#1
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Eure Erfahrungen?
Hallo,
nachdem ich hier in den letzten Wochen fleißig gelesen habe, habe ich mich endlich registriert. Nun zu "meiner" Geschichte und Frage. Vor etwas über zwei Jahren hat mein Freund seinen 3 Zyklus PEB Chemo nach Semikastration hinter sich gebracht. Desweiteren hat er noch einen Testosteronmangel der seit ein paar Monaten behandelt wird. Wir sind erst seit etwas über einem Jahr zusammen und nun kam vor einigen Wochen der Kinderwunsch auf. Aufgrund seiner Vorgeschichte haben wir direkt den Weg zum Urologen eingeschlagen um ein Spermiogramm machen zu lassen. Nun hat er vor wenigen Tagen eine Probe abgegeben und wir das Ergebnis erhalten: nicht 1 spermium würde gefunden. Für uns beide ist eine Welt zusammen gebrochen. Man hat mit einer Einschränkung gerechnet, aber das da garnichts ist, damit haben wir nicht gerechnet. Der Urologe enpfohl den Besuch eines Andrologen, er vermutet einen Hormonmangel. Aufgrund des Testosteronmangels schließt er nicht aus das da auch noch andere Hormonwerte im argen liegen. Natürlich werden wir dieser Empfehlung nach gehen. Allerdings interessiert es mich, in welchem Zeitraum sich die Spermienproduktion bei anderen betroffen regeneriert hat. Bei uns kommt leider hinzu, das mein Freund damals vom behandelnden Arzt nicht über die Möglichkeit der kryokonservierung informiert wurde. Darauf wurde er erst mitten in der Chemo von einem Pfleger angesprochen. Daher gibt es keine "Rücklagen" die uns jetzt helfen könnten. Puh, das ist länger geworden als gedacht. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen. |
#2
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AW: Eure Erfahrungen?
Hallo,
ich hatte/habe auch einen grenzwertig niedrigen Testosteronspiegel. Bei mir war die Semikastratio in 2013, die PEB-Chemo Ende letzten Jahres. Testosteronmangel hatte ich schon davor und nach der Chemo soll man ohnehin ein Jahr lang nicht versuchen, Kinder zu zeugen. Mein Testosteronmangel (mal stärker, mal weniger stark ausgeprägt) wurde bis heute weder vom Urologen, noch vom Onkologen behandelt. Tenor der beiden: "Testosteron wirkt wie ein Verhütungsmittel. Wenn Sie noch ein zweites Kind wollen, warten Sie lieber ab. Vielleicht pendelt es sich ja wieder ein." Insofern wundert es mich nicht so sehr, dass der verbliebene Hoden Deines Freundes unter Testosterongabe die Produktion eingestellt hat. Habt Ihr ein mögliches Absetzen oder Aussetzen der Testosterontherapie mit den Ärzten besprochen? Viele Grüße Andreas |
#3
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AW: Eure Erfahrungen?
Hallo,
vielen Dank für deine Antwort. Die Frist in der keine Kinder gezeugt werden sollten ist bei ihm ja bereits verstrichen. Bei ihm wurde im Rahmen der Nachsorge in den letzten 2 Jahren der Testosteron Spiegel überprüft und vor ca. 3 Monaten dann mit der Behandlung mit Testosteron begonnen. In dem Telefonat bezüglich des Spermiogramm Ergebnisses hat der Urologe die Behandlung mit Testosteron angesprochen. Allerdings nicht so konkret wie es dir mitgeteilt wurde. Allerdings werden wir nächste Woche nochmal zu einem persönlichen Gespräch dort vorbei gehen um das weitere Vorgehen zu besprechen und die Überweisung zum Andrologen abzuholen. Es wäre natürlich schön, wenn es so einfach wäre und nur das Testosteron abgesetzt werden müsste. Das macht mir erstmal wieder ein wenig Hoffnung. Natürlich wissen wir nicht wie das Spermiogramm vor dem Krebs (keine Aufklärung bezüglich kryokonservierung) und vor der Testosteron Behandlung aussah. Nochmals vielen Dank das du deine Erfahrungen teilst. |
#4
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AW: Eure Erfahrungen?
Hi,
bei mir ist die Chemo 1 Jahr her. Ich hatte davor Spermien eingefriert, mehr als 40 % waren frei beweglich, was ein sehr guter Wert ist. Heute habe ich ein neues Spermiogramm gemacht und nur 9 % frei bewegliche Spermien, was grenzwertig (schlecht) ist. Es ist davon auszugehen, dass nach der Chemo sich das Spermiogramm innerhalb von ca. 2 Jahren einigermaßen normalisiert. Gar kann Spermium kann nicht auf die Chemo zurückzuführen sein; ich gehe davon aus, dass andere Hormone noch nicht passen. Ich würde mich beraten lassen. Die Chemo alleine kann es eigentlich nicht sein. Theoretisch können die Spermien übrigens direkt auch aus dem Hoden gewonnen werden. Kurzum, die Hoffnung nicht aufgeben, man kann heute viel machen. Geändert von gitti2002 (18.02.2017 um 00:06 Uhr) Grund: NB |
#5
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AW: Eure Erfahrungen?
Ich melde mich auch Mal kurz dazu. Grundsätzlich kann es möglich sein, dass das Problem hormonell ist. Mal zum Andrologen zu gehen ist sicherlich nicht verkehrt.
Das Problem kann aber auch auf die Chemotherapie zurückzuführen zu sein. Das ist bei mir der Fall (hatte unter anderem auch Hochdosischemo). Chemotherapie, insbesondere Platin, greift die Samenstammzellen an. Wenn diese durch die Chemotherapie komplett kaputt gehen, kann sich da auch nichts mehr regenerieren. Dann gibt es keine Spermienproduktion mehr. Ich hoffe für euch dass es eine andrologische Geschichte ist. Und dass euch der Arzt nicht aufgeklärt hat ist total daneben... Unverständlich warum das nicht standardmäßig gemacht wird.
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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. Johann Wolfgang von Goethe http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/ |
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