Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.11.2010, 14:30
goldnerstaub goldnerstaub ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.07.2010
Beiträge: 14
Unglücklich Adenokarzinom Stadium IV

Hallo zusammen,

ich möchte hier stellvertretend für meine Mama schreiben (sie kann mit dem Internet nicht so viel anfangen ).
Deswegen erzähle ich jetzt nicht von mir, sondern von ihr...und ich tue das in der Hoffnung, dass ihr uns noch einige gute Ratschläge oder Tipps geben könnt.
Meine Mama hat im Juli 2010 Lungenkrebs diagnostiziert bekommen.
Sie ist jetzt 59, hat bis zum 29.Lebensjahr stark geraucht...dann von einem auf den anderen Tag aufgehört (als sie mit mir schwanger war ) und immer sehr gesund gelebt...in unserer Familie gibt es auf keiner Seite um Generationen zurück Krebs...alle sind immer uralt geworden und daher ist die Ungläubigkeit und der Schock über die Krankheit umso grösser
Ich werde jetzt einiges aus dem Abschlussbericht des behandelnden Arztes zitieren:
Adenokarzinom linker Lungenoberlappen mit ossärer und pulmonaler Metastasierung T2 N0 M1a + 1b (Stadium IV...interpretiere ich das richtig?).
Die Metastasen befinden sich (wenn ich richtig verstanden habe) in der Wirbelsäule.
Sie hat dann sofort eine Chemotherapie bekommen:
Im Rahmen der TIGA Studie mit Taxol 175mg/m2, Carboplatin AUC 6 undCS-1008/Placebo 10mg/kg
6 Zyklen
Sie hat nun den letzten Zyklus hinter sich, Nebenwirkungen waren neben Schüttelfrost, kribbeligen Füssen und Übelkeit/Appetitlosigkeit eine starke Schlappheit.
Ich sag es mal so: wir alle haben unsere Mama kaum wiedererkannt...sie hat ein sehr schlechtes Gedächtnis bekommen (ich habe hier aber schon gelesen, dass das wohl häufiger passiert).
Sie war teilweise seeeehr abwesend, konnte Gesprächen nicht folgen und ist absolut in einem Tief...auch stimmungsmässig.
Ich kann das gut verstehen, aber wir haben alle grosse Angst, dass sie da hängenbleibt.
Und dazu kommt noch, dass meine Mama anscheinend schon aufgegeben hat, sie kämpft nicht, lässt alles über sich ergehen...ich glaube, wenn der Arzt sagen würde: machen sie einen Kopfstand...sie würde es machen.
Es ging ihr nach dem 6.Zyklus so schlecht (Leukozyten waren absolut im Keller), dass sie ins Krankenhaus musste und eine Bluttransfusion bekam.
Angeblich sollte es ihr sofort spürbar besser gehen, da war jetzt (fünf Tage danach) nicht viel zu merken.
Mein Papa ist völlig durch den Wind, er sucht jetzt für sich und meine Mama nach einem guten Onkopsychologen, ich denke, dass würde ihnen beiden wirklich helfen um mit der Situation wenigstens einigermaßen klar zukommen.
Es wurde zwischendurch ein Staging gemacht, dort hieß es, dass alles wohl kleiner, flauer und schmaler geworden ist...nächste Woche ist dann das Abschluss Staging.

Was mich verwundert hat ist, dass der Arzt meinte für meine Mama käme als Therapie ausschließlich nur noch Chemo in Frage...was ist denn mit den ganzen Tabletten (Alimta usw.)?
Kann das sein?
Meine Eltern fragen bei den Ärzten nicht forscher nach (so wie ich es machen würde ), leider habe ich durch mein relativ "frisches" Baby keine Zeit sie dorthin zu begleiten...ich hoffe sehr, dass sie sich das Nachhaken und Nachfragen noch angewöhnen.

Ich suche jetzt einfach im Internet alles was ich so an Therapien finde (Wärmetherapie zum Beispiel)...schließlich ist alles medizinisch vertretbare einen Versuch wert wie ich finde.
Vielleicht kann mir der ein oder andere hier ja wertvolle Tipps oder Erfahrungen mitteilen die ich meiner Mama weitergeben kann.
Das wichtigste wäre: wie bekommt sie die Appetitlosigkeit weg???
Sie ist so dünn geworden, dabei braucht sie doch Kraft um durchzuhalten und kämpfen zu können.

Ja...das wär´s erstmal, ich hab versucht mich auf die Fakten zu konzentrieren, dass wäre sonst ein ellenlanger Beitrag geworden.

Vielen Dank schon mal für´s Lesen (und Zuhören sozusagen, dass hilft viel wenn man mal drüber reden kann).

Grüsse
Belle
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 21.11.2010, 15:23
Reinhard Reinhard ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Adenokarzinom Stadium IV

Liebe Belle,

meine Tipps an Dich.

Überhäufe Deine Mutter nicht mit Ratschlägen oder Forderungen (auch nicht zum Essen), sie hat es so schon schwer genug und braucht Ruhe um mit dieser mörderischen Situation fertig zu werden.
Ws ist sicher gut, wenn sie alles tut, was der Onkologe für richtig hält.
Zu weiteren "Therapien" würde würde ich nicht raten, außer Deine Mutter wünscht das und ist vom Erfolg einigermaßen überzeugt.

Du mußt wohl davon ausgehen, dass der Krebs nicht heilbar ist. Das heißt, im allgemeinen wird es nicht besser sondern man kann froh sein, solange es nicht schlimmer wird.

Jeder Mensch geht anders mit der tödlichen Krankheit um. Die einen werden sehr aktiv, wollen über alles reden und bescheid wissen. Andere leiden stumm.

Das ist meine Meinung dazu.


Liebe Grüße Reinhard
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 21.11.2010, 16:27
goldnerstaub goldnerstaub ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.07.2010
Beiträge: 14
Standard AW: Adenokarzinom Stadium IV

Hallo Reinhard,

das machen wir alle nicht...meine Mama mit Ratschlägen überhäufen meine ich.
Ich bin selber so ein Mensch der es überhaupt nicht mag, wenn andere einem sagen was wohl am Besten für einen ist

Meine Mama hat mich gebeten im Internet alles zu suchen was ich finde, da sich sich über alles informieren will, deswegen hab ich halt hier gepostet.

Ich weiss, dass alles was gemacht wird wahrscheinlich nur der Lebensverlängerung bzw. der Verbesserung der Lebensqualität dient.
Das wissen wir alle und wir machen uns da auch nichts vor oder hoffen auf ein Wunder (obwohl...ganz hinten in der allergeheimsten Ecke vielleicht schon, aber wer tut das nicht?).

Sie redet auch sehr viel darüber wie es ihr geht, allerdings sieht sie momentan alles wirklich negativ...ich hab ihr gesagt, dass wir jetzt eh alles erstmal das Abschluss Staging abwarten müssen.
Wobei das Staging zwischendurch ja nicht schlecht war...wenn alles kleiner geworden ist, dann scheint die Chemo ja anzuschlagen.
Hauptsache es wird erstmal nicht grösser oder metastasiert weiter!

Sie hat jetzt mit ihrer Homöopathin über diese Mistel Therapie gesprochen und will diese ausprobieren...hat jemand damit Erfahrungen gesammelt?

Wie gesagt, ich mach das hier nicht im Alleingang oder nur für mich, sondern im Auftrag für meine Mama (der ist das Internet suspekt, aber sie weiss, dass ich viel im Netz unterwegs bin und meinte deshalb, dass ich mich drum kümmern soll).

Grüsse
Ina
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 21.11.2010, 17:09
Benutzerbild von Anhe
Anhe Anhe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2006
Ort: Mainhattan
Beiträge: 943
Standard AW: Adenokarzinom Stadium IV

Guten Abend Belle-Ina,

zuerst möchte ich Dich herzlich im Lungenkrebsforum begrüßen, auch wenn der Anlaß kein schöner ist.

Ich verstehe schon, daß Deine Mutter sich über alles informieren möchte - es gibt nämlich auch einiges, um die palliative Therapie erträglicher zu machen. Also wenn Du Fragen hast, frag.

Ich stelle Dir einen Link ein, der alles Wesentliche zum Thema Mistel beinhaltet. Dennoch möchte ich Dich bitten, alle "Nebentherapien" explizit mit dem Onkologen Deiner Mutter zu besprechen.

http://www.krebsinformationsdienst.d...ung/mistel.php

Dir vorab - und vor allem Deiner Mutter - alles Gute.

Beste Grüße,
Anhe
__________________

Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 21.11.2010, 17:33
Reinhard Reinhard ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Adenokarzinom Stadium IV

Zitat:
Zitat von Anhe Beitrag anzeigen
Dennoch möchte ich Dich bitten, alle "Nebentherapien" explizit mit dem Onkologen Deiner Mutter zu besprechen.
Liebe Ina,

das obige möchte ich ganz dick unterstreichen.

Es ist bestimmt nicht so, dass die Medikamente bei allen gleich wirken.
Außerdem ist die Art des Krebses zu berücksichtigen und die bereits verabreichten Medikamente.

Manche Leute sind da wirklich sorglos.
Ich habe es erlebt, das mir ein ARZT rezeptpflichtiges Selen zukommen ließ, obwohl er mich nie gesehen hat und auch nie einen Befund oder Bericht über mich zu sehen bekam. Aber er war der Meinung, ich solle das nehmen.

Ich war eine zeitlang bei der chin. Medizin, bis die Ärztin wegzog. Der Kollege sagte mir gar nicht zu, der war mir viel zu unpersönlich.

Sehr wohltuend fand ich auch individuelle Massage mit Lympfdrainage, drei mal die Woche für je fast eine Stunde.

Ach ja, Mistel hatte ich auch eine Weile. Ich hatte dann einen Anlass alle Medikamente abzusetzen, die nicht unbedingt notwendig sind.

Liebe Grüße Reinhard
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 21.11.2010, 17:38
goldnerstaub goldnerstaub ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.07.2010
Beiträge: 14
Standard AW: Adenokarzinom Stadium IV

Hallo,

oh Mann ich schaff´s noch nicht mal meinen Realnamen aus der virtuellen Welt rauszuhalten.

@anhe
Vielen Dank für den Link, werd ich gleich meinem Papa weiterschicken.
Und selbstverständlich werden meine Eltern alles was sie machen wollen mit dem Onkologen besprechen...und ihre Homöopathin ist noch voller Ideen hat sie gesagt.

Es wäre schön, wenn es irgendwas gäbe (aber so ein Wundermittel gibt es wahrscheinlich nicht) die meiner Mama das Essen wieder schmecken lässt.
Einen Teller Suppe pro Tag, das ist alles im Moment aber trinken tut sie dafür ausreichend, ich glaub, dass ist auch schon viel wert.

Ich bin jetzt einfach gespannt, was das Staging nächste Woche sagt...und ich hoffe, dass sich ihre Blutwerte wieder erholen.
Ansonsten versuchen wir alle so normal wie möglich weiterzumachen, uns nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

Habt ihr noch einen guten Tipp gegen das Restless Legs Syndrom?
Meine Mama hat´s mit Kühlen probiert (Tipp vom Arzt) aber das hat nicht so dolle geholfen.

Grüsse
Belle
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 21.11.2010, 17:45
goldnerstaub goldnerstaub ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.07.2010
Beiträge: 14
Standard AW: Adenokarzinom Stadium IV

Hallo,

@Reinhard
da waren wir zeitgleich am posten

Wie gesagt, meine Eltern besprechen alles mit dem Arzt...ich kenne diesen leider nicht, da ich noch nie mit im Krankenhaus war...aber sie scheinen mit ihm zufrieden zu sein.
Lymphdrainage, das hört sich interessant an...ist das gegen Wassereinlagerungen?
Werde ich auch mal weitergeben, meine Mama hat GottseiDank keine Wassereinlagerungen irgendwo, aber wer weiss was die Krankheit und die Therapien noch so alles an Nebenwirkungen mit sich bringen.

Grüsse
Belle
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:28 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55