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  #16  
Alt 10.05.2010, 18:59
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Katrins Katzen.

Barnie ist taub, drückt die Toilettenspülung und kann den Anrufbeantworter um 4.30 in der Frühe abfragen.

Luna ist nicht satt zu kriegen und bis zur Erschöpfung verschmust.

Ich werd sie Anfang Juli das letzte mal sehen. Wir geben Sie ab an eine nette Familie in Südfrankreich. Dort wird es den beiden gut gehen. Das wäre auch Katrins Wunsch gewesen. Ich würde Sie ja gerne behalten aber ich bin momentan nicht in der Lage mich um die Katzen zu kümmern.
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  #17  
Alt 11.05.2010, 07:21
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ein neuer Tag. Wieder ein Tag mehr ohne dich! 46 Tage sind es bereits und es ist für mich als wärst du erst gestern eingeschlafen.

Was kann ich tun,
wenn ich nichts mehr tun kann?
Was soll ich sagen,
wenn alles gesagt ist?
Du bist nicht mehr da
und ich bin immer noch da.

Hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir
Hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir, bei dir, bei dir
Hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir
Hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir

In einer anderen Welt
Wo die Zeit nicht mehr zählt
Und die Sehnsucht
Nur noch sich selbst sucht
Bin ich bei dir
Und genau dafür
Würd ich mein leben geben.

Und hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir
Und hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir, bei dir, bei dir

Und hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir
Und hätt ich einen Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir

Und hätt ich ein Wunschfrei
Und hätt ich ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Und hätt ich ein Wunschfrei
Und hätt ich ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Ein Wunschfrei
Dann wäre ich jetzt bei dir.

Klee – Wunschfrei

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:20 Uhr)
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  #18  
Alt 11.05.2010, 14:01
Sunnie Sunnie ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Lieber MArk,
pass gut auf Dich auf.
Dein Weg ist noch nicht zu Ende.
Trauer bedeutet Arbeit ganz viel Arbeit und die schwerste die es gibt.
Dafür schick ich Dir jetzt viel Kraft und Stärke.
Sei ganz lieb umarmt
Sonja
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  #19  
Alt 11.05.2010, 14:08
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Sunnie!

Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut! Ich finde das Lied einfach wunderbar und höre es so oft ich kann. Ich will es mit euch teilen, das ist alles.

Liebe Grüße,
Mark
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  #20  
Alt 13.05.2010, 17:40
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo!

In den letzten zwei Tagen war ich viel mit Freunden zusammen. Ich fand es belastend mit Ihnen zusammen zu sein. Seltsam, die Tage zuvor war ich schrecklich einsam und habe mich nach Gesellschaft gesehnt. Doch irgendwie bin ich gezwungen, fühle mich unwohl mit Ihnen, weil ich mich nicht "traue". Ich traue mich nicht mehr meine Gefühle zu zeigen. Was sollte ich auch sagen, was nicht schon gesagt wurde.

Ein neuer Bekannter fragte mich ob ich denke, das das Leben mir eine Lektion erteilen wollte. Er war schon gut unterrichtet von unserem gemeinsamen Freund. Ich antwortete, glaubst du das Narzißmus dem Tod näher ist als Liebe und Hingabe. Schließlich war seine Frage nur ein Auftakt um mir von seinen eigenen Problemen zu berichten. Er konnte dreist aber nicht einfühlsam. Es ist schwer etwas zu teilen das niemand gerne hat.

Liebe Grüße,
Mark

Heute ist es kaum auszuhalten. Ich vermisse Sie so sehr, so sehr. Ich vermisse Ihre zärtliche Umarmung, - wenn Sie unerwartet hinter mich trat und mein Haar streichelte, mir wortlos einen Tee brachte und das schlechte Gewissen in mir pflegte, ich könnte Ihr zu wenig Aufmerksamkeit geben, das mich vom ersten Tag unserer Beziehung begleitet hat.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:22 Uhr)
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  #21  
Alt 13.05.2010, 20:30
Benutzerbild von Ute08
Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Mark,
Habe gerade deinen Eintrag von heute mittag gelesen. Das kommt mir sehr bekannt vor. Auf der einen Seite die Einsamkeit, aber auf der anderen Seite auch das Gefühl, mit anderen Menschen nichts mehr gemeinsam zu haben. Ich glaube, ich bin gar nicht mehr kommunikationsfähig. Irgendwie habe ich gar nicht das Bedürfnis, mich mit jemanden zu unterhalten, weil ich denke, die verstehen mich sowieso alle nicht.
Sende dir einen lieben Gruß
Ute mit Mel im Herzen
__________________
Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
www.darkprincess-melaniehuemmer.de
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  #22  
Alt 14.05.2010, 10:12
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Das Problem ist das niemand leben kann, ohne sich mitzuteilen. Niemand. Das ist nicht möglich. Wir haben viel zu erzählen und deshalb ist dieses Forum eine geniale Idee.

Ein Taschentuch für eure Tränen,
Mark

Ich war der Freund, Geliebte, der Ehemann von Katrin. Katrin, die Frau die ich über alles liebe und so sehr hoffte mit Ihr den Rest meines Lebens verbringen zu dürfen. Sie hat uns verlassen und ich habe all meine Träume und meine Hoffnung mit Ihr begraben.

Ich komme mir vor als würde ich in einer dunklen Grube sitzen. Die Welt ist grau. Alles hat sich verändert und nichts macht Freude. Ich war glücklich, wenn Sie da war.

Jetzt liegt sie beerdigt in Ihrem Heimatort. Ich schließ die Augen und lull mich ein in Erinnerungen an uns.

Tausend Bilder schiessen mir durch den Kopf. Auf jedem liegt Katrin in meinen Armen.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:23 Uhr)
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  #23  
Alt 14.05.2010, 12:32
Benutzerbild von Nell
Nell Nell ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ihr Engel kommt zu mir her,
Die Welt ist grausam, kalt und leer.
Hüllt mich in eure Flügel ein
Und lasst mich still getröstet sein.

Lieber Mark - ich schick dir all diese Engel ...

Liebe Grüße
Nell

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:23 Uhr)
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  #24  
Alt 14.05.2010, 13:10
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Vorgestern war ich in der Frauenklinik. Erst besuchte ich meinen Neffen nebenan in der Kinderklinik. Alles halb so wild, er hatte ein Hämatom und ist wieder oben auf. Bei der Gelegenheit ging ich dann noch Katrins Psychologen besuchen und war auch noch auf der Krankenstation auf der mein Schatz so lange lag. Als ich den Flur runterschaute sah ich eine junge Frau nicht viel älter als Katrin gewesen ist und sie sah aus als ginge es ihr körperlich bestens. Ich hätte sie am liebsten geschnappt und ihr eine Rüstung angelegt. Wieviele Frauen mußten das was Katrin durchgemacht hat vor ihr durchmachen und wieviele werden heute da sein und wer wird sich an sie erinnern, wenn Sie nicht mehr sind. Katrins Schicksal wog schwer. Sie war an der Uniklinik eine kleine Berühmtheit. Eine von den vielen lieben Helfern die für Sie da waren, eine Schwester, kam auf mich zu und fragte mich wie es mir geht. Ich sagte, ich kann an diesem hoffnungsvollen Ort nicht darüber sprechen. Sie legte ihre Hand auf meine Schulter und kniff ihre Augen zu und dann tat sie wieder ihren Job. Ich möchte jetzt einfach mal Danke sagen zu all den Menschen dort. Vielen Dank für alles! Eine der Schwestern, Namen möchte ich nicht nennen, hat bei unserer Hochzeit gesungen. Ihr gilt mein ganz besonderer Dank! Vielen Dank! Vielen Dank auch einer der Stationsärztinnen, die trotz besseren Wissens bis zum Schluß mit uns gehofft hat. Hoffnung ist nie vergebens! Was bis zum Ende bleibt ist die Hoffnung. Ohne zu hoffen wären wir verloren gewesen, ohne Menschen die uns hoffen ließen die Angst unerträglich.

Hallo alle zusammen!

Nach langem zögern habe ich mich jetzt doch dazu entschlossen ein Bild von mir einzustellen. Irgendwie gehört es zu der Geschichte. Außerdem möchte ich euch einen Menschen an meiner Seite vorstellen, der mir die Kraft gegeben hat bis hierher zu kommen. Vielen Dank Mama!

Sie hat mir mal gesagt Sie wäre lieber Friseuse als Biologin geworden. Ihre eigenen Haare durfte ich schneiden. Einmal, naja wie man`s nimmt. Ich hatte zwiespältige Gefühle dabei. Einerseits fühlte ich mich geehrt mit soviel Vertrauen bedacht zu werden aber andererseits hatte ich einen wahnsinns Schiss vor ihrer Reaktion, wenn´s denn nicht gefällt. Ich mußte ungefähr 8mal nachschneiden und es durfte jedesmal nicht mehr als ein Hauch von Nichts sein. Die Haare meiner Süßen waren immer super und ich hätte Sie auch mit Perücke geliebt. Ihr stand einfach alles. Das die Haare ausfallen blieb Ihr Gottseidank erspart.
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Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:26 Uhr)
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  #25  
Alt 14.05.2010, 23:15
Benutzerbild von luna83
luna83 luna83 ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Lieber Mark,
bisher habe ich bei dir nur still mitgelesen.
In jeder deiner geschriebenen Zeilen lese ich deinen Schmerz aber auch deine tiefe liebe zu Katrin heraus
Schön das deine Mama sich um dich kümmert und dich in dieser verd... schweren Zeit etwas stützt.
Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket!

LG Luna
__________________
Papa 1954-1984

Mama *1955-2009

2006 rez Mamma CA mit Skelettmetastasen

29.12.09 meine Mama ist für immer eingeschlafen so schnell


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  #26  
Alt 15.05.2010, 09:55
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ein Freund feiert heute seinen 35. Geburtstag. Kommt mir wie ein gesegnetes Alter vor. Was natürlich großer Quatsch ist. Allerdings haben manche Menschen einfach die passenden Gene zum alt werden. Katrin wird immer jung bleiben. Sie war schon immer eher der Marilyn Monroe-Typ. Nur das Sie gerne länger etwas davon gehabt hätte. Verdammt, Schatz, du hättest bombig ohne Zähne im Mund ausgesehen. Ich hätte dein Gebiss zwischen den Matratzen gefunden und du meinen Gehstock im 3. Stock aus dem Fenster zu mir runtergeworfen, weil ich so vergeßlich bin und dazu zittrig auf den Beinen. Es wäre so schön gewesen mit dir alt zu werden.

Allen einen Guten Morgen!

Liebe Grüße,
Mark

Ich erinnere mich wie wir im Krankenzimmer zusammen tanzten. Sie stand ganz dicht vor mir, ich konnte Ihren Atem fühlen, Ihre Haare waren in meinem Gesicht, Ihr Duft nahm den ganzen Raum ein als Sie mich umarmte und Ihren Körper gegen den meinen presste. Ich hielt Ihre Nierenbeutel in den Händen und war völlig wehrlos. Es war als hätte die Zeit stillgestanden.

Ich vermisse Ihre Berührungen.

Ein kleiner portugiesischer Junge in unserem Haus nervte uns jedesmal am Hauseingang mit der Frage "Macht Ihr jetzt sexy?". Katrin fand Ihn süß. Wenn der groß ist kann er was erleben.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:35 Uhr)
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  #27  
Alt 16.05.2010, 10:43
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Marc, Deine Frau ist immer bei Dir! Solange Du sie brauchst.

Du musst sie nur wahrnehmen....
__________________
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen/ was keiner sagt, das sagt heraus/ was keiner denkt, das wagt zu denken/ was keiner anfängt, das führt aus.//

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr es sagen/ wenn keiner nein sagt, sagt doch nein/ wenn alle zweifeln, wagt zu glauben/ wenn alle mittun, steht allein.//

Wo alle loben, habt Bedenken/ wo alle spotten, spottet nicht/ wo alle geizen, wagt zu schenken/ wo alles dunkel ist, macht Licht.
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  #28  
Alt 16.05.2010, 12:48
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ich war mit der Gesellschaft in der Disco. Ziemlich groß der Laden und total überfüllt. Mein Schatz hätte alle bei weitem überstrahlt an dem Abend. Dreimal war ich mit Ihr dort und jedesmal mußte ich Neidhammel und geile Buben von Ihr fernhalten. Sie sah einfach toll aus und zog alle Männerblicke auf sich. Sie war nicht nur wunderschön, sie war einfach perfekt, Sie hat sich toll bewegt, war humorvoll, offen, geistreich, natürlich, verständnisvoll, sensibel, voller Emotionen und der klügste Mensch den ich bisher kennenlernen durfte. Mit einer so tollen Frau wie Sie es war unterwegs zu sein hat ungemein gestresst. Wir waren nie allein. Immer standen wir im Mittelpunkt des Interesses. Ich will nicht weniger als Sie und das bleibt mir für Allezeit nun verwehrt. An dem Tag als wir uns kennenlernten wollte ich nur noch Sie, ganz allein Sie.

In unserer Stadt gibt es Sportstudenten, Lehramtsstudenten, Medizinstudenten und Kunststudenten zuhauf. Als kleiner Designer mußt du da schon deutlich mit Charme hervortreten um das Interesse zu wecken, was öfter scheiterte. Ich hatte immer das Gefühl ich bin nicht gut genug und mache nichts wirklich nützliches. Katrin wollte mich und das machte mich so unglaublich Stolz. Sie hat mich in allem bestärkt und mich uneingeschränkt so genommen wie ich war.

Ich erinnere mich an eine Szene auf der Palliativstation Ende Februar. Katrin hatte dem Besuch von Medizinstudenten zugestimmt. Als ich in Ihr Zimmer trat waren ungefähr zehn Personen anwesend. Das Krankenzimmer war voll. Ich sagte verlegen, hallo, und verdrückte mich ein wenig eingeschüchtert in die einzig freie Ecke. Die Stationsärztin schien sich zu wiederholen als sie sich an Katrin mit den Worten wandt, haben Sie Fragen, fällt Ihnen noch irgendwas ein, lassen Sie sich ruhig Zeit. Katrin genoss die Aufmerksamkeit sichtlich. Sie ließ sich Zeit, ungefähr, ich schätze, fünf bis sieben Minuten, gefühlt eher eine halbe Stunde. Alles war still, fast andächtig. Sie schaute immer wieder zu den hübschen Medizinstudenten, ich hätte Sie dafür am liebsten über´s Knie gelegt. Schließlich sagte Sie, also mir fällt jetzt nichts mehr ein. Die Ärztin: Lassen Sie sich bitte Zeit. Dann setzte ein hmm hmm Gesang ein und ohne das Sie es selber merkte summte Sie ein Lied das Sie sehr mochte. Drei Minuten später, als das Lied zu Ende war, sagte Sie, nö, mir fällt jetzt wirklich nichts mehr ein. Das war absolut surreal. Manchmal denke ich, das alles habe ich nur geträumt. Und jeden Augenblick wach ich auf und alles kann so sein wie ich es mir wünsche.

Manchmal wünsche ich mir auch ein Zervixkarzinom um meinem Schatz noch näher zu sein, um selbst als Betroffener zu erfahren wie tapfer Sie wirklich war und wie sehr Sie wirklich leiden mußte. Ich konnte ja nur daneben stehen und versuchen Ihr Halt zu geben. Wenn man diesen Namen spricht, Zervixkarzinom, klingt er eigentlich , finde ich jedenfalls, ganz nett. Was sich dahinter verbirgt sind 9 Monate Folter.

Vier Tage hoffen und bangen und dann ... am 08.01.2010: Anamnese: Zustand nach Zervixkarzinom und Wertheim-Meigs Operation. Aktuell Rezidiv mit Einbruch in die Harnblase. Reduzierter AZ. Staging.

Für Sie war die Nachricht ein Todesurteil. Sie hatte sich so sehr gefürchtet davor. Sie wußte genau was es bedeutet. Die nächsten Tage hatte sie fürchterliche Krämpfe. Sie konnte nur noch bedingt Wasser lassen und der Stuhl nahm auch immer mehr ab.

Sie wollte Einläufe machen und ich besorgte Ihr von der Apotheke Glycerin. Im Bad lag sie seitwärts auf dem Boden und hielt mit einer Hand den Becher in die Höhe. Sie schimpfte, klagte, jammerte, war wütend, schließlich weinte Sie und war völlig entkräftet. Ich hatte inzwischen den Becher übernommen und stand über Ihr. Sie verstand nicht warum kein Wasser rein lief. Es war mittlerweile der 4 Liter und das Badezimmer eine einzige große Lache. An dem Tag wollte sie sich Erleichterung erzwingen. Ich stand nur blöd rum, dachte Sie hat fürchterliche Schmerzen, Sie quält sich und wenn du dich jetzt zu Ihr kniest, Sie umarmst, schlägt Sie um sich, um sich zu befreien. Sie hat sich gewunden und war völlig verkrampft. Die Schmerzen konnte ihr niemand abnehmen. Ich stammelte nur irgendwelchen Unsinn und war Ihr überhaupt keine Hilfe. Wir waren so oft im Klinikum wegen Ihren Blähungen, der Blasenentzündung und anderen Leiden, die Sie begleiteten. Immer wieder hieß es, nach der Untersuchung, alles in Ordnung, kein Grund zur Besorgnis und gaben Ihr Movicol oder sonstwas, das Ihr nur sehr kurzweilig half. Das wir scheinbar keine Hilfe erfuhren, machte mich immer wütender. Sie hatten Ihr zwar wieder und wieder angeboten Sie könne auf Station gehen, doch mit den Beteuerungen Ihrer Ärzte ist Sie jedesmal so schnell es ging wieder nach Hause zurück. Die Ärzte warteten scheinbar auf den Darmdurchbruch um uns dann mitzuteilen wie schlecht es steht. Der konnte dann gerade noch, dank Ihrer Eltern, die rechtzeitig bei Ihr waren um den Sturkopf ins Klinikum zu schaffen, abgewendet werden. Ich war nicht da, schon wieder nicht. Immer wenn es darauf ankam war ich nicht da. Wie Superman, nur umgekehrt.

51 Tage, 19 Stunden und 28 Minuten.

Sie war gerne shoppen. Wir waren oft stundenlang unterwegs. Sie war das perfekte H&M Modell. Die hätten Sie nur noch zu entdecken brauchen. Die Ausstattung hatte Sie schon und auch Ihren Zweitwohnsitz in der Kabine sieben auf der rechten Seite. Sie war nie oberflächlich, Sie hatte einfach Spaß und dabei konnte Sie auch über sich lachen. Einmal hat Sie so viel anprobiert das ich vom kauern in der kleinen Kabine Krämpfe in den Waden hatte und mein Rücken entsetzlich schmerzte, so das mir nichts anderes übrig blieb als die Flucht nach vorne. Ich bin raus und habe Ihr noch mehr Kleidungsstücke gesucht um mich zu erholen. Was für ein Irrsinn. Versteht Ihr, Sie hatte soviel Freude daran sich neu einzukleiden und das passende für sich zu finden, das ich ihr den Spaß unmöglich verderben konnte. Es ging immer weiter und die Schmerzen wurden unerträglich aber ich hatte immer wieder Pausen auf der Suche nach noch einem Kleidungsstück. Schatz, fragte Sie, da ist, ... das Kleid, das blaue mit den ... Würde das nicht gut zu dem Hemd ... Als wir fertig waren, nach ca. ein bis zwei Stunden, meistens aber zwei Stunden, ging es in den nächsten Laden. Pimpkin, Esprit, Zara und zum Schluß nochmal in den dm-Markt, der lag auf dem Nachhauseweg. Ich war letztens erst im H&M. Es war wie immer sehr voll und ich mußte mich zusammenreißen um Sie nicht zwischen den Kleiderständern zu suchen. Ich besuche nicht absichtlich Orte die mich an Sie besonders erinnern. Ich will mich nicht unnötig quälen. Alles erinnert mich an Sie. Sie ist noch vollständig, kein Mosaik, kein Trugbild. Unsere Stadt, die Menschen, die Geschichten alles hängt an Ihr.

Sie hat auch immer wieder Ware bestellt, zu Hause anprobiert, kombiniert. Das meiste ging wieder zurück. 20 Teile bestellen, eins behalten. Mir wäre das zu anstrengend.

Sie hat trotz Ihrer Krankheit so viel gemacht und geschaft. Ihre Bewerbung hat sie immer wieder neu formuliert bis Sie schließlich zufrieden war. Sie gönnte sich dann auch keine Pause sondern verbiss sich solange bis es Ihren Ansprüchen genügte. Für die wichtigen Dinge, hat Sie sich immer Zeit genommen. Ihre Bewerbungsunterlagen hat Sie noch im November versendet. Ihr Vertrag lief Ende März aus. Sie wollte nicht ohne Job sein. Sie fühlte sich bei Ihrer alten Stelle sehr wohl und mochte auch Ihre Kollegen, doch leider hatte Sie nur einen befristeten Vertrag. Ihr Chef war übrigens toll. An dieser Stelle auch an ihn ein großes Dankeschön. In Heidelberg war eine Stelle ausgeschrieben die zu Ihrem Jobprofil passte. Dorthin hatte Sie Ihre Unterlagen geschickt. Kurz vor unserer Reise nach München kam die Einladung zum Bewerbungsgespräch. An den Brief kamen wir aber erst einige Tage später als wir wieder zurück von München waren. Ich brachte Ihr den Brief, Sie las kurz, freute sich nicht, - keine Reaktion. Sie zerriß das Schreiben und erzählte, das wegen einer blöden Schwester, die es nicht hinbekam den Stomabeutel richtig anzubringen, die ganze Soße zweistunden zuvor sich in Ihrem Bett ausgebreitet hatte. Ich hätte Ihr den Brief nicht geben sollen.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:31 Uhr)
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  #29  
Alt 17.05.2010, 15:39
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Wichtige Notiz!

Wenn Ihr Sport treiben wollt dann gebt doch bitte nicht sinnlos euer Geld für das Fitnessstudio aus sondern geht raus in die Natur. Die meisten pflegen mit der monatlichen Abbuchung sowieso nur ihr schlechtes Gewissen. Außerdem gibt es in der Natur nicht so viele Arschgucker auf einem Haufen wie in so einem Laden und die Luft ist auch viel besser.

Entschuldigt! Versuchte gerade etwas zu sagen ohne die passenden Worte zu benutzen. Der betreffende würde es verstehen.

Die BKK, Katrins Krankenkasse, hat sich bei mir gemeldet. Sie hat immer noch Anspruch auf Krankengeld. Ihre Konten sind vermutlich bereits gelöscht und wenn ich einen Erbschein beantrage und mir das Geld auszahlen lasse wird es sich die Sozialkasse holen. Ich möchte aber gerne das die Eltern das Geld bekommen. Ich hab schon meinen alten verhassten Ex-Arbeitgeber angerufen, ganz schwerer Gang, umsonst. Dachte, könnte wieder arbeiten um dann wieder mündig, geschäftsfähig und nicht abhängig von Harz 4 das Geld in voller Höhe zu beanspruchen und darüber zu bestimmen. Der Typ hat mich abblitzen lassen. War auch zuletzt nicht besonders freundlich, hat sich in all der Zeit beschissen verhalten und ich wollte nie wieder mit ihm zu tun haben. Wie konnte ich nur auf so eine dumme Idee kommen ihn anzurufen und zu bitten mich wieder zu beschäftigen. Ich muß wohl besonders leidensfähig sein. Kann schon sein das ich drastisch formuliere aber in so einer schweren Zeit kann aus einer Laus eine Plage werden. Ich kann mich noch gut an ein Telefonat mit ihm erinnern. Er sagte zu mir, als er erfuhr das wir heiraten, willst du jetzt noch schnell erben. Soviel um das Thema zu beenden und zwar für immer. Typen wie der wollen gestalten, ihre kleine Sicht jedem aufdrängen, alles zu Ende bringen und fühlen sich dabei auch noch als würden Sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Wisst Ihr an wen mich die Beschreibung noch erinnert? Wo sind Weltkriege, wenn man Sie mal braucht. Der Typ bleibt jetzt vor der Tür. Ich werde das Erbe nicht antreten, es steht mir nicht zu und ich will nicht das es für die Eltern verloren geht. Vielleicht findet sich eine Lösung oder ich eine neue Arbeit.

P.S. Kleine Denkstütze: Ich war für die Werbung eines Fitnessstudios, einer großen Multifunktionsanlage verantwortlich.

Mein Schatz war liebenswert und hatte Krebs. Ich würde die schlimmsten Tage die ich mit Ihr durchgemacht habe bis an mein Lebensende immer wieder durchmachen um bei Ihr zu sein. Ich würde ein erfülltes Leben haben. Es gibt Menschen die machen einem vor Sie wüßten worum es im Leben geht. Was bitte bedeutet eigenverantwortlich Leben, das eigene Leben zu gestalten? Ein Job, gesichertes Einkommen, den Lebenspartner so einsperren das das eigene Leben sich nicht groß verändern muß um das gemeinsame Leben zu ertragen. Immer schön voran und nie nach hinten schauen, man könnte sich ja darüber empören was für Leichen man in der brennenden Sonne hat liegen lassen.

Bin nicht wirklich in Stimmung zu schreiben. Aber wenn ich nicht schreibe ist es so als wäre Katrin noch weiter fort.

Wir saßen im Foyer des Klinikums und spielten Kniffel. Sie lehnte sich zur Seite, legte Ihren Kopf auf meine Schulter und hielt meine Hand. Ich war im Gespräch mit einem Freund während Sie mir ins Ohr flüsterte, ich hab dich lieb, Süßer. Beim kniffeln konnte ich Sie schlagen, bei Outburst hat Sie mich dafür nie gewinnen lassen.

Ein Lieblingsduft von Katrin war "Juliette Has a Gun - Lady vengeance". Als ich den Geburtstag vor ein paar Tagen mitfeierte hatte ich Ihn aufgelegt. Mich sprach einer an, meinte, sag doch mal bist du schwul. Seine unverschämte Frage störte mich nicht, im Gegenteil ich fand´s gut das sich jemand gefunden hatte, den Duft nicht nur zu bemerken sondern sich auch darüber zu äußern auch wenn es auf sehr negative Weise war.

Katrins Arbeitsvertrag sollte bereits im Dezember enden. Der Vertrag wurde trotz Ihrer schweren Erkrankung und dank Ihres sehr netten Chefs um weitere drei Monate verlängert. Ich glaube, es muß irgendwann im November gewesen sein, vielleicht aber auch schon Anfang Dezember, so genau erinnere ich mich nicht mehr, als Sie Nussecken für die schon ehemaligen Kollegen backte. Zu der Zeit arbeitete Sie schon lange nicht mehr und in den Monaten zuvor sagte Sie öfter zu mir, ich will meine Kollegen demnächst besuchen aber es kam stets wieder etwas dazwischen. Chemo und Bestrahlung waren schon ein paar Wochen vorbei und Sie nahm sich mehr Zeit für das was Ihr am Herzen lag. Schatz, deine Nussecke war ganz besonders lecker. Die Kollegen hatten mir fast nichts übriggelassen, nur ein Stück. Ich hätte so gerne das Rezept.

Zu Weihnachten bekam ich von meinem Schatz gleich drei Geschenke. Ein Computerspiel, ein Buch und eine Boxer Short.

Von dem Computerspiel hatte ich eine ältere Version und fand´s ehrlich zum einschlafen langweilig aber das konnte Sie nicht wissen. Meine Lebenszeit ist mir mittlerweile für solchen Zeitvertreib auch viel zu kostbar. Ich habe mir einen Gutschein dafür geben lassen. In München gibt es zum Glück auch einen Saturn und bin da hin und kaufte so einen digitalen Bilderrahmen mit TV-Tuner. Katrin war kurzsichtig und es war Ihr in Ihrem Zustand zu anstrengend die Linsen anzulegen. Der Fernseher im Zimmer war zu weit von Ihrem Bett, oben an der Wand, angebracht. Ich hielt den Kauf für eine gute Idee. Ich stellte es auf Ihren Schrank und hoffte Sie freut sich. Sie hat es nie genutzt. Meine Nichte hat sich vor ein paar Tagen sehr darüber gefreut.

Das Buch war von Christopher Moor, den ich gerne lese, Sie wußte nur nicht das ich eben dieses Buch schon im Mai gelesen hatte. Es lag inzwischen bei einem Freund im Regal.

Bleibt jetzt noch die Short. Die ist leider viel zu eng im Schritt und liegt noch verpackt direkt hier neben mir. Sie ist blassgelb mit kleinen grünen zähnefletschenden Piranhas drauf. Sie hat sich so viel Mühe gemacht.

Ich bekam noch nie so schöne Geschenke. Vielen Dank, mein Schatz!

Ich erinnere mich an den 05. Februar, an unsere Hochzeitsnacht im Klinikum.
Katrin wurde wie eine Privatpatientin behandelt, schon viele Tage zuvor, sie mochten Sie alle und waren stets sehr bemüht Ihr alles recht zu machen aber an dem Tag zuvor, unserem Hochzeitstag, wurde Sie ganz besonders herzlich betreut. Sie wurde von allen verwöhnt und Sie genoß es auch. Leider konnten Sie sonst nur Ihre Schmerzen lindern, das war mir immer zu wenig und erst jetzt weiß ich wie dankbar ich den lieben Helfern sein muß. Sie hatte ein großes Einzelzimmer. Ich durfte die Nacht bei Ihr verbringen. Sie stellten uns ein zweites Bett hinein und wir schoben die Betten dicht zusammen, unser Ehebett.

Ich weiß nicht ob ich das was ich euch jetzt mitteilen möchte überhaupt jemals in die richtigen Worte kleiden kann. Es fällt mir schwer aber ich will es versuchen. Sie war glücklich und es war fast so wie vor Wochen als es Ihr noch deutlich besser ging. Sie war unbeschwert, Sie lag nicht einfach im Bett, Sie strahlte den ganzen Tag und nun hatte ich Ihr Strahlen ganz für mich allein. Sie sagte zu mir, Liebling, wir haben es solange ... und wollte intim werden. Sie wollte mir eine Freude machen und Sie wollte es selbst auch aber ich war wie gelähmt, sagte das kann ich nicht und war völlig überfordert Ihr meine Gefühle dazu mitzuteilen. Ich wies Sie ab und es läßt mir keine Ruhe. Niemals werde ich die Gelegenheit haben mit Ihr darüber zu sprechen. Bis heute habe ich nicht die passenden Worte entdeckt, die ich Ihr gerne gesagt hätte um mich zu erklären, mich zu entschuldigen, mich zu verfluchen. Ich hätte es einfach zulassen sollen, ich wollte es auch und Sie war so begehrenswert, so wunderschön, aufreizend aber etwas, etwas das mächtiger war hielt mich zurück. Sie zerbrach immer mehr vor meinen Augen. Stück für Stück. Sie kam mir so verletzlich vor. Ich fühle ... ich möchte mich bei Ihr für die Kränkung entschuldigen. Das lastet so schwer. Es tut so unglaublich weh. Ich verzeihe mir vielleicht irgendwann selbst aber Sie wird mir niemals sagen können, ich verstehe und verzeihe ... liebe Dich, Dummkopf

Die Hochzeitsschminke hatte Sie noch 4 Tage später im Gesicht. Sie hatte so einen süßen Mund, der immer lächelte, jedenfalls für mich und so behalte ich Sie in Erinnerung. Sie fühlte sich wieder wie ein Mensch und das wollte Sie auch bleiben. Die Patientin war Sie erst wieder in München, abgeschminkt, bald hoffnungslos.

Ich telefonierte heute mit einer Biologin von der Poly. Ich erzählte ihr das ich und auch andere, die betroffen sind von dem schweren Verlust, das wir, nicht mehr in der Lage sind uns zu sagen was uns bedrückt, was wir empfinden. Sie sagte daraufhin zu mir, ihr steckt alle im selben Sumpf und ihr zieht euch nur mehr und mehr hinein. Es reicht auch schon mit den Freunden, Verwandten einen Tee zu trinken und einfach Zeit zu verbringen ohne darüber zu reden. Es ist einfacher bei der Gärtnerin von nebenan traurig zu sein. Ich wollte das die letzten Tage nicht akzeptieren aber Sie hat recht. Meinen Freunden habe ich deswegen Vorhaltungen gemacht und es tut mir Leid. Ich verstehe jetzt mehr. Entschuldige bitte Nina, entschuldige Krissi und entschuldige bitte Sabrina. Ihr seit alle tolle Freunde und für euch wird immer ein Platz in meinem Herzen sein. Gut das es euch gibt und das ihr da wart, als Sie euch so sehr brauchte!

Mein Status war lange nicht geklärt, jetzt bin ich offiziell der Witwer. Bin aber, so fühle ich, der Ehemann. Die Ehe sollte aufgehoben werden. Die Entscheidung wurde von Ihr getragen und es gab sicherlich vieles was mitschwang, was nicht ausgesprochen wurde. Ich will mich damit auch nicht mehr befassen. Auf der Beerdigung bin ich am Ende des vorderen Drittels geblieben um niemanden zu kompromittieren. Ich fühlte mich wie ein entflohener Leibeigener der am Karren gebunden von seinem Herren ins Dorf gezerrt und allen Bewohnern zur Schau gestellt wird. Unsere rechtskräftige Ehe wurde mit keinem Wort erwähnt. Das alles störte mich erst sehr viel später, erst Tage danach zermarterte ich mir darüber den Kopf. Vor Ort, in der kleinen Kirche wollte ich nur ein Taschentuch und einen besseren Ausblick und die Nähe zu den Eltern. Der Pfarrer hat wohl eine schöne Rede gehalten aber als er anfing hätte ich ihn am liebsten aus der Kirche geprügelt. Eben hatte ich noch gekämpft und er sagte es ist vorbei, laßt Sie ruhen, das war zuviel. Ich war nicht bereit dafür.

Nur eine einzige Trauerkarte habe ich bekommen. Meine Mutter und meine Schwester haben zusammen ein paar sehr liebe Worte gefunden und an mich geschickt. Vielen Dank, euch beiden! Ich hätte wirklich gerne mehr davon.

Ich vermute du hast meine Zeilen gelesen und weißt sicher bereits einiges über mich. Ich lade dich herzlich ein in meinen kleinen Kreis und freue mich über jede Anteilnahme. Mir schreiben mittlerweile sehr viele Leute die ähnliches durchmachen mußten oder einfach nur betroffen sind und ich frage nicht wer du bist und warum du an meine Tür klopfst, ich heiße dich einfach nur Willkommen. Freut mich sehr!

Mir war so.

Liebe Grüße,
Mark

Die Erinnerung bleibt, man kann sie Dir nicht nehmen. Die tröstenden Worte möchtest Du jetzt nicht hören, denn sie klingen wie fremde Chöre. Denn sie singen Lieder in fremden Sprachen. Dein Herz spricht im Moment eine andere Sprache. Versuche sie nicht zu verstehen, denn sie wird auch einmal wieder gehen. Es wird lange dauern bis sie vorüber aber dann wird es erträglicher sie zu leben. Nimm die Sprache Deines Herzens an, denn Du sprichst sie nicht alleine. Millionen Menschen sprechen sie irgendwann. Du bist nicht allein.

Liebe Zeilen, leider nicht von mir, aber nahe bei mir. Danke!

Eine Mitpatientin von Ihr etwas naiv aber sehr liebenswert wurde zeitgleich diagnostiziert und die beiden tauschten sich immer wieder aus. Die Frau hat uns von der spirituellen Heilskraft irgendwelcher Symbole erzählt und das man dem Krebs einfach zu sagen braucht verpiss dich. Heute geht es ihr soweit ich unterrichtet bin gut. Man muß dazu auch wissen, das durch ihr Alter, ich schätze etwa 10-12 Jahre älter als meine Süße, bei ihr die Chance auf einen positiven Ausgang deutlich größer war, vermute ich jedenfalls. Bei ihr wurde ebenfalls Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Allerdings sollte nicht wie bei Katrin erst OP, anschließend Chemo und die Bestrahlung gemacht werden sondern genau umgekehrt, erst die Behandlung dann die OP, warum auch immer. Sie lagen zu Beginn in einem Zimmer. Gott, hatte Sie gejammert und mein Schatz hat Ihre Kraft und Energie mit Ihr geteilt, ihr über die Zeit ständig Mut gemacht.

Das Leben holt mich gerade ein. Meine Eltern besuchen mich gleich. Das heißt, Kaffee trinken und erklären wie es mir geht. Meistens sag ich nur ich weiß es nicht und damit geben Sie sich dann auch zufrieden, fragen aber jedesmal wieder. Niemand nervt so lieb wie die beiden. Und mein Vater das Sensibelchen ist unglaublich dankbar, wenn ich ihn nicht aufwühle mit meinem Kummer. Als ich ihm das letzte mal von Katrin erzählte bat er mich aufzuhören und hatte sich bereits von mir weggedreht um mir nicht seine Tränen zu zeigen. Ich würde gerne mit ihm weinen. Sie haben Katrins Eltern nicht gut gekannt und waren auch eher distanziert durch die Konflikte die zum Ende aufkamen und vieles, auch Ängste nicht kommuniziert wurden. Mir fällt ein, sie haben den Eltern von Katrin, soweit ich jedenfalls weiß, keine Trauerkarte geschickt und auch nicht dort angerufen um ihr Beileid zu bekunden. Ich mache keine Vorhaltungen, Sie sind alt genug. Ich bin schlicht nicht dafür verantwortlich wie sich meine Eltern geben. Ihre Entscheidung! Wir drehten alle irgendwie durch, niemand war auf den Verlust vorbereitet und es wurde lieben Menschen Unrecht getan. Ich möchte das Gutes zurück bleibt. Kein Streit und kein Zorn, keine Worte die zwischen uns stehen. Wir liebten Sie doch alle, jeder auf seine ganz besondere Weise. Heute sehe ich vieles anders.

Nach nochmaligem lesen meines letzten Beitrags muß ich eingestehen das ich üben sollte was das "ich mache keine Vorhaltungen" betrifft. Entschuldigt, ich komme etwas ernüchtert von der kleinen Familienfeier.

Der letzte Brief, den ich von der BKK erhalten habe, wurde adressiert an Familie B. Ich konnte es kaum glauben. Da stand es tatsächlich, deutlich lesbar und auch nach nochmaligem lesen stand es da. Familie B., meine eigene kleine Familie. Ich bin sicher wir hätten zauberhafte Kinder gehabt und Katrin wäre eine gute, eine liebevolle Mutter geworden.

Ein Mensch stand mir auf ganz besondere Weise zur Seite und dem möchte ich hier danken. Vlado, vielen Dank für deine Anteilnahme und dein Einfühlungsvermögen. Ich weiß nicht wo ich Heute wäre, wenn du mich nicht in deine Arme genommen hättest.

Etwa drei Wochen nach Katrins Tod bin ich bei meiner jüngeren Schwester auf Besuch gewesen. Ihre ganze Familie, auch ihre wunderbaren Kinder haben sich um mich gekümmert. Es war schon spät, meine Schwester und die Kinder waren im Bett und Vlado, mein Schwager kam zu mir, packte mich, er umarmte mich so stark das ich mich unmöglich hätte befreien können. Er sagte nicht viel aber wohl die richtigen Worte. Ich fing an zu weinen und er presste regelrecht die Tränen aus mir heraus. Wir waren bestimmt an die zwei Stunden am Boden mehr gelegen als gesessen und ich in seiner Umarmung. Wir hatten in den letzten Jahren nicht viel zusammen erlebt, schon wegen der Entfernung. Es war nie leicht zwischen uns da ich immer irgendwie in der Mitte stand zwischen ihm und meiner Mutter. Vlado, du sollst wissen das du für mich der beste mir denkbare Mann für meine Schwester bist und Sie sich keinen besseren hätte wünschen können und das ich dich ehrlich um deine Familie beneide. Du bist ein verdienter Glückspilz.

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  #30  
Alt 19.05.2010, 01:03
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Das alles war mit Dir viel erträglicher. Es kam gar nicht an. Schatz, ich fühle mich eingenommen von fremden Mächten. Ich will doch nur bei dir sein.

So geschwollen hätte ich mich in Ihrer Gegenwart nie ausgedrückt. Ich hätte von Ihr zu hören bekommen, nur Affen sagen Karaffe. Ich kann auch normal, Schatz. Für Dich nochmal! Ich fühle mich den Blicken und den Beziehungen nicht gewachsen. Ich bin ungerecht und fordernd, nichts außer meiner Trauer lasse ich zu, ich ignoriere und beschimpfe. Dir bin ich treu, sonst keinem.

Während und lange nach Chemo und Bestrahlung fürchtete Katrin Ihre Haare zu verlieren. Sie war oft vor dem Spiegel und betrachtete Ihr Haar, prüfte und fragte sich ob es schlimmer geworden ist, bereits auffällt und fand, das Ihre Haare nicht genug Fülle haben. Es kam mir so vor als ob Sie sich damit ablenken wollte, andere Gedanken nicht zulassen wollte, denn Ihre Haare waren nie schöner und es waren nur wenige ausgefallen, nicht genug für eine Strähne, wirklich nicht merkbar.

Irgendwann im Oktober hatten wir uns zerstritten. Sie war verschlossen und ich habe es als ungerechte Ablehnung empfunden. Eine Woche war davon geprägt und ich weiß inzwischen nicht mehr so richtig worum es ging. Vermutlich fühlte Sie sich nicht wahrgenommen von mir, missverstanden, vernachlässigt und alles war zuviel, auch unsere viel zu kleine Wohnung. Vielleicht war es Frustration, ich weiß es nicht. Ich spürte deutlich Ihre Wut und dachte, das Ihre Stimmung mit mir zu tun hat.

Wir stritten so heftig und waren beide sehr verletzend zueinander, das wir uns immer mehr voneinander entfernten und unsere Beziehung zu zerbrechen drohte. Ich hatte keine Ahnung worum es Ihr ging und Sie wollte es mir glaube ich auch nicht sagen sondern verstanden werden, geliebt werden. Ich Trottel diskutierte, anstatt Sie in die Arme zu nehmen. Liebling, wärst du jetzt hier würde ich Dich in die Arme nehmen.

Ich versuche mich krampfhaft zu erinnern. Keine Fragmente, nichts von unserem Streit ist übriggeblieben, alles gelöscht. Erst stritten wir uns und dann liebten wir uns um so mehr. Unsere Liebe wurde geprüft und wir blieben nicht nur zusammen sondern waren uns noch näher gekommen. Im Streit zweifelte ich an Ihrer Liebe, fragte Sie, liebst du mich wirklich. Sie war ungeheuer verletzt von meiner Frage. Wir hatten uns schon so oft unsere Liebe beteuert und ich zweifelte an Ihrer Liebe wegen eines Streits den wir auf Ersatzschlachtfeldern austrugen. Hoffentlich wird es mir gelingen, mich irgendwann wieder zu erinnern. Sie zog sich in der Woche immer wieder zurück, war verschlossen und launisch, vielleicht waren es doch Ihre Ängste. Ich wollte alles mit Ihr teilen und ich wollte wissen was los war, ich konnte mit Ihrem verschlossen Verhalten nicht umgehen und wollte diesen Zustand nicht andauern lassen noch war Sie bereit sich zu erklären. Ich bin davon überfordert. Ich muß mich erinnern und vielleicht werde ich, wenn mir das gelingt, es besser verstehen.

Sie meinte, der vorgezogene Herbst, bzw. das endgültige ausbleiben des Zyklus könnte Sie so stimmen. Sie hatte die Befürchtung Sie könnte sich durch den Eingriff im Wesen ändern. Mein süßer Schatz, du warst bis zum Schluß du selbst, der Mensch den ich für immer in meinem Herzen trage und den ich auf ewig lieben werde. Die Sorgen und Ängst waren so groß, die Behandlung öfter unterbrochen von Fieber und falschen Blutwerten. Frustration und Nebenwirkungen waren in diesen Tagen stärker präsent als meine Liebe. Es tut mir Leid, mein Liebling, es tut mir so sehr Leid, das ich nicht in der Lage war Dir mehr von Deiner Last abzunehmen.

Ich war beim Friseur. Die Haare am Hinterkopf sind zu kurz geschnitten. Sehe aus als hätte ich als Baby zuviel auf dem Rücken liegend verbracht und mir den Schädel dabei platt gelegen.

An unserem Hochzeitstag war eine Friseuse bei Ihr. Gegen 10.30 kam Sie und blieb bei Ihr bis kurz vor 12.00. Die Zeremonie begann um 14.00. Sie war davor nie beim Friseur und hatte auch nie einen Profi soweit mir bekannt ist an Ihr Haar gelassen. Zwei Tage zuvor fragte ich Sie, Frau Brehm, bist du damit einverstanden wenn ich dir eine Friseuse bestelle. Sie lehnte ab und ich fragte wenig später nochmal und dann nochmal. Irgendwann gab Sie Ihren Widerstand auf. Die beiden hatten, wie ich später erfuhr, großen Spaß und Sie sah ganz anders aus als ich Sie kannte. Sie hatte gewelltes Haar, Ihre Gesichtszüge wirkten weicher und verletzlicher als ohnehin schon. Ich war von Ihrem Anblick total überrascht und völlig überwältigt. Ich durfte Sie erst kurz vor der Zeremonie sehen. Als ich mit dem Brautstrauß Ihr Zimmer betrat stand Sie strahlend vor mir. Ich hatte einen riesenhaften Kloß im Hals. Da stand Sie, meine zukünftige Frau für die ich von nun an immer sorgen und alles mit Ihr teilen würde. Sie war zittrig auf den Beinen und jemand brachte einen Rollstuhl.

Meine Frau nahm in den letzten Tagen B17 und jede Menge andere Aufbaupräparate, die wenn Sie nicht so früh von uns gegangen wäre ein Vermögen verschlungen hätten. Von Taxol wollte Sie nichts wissen. Ich hatte mich an einen Apotheker in Hannover gewandt, der mir sehr empfohlen wurde. Herr Domhart, der Apotheker, sagte mir, nachdem er die Befunde eingesehen hatte, Sie muß sich darüber klar sein was Sie will. Es kann Ihr Leben vielleicht ein wenig verlängern aber das würde auch bedeuten das Sie mehr leidet. Es war alles schon viel zu spät. Ich rate nicht ab und rate auch niemandem zur Einnahme begleitender Mittel. Sicherlich ist es nicht verkehrt informiert zu sein und die Möglichkeiten zu nutzen, die greifbar sind, wenn Sie von den behandelnden Ärzten unterstützt werden. Jeder reagiert anders und kein Krebs ist wie der andere auch wenn er denselben Namen hat, jedenfalls wurde uns das immer wieder gesagt. Irgendetwas könnte ja doch greifen. Und wenn nichts half, muß man sich keine Vorwürfe machen, man habe dieses oder jenes unterlassen und wenn wir doch nur ...

Ihr Lieblingsfilm war Coraline von Tim Burton. Anfang Oktober waren wir zusammen im Kino und sahen uns den Film an. Sie kannte den Film bereits und war begeistert. Ich sollte mich anstecken, mich ebenfalls begeistern und das tat ich. Ich teilte so gerne mit Ihr, es fiel mir leicht, es war so einfach. Alles wofür Sie war, dafür war ich auch und nicht weil ich in Ihrem Team spielte sondern weil es mich schlicht ebenfalls begeisterte. Sie zeigte mir so viel und alles fand ich toll. Sie mußte mich nie überzeugen. In dem Film geht es um ein kleines Mädchen, eine Tür zu einer anderen Welt, Wünsche, Träume, das ewig Alte, das bedrohlich Neue, eine sprechende Katze und zwei hinreisende Schwestern. Mehr wird nicht verraten. Schaut euch den Film an, es lohnt sich!

Zitat: So sollen für Coraline Wünsche wahr werden und hinter einer geheimen Tür im Haus öffnen sich plötzlich neue Welten ...

Wer von euch hat als Kind die Serie die Waltons gesehen. "Gute Nacht, Johnboy", "Gute Nacht, Mary Sue!".

"Gute Nacht" ist wie ein sorgender liebender Mensch, der an mein Bett tritt, mich zudeckt, das Licht anläßt damit ich mich nicht fürchte, später noch mal ins Zimmer kommt, sich versichert das ich schlafe, dann das Licht ausschaltet, die Tür vorsichtig schließt aber nicht ganz, ein Spalt bleibt offen um nicht zu lärmen, denn er kommt mich gleich noch einmal besuchen um zu sehen ob es mir gut geht. Er bleibt im Zimmer nebenan, schaltet das Radio aus und lauscht in mein Schlafzimmer. Bevor auch er ins Bett geht kommt er ein letztes mal und stellt das Fenster auf Kipp. Es geht Wind und das Rauschen der Blätter von dem Baum vor dem Fenster dringt an mein Ohr und flüstert leise ich liebe dich.

Gute Nacht, Katrin! Ich halte Wache an deinem Bett.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:41 Uhr)
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