Steuererklärung - Fahrten zum Arzt mit meiner Mutter

[nadjushenka]

Hallo zusammen,

seit 18 Monaten versorge ich meine Mutter, seitdem bei Ihr Hirntumor entdeckt wurde, und bringe sie regelmäßig zum Arzt, Krankenhaus aber auch zu einer Therapie in Belgien. Im leztet Jahr bin ich gefühlt jeden Tag bei irgendeinem Arzt gewesen: Hausarzt, Zahnarzt, Angiologie, Neurochirurgie, Onkologie, Hautarzt ... Dadurch sind immense kosten enstanden.

Ich selbst habe 2 Monate Sonderurlaub beantragt und kein Gehalt in der Zeit bekommen.

Meine Ma hat nur eine kleine Rente - 150 Euro. Die Rente reicht bei weitem nicht, daher geben wir immer was dazu, sie lebt auch bei uns.

Gern würde ich mindestens die Fahrten zum Arzt in die Steuererklärung unterbringe. An welcher Stelle gehören diese?

Vielen Dank im Voraus

nadjushenka

[NicoleZ]

Ähm, ich fürchte auf deiner Steuererklärung kannst du nur eigene Behandlungskosten unterbringen, sofern sie 2 % (vom Bruttofamilieneinkommen) übersteigen.
Aber wenn deine Mutter nur so ein geringes Einkommen hat, muss sie dringend mal mit ihrer Krankenkasse reden, wegen der Fahrtkosten.
Normalerweise bekommt man die ja zumindest teilweise erstattet, bei einem geringen Einkommen (Zuzahlungsbefreiung) sogar vollständig.

Du kannst dich allerhöchstens mal schlau machen, ob du deine Mutter in der Steuererklärung irgendwie bei den Punkten "Unterhalt" oder "Pflege" unterbringen kannst. Das wird aber höchstwahrscheinlich nicht so ohne weiteres durchgehen.

[nadjushenka]

bei den Fahrten meiner Mutter habe ich sie begleitet, da sie geistig nicht mehr die Ärzte versteht oder aber die Adresse nicht finden kann. Sie kann jedoch hinkommen, soweit einer ihr den Weg zeigt oder mit ihr "mitläuft".

Das Gesundheitssystem scheint auf körperlich Behinderte eher ausgerichtet zu sein, für diese gibt es Fahrtmöglichkeiten.

[NicoleZ]

Gut, dann solltest -du- eben mal dringend mit der Krankenkasse deiner Mutter reden. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie das genau läuft, aber ich glaube, dass es etwas wie einen Grad der Behinderung gibt, bei dem eine Begleitperson als nötig anerkannt ist und diese Begleitperson daraus resultierende Kosten geltend machen kann.

Da sich so Antragsklärungen ziemlich lange hinziehen können, fange mal lieber heute als morgen an, die Sache zu klären.

[Susanne13]

Die Krankenhäuser und in jeder Stadt sind und gibt es auch Sozialstationen, die euch bei allen Angelegenheiten behilflich sind.
Vorallen würde ich die so schnell wie möglich aufsuchen, damit sie euch bei den Formularen bzw Anträge behilflich sind.
Von was hat deine Mutter die ganze Zeit gelebt bei der niedrigen Rente, habt ihr da nie was beantragt??????

[PetraS61]

Hallo nadjushenka,

Du könntest für Deine Mutter "Grundsicherung" beantragen, nach meiner Kenntnis würde dann die Rente etwas aufgestockt werden. Mit dem Suchbegriff "Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung" lassen sich im Internet viele Informationen dazu finden.

Was die steuerliche Seite betrifft, so wäre der Punkt "Unterstützung bedürftiger Personen" in der Steuererklärung dafür richtig.

Wenn noch nicht geschehen, sollte dringend ein Antrag auf Anerkennung einer Schwerbehinderung beim Versorgungsamt gestellt werden. Je nachdem, ob Deine liebe Mutter als "hilflos" einzustufen wäre, kämen besondere Möglichkeiten in Betracht, etwas steuerlich geltend machen zu können.

Außerdem könnte ein Antrag bei der Pflegekasse gestellt werden, ob ggf. eine Leistung von dort in Anspruch genommen werden könnte für die Pflege.

Was jetzt die möglichen Leistungen der Krankenkasse Deiner Mutter betrifft, so denke ich, dass zumindest eine Zuzahlungsbefreiung möglich sein müsste und ggf. (auf vorherigen Antrag!) ein teilweiser Ausgleich für ausgefallene Entgelte, wenn Du Dich noch einmal beurlauben lassen müsstest.