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  #1  
Alt 04.02.2014, 23:53
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Standard Wie geht es weiter........

Ηallo an alle. Ich war lange Zeit stille Leserin im Forum und hatte nur ab und zu bei einigen Beiträgen geschrieben. Aber heute entschloss ich mich über mich und meine Gefühle zu schreiben. Eigentlich fragte ich mich anfangs, wo ich hingehöre. Bin zwar von Eierstockkrebs betroffen, aber ich habe auch eine prophylaktische doppelseitige Mastektomie gemacht,also gehöre ich auch zum Forum für Brustkrebs?
Also, ich bin 52 Jahre alt und meine Begegnung mit Eierstockkrebs kam im Mai 2010. Seit Januar 2010 erkrankte ich sehr oft an "Grippen". Hatte abwechselnd hohes oder niedriges Fieber. Meine Periode fiel aus und fühlte mich sehr müde. Sonst nichts, kein dicker Bauch, keine Schmerzen. Ich ging zum Hausartzt, der sich erst nach der dritten "Grippe" beunruhigte. Er verlangte Blutuntersuchungen, die eine Entzündung im Körper zeigten. Er sagte, wir sollen warten und sie nach 15 Tagen wiederholen. Bei der Wiederholung war das Egebnis etwas besser aber immer noch nicht gut. Er machte eine dumme Diagnose und gab mir die entsprechenden Medikamente. Ich ahnte aber, das etwas mit mir nicht stimmte. Und so ging ich zu einem anderen Arzt, wieder Blutuntersuchungen, nichts, er wusste nichts mehr und schickte mich in eine Klinik. Dort wurde am ersten Tag ein CT gemacht: Ergebnis: Eine Zyste im linken Eierstock, die sofort operiert werden sollte. Am 21 Mai 2010 fand die OP statt. Was sich heraustellte: Ovariankrebs, beide Eierstöcke befallen Figo 1b, GII-III. Man entnahm beide Eierstöcke, Gebärmutter und Bauchfell. Es folgte die bekannte Chemomischung 6mal. Eine schwere Zeit, viel Leiden, zwei mal Verschiebung wegen Blutarmut, schließlich kam diese Zeit hinter mir.
Meine Geschichte endete leider nicht hier. Mein Arzt wollte, nachdem die Chemotherapie zu Ende war, dass ich den Gentest mache. Der Krebs kam nämlich in meiner Familie oft vor. Meine Großmutter starb an Brustkrebs und meine Mutter an Eierstockkrebs. Der Test wurde positiv. Ich habe die genetische Anlage BRCA1. Mein Arzt sagte mir, dass es eine große Gefahr bestehe nach Brustkrebs zu erkranken, dass es nicht mit meinem Eierstockkrebs endet. Ich bekam Tamoxifen, um die Gefahr zu beschränken. Er meinte aber ich soll die prophylaktische Mastektomie machen. Ich war erschrocken. Schon wieder eine große OP! Und was für eine! Und zwar ohne erkrankt zu sein. Lange habe ich nachgedacht, habe andere Onkologen besucht, plastische Chirurgen, alle sagten dasselbe: Eine schwere Entscheidung, aber es wäre gut, wenn Sie das tun. Endlich am 16. Juli 2013 kam der Tag der OP, es hatte mir 2 Jahre gebraucht, bis ich mich für die OP entschiede hatte. Ich konnte nicht mehr mit der Angst vor Brustkrebs leben und mit den Statistiken zu spielen. Die OP dauerte ungefähr 4 Stunden und ich bekam gleichzeitig Silikonimplantate.
Auch die zweite OP ist hinter mir. Ich kam sehr schnell wieder zurück ins normale Leben und arbeite wieder und genieße die Erleichterung, die mir die Brustentfernung gegeben hat. Aber mein Problem ist folgendes. Bei jedem gesundheitlichen Problem, bei jedem Schmerz kommt die Angst vor der Rückkehr der Krankheit. In der letzten Zeit, fühle ich mich deswegen seelisch sehr müde.
Kann man das irgendwie mit sich selbst verarbeiten? oder muss man ständig mit der Angst leben? Geht das Leben einfach so weiter?Habt ihr Tipps dazu? Wie man sich helfen kann? Bei jedem Problem nicht sofort an Krebs zu denken? In der letzten Zeit hatte ich oft etwas, dass zum Glück am Ende harmlos war, aber bis es festgestellt wurde, verbrachte ich Tage oder Woche voller Angst und Verzweiflung.
Ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch, denn ich weiß, dass es hier im Forum viele Frauen gibt, die sehr viel leiden oder gelitten haben und sehr tapfer sind und vielleicht würde man sagen, was ich fühle ist nichs gegenüber anderen. Aber eben, ich fühle mich wirklich schlecht.

Liebe Grüße
Tanja
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  #2  
Alt 05.02.2014, 08:23
ulrikes ulrikes ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter........

Hallo Tanja,
erst einmal willkommen in diesem Forum.
Du hast ein schweres Thema angesprochen... mit dem ich mich auch immer wieder herumschlage. Manchmal möchte ich auch so zweimal täglich zum Abchecken zum Arzt rennen. Irgenwie verständlich bei der Erkrankung, ABER nach der Erstbehandlung ist sie nicht mehr ganz so akut lebensbedrohlich, d.h. bei einem Rezidiv muss man nicht sofort auf den OP-Tisch bzw. mit Chemo anfangen. Zu meiner eigenen Geschichte dazu: im März 2012 wurde erstmals ein erhöhter TM festgestellt, als er dann bei der Kontrolle im Juni 2013 weiter gestiegen war, wurde ein CT gemacht mit Tumorfunden. Habe mich dann in Ruhe nach einem geeignetem Operateur umgesehen und wurde nach dem Sommerurlaub im August 2012 operiert. Wegen Komplikationen begann die Chemo dann erst Anfang November 2012, aber seitdem ist alles wieder "gesund".
Um die Nerven meiner Ärzte zu schonen, gehe ich mit Wehwehchen (nicht abwertend gemeint!!) erst zum Arzt, wenn sie ca. 1 Woche anhalten oder unerträglich sind. Zum Glück hat mein Hausarzt seine Praxis direkt um die Ecke und wenn ich da anrufe, bekomm ich auch schnell einen Extra-Termin. Zum Glück hat sich dann alles als harmlos herausgestellt. Aber mit der doofen Angst lebe ich natürlich ständig. Ablenkung oder Entspannung hilft da meistens, aber auf den Tag, an dem ich wieder "normal" lebe, warte ich noch... Also, wer da den ultimativen Tipp hat, bitte auch für mich.
Alles Liebe
Ulrike
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  #3  
Alt 06.02.2014, 01:11
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter........

Liebe Tanja, und auch liebe Ulrike,

ja, das ist wirklich so ein Thema, mit der Angst.
Das kennen wir alle und ich selbst natürlich auch soo soo gut.

Den definitven Tipp dazu gibts wohl nicht.
und "normal" in dem Sinne "wie vorher" wird es wohl nie wieder werden. Da hat das Leben nun mal eine ganz tiefe Spur gezogen durch unseren Körper und unsere Seele und so wird das immer bleiben. Eine bleibende Spur, neben der sichtbaren eine unsichtbare Narbe.

Aber um hier nicht nur un-hilfreiches von mir zu geben:
liebe Tanja, Du hast eine schwere Zeit hinter Dir. Und aus ERfarhung und aus der Beobachtung vieler anderer betroffener Frauen weiss ist, dass die Seele sich immer mit Verspätung meldet und nach ihrem Recht verlangt.

Du hast Deine Mama an diese schreckliche Krankheit verloren, die bist selbst betroffen. Damit hast Du hautnah erlebt, wie entsetzlich die Krankheit sein kann. Das ist traumatisch und Deine Seele will und kann das erst mal nciht vergessen. Es ist unmittelbar lebensbeddrohlich - da kann man der Psyche doch auch keinen Vorwurf machen. Auch wenn Du alles getan hast - und so ungalublich tapfer - um eine weitere Erkrankung zu verhindern.

Du solltest oder kannst dich - glaube ich, also ausdrücklich: meiner meinung nach - diesen Ängsten stellen. Am besten mit einer professionellen Unterstützung, sprich einer guten Psycholog/in. Die können Dir die Angst nicht nehmen, nicht wegmachen oder so, ABER: sie helfen dir, damit anders umzugehen. Die wirst Strategien kennenlernen, Ihr besser zu begegnen und sie besser zu umschiffen und vor allem: sie zu begrenzen.

Du musst herausfinden, was die Auslöser der Angst sind (beispielsweise die lieben WEhwehchen .... ) und was Du mit diesen Auslösern machen kannst, damit Du nicht hilflos ausgeliefert bist, sobald der Bauch mal zwickt oder du drei Tage Wintermüdigkeit hast (ich kenn das wirklich nur zu gut, ich bin palliativ erkrankt, mit dem 2. REzidiv und muss auch ziemlich gegen Ängste ankämpfen sobald komische Anzeichen auftauchen ...)

du hast es schon ganz weit geschafft. Als nächstes steht dir nun kein körperlicher Kampf bevor, sondern der Seelische. Aber ich glaube, dass Du auch den gut bestehen kannst

PS: eine Überweisung zum Psychologen sollte Dir mit DER vorgeschichte jeder Arzt, Hausarzt oder Onkologe ausstellen. Und dann kommt es darauf an, jemand guten zu finden. Viel Gück dabei!

lg
Birgit
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  #4  
Alt 06.02.2014, 17:33
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter........

Liebe Ulrike, liebe Birgit

Ich danke euch vom ganzen Herzen für eure nette Antworten.
Erstens ist es schon tröstend, dass es noch anderen so geht wie bei mir. Das zeigt mir, dass ich nicht langsam anfange zu spinnen!!!
Ulrike:Ich wünsche dir, dass es dir noch weiter gut geht und dass alles bei dir von jetzt an immer harmlos ist. Gut, dass du auch so einen netten Arzt hast. Na ja, *normal* leben, ohne Ängste, werden wir warscheinlich nicht. Aber es im Kopf oder in der Seele verarbeiten, sollen wir unbedingt tun.Ablenkung ist schon eine gute Möglichkeit, aber bei mir hilft sie nicht immer. Wenigstens nicht für den ganzen Tag. Mal sehen, hoffentlich schaffen wir das schon.
Birgit: Du kannst dir nicht vorstellen, wie tief mich deine Worte getroffen haben! Ich hatte bis jetzt nicht wahrgenommen, dass ich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch belastet bin und das die ganze Angst ein Zeichen dieser Belastung sein könnte. ( Hier möchte ich noch hinzufügen, dass genau nachdem ich mit den Chemos fertig war, auch mein Vater an Krebs erkrankte und 17 Tage nach der Diagnose starb). Es war zu viel für mich. Ich dachte aber, dass ich sehr stark bin und tapfer und weiß ich was noch. Nach der doppelseitigen prophylaktischen Mastektomie bewunderte ich meine *Kraft* es doch geschafft zu haben.
Du hast völlig Recht! Körperlich geht es mir viel besser, aber seelisch nicht. Und es ist Zeit etwas für meine Seele zu tun. Ich werde deinem Rat folgen und so früh wie möglich einen Termin bei einem Psychologen vereinbaren. Sicher werde ich nie wie früher leben können, denn die Spur, wie du so treffend sagst, die der Krebs hinterlassen hat, sehr tief ist. Aber ich werde wenigstens versuchen, sie durch medizinische Hilfe zu bewältigen.
Ich möchte dir auch wünschen, dass du dein 2. Rezidiv besiegst und auch bei dir alles gut geht. Du scheinst auch eine tapfere, gefühlvolle Frau zu sein, deshalb wirst du es sicher schaffen.

Viele liebe Grüße
Tanja
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  #5  
Alt 28.02.2014, 23:19
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter........

Heute bin ich sehr traurig! Eine Freundin von mir, die ich seit letztem Sommer nicht gesehen hatte und mit der ich nur ein paar mal telefonierte, ( im Sommer war meine große OP, so dass ich damit beschäftigt war) sagte mir dass sie EK hat.
Sie ist 47 Jahre alt und die Diagnose hatte sie im Juli. Sie wurde operiert, sagte mir, dass das Stadium Figo 3 war , sagte nichts Genaueres und hat die Chemohterapie mit sechs Zyklen hinter sich, aber muss für 15 Monate das Avastin mono nehmen. Scheint es tapfer zu bewältigen, aber ich mache mir Sorgen um sie und es war ein Schock für mich. EK scheint eine Epidemie geworden zu sein?
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  #6  
Alt 08.05.2014, 00:11
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Hallo an alle

Bin schon immer eher eine stille Leserin, lese aber regelmässig eure Beiträge und auf die eine Seite bewundere ich die tollen, tapferen Frauen, die es hier gibt und auf die andere Seite bekomme ich so viele Informationen, dass ich nur dankbar sein kann. Ich wende mich an euch mit einer Frage, die mich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Der Arzt (Gyn), der mich operiert hat, hat mich zum letzten Mal 2 Monate nach der Operation zur Kontrolle der Wundheilung gesehen. Seit damals besuche ich regelmässig meinen Onkologen, der mich behandelt. Ich werde nicht mehr von einem Gyn untersucht, und er hat es mir nie gesagt. Da ich von euch oft von Untersuchungen beim Gyn lese, beginne ich allmällig besorgt zu werden. sollte ich von einem Gyn regelmässig untersucht werden? Oder ist es nicht mehr nötig? Da ich im Ausland lebe, wollte ich wissen, wie es bei euch ist bei der Nachsorge in diesem Punkt, und auch eure Meinung dazu.

Viele Grüße
Tanja
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  #7  
Alt 08.05.2014, 13:17
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Liebe Tanja,

na ja, das mit dem Gyn ist ja nicht nur die NACH-sorge, sondern sind auch die ganz standardmäßigen VOR-Sorge untersuchungen mit Abstrich, Ultraschalll etc. . Die sollten ja ganz unabhängig von der Erkrankung wie bei jeder anderen "normalen" Frau erfolgen. Ich mache die ungefähr halbjährlich, wenn ich nicht gerade in einem Chemo-Marathon stecke.

Hoffe, Dir damit weitergeholfen zu haben.
Geht es Dir psychisch wieder besser?? Ich hoffe ja.

Ganz liebe Grüße nach ?? (wo wohnst du denn?? -curiosity kills the cat - )
Birgit
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  #8  
Alt 08.05.2014, 16:26
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter........

Liebe Birgit
ich danke dir vom Herzen noch einmal für deine schnelle Antwort und deine Bereitschaft uns allen zu helfen und zu informieren. Du bist ein echter Engel!!
Damit ich es gut verstehe, ich sollte doch Abstriche machen. Du meinst wohl den Pap-Test? Das habe ich nach der Erkrankung bzw. Operation nicht mehr gemacht. Mein Onkologe hat es nie verlangt. Bis letzten November machte ich alle 6 Monate ein CT , TM, Brustkorb-Röntgen und weitere Blutuntersuchungen.
Aber keine Abstriche und überhaupt keine vaginalen Untersuchungen. Komisch dass mein Arzt es nie verlangt hat. In diesem Monat kommt wieder die Nachsorge, kein CT mehr sondern Ultraschall , sonst alles beim üblichen.
Na ja , psychisch geht es mir etwas besser, aber nicht weil ich es besser verarbeitet habe, sondern weil ich zurzeit keine Schmerzen habe und beruflich total überfordert bin und keine Zeit zum Denken habe. So bald aber irgendein Schmerz kommt, dann kommt es wieder denke ich.
Übrigens ich lebe in Griechenland, ich bin Griechin, so kannst du die Grüße dorthin schicken.
Ich wünsche dir einen schönen Abend und viel viel Gutes in deinem Leben.
Viele Grüße
Tanja
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  #9  
Alt 20.12.2014, 08:56
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Hallo an alle

Ich lese fast täglich eure Beiträge, bin sehr traurig, weil einige nicht mehr bei uns sind, gleichzeitig freue mich immer sehr zu lesen, wenn es euch gut geht. Ich schreibe nicht oft, nicht weil ich es nicht will, sondern, weil mir oft die Worte fehlen, um richtig ausdrücken zu können, was ich sagen will, oder was ich fühle.
Heute schreibe ich, einerseits um über meinen neusten Stand zu berichten und andererseits, weil ich eure Meinungen dazu gern haben möchte.
Vor zwei Wochen war der Tag meiner Untersuchungen: CT, Röntgenaufnahmen, Blutwerte. Diesmal 4,5 Jahre nach der Diagnose. Alles war bestens bis auf einen Vitaminwert (D3), der im niedrigen Bereich war und der Arzt verschrieb mir Vitamin. Das ist aber nicht schlimm. In 6 Monaten werden es fünf Jahre nach der Diagnose und wenn es vorbei sind, laut meinem Arzt gelte ich als geheilt. Er sagte, ein Rezidiv nach fünf Jahre ist sehr sehr selten. Ich habe aber oft in diesem Forum gelesen, dass es Frauen gibt, die nach fünf Jahren ihr erstes Rezidiv bekamen. Da die Angst vor einem Rezidiv nie vergeht, wollte ich eure Erfahrungen haben und eure Meinung dazu.
Was mich auch verunsichterte, war, dass mein Arzt sagte, das für mich jetzt eine Gefahr besteht, an Peritonealcarzinose zu erkranken, da ich BRCA1-Trägerin bin. Wieviel Prozent, wollte bzw. konnte er nicht sagen. Beim googeln habe ich gelesen, dass es bei 5-10 Prozent liegt. Das hat mich sehr deprimiert, denn ich weiß jetzt,das ich niemals eine Ruhe haben werde. Weiß jemand darüber, habt ihr Erfahrungen dazu?

Liebe Grüße

Tanja
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  #10  
Alt 21.12.2014, 23:18
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Liebe Tanja,

nach 5 jahren Rezidiv-Freiheit gilst Du als geheilt. Das bedeutet, dass die Chance eine weiteres mal EK zu bekommen bei Dir genau so hoch oder eben richtiger: niedrig ist wie bei "normalen" Frauen.

Weißt Du, wir haben doch im Leben nie die absolute sicherheit. Es gibt halt ein Risiko für alles mögliche. Und die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zu sterben ist vermutlich genauso hoch wie ien Rezidiv zu bekommen. Aber deshalb hörst Du ja auch nicht auf Auto und Fahrrad zu fahren oder - was noch sicherer wäre: du gehst nicht mehr auf die Straße??

Deine Chancen stehen bestens, so gut wie es eben geht. und das muss reichen. Alles andere ist reine Eigen-Panikmache. Es liegt schweres hinter Dir, aber es ist Vergangenheit. Dort sollte es dann auch bleiben.

Deine Gegenwart sollte durchdrungen sein vom Glück, es geschafft zu haben. vom Glück, ein gutes Leben zu haben.

ein frohes Weihnachtsfest im warmen Süden und viel Glück für das neue Jahr!
LG
Birgit
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  #11  
Alt 24.12.2014, 18:08
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Hallo liebe Birgit

Ich danke dir vom Herzen, dass du dir wieder die Zeit genommen hast, mir auf meine Fragen zu beantworten. Du bist so lieb und hast immer ein paar Worte für jeden von uns. Dafür bin ich dir, aber sicher auch viele andere hier sehr dankbar. Weiß du, ich verstehe, dass es hier Frauen gibt, die sicher viel mehr gelitten haben bzw. leiden als ich, aber es ist für mich auch nicht leicht in ein normales Leben zu kommen, nachdem ich so viel hinter mir habe und noch hinzu ein falsches Gen, das wie eine Atombombe in mir drin wirkt. Du hast aber Recht in allem, was du sagst, und ich werde versuchen, deinen Worten zu folgen, aber ich muss noch zuerst viel verkraften. Und natürlich bin ich dankbar, dass ich noch da bin und genieße die Farben von Weihnachten und alles was damit zu tun hat.
In dem Sinne wünsche ich dir frohe Weihnachten und ein neues Jahr,das dir Gesundheit bringt und alles andere was du dir wünscht!

Viele liebe Grüße aus dem (noch) sonnigen Süden!

Tanja
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  #12  
Alt 30.05.2015, 10:02
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Liebe alle

Ich weiß, dass zur Zeit viele von euch mitten im Kampf gegen diese Krankheit sind, denn ich lese regelmässig eure Beiträge. Ich wollte gerade deshalb mit vollem Respekt an eurem Kampf eine optimistische Note geben. Letzte Woche war meine Kontrolle. Gerade danach der Besuch an meinem Onko. Alles war ok. Gott sei Dank. Gerade vor einigen Tagen (21.Mai) wurden es genau fünf Jahre nach meiner Diagnose. Mein Arzt sagte mir ich gelte ab jetzt als geheilt, da es sehr wenige Möglichkeiten mehr bestehen ein Rezidiv zu bekommen. Ich muss mich nur ein Mal pro Jahr untersuchen lassen (Unterschall und TM). Ich bin zwar BRCA1 - Trägerin aber durch die Entfernung beider Brüste vor 2 Jahren habe ich nicht sehr viel zu befürchten. Ich bin sehr froh darüber! Und es ist eine Entwicklung von der ich am Anfang meiner Erkrankung nicht geglaubt hatte. Ich habe sehr unter den Chemos gelitten und durch das Gen glaubte ich, es bestehe keine Hoffnung. Und natürlich musste ich in drei Jahren zwei große OPs durchleiden. Nun aber kann ich sagen, diese S....Krankheit kann doch besiegt werden und Hoffnung besteht sicher. Ich wäre sehr froh, wenn ich jemandem dadurch Hoffnung machen würde.

Liebe Grüße

Tanja
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