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  #1  
Alt 14.06.2006, 08:38
larife larife ist offline
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Registriert seit: 14.06.2006
Beiträge: 8
Standard Schon 3 Menschen an diese verflixte Krankheit verloren und nun auch den 4?

Als Jugendliche ist diese Krankheit meilenweit von einem Entfernt. Man denkt nicht daran einen Menschen zu verlieren weil man selbst noch fast ein Kind ist.
Die erste Ernüchterung war für mich als meine heutige Schwiegermutter im Februar 94 anrief und sagte das mein Schwiegervater ins KH gekommen ist und dort auf der Intensivstation liegt mit Lungenkrebs im Endstadium. Er hatte noch genau 2 Wochen zu leben.
Dann wollte ich am 16. Mai 94 zum Geburtstag meiner Mutter, da wir nicht mehr zusammen wohnten freute ich mich auf einen schönen Tag mit ihr. Ich traf meine Eltern grade beim gehen und sie sagten nur das meine Mutter ins Kh müsste weil sie einen ganz dicken Bauch bekommen hätte und keiner wüsste was los ist.Ihr damaliger Hausarzt hatte über ein halbes Jahr Blähungen diagnostiziert. Ich fuhr mit ins Kh und dort kam dann die erschütternde Nachricht KREBS Magen und Speiseröhre. Der Auslöser des dicken Bauches war Wasser, das sie in der folgenden Zeit jeden Tag abgezapft bekam. Ich dachte es würde wieder besser werden. Leider nicht. Jeden Tag nach der Arbeit sofort in Kh. Immer der Gedanke hoffentlich lebt sie noch wenn ich dort ankomme. Da es in zu dieser Zeit ziemlich heiss war gönnte ich mir einen Tag im Schwimmbad als ich am anderen Tag in Kh. kam , sagte man mir meine Mutter wäre in eine andere Klinik verlegt worden weil es ihr schlechter ging. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen wegen dieses einen Tages. Ich fuhr in diese Klinik und sprach dort mit dem Arzt der mir dann sagte dass meine Mutter zwar eine Chemo bekommt aber nur noch zur erleichterung ihrer Schmerzen. 3 Wochen lag sie noch dort in der Klinik am letzten Tag war ich Nachmittags noch bei ihr , fuhr sie mit einem Rollstuhl durch den Park. Sie wünschte sich wegen der Hitze ein Eis zu essen das ich ihr am Kiosk kaufte. Ein Capri. Ich kühlte sie mit einem Waschlappen und machte ihr noch die Fussnägel. dann fuhr ich nach Hause. Abends um 22:30 dann der Anruf meines Vaters wir müssen ins Kh es geht zu Ende. Die ganze Nacht sassen wir Händchenhaltend an ihrem Bett bis sie morgens um 4 für immer einschlief. Und noch immer tut es weh noch immer muss ich bei diesen Zeilen weinen.
Der 3 Mensch den ich an diese scheiss Krankheit verlor war ein sehr guter Freund. Er wurde nur 28 Jahre sagte niemandem, dass es ihm so schlecht ging er starb einfach. Hinterher sagte man mir er war vom Krebs zerfressen.

Und nun kam vor 1 1/2 Wochen der Anruf meiner Schwiegermutter :Brustkrebs mit Knochenmetastasen Tumor nicht operabel da er zu gross ist. Ich habe Angst. Wie geht es weiter ?Wie schaffe ich das nochmal?
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  #2  
Alt 14.06.2006, 08:57
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Schon 3 Menschen an diese verflixte Krankheit verloren und nun auch den 4?

liebe larife

deine worte haben mich tief bewegt
Ich kann dir leider nicht sagen WIE du das nochmal schaffen wirst - aber du wirst es schaffen. Es ist unheimlich hart was du mitmachen musstest und jetzt wieder mitmachen musst....
Ich wünschte ich könnte dir mehr sagen aber ich weiß nicht was.

ein riesengroßes kraftpaket von mir und alles,alles gute für dich und deine schwiegermutter,
ylva
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  #3  
Alt 14.06.2006, 09:15
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.316
Standard AW: Schon 3 Menschen an diese verflixte Krankheit verloren und nun auch den 4?

Liebe Larife,

So banal es sich auch anhört, und du es dir in der jetztigen Zeit nicht vorstellen kannst, wirst du auch diese Hürde schaffen. Es wird bestimmt nicht leicht werden, und benötigt ganz ganz viel Willenskraft. Und wenn notwendig evtl. auch Hilfe von außen.
Hier im Forum wirst du viele Menschen finden, die dich während dieser Zeit auch begleiten, die dich verstehen und dir eine Hand reichen werden. Mit jeder neuen Krankheit erlebst du die Trauer und den Schmerz der Vergangenheit wieder, und trotzdem verarbeitest du das Vergangene mit auf.

Ich habe die liebsten Menschen um mich an Krebs verloren, bin selbst betroffen (momentan in Remission), und kurzer Zeit wissen wir, dass bei meinem Mann der Krebs wieder gekommen ist. Es gab, und wird auch weiterhin Tage geben, an denen ich denke, das schaffst du alles nicht mehr. Doch am Abend des nächsten Tages sehe ich,dass ich es geschafft habe, und nehme mir für den kommenden Tag daselbe wieder vor.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #4  
Alt 14.06.2006, 09:20
rinesmama rinesmama ist offline
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Registriert seit: 21.02.2006
Ort: Lenningen
Beiträge: 74
Standard AW: Schon 3 Menschen an diese verflixte Krankheit verloren und nun auch den 4?

Liebe Larife,

ich kann dir nachfühlen. Dieser sch. Krebs macht alles kaputt.
Ich habe hier im Forum schon ein paarmal über meine Geschichte geschrieben.
Ich hatte drei Totesfälle (zwei durch Krebs und einen durch Schlaganfall), meine Schwiegermutter und eine Tante (Sie war für mich eine Mutter) und die Patentante (sie war auch immer in unsere Familie integriert, da sie keine eigene Familie hatte) meines Mannes und das alles innerhalb eines Jahres. Als dann dieses Jahr im Januar unsere Tochter mit 20 Jahren an Lymphdrüsenkrebs erkrankte, dacht ich jetzt muß die Welt still stehen, Ich konnte all diese Schicksalschläge fast nicht mehr ertragen. Ich zweifelte an Gott und der Welt. Ein guter Bekannter, der sehr gläubig ist und auch schon viel mitmachen mußte, sagte zu mir: Gott lädt dir nur soviel Last auf, wie du ertragen kannst.
Ich weiß, daß alles ist kein Trost für dich, aber du schaffst es. Ich schaffe es auch. Mal gut mal weniger gut, aber es geht.

Ich wünsche dir viel Kraft und wenn du willst kannst du mir eine private Nachricht schreiben

Rinesmama
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  #5  
Alt 14.06.2006, 11:51
Benutzerbild von Petsi
Petsi Petsi ist offline
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Registriert seit: 21.04.2006
Ort: Nordhorn
Beiträge: 85
Standard AW: Schon 3 Menschen an diese verflixte Krankheit verloren und nun auch den 4?

Liebe Larife,

als ich den Titel lass dachte ich "Ich muss Dir schreiben".

Als erstes will ich Dir sagen, dass es mir wahnsinnig leid tut das Du so viel mitmachen musst. Das das kommt von ganzem Herzen, denn auch ich weiss wovon ich spreche.

Meine Mama ist an BK erkrankt und mein Papa an DK.
Ich habe schon so oft gedacht, warum muss uns diese Sch.... Krankheit treffen. Und dann auch noch doppelt.
Aber seit ich Ihr im KK lese weiss ich, dass ich nicht alleine bin. Es gibt viele Menschen hier, denen es noch schlechter geht. Darum möchte ich nicht ungerecht sein.

Trotz allem habe ich grosse Probleme diese Krankheit "anzunehmen". Ich habe sehr viel Angst. Angst vor jeder neuen Untersuchung.
Ich versuche seit einiger Zeit diese Angst irgendwie in den Griff zu bekommen.
Habe noch keinen endgültigen Weg gefunden, aber der Austausch hier im KK hilft mir. Hier gibt es viele so liebe Menschen, die einen wirklich verstehen.

Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und ganz viel Kraft.

Würde mich freuen, von Dir zu hören.

Petsi
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  #6  
Alt 14.06.2006, 12:35
tharau tharau ist offline
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Registriert seit: 19.04.2006
Ort: Hessen
Beiträge: 980
Standard AW: Schon 3 Menschen an diese verflixte Krankheit verloren und nun auch den 4?

Liebe Larife,

auch ich kann dich sehr gut verstehen, ähnliches hat sich auch in meiner
Familie ereignet.

2004 starb zuerst mein Patenonkel, dann mein Vater, beide an Lungenkrebs.
Im Mai 2005 starb mein Schwiegervater, diesmal kein Krebs, sondern
Schlaganfall.
Im Dezember 2005 mußte mein Mann an Lungenkrebs sterben.
Man denkt, man kann einfach nicht noch Schlimmeres ertragen,
und dann wundert man sich, daß es doch noch schlimmer werden
kann.

Hier im Forum habe ich erfahren, daß ich nicht allein mit diesem
Schicksal dastehe, und es wird dir sicherlich auch helfen, zu wissen,
du bist nicht allein.
Irgendwoher wirst du die Stärke bekommen, auch diese schwierige
Zeit durchzustehen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Liebe Grüße
Ulrike
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  #7  
Alt 14.06.2006, 12:57
twinsma twinsma ist offline
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Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 254
Standard AW: Schon 3 Menschen an diese verflixte Krankheit verloren und nun auch den 4?

Hallo Larife!

Auch ich werde immerwieder mit dieser sch.... Krankheit konfrontiert.
Ich habe nun innerhalb eines Jahres meine Schwiegerma am Gehirntumor , meine Mutter am Speiseröhrenkrebs und erst vor 2 Wochen meine Schwester am Lungenkrebs verloren.
Bei allen 3 war der Tumor inoperabel!!!!!!!!!!!!

Es sitzt so tief bei mir, das ich schon mit Schrecken daran denke, was als nächstes kommt.............vielleicht ich!!!!!

Wenn ich so im Forum stöber, gibt es immer Menschen, wo aus einem inoperablen Tumor-nach Bestrahlung und/oder Chemo ein operabler Tumor wurde, oder nach Behandlung der Tumor sich verkleinerte und die Menschen schon länger damit leben.

Ich weiß nicht, ob man daraus Hoffnung schöpfen kann.........!!!
Ich habe mich damit einige Zeit über Wasser gehalten.
Es ist so schwer und was kommt, weiß keiner!!!

Will Sie sich nochmal eine Zweitmeinung bezügl. der Therapiemöglichkeit einholen??

Momentan geht es mir so einigermaßen, machmal überkommt es mich und ich bin ganz tief unten.

Liebe Larife, ich wünsche Dir ein megagroßes Kraftpaket und ich denke an Dich,als ich Deine Zeilen las, dachte ich:
" Guck, da ist noch jemand!!!"

Sei feste umarmt!

Lieber Gruß
Sandra
__________________
Die Vergangenheit ist Geschichte.
Die Zukunft ist ein Geheimnis.
Jeder Augenblick ein Geschenk.

in memory meiner Schwester 31.05.06
in memory meiner Mama 02.01.06
in memory meinem Papa 11.02.12
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