Ein Gedicht für meinen Papi

[JINNY]

Hallo Ihr Lieben,

nun sitze ich hier wieder, die Tränen laufen mir. Ich habe gerade mit meinem Paps telefoniert. Wie die meisten von Euch wissen, hat er einen inoperablen Darmkrebs mit Leber- und Bauchfellmetastasen.

Er hat mir heute am Telefon gesagt, daß er so fürchterliche Schmerzen hat und man hat es ihm auch angemerkt, des weiteren ist er total schlapp. Er wiegt auf einmal 73,9 kg, obwohl er kaum noch etwas essen kann.

Oh Gott ich bin so verzweifelt, bin nur am weinen, was kann das sein ????

Ich würde Euch von Herzen dankbar sein, wenn ihr mir antwortet und danke Euch ganz lieb dafür.

Liebe Grüße
JINNY

[JINNY]

Hallo Ihr lieben Menschen,

vor 9 Monaten war das erste Mal, das ich hier auch reingeschrieben habe. Ich habe meine Hilferufe abgesendet und habe über E-Mail wundervolle Freunde gefunden.
Freunde zu haben, gerade in dieser schwierigen Zeit, und sie auch so nennen zu können, ist schwer, dennoch habe ich wundervolle Menschen, die meine Freunde geworden sind, durch den Krebs-Kompass kennengelernt. Ich brauche keine Namen zu nennen, denn diese Menschen wissen jetzt wen ich anspreche.

Mein Paps hatte auch Darmkrebs mit Leber- und Bauchfellmetastasen. Immer wieder haben wir gehofft, wir haben gekämpft und das wichtigste, wir haben uns unendlich lieb gehabt.

Nun ist er heute 1 Woche tot, aber ich möchte Euch allen ans Herzen legen, kämpft weiter, hofft und lebt, genießt jeden Tag, freut Euch über alles und laßt Euch nie die Hoffnung nehmen.

Das ist bestimmt auch im Sinne meine Papis, wir wünschen Euch weiterhin alles Liebe, alles Gute und immer den Kampfgeist im Nacken.

Alles Liebe für euch Alle
Eure JINNY und mein Paps für den ich jetzt schreibe

Hallo Jini,
ich habe das gleiche erlebt wie Du. Mein Vater hatte Darmkrebs mit Lebermethastasen. 18 Monate dauerte sein Kampf und er hat nie aufgegeben. Nur die letzten 3 Wochen wußten wir daß der Kampf verloren ist. Er hat alles ausprobiert und durchgeführ was es gibt. Drüber reden konnte er nicht und so gab es auch kein Abschiedsgespräch. Das bedauern meine Mutter und ich heute sehr. Aber wenn er es gewollt hätte dann hätte es dieses Gespräch sicher gegeben. Im seinem Tod lag eine unheimliche Wut und er sah gar nicht friedlich aus. Er wollte leben!!!! Manchmal denke ich er hätte diese 18 Monate lieber leben sollen als kämpfen denn Chemotherapien sind grauenhaft und haben ihn total verändert und geschwächt. Aber er mußte das Gefühl einer Hoffnung haben sonst wäre er zerbrochen. Der Pflegedienst sagte uns danach, daß viele Patienten diesen desolaten Zustand der Endphase viel länger aushalten müssen. Das klingt hart, aber sein Tod war eine wirkliche und tatsächliche Erlösung. Wir konnten kaum heulen und trauern, das kam erst viel später. Für uns fand die Trauer statt als alle Therapien versagten und wir waren mehr als angespannt in den 3 Wochen vor seinem Tod. Kranke Menschen brauchen Hoffung und daher muß man kämpfen. Ich habe selbst ein totgesagtes Kind daß wieder ganz gesund ist. Es gibt Wunder!! Darum wünsche ich allen Betroffenen Mut und Kraft!
Marlee38@aol.com

hallo cathi,
18 monate - das sind auch die prognosen für meine frau.. bei ihr wurde im dezember 01 in einer not-op ein kindskopfgroßer tumor im darm entfernt,d er zu einem darmverschluß geführt hatte (vorher keinerlei beschwerden !!!); außerdem wurden 16 lymphknoten entfernt, von denen 5 befallen waren; jetzt hat sie leber- und lungenmetastasen. diese werden mit chemo bekämpft; parallel macht sie eine mistelbehandlung, bei der es allerdings probleme/nebenwirkungen zu geben scheint, nachdem die dosis jetzt langsam erhöht wird. nach den ersten 4 anwendungen hat das ct gezeigt, dass keine weiteren metas entstanden sind und die bestehenden auch nicht größer wurden - aber alle ärzte sagen: hoffnungslos. die tumorwerte sind wahnsinnig hoch (cea über 300, pankreas über 2.500, der wert für niere/blase über 300). die ärzte haben mir jetzt gesagt: machen sie ihrer frau noch eine schöne zeit; in 6 wochen verreisen wir in die usa (leider wird sie unsere auswanderung dorthin, auf die sie sich auch so sehr gefreut hat, nicht mehr erleben - in ihrem jetzigen zustand ist an so etwas gar nicht zu denken, auch wenn es ihr, wenn sie nicht gerade chemo bekomt eigentlich ganz gut geht - welche krankenkasse in den usa würde meine frau aufnehmen ?), um sie etwas abzulenken. ich frage mich oft, wie es unsere kids (im schwierigen alter von 12 und 14) verkraften, wenn ihre mutter stirbt, wie wird es werden, wenn die krankheit ins endstadium übergeht, wie lange wird sie dahinsiechen, wie viel kann ich den kids zumuten ? 1000 fragen ... aus allen ecken und enden kommen jetzt die tipps, was man alles unternehmen könnte, da ein "wunderheiler", dort ein institut, hier 10.000,-- euro - dort 10.000,-- euro; bekannte von mir haben innerhalb von 18 monaten fast dm 150.000,-- privat in alle möglichen therapien investiert - ohne jeglichen erfolg; kurz vor senem tod hat er gesagt, dass er so etwas, wenn er das rad noch einmal zurück drehen könnte, nie mehr tun würde ! lieber 1 jahr lang auf der überholspur leben und das geld verprassen .. dann hätte er wenigstens noch einmal etwas von seinem geld gehabt. ich kann nur sagen: er hat recht.

Hallo Jinny,

mein Papa hat schon seit über 4 Jahren Darmkrebs. Mittlerweile lässt er sich keine Cemo mehr geben, da sie ihm sehr zu schaffen macht. Da der Tumor Wasser aussondert, hat er oft Wasser im Bauch. Was Du so schilderst kommt mir sehr bekannt vor. Dein Vater sollte unbedingt in die Klinik gehen, dann können sie ihm das Wasser ziehen. Du wirst sehen, er wird sich dann gleich besser fühlen. Das Wasser muß unbedingt so schnell wie möglich gezogen werden.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen. Gib nicht auf, ich tu es auch nicht.
Grüsse
Nicole

Liebe Nicole,

vielen lieben Dank für Deine Antwort, leider ist mein Papi am 19.04. eingeschlafen, es war einfach alles zuviel.

Ich wünsche Euch aber weiterhin ganz viel Kraft und Kampfgeist und danke für Deine Antwort.

Ganz liebe Grüße und alles alles Liebe
JINNY

Liebe Jinny,
das tut mir so leid. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. An diesen Tag möchte ich überhaupt nicht denken. Doch mittlerweile geht es meinem Papa von Tag zu Tag schlechter und er hat schon selbst gesagt, daß er das alles nicht mehr kann und möchte. Es tut so verdammt weh neben dran zu stehen und nichts tun zu können. Meine Mama und mein Mann stehen mir sehr zur Seite und sind immer für mich da, aber irgendwie hilft es mir überhaupt nicht. Für mich ist mein Papa immer das Wichtigste auf der ganzen Welt gewesen und das wird auch immer so sein. Woher nimmst Du nur Deine Kraft? Vielleicht kann ich dann lernen besser damit umzugehen. Ich muß versuchen es zu aktzeptieren sonst werde ich in ein tiefes Loch fallen aus dem ich nicht mehr herausfinde...

Ganz viele liebe Grüsse
Nicole

[JINNY]

Da ich immer hier im Forum für Angehörige geschrieben habe und mein Paps, als er noch lebte, auch hier gelesen hat, möchte ich mein Gedicht hier reinschreiben, ich hoffe, das ist ok.

Lieber Papi,

wir waren so voller Zuversicht,
nie haben wir gedacht "das schaffst Du nicht".

Heute in diesem Jahr,
bist Du nicht mehr da.

Mein Leben geht weiter,
mal traurig, mal heiter.

An jedem Tag den es gibt,
bringst Du mir ein klein wenig unserer Erinnerung zurück.

Deine Gespräche, Dein Gesicht und Deine Liebe fehlen mir so sehr,
so gerne würde ich ich noch mal die Zeit zurückdrehen und noch so vieles mehr.

Nun steht bald "unser" Weihnachtsfest vor der Tür und ich weiß schon jetzt,
da fehlst DU mir noch mehr.

Gerade diese verdammten Novembertage machen mich oft traurig und niedergeschlagen,
aber ich verspreche Dir, ich werde nicht verzagen!

Ich schaue auf eine schöne Vergangenheit mit Dir zurück und weiß DU BIST MEIN SCHUTZENGEL und bringst mir GLÜCK!!

Eines Tages werde ich wieder bei Dir sein,
dann bist Du für immer und ewig wieder "MEIN"

JINNY

Liebe Jinny,
sei ganz doll gedrückt von mir. Deinem Paps wird Dein Gedicht gefallen; da bin ich mir ganz sicher.

Ganz liebe Grüsse, Sonja (sunniee)

Hallo Jinny,
dein Gedicht ist sehr schön,mir liefen beim lesen die tränen.
Mein Vater lebt noch,aber es gab Zeiten,da ging es ihm sehr schlecht.

Er hat Speiseröhrenkrebs und wenn ich hier denn Verlauf der Krankheit lese,bin ich glücklich für jeden Tag den er noch bei uns ist.

Das schlimmste ist das Auf und Ab,an manchen Tagen geht es ihm sehr gut und an manchen(so wie heute)schlecht.
Wir haben wahnsinnige Angst um ihn!!!Und hoffe das er noch lange bei uns ist.

Ich kann sehr nachempfinden wie es dir geht,meine Mutter starb mit 39 Jahren an einem Sekundentod,sie war nie krank und obwohl das schon 12 Jahre her ist,fehlt sie mir immer noch.

Ich wünsch dir alles Gute, viel Kraft und weiterhin wunderschöne Erinnerungen an deinem Vater.

Ganz liebe Grüße Ela

Liebe Jinny,
jede Zeile kann ich nachempfinden. Mein Dad fehlt mir jeden Tag ein bisschen mehr. Sei lieb gedrückt. Deine Lilly

Liebe Jinny,
mit laufenden Tränen habe ich gerade dein Gedicht gelesen, denn mit ganzem Herzen kann ich jedes Wort nachempfinden. Mein Paps fehlt mir von Tag zu Tag mehr.
Sei ganz lieb gegrüsst, Kira

Liebe Jinny
habe gerade dein Gedicht gelesen mir laufen die Tränen .Du hast es so schön geschrieben.
Ich hoffe das es dir gut geht.Denke immer daran dein Pap´s bleib er immer.Es kommt die Zeit wo ihr wieder zusammen seit aber jetzt ist er DEIN
Engel.

Liebe Jinny,
auch wenn mein Paps schon vor vielen Jahren seinen Erdenweg beendet hat, ging mir Dein Gedicht ganz nah. Meine Liebe für ihn hat nie aufgehört.
herzl. Grüsse, Jutta