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  #1  
Alt 21.10.2016, 11:26
Salíce Salíce ist offline
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Standard Neu-Vorstellung mit Analkarzinom

Guten Tag zusammen!

Nachdem ich jetzt einige Zeit hier still mitlese, habe ich mich nun entschlossen mich anzumelden.

Ich habe Mitte August die Diagnose Analkarzinom bekommen. Ein T2 von 2.8 mm, ein "auffälliger" Lymphknoten, sonst gar nichts. Ich bin erst 31 und sonst fit, entsprechend geschockt war ich. Nun befinde ich mich mitten in der Therapie. Neben der üblichen Behandlung mit 5FU und Mytomycin bekomme ich 28 Bestrahlungen. Um meinen Zyklus und meine Fruchtbarkeit zu retten, wurde mir vorher noch ein Eierstock entnommen und eingefroren, der andere wurde aus dem Bestrahlungsfeld gelegt und hängt nun knapp über dem Becken.
Ich bin sehr dankbar dass dies möglich war, denn die Aussicht mit 31 schon in die Wechseljahre katapultiert zu werden, war für mich wirklich schrecklich.

Die erste Runde Chemo habe ich relativ gut überstanden. Mir wurde ab dem 3.Tag trotz Medikamente dagegen übel und zumindest morgens musste ich mich auch übergeben.
Da ich mir das aber noch viel schlimmer vorgestellt hatte, war es auszuhalten.
Von den Bestrahlungen merke ich langsam auch etwas. Die Blase ist etwas gereizt, ich habe Blähungen und es juckt und rötet sich. Dagegen creme ich dick mit Wundsalbe und einer Pilzsalbe (hat die Strahlentherapeutin verschrieben).

Insgesamt stecke ich die Situation gut weg. Es könnte viel schlimmer sein.
Leider habe ich keine Familie mehr, die für mich da sein könnte. Ich habe dafür zwei wundervolle Freundinnen, die mich etwas ablenken.

Die größte Angst habe ich eigentlich vor den Strahlungsschäden, die ja noch Jahre später auftreten können... Verengungen, Verklebungen, Dauer-Durchfall und was man so liest.

In diesem Sinne wünsche ich allen, die das hier lesen, einen guten Tag und alles Gute.

Sally
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  #2  
Alt 23.10.2016, 15:36
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life62 life62 ist offline
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Standard AW: Neu-Vorstellung mit Analkarzinom

Liebe Salice

Es ist zwar trarig und schwer die Diagnose zu (er)tragen, aber es ist absehbar und nicht alle mit der Diagnose haben mit Spätfolgen zu kämpfen
Bei mir sind 6 Jahre seit Therapieende und mir gehts sehr gut.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht.

Ganz liebe Grüsse life62
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  #3  
Alt 27.10.2016, 01:22
Salíce Salíce ist offline
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Standard AW: Neu-Vorstellung mit Analkarzinom

Lieben Dank für deine Antwort, das macht Mut.

Ich habe heute morgen tatsächlich meine Periode bekommen, wenn auch nur sehr schwach. Ich hatte mich zunächst gefreut wie ein Plätzchen weil ich so gar nicht damit gerechnet hatte. Allerdings konnte ich meine gewohnte Monatshygiene, eine Menstruationstasse, nicht einführen. Zu eng und trocken. Jetzt hab ich schon etwas Angst dass das so bleibt. :/
Muss morgen mal mit dem Arzt sprechen...
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  #4  
Alt 07.11.2016, 21:28
Ani* Ani* ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Neu-Vorstellung mit Analkarzinom

Liebe Salíce,

auch ich lese seit meiner Diagnose regelmäßig im Thema mit und habe mich jetzt endlich angemeldet. Meine Diagnose war diesen Januar, seit der Chemo und letzten Bestrahlung sind jetzt 6 Monate und zwei Wochen rum.

Ich hatte (kann ich ja jetzt sagen) auch ein T2 (3cm) aber N0 M0. Gleiche Chemo wie üblich, auch 28 Bestrahlungen.

Bei der Diagnose war ich 33 und war gerade eben noch schwanger mit Fehlgeburt, also mittendrin in der Nachwuchsplanung... Die Perspektive der Wechseljahre und Unfruchtbarkeit hat mich wahrscheinlich deshalb ebenso stark wie die Diagnose komplett geschockt (es ist ja immer der falsche Zeitpunkt). Auch mein Eierstock liegt auf Eis wie bei dir, ebenso einige Eizellen. Auch zwecks Eierstockverlegung habe ich mich beraten lassen, ich bin da immer noch sehr unsicher in meinen Entscheidungen, aber irgendwie musste ich sie ja fällen...

Wie life62 schon schreibt, die Folgen sind bei Patienten sehr untschiedlich, mir hat es geholfen, hier jeden Beitrag über das Anal-Ca zu lesen und mich mit Tipps von Betroffenen zu wappnen (immer im Wissen es ist nicht verbindlich). Vieles war auch einfach nützlich als Vorbereitung und während der Behandlung oder kam dann nicht total überraschend und manchmal auch anders als prognostiziert. Ich "warte" (naja eher nicht) z.B. seit einem halben Jahr auf den prognostizierten Durchfall. Da hat mich eine Nebenwirkung einfach mal nicht erwischt, obwohl es andere wiederum sehr heftig trifft.

Hast du konkrete Fragen (auch per PN), dann versuche ich dir gerne zu antworten. Meine Eindrücke sind noch entsprechend frisch. Man kann sich auch über Ängste austauschen, aber auch ich stehe Spätfolgen ja noch sehr ratlos gegenüber...

Wie weit in deiner 5 Wochen Therapie bist du denn jetzt? Du hast doch hoffentlich einen Stichtag, auf den du zuarbeiten kannst. Eine wundervolle Freundin hat mich auch durch diese Zeit begleitet. Noch nie war mir zuvor derart klar, dass mir eine wahre Freundin einfach alles bedeutet.

Ich schicke dir ganz ermutigende Grüße!

Ani


p.s. Ich mach drei Kreuze, wenn ich meinen Eierstock zurück habe...
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*Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt*
Schopenhauer

Geändert von Ani* (07.11.2016 um 21:31 Uhr)
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  #5  
Alt 08.11.2016, 10:37
galgant galgant ist offline
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Standard AW: Neu-Vorstellung mit Analkarzinom

Hallo , Ani
freut mich , daß es Dir gut geht
Du hast ein Analkarzinom, somit hast Du keine Op gebraucht , oder irre ich da ?
Da die Bestrahlungen schon etwas zurückliegen , wirst Du auch keinen Durchfall mehr bekommen .
Die Eierstöcke werden sehr geschädigt bei den Bestrahlungen , das ist schon belastend , wenn man noch Kinder will.
Bei mir stellt sich die Frage nicht mehr ,aber im Unterleib ist alles verbrannt , verschmort , hierfür bekommt man Salben aber die helfen nicht wirklich.

Gruß galgant

Geändert von galgant (08.11.2016 um 10:50 Uhr)
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  #6  
Alt 23.07.2017, 17:39
Salíce Salíce ist offline
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Standard AW: Neu-Vorstellung mit Analkarzinom

Ich habe mich hier sehr lange nicht mehr gemeldet und würde aber gerne mal ein Update geben. Vor allem, um Betroffenen Mut zu machen.

Ich habe die Therapie ziemlich gut weggesteckt. Die von außen sichtbare Haut hat sich wieder völlig erholt, ich habe so gut wie keinen Durchfall und merke im Alltag fast keinen Unterschied zu vorher (vor der Diagnose). Ganz, ganz selten habe ich leichten Durchfall.
Vor drei Tagen habe ich zum ersten mal seit letztem Jahr Oktober wieder eine Regelblutung bekommen. D.h. mein Hormonzyklus hat sich auch erholt und meine Angst, ich könne mit Anfang 30 schon in die Wechseljahre kommen, war unbegründet. Kinder bekommen kann ich nach aktuellem Stand dennoch nicht mehr, dazu müsste ich erst nochmal unters Messer...

Momentan ist meine größte Angst ein Rezidiv. Die letzten Kontrolluntersuchungen sahen alle gut aus. Jetzt im August erfolgt das erste MRT seit der Diagnose letztes Jahr. Ich bin schwer gespannt und ängstlich und hoffe nur das beste! Ich habe seit der Therapie so vieles durchgemacht - ich habe mich von meinem Partner getrennt, der einfach nicht für mich da sein konnte, ich habe mein Studium trotz aller Umstände erfolgreich beendet, ich wurde von meinem Arbeitgeber fertig gemacht und fristlos gekündigt - ich denke, ich habe mal zur Abwechslung etwas Glück verdient...

P.S.: Da fällt mir ein, doch, eine Sache ist nicht wie vorher: Ich bin etwas eingeengt und das Einführen der Menstruationstasse ziept etwas. Ich werde auch nicht mehr richtig feucht. Die Schleimhaut ist also schon in Mitleidenschaft gezogen. Aber ich vermute, auch das könnte bedeutend schlimmer sein. Ob Geschlechtsverkehr noch möglich ist, weiß ich nicht. Meine Gynäkologin hat mir regelmäßiges Dehnen mit Dildos verschrieben. Ich mach das aber viel zu selten. Meine Lust auf jegliche Form von Sexualität ist seit der Behandlung und durch die Trennung von meinem Partner quasi nicht vorhanden...
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Geändert von Salíce (23.07.2017 um 17:57 Uhr)
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  #7  
Alt 06.10.2017, 13:11
Plejadess Plejadess ist offline
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Registriert seit: 06.10.2017
Beiträge: 1
Standard AW: Neu-Vorstellung mit Analkarzinom

Hallo! Habe im April 2017 auch die Schreckensdiagnose "Analkrebs" (T2 G0 M0) erhalten, kurz nach meinem 44. Geburtstag... Ich habe die Behandlung sehr gut vertragen und gelte bisher als geheilt. Dennoch bleibt natürlich die Angst... Aber: Seit September arbeite ich wieder und mittlerweile verblasst der Alptraum. @Salice: Die schlimmen Muskelschmerzen (wie Muskelkater) hatte ich auch, vor allem im Beckenbereich und Gesäß. Wie ging es da bei dir weiter, hielten sie lange an? Ich mache nun einmal pro Woche Yoga und habe das Gefühl, dass mir das wirklich hilft. Hat jemand noch weitere Tipps, die hilfreich sein könnten? Und noch eine Frage: Drei Monate nach Behandlungsende hatte ich auf einmal wieder schlechte Leukos, war das bei euch auch so? Hitzewallungen habe ich auch, aber ansonsten geht es mir wirklich gut - dies als ernstgemeinter Mutmacher an alle, die den Weg noch vor sich haben! Liebe Grüße an alle, Plejadess
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