das nicht machen, das ist zu gefährlich weil, sie könnten davon Pickel bekommen"

Wie die Uni Erlangen schon sagt: Am Immunsystem führt kein Weg vorbei.

Leider zeigt sich bei jedem erfolgversprechendem Ansatz, dass dieser aus völlig fadenscheinigen Gründen ("wir haben gerade kein Geld", "wir müssen den Erfolg in den nächsten 5 Jahren erst noch bestätigen" usw.) ausgebremst und verzögert wird.

Die Ausführungen beziehen sich natürlich vorwiegend auf immunogene Tumoren.

Auch in deinen anderen Ausführungen stimme ich dir zu.

Geändert von www (28.07.2009 um 10:19 Uhr)
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