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Alt 06.02.2009, 22:14
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: "Ich bin dann mal weg"

Liebe Leser,
ich habe versprochen, über mein besonderes Erlebnis der vergangenen Woche zu berichten.
Ich möchte das tun, indem ich einen Abschnitt aus meinem Script hier wiedergebe, das vielleicht einmal ein Buch wird.


Abschiedsgespräch mit der letzten Metastase

Ja, wie soll ich dich jetzt anreden? Vielleicht: liebe Metastase? Oder gar: sehr verehrte gnädige Frau Metastase?
Oder verzichte ich auf eine direkte Anrede? Du kennst ja mein zwiespältiges Verhältnis zu dir. Freude hast du nicht
gerade in mir ausgelöst, obwohl deine Botschaft war, die Lebensfreude nicht zu vergessen und meine Gelassenheit
wiederzufinden.

Liebe zu dir konntest du nicht in mir wecken. obwohl du mich daran erinnern wolltest, daß Liebe das wichtigste und
schönste im Leben ist.

Auch eine Freundschaft mit dir fiel mir schwer, denn ich vernahm zwar deine lebenswichtige Botschaft, aber welchen
Freundschaftsdienst hätte ich dir dafür erweisen können? Lebenslanges Wohnrecht bei mir? Das war und ist mir zu
teuer.

So möchte ich es bei einem verbalen Danke belassen, verbunden mit der Bitte: geh jetzt zurück in das Nichts,
aus dem du gekommen bist. Nein, aus dem Nichts bist du ja nicht gekommen, sondern aus meiner Niere.
Aber wie bist du dorthin gelangt? Mag ja sein, daß ich dich gerufen habe, unbewußt, durch mein Verhalten,
meine noch nicht verstandene Lebensaufgabe.

Das angenehme an dir war, daß du mir nie direkt körperliche Beschwerden zugefügt hast, auch nicht deine Mutter
oder deine älteren Schwestern. Aber die seelische Belastung war trotzdem gelegentlich da. Vielleicht noch mehr
bei Teilen meiner Familie als bei mir. Gesprochen hat kaum jemand darüber, wahrscheinlich wollte niemand mich
belasten.

So ist jetzt meine dringende Bitte: geh zurück in das Nichts, ins Nirwana, in die kosmische Weisheit, aus der du
gekommen bist. Gib meiner Frau und mir Gelegenheit, deine Mahnung in das Leben einfließen zu lassen,
verwirklichen zu können, daß wir ohne Angst Liebe und Freude leben können, daß wir uns ohne Angst
weiterentwickeln können.

Kürzlich bist du noch einmal ein Stückchen gewachsen. Du verbandest damit die Botschaft, daß ich endlich mein
Buch schreiben solle. Das habe ich nun fast getan. Und damit ist auch deine letzte Aufgabe erfüllt. Du kannst gehen.
Du kamst als kosmischer Botschafter zu mir, nun geh ins kosmische Bewußtsein zurück.

Stirb in der Gewißheit, daß du deine Aufgabe erfüllt hast. So wie ich es dereinst auch möchte, dankbar und zufrieden
nach einem erfüllten Leben.

Gestern, als ich dieses Gespräch mit dir führte, sagtest du nur: bravo.

Und so möchte ich mit nur einem Wort antworten: danke.
(Du siehst, hier habe ich das letzte Wort, nicht du.)

Dieses Gespräch führte ich im Juni 2006. Seitdem ist die Metastase nicht mehr gewachsen.
Und auch zweieinhalb Jahre später, nachdem ich drei Monate lang keine Mistel mehr gespritzt hatte,
war kein weiteres Wachstum festzustellen.


Ja, das war, obwohl wir vorsichtig damit gerechnet hatten, doch eine wunderbare Überraschung.
Der Radiologe, bei dem ich jetzt erstmals war, sagte: Eigentlich gilt: kein Wachstum - kein Krebs, solange keine Therapie gemacht wird. Aber aufgrund der früheren Befunde geht das natürlich nicht.

Auf denn, auf die Insel, die Glückstherapie geht weiter!
LG
Rudolf

Geändert von Rudolf (14.05.2009 um 11:42 Uhr)
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