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  #1  
Alt 25.01.2004, 13:25
Carsten2
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Wie soll ich anfangen? Mit Interesse habe ich einige Beitrage gelesen . Es hat mich teilweise ganz schön erschüttert. Leider habe ich auch solche Probleme. Bei meiner Frau (39) ist im Sommer 03 Magenkrebs (Siegelring) diagnostiziert worden. Leider im erweitertem Stadium V. Sie bekam seit dem 13 Chemotherapien (PELF) an UNI-Klinik Freiburg. Nun, vor zwei Wochen als sie die 14. bekommen sollte, klagte sie über starke Schmerzen im Bauchraum.Sie mußte zum Ultraschall und man stellte fest das sich der Tumor über die Eierstöcke ausgebreitet hat. Man geht jetzt von Krukenberg-Tumor aus. Er wächst sehr schnell und ist auch schon 10 X 10 cm groß. OP nicht möglich. Meine größte Angst ist, das es jetzt sehr schnell gehen kann. Und wie sag ich es unser Tochter (5). Sag ich schon vorher was, oder lasse ich sie in ihrer heilen Welt. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht ? Ich weiß, jedes Kind ist anders. Unser große Tochter (17) die weiß wie es um Mama steht, aber die Kleine. Meine Frau hat auch so panische Angst, sie hat glaube ich das positive denken verloren. Ich rede zwar stehts und ständig mit ihr, aber im Moment geht gar nichts. Morgen wollen sie in Freiburg mit einer neuen Chemotherapie beginnen. Wir hoffen so.
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  #2  
Alt 25.01.2004, 20:13
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Hallo Carsten, meine Kinder sind schon etwas grösser, aber ich würde auf keinen Fall der kleinen etwas sagen, man kann sagen das die Mama sehr krank ist mehr aber auch nicht, ich denke mal sie wird es noch nicht verstehen.Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft und alles liebe für Deine Frau, denkt immer positiv,Kerstin
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  #3  
Alt 25.01.2004, 20:31
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Hallo Carsten,
ich empfehle dir und besomders deiner frau das buch von annette rexrodt von fircks...und flüstere mir vom leben (wie ich den krebs überwand) zu lesen. Kaum zu Glauben aber es baut auf und gibt einem wieder kraft und mut.
von herzen alles erdenklich Gute
Juliana
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  #4  
Alt 28.01.2004, 09:22
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Lieber Carsten,
rede mut deiner Tochter, unbedingt. Sie muß davon erfahren und sich seelisch darauf vorbereiten. Sie muß die Zeit haben sich von ihr zu verabschieden. Rede immer offen mit ihr. Sage ihr das die Ärzte alles mögliche tun werden um sie zu heilen, es aber eventuell schlimm ausgehen könnte. Sage ihr wenn möglich jeden Tag wie es um ihre Mutter steht, auch wenn es ihr schlechter geht. Kinder können manchmal besser damit umgehen als wir denken. Sie haben eine eine große Fantasie und die Kleine wird an dir und ihrer Umwelt merken das etwas nicht stimmt. Wenn Du ihr nicht sagst was los ist, wird sie sich vielleicht noch schlimmeres zusammen reimen. Obwohl es fast nichts schlimmeres gibt, ich weiß. Rede mit ihr es ist wichtig.
Ich spreche aus Erfahrung. Mein Mann ist vor ca. 8 Wochen mit 30 Jahren an ein Sarkom gestorben (siehe Weichteiltumor). Ich stand wie Du vor der gleichen Entscheidung, sagen oder nicht.
Ich bin heute froh darüber das ich mit ihr geredet habe. Wir haben zusammen geweint und ich glaube auch Kinder dürfen sehen das Erwachsene die Tränen kommen. Es wird eine schwere Zeit. Lass ihr Zeit. Erzähle immer in Etappen. Nicht gleich alles auf einmal, das versteht sie dann nicht. Sie wird auch nicht gleich Fragen stellen, sie muß das erst verarbeiten. Erst später, immer wenn man nicht darauf vorbereutet ist, wird sie fragen wie es weiter geht und was vielleicht passieren kann.
Meine Tochter ist 6 Jahre, ich 27. Manchmal fließen Abends noch Tränen, aber ich glaube sie kommt mit der Situation besser klar als ich.

Ich wünsche Dir, deinen Töchtern und deiner Frau viel, viel Gesundheit und die Kraft es zu überstehen. Man schafft es, aber es tut sehr weh.

Alles Liebe und viel Erfolg
Nancy und Tochter Josi
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  #5  
Alt 28.01.2004, 12:27
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Hallo,
ich würde es der Kleinen auch sagen....Sie soll ja darauf vertrauen können, daß Ihre Eltern sie respektvoll behandeln und Ihr die Wahrheit sagen.

Ich bin Erzieherin und gerade auch in meiner Ausbildung wurde viel Augenmerk auf solche Themen gelegt.

Eure Tochter soll spüren, daß Fragen willkommen sind und auch die Chance haben, sich einen eigenen Umgang mit der so schweren Situation finden können...denn so unendlich traurig, wie das ist...sie MUSS es leider...

Ich würde meinen Kindern sagen, daß Mama/Papa schwer krank ist, und wir und die Ärzte alles tun werden, damit sie gesund wird. Evt. kann man dann auch (je nach Situation) sagen, daß man leider manchmal nicht weiß, ob sich dieser Wunsch erfüllt.

Ich würde allerdings nicht sie mit Wissen überrumpeln...z.B. nicht ungefragt den Namen der Krankheit nennen, und schon gar keine Prognose stellen, ob und wann Mama denn gesund sein müsste...

Kinder holen sich das nötige Wissen schon selber, wenn sie das Gefühl haben, die Atmosphäre ist offen und man "nimmt sie für voll"...

Man kann zu Kindern relativ offen sein, denn gefühlsmäßig spüren die sowieso, daß estwas ganz massives nicht stimmt....es besteht dann auch die Gefahr, daß sie denken, sie machen etwas falsch und lösen die "komische Stimmung" zu Hause aus...

"Heile Welt" hat das Mädchen leider jetzt schon nicht mehr, aber sie wird die Kraft haben, Ihre Welt wieder so zu ordnen, daß sie irgendwann trotz allem wieder glücklich ist.-Vor allem auch dann, wenn sie die nötige Unterstützung bekommt und nicht wie jetzt mit den bestimmt vorhandenen Ängsten und Gefühlen alleine klar kommen soll...


Ich weiß, es ist eine furchtbar schwere Situation und so traurig die Tatsache jetzt ist, so dankbar wird die Tochter irgendwann sein, daß sie die Chance hatte, die Situation kennenzulernen und nicht von einer so genannten (vorgegaukelten) "heilen Welt" in ein Loch zu fallen....
...sie hätte dann wohl später Probleme, zu vertrauen...

Ich würde auch empfehlen, Kontakte mit geschulten Menschen aufzunehmen.-Es gibt zumindest in der österreichischen Krebshilfe eigene Psychologen, die Eltern beraten, die in solch einer eigentlich unmenschlichen Situiation stecken, bzw wird Euch die Örtliche Kindergärtnerin/Erzieherin betimmt eine Familienberatungsstelle nennen können, wo Ihr Euch hinwenden könnt. Mit denen könntet Ihr einen Termin ausmachen um nochmal durchzusprechen, wie man am besten mit einem Kind in diesem Alter umgeht in dieser Situation.

Ich wümnsche Euch von ganzem herzen, daß sich das Blatt zum Guten wendet...

Ganz liebe Grüße aus Wien,

elke
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  #6  
Alt 01.02.2004, 12:47
Carsten2
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Hallo alle mit einander,

vielen Dank für die Grüße und Ratschläge die ich von Euch erhalten haben.Im Moment bin ich glaube noch nicht so weit mit unserer Tochter darüber zu sprechen, glaube aber das es auch richtig sein wird, ihr zu gegebener Zeit die Wahrheit zu sagen um ihr die Chance zu geben, sich von der Mama zu verabschieden.Werde auch mit meiner Frau darüber sprechen und hoffe sie denkt genau so wie ich.

Eine Frage an Nancy hätte ich noch, ging es alles sehr schnell mit Deinem Mann oder hattet Ihr noch Zeit für einander?

Vielen Dank nochmal an alle.
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