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#1
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Ich kann es nicht begreifen
Ich versuche mal die Geschicht zu erzählen. Im November 2007 erhielt mein Mann die Diagnose Magenkrebs. Er war vorher noch nie krank. Er hat seine Probleme immer auf sein Gebiss geschoben. Mein Mann war sehr medezingläubig. Alsoo beschloss er nach Münster in die Uniklinik zu gehen. Menschlichkeit wird dort sehr klein geschrieben. Mann kommt bei jedem Termin einen anderen Assistenzarzt vorgesetzt. Manche fühle mit, aber das Prozedere ist schon ziemlich schwierig. Ma n muß selbst immer nachhaken. Die schlugen dann erst eine Chemo vor, um den Tumor zu verkleinern. Méinem Mann wurde dann ein Port gesetzt. Es folgten drei Chemozyklen. Dann im April 2008 die OP.Anschließend Reha. Aber es hat alles nichts gebracht. Bei der Nachuntersuchung im August war alles im grünen Bereich.
Im Speptember klagt er über Schmerzen im Bauchraum. Wieder münster. Neues CT. Metastasen im Bauchraum. Nur noch Chemo möglich. Weihnachten 2008, Heiligabend saß er auf unserem Sofa und hat geweint. Vielleicht hat er es ja da schon gefühlt. Die ganzen Chemos haben nichts gebracht. Ich frage mich, man kann viel tun. sollte man das? Dieses Leiden anzusehenn.man steht nur hilflos daneben, kann nichts tun. Das finde ich so schlimm. Am 16. März ´2009 ist er eingeschlafen. Ich war nicht dabei. Das treibt mich unheimlich um. Ich wäre so gerne bei ihm gewesen. Er hat sich einfach davon gestohlen. Er hat imme gesagt, wenn wir ihn besucht haben, ihr müßt mir nicht beim schlafen zusehen. Er war so müde. Er hat wahrscheinlch auch gesagt, ihr müßt mir nicht beim sterben zusehen. Er war so ein starker Mensch. Er fehlt mir soo unendlich. Ich kann es niccht sagen. Bin so traurig. Will ihn wiederhaben. Ich weiß es geht nicht.
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken Geändert von Conny2712 (08.01.2010 um 21:19 Uhr) |
#2
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Jetzt versuche ich es schon zum dritten Mal. Alles geschrieben ist weg.
Mein Liebster wurde nach 39 Jahren und 6 Monaten und 5 Tagen von mir geschieden. Ich wollte es nicht. Er starb mit nur 59 Jahren an Krebs. Ich lese hier schon seit1 1/2 Jahren mit und würde gerne meine Geschichte erzählen, komme aber nicht so ganz klar. Am 16. März hat er mich nach 1 1/2 Jahren Krankheit verlassen. Dabei waren wir so voller Hoffnung. Nach Chemo und Magenentfernung sah es ganz gut aus. Hier aus dem Forum habe ich unheimlich viel mitgenommen in dieser schweren Zeit. Aber es hat nicht sollen sein. Vielleicht schreibe ich später weiter und erzähle meine Geschichte. Mein ganzes Leben ist zur Zeit ein Scherbenhaufen und ich werde meine Eltern, mit denen wir seit 37 Jahren zusammenleben wahrscheinlich auch noch verlieren. Es ist im Moment einfach alles zuviel für mich und ich komme nicht klar. Ihr im Forum seit unglaublich tolle Leute und habt mir mit euren Beiträge sehr viel geholfen. Vielleicht meldet sich ja mal jemand.
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken Geändert von Conny2712 (03.01.2010 um 19:15 Uhr) |
#3
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Conny,
ich möchte dir von Herzen mein Beileid ausdrücken. Da ich vor 9 Wochen meine Tochter verloren habe, kann ich mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. Ich nehme dich mal in den Arm und drücke dich unbekannterweise. Ein lieber Gruß Ute
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr Du durftest nur 17 Jahre alt werden. Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!! www.darkprincess-melaniehuemmer.de |
#4
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Zitat:
dich ganz doll drücken. Ich kann verstehen, Weihnachten und Sylvester sind Gott sei Dank vorbei. Erst wenn man das durchmacht, kann man verstehen, eigentlich sind alles nur Phrasen. Ich kann sie auch nicht mehr hören. Sei unbekannter Weise gedrückt. Ich fühle mit dir. Liebe Grüße Conny
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
#5
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Monika, auch eine Schwester zu verlieren ist sehr schlimm. Ich habe meine auch verloren, 2002 durch einen Wohnungsbrand. Sie hatte einen Schlaganfall und konnte sich nicht mehr helfen. Es tut umheimlich weh, wenn man nicht dabei sein konnte. Man hat es gefühlt und macht sich Vorwürfe. Man will sich von seinen Lieben, wenn es irgenwie geht,
verabschieden. Ich glaube, das macht es leichter. Aber leider ist es nicht immer so, dass man das kann. Es liegt auch teilweise an den Krankenhäusern. Die sagen dir, wir benachrichtigen sie, wenn es schlechter wir. Leider tun sie es nicht. Ich kann mich erinnern, als ich meinen Mann Anfang Dezember 2008 nach Meschede ins Krankenhaus brachte, stand dort ein Mann mit seinen zwei Töchtern. Die Mutter war in der Nacht verstorben. Er fragte die Schwestern an der Repzession. Hat sie noch etwas gesagt? Das wissen wir nicht. Wir haben Ihre Frau in den Abschiedsraum gebracht. Man könnte eventuell noch das EEG ansehen. Ist das nicht furchtbar. Auch in Meschede ist ein Verschiebebahnhof. Mein Mann wurde von einem Zimmer in das andere verlegt. Er fragte immer, warum tun die nichts. Mir ist so übel. Die letzten drei Wochen waren einfach furchtbar. Zwischen Hoffen, dass noch etwas ging und dann mit anzusehen, dass nichts mehr möglich war. Die haben immer Hoffnung gemacht und ich hätte ihn nach Hause holen sollen. Leider hat es nicht sollen sein. Ich glaube er wollte so nicht mehr leben. Ich verstehe das auch, aber mein Herz blutet. Man muss es erst erlebt habe, um es zu versteöhen. Liebe Grüße Conny
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
#6
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Conny,
wir waren zu Besprechungen in Münster, weil dort die Studienzentrale für Ewing-Sarkome ist. Die mögen fachlich ja gut sein und geniale Operateure haben, aber menschlich war es dort unglaublich. Uns wurde in einem 5-Minuten-Gespräch mitgeteilt, dass unserer Tochter der Fuß amputiert werden muss. Wir waren überhaupt nicht darauf vorbereitet, weil die Chemo den Tumor total verkleinert hatte. Man sah nichts mehr davon. Da wird einem mal eben die Diagnose um die Ohren gehauen. Das bei nem jungen Mädchen. Meine Tochter hat dann die Notwendigkeit der OP eingesehen, sich aber geweigert, sich in Münster operieren zu lassen. Wir waren dann in der Uniklinik Düsseldorf und das waren Welten in der Menschlichkeit. Als wenn die Thematik Krebs nicht schon schlimm genug ist. Da müssen sich die Mediziner doch nicht so unmenschlich verhalten. Gottseidank haben wir während der gesamten Therapie in Düsseldorf nur gute Erfahrungen gemacht und fühlten uns dort gut aufgehoben und verstanden. Ja, der Verlust des einzigen Kindes ist unendlich grausam. Mir fehlen die Worte, um das zu beschreiben. Die Zukunft geht den Bach runter. Dir alles Gute und ein lieber Gruß Ute
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr Du durftest nur 17 Jahre alt werden. Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!! www.darkprincess-melaniehuemmer.de |
#7
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Hallo Conny!
Hier wird man tatsächlich gut verstanden und gut aufgenommen. Ich habe hier viel Kraft getankt, obwohl ich auch noch nicht so lange aktiv dabei bin. Aber der Tod meiner 49jährigen Schwester und vor allem Freundin hat auch mir den Atem geraubt. Manchmal fällt es schwer zu erzählen, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll und außerdem sieht man meistens vor lauter Tränen nichts. Ich würde gerne deine Geschichte hören und glaub mir es hilft, wenn es auch manchmal schwer fällt, besonders wenn man glaubt, dass alles über dem kopf zusammen schlägt. Also viel Kraft und lass von dir hören. LG Monika |
#8
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Es ist schon wieder weg. Komme irgendwie noch nicht so richtig hier zurecht.
Liebe Ute, liebe Monika, ich freue mich über eure schnellen Antworten. Mein Liebster hat sehr viel gelitten. Erst war ich im Magenkrebsforum, was mir viel geholfen hat und dann im Bauchfellkrebsforum. Ich wollte nicht geschieden werden. Es war damals Liebe auf den 1. Blick. Liebe Monike, auch ich habe in 1983 ein Kind verloren. Es hat nur zwei Tage gelebt. Sowas ist schrecklich. Ich bin bis heute noch sehr traurig. Heute gibt es Sternenkinder. Damals war es nicht so. Möchte gerne mehr schreiben. Irgendwie habe ich es noch nicht so richtig drauf. Es ist immer wieder weg. Auf jeden Fall haben wir die Leute im Forum sehr sehr viel Kraft geschenkt. Ich finde euch einfach klasse. Mal sehen ob es jetzt klappt..
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Tut mir leid Ute. Du warst es, die ein Kind verloren hat. Komme hier mit der Schreiberei noch nicht richtig zu recht.
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
#10
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Ich habe meine Geschichte jetzt schon 4 mal geschrieben. Aber es ist immer wieder weg.
Mein Liebster bekam im November 2007 die Diagnose Magenkrebs am Mageneingang. Chemo und Op folgten 2008. Im Magenkrebsforum habe ich viele nützliche Hinweise erhalten. Was mich aber am meisten umtreibt. Ich war nicht da, als er starb. Er war so tapfer. Ich mußte mich zu der Zeit in drei Krankenhäusern gewegen. Meine Eltern, die seit 37 Jahren bei uns leben waren und sind noch sehr krank. Ich werde sie wohl in diesem Jahr auch verlieren und fühle mich, ich weiß es nicht, ich habe nur einen großen Scherbenhaufen meines Lebens vor mir. Ich wäre so gerne bei ihm gewesen.
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
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