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  #1  
Alt 11.12.2014, 09:32
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Hallo Stephan,

deine Beiträge lese ich ja auch schon, seit ich hier angemeldet bin.
Bin auch ehemaliger Krebsler und hab ne Endoprothese - seit 24 Jahren.

Hast die Entzündung ja weg ... aber wie hat die sich bemerkbar gemacht?
Und wie ist das weggegangen? Und weiß man, wo es herkommt?
Mir sagen sie schon, dass ich aufpassen soll bei Erkältung/sonstigen Entzündungen und, z.B., gut Zähne putzen soll, weil Karies in den Körper gelangen kann.
Ich habe mit der Prothese eigentlich nur zwei Sachen: alle 6 Jahre Buchsenwechsel und manchmal Schmerzen (nach dem ersten und dem letzten/dritten Wechsel aber erstaunlicherweise deutlich abnehmend).

Ach ... ähh ... und sag nicht nochmal, dass es Du "kein Problem" hättest, wenn die Prothese raus muss und das Bein amputiert werden soll
Erst letzte Woche kam auf 3sat ne nette Sendung über Menschen, denen Arm oder Bein amputiert wurden. Die kamen gut klar ... aber mit "Bein dran" kommt man ja wohl auch klar!
Ich will das Teil mit ins Grab nehmen
(die 50 Jahre muss es noch halten)

viele Grüße nach Dräsdn
Sebastian
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  #2  
Alt 11.12.2014, 17:42
LIVESTRONG LIVESTRONG ist offline
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Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Hallo Stuggi

Wie das mit der Infektion los ging?

Ich fang mal von da an, wo ich vermute, das es ab da losgegangen ist. Ich hatte Anfang September einen Treppensturz gehabt. Hat heftig weh getan. In der Nacht hatte sich dann ein Erguss gebildet. Bin dann am nächsten Tag (Samstag) bei mir in die Notaufnahme. Nach 5 Stunden warterei bin ich dann mal dran gekommen. Der Arzt röntgte das Knie und sagte mir dann, dass ein Bluterguss sich gebildet hatte. Das müsste punktiert werden. Also gesagt, getan. Blut wurde auch noch abgenommen. Aber alle Werte waren normal. Nach 2 Wochen war alles wieder weg und konnte wieder normal (mit 1 Stütze) laufen.

Am 14. Oktober wollte ich früh aufstehen, nur ging es nicht, da ich plötzlich sehr starke Schmerzen im Knie hatte. War auch wieder ein bisschen angeschwollen. Also bin ich zum Arzt. Diesmal zu meinen Chirurgen. Er hatte sofort einen Verdacht und gab mir einen Einweisungsschein mit, falls ich stationär aufgenommen werden müsste. Also rief ich in der Uniklinik Dresden an (Bin da seit meiner Krebserkrankung vor 14 Jahren in Behandlung). Solle gleich am nächsten Tag reinkommen. Die Ärzte wollen sich das anschauen. Also rein in die Notaufnahme der Uni Dresden. Die übliche Untersuchungen eben und dann sagte der Arzt, dass sofort operiert werden müsste. Das Blutbild sei nicht in Ordnung. Also gegen Nachmittag sich das hübsche Op-Hemdchen angezogen und ab in den Op. Gelenkspülung unter lokaler Betäubung. Ab Bauchnabel alles taub. Wie die Nacht war, brauch ich ja nicht sagen.

Leider hatte sich das Blutbild nicht verbessert und die Ärzte meinten, dass gewisse Teile der Prothese ausgetauscht werden müssten, wegen den Bakterien. Also 5 Tage später wieder eine Op unter gleicher lokaler Betäubung (Hätte lieber geschlafen). Prothesenteile ausgetauscht und mich unter Antibiotika gestellt. Ab da wurden die Werte wieder besser. Nach 3 Wochen KH konnte ich es verlassen und gleich in die Reha. Leider hat die Reha nicht das gebracht, was sie sollte. Auch musste ich wieder 3 Tage stationär in Dresden aufgenommen werden. Erneuter Erguss im Knie. Aber diesmal nicht schlimm gewesen.

Nun sitze ich zuhause und gehe 3 mal die Woche zur KG. CRP-Wert wird auch immer kontrolliert. Momentan wieder leicht erhöht, aber nicht dramatisch. Will jetzt mal hoffen, das mein Körper jetzt mal anfängt, die restlichen Bakterien abzubauen, damit ich mal wieder fit werde.

Ich hatte schon soviele Probleme mit den Bein und der Prothese, ich könnte da glatt ein Buch darüber schreiben. Und ich muss auch sagen, dass es mir bis zum Hals steht. Jedesmal irgendwas mit den Bein. Das nervt echt tierisch

Ausserdem haben die Ärzte ja gesagt, wenn die Infektion wieder kommt, wäre das die optimale Lösung. Weil ein kompletter Prothesenaustausch nicht garantieren kannn, dass dadurch auch die Infektion weg geht. Die Bakterien greifen nämlich auch die Knochen an. Und wenn an den Knochen dann was ist, sieht es dann echt übel aus. So können die Ärzte wenigstens den restlichen Knochen retten, damit ich dann mit einer Prothese versorgt werden kann. Also würde ich auch die Amputation vorziehen. Klar ist es schöner, wenn man seine eigenen Beine hat. Aber man muss in Leben eben Kompromisse eingehen. Das Leben ist kein Ponyhof

lg Stephan
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  #3  
Alt 12.12.2014, 12:23
sailor1989 sailor1989 ist offline
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Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Hoffe sehr, dass deine Infektion jetzt weg wirklich weg ist.
Infektion ist auch immer das Horrorszenario, was ich im Kopf habe.

Aber wie stehst du denn zum Thema Amputation?
Seitdem ich die Prothese habe, weiß ich, dass das wahrscheinlich irgendwann passieren wird und hab mich persönlich mit dem Gedanken abgefunden.
Im Vergleich zur Endoprothese hat eine Beinprothese auch Vorteile, oder könntest du keine Prothese benutzen?
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  #4  
Alt 12.12.2014, 13:44
LIVESTRONG LIVESTRONG ist offline
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Beiträge: 307
Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Hallo Sailor1989

Ich hab mich auch schon lange mit der Amputation abgefunden. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo keine neue Prothese eingebaut werden kann. Irgendwann sagt das Bein "Nein, Stop, es reicht mir". Wenn es passiert, passiert es eben. Die Ärzte können dann mich mit einer Beinprothese versorgen. Das haben sie vor 2 Monaten gesagt. Wenn es passieren sollte, bekomme ich dann auch eine Beinprothese. Aber solange es eine weitere Option gibt, die machbar ist, ziehe ich die gegebenfalls vor. Aber ich habe echt kein Problem damit, wenn das Bein ab muss.

Ich lebe jetzt schon fast 14 Jahre mit dieser Prothese (Allgemein gemeint) und ich komme auch klar mit ihr. Aber sie macht auch sehr viel Ärger. Und igendwann hat man auch die Nase voll. Immer Krankenhaus, Op, Krankengymnastik usw. Das nervt dann ganz schön

lg Stephan
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  #5  
Alt 12.12.2014, 13:51
sailor1989 sailor1989 ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Ja, seh ich genau so.

Man muss immerhin sagen, die Beinprothese hat gegenüber der Endoprothese auch Vorteile. Man hat mit einer Beinprothese, wenn man viel trainiert, eine bessere Funktionalität und kann auch Sport machen, was jetzt mit der Endoprothese ehr schwierig ist...
Aber das eigene Bein zu behalten so lange es geht, ist natürlich viel wert.
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  #6  
Alt 31.01.2015, 13:04
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Hallo Stephan,

wolte mich eigentlich schon lääääängst gemeldet haben, weil:
Ich hatte beim letzten Buchsenwechsel nen dicken Bluterguss im Knie (wie immer ) und wollte so schnell wie möglich nach hause (wie immer).
Am zweiten Tag zuhause ist aber abends beim Laufen irgendwie was aufgeplatzt und der Bluterguss ausgelaufen, oder sowas. Ich hatte die zweitstärksten Schmerzen meines Lebens(!) und musste als Notfall in die Orthopädie.
Ich hab gleich nachgefragt, ob man das nicht anstechen kann, damit es rausläuft.
Antwort: "die Gefahr einer Infektion ist da viel zu groß" ... "machen wir nicht!". Und "sie können Schmerzmittel haben und wenn´s damit unmöglich bleibt müssen wir uns was einfallen lassen".
Ich war geschockt, sagte "okay" ... und mit Schmerzmittel war es dann gerade so aushaltbar. Irgendwann nach 5h hat´s dann geblubbert und die Suppe ist weiter gelaufen und die Schmerzen waren weg *puhh*.

Von daher staune ich etwas, warum bei dir punktiert wurde? Ich wollte, aber durfte nicht. Jetzt weiß ich auch, dass ich meinen Ärzten wohl danken sollte
Auf jeden Fall drück ich die Daumen, dass es wieder wird!

@Sailor
Zitat:
Zitat von sailor1989 Beitrag anzeigen
Ja, seh ich genau so.

Man muss immerhin sagen, die Beinprothese hat gegenüber der Endoprothese auch Vorteile. Man hat mit einer Beinprothese, wenn man viel trainiert, eine bessere Funktionalität und kann auch Sport machen, was jetzt mit der Endoprothese ehr schwierig ist...
Aber das eigene Bein zu behalten so lange es geht, ist natürlich viel wert.
Hmm, weiß nicht. Bessere Funktionalität?
Beides hat Vor- und Nachteile. Wassersportler (wie ich: schwimmen, surfen) sind sicher mit der Endprothese besser aufgehoben!
Dafür kann ich nicht skifahren. Beim Radfahren tippe ich unentschieden.
Und meine Prothese ist alles andere, als ideal. Hab nur 2/3 Unterschenkel, Fußheberschwäche, funktionsarme/-lose Nerven ... und trotzdem möchte ich nicht tauschen.
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  #7  
Alt 01.02.2015, 08:47
sailor1989 sailor1989 ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Naja, das hat mein Tumororthopäde damals zu mir gesagt, ich sehe das mittlerweile so:
Endoprothese ist natuerlich absolut am besten einfach weil man das Bein behaelt. Dafuer kann man keinen Sport machen und hat die Sturz- und v,a, Infektionsgefahr.

Bei einer Exoprothese muss das Bein amputiert werden. Das ist natuerlich sch... . Aber man kann Sport machen (Pistorius zb), keine Infektionsgefahr und die Prothese kann auch nicht im negativen Sinne verschleißen.

Laufen lernen muss man mit beiden Sachen erst wieder, mit einer Exoprothese ist es sicher schwieriger.

Du kannst mit Endoprothese gut schwimmen? Bei mir laeuft das nicht so gut. Versuchimmer mein rechtes Bein nicht zu bewegen, ist trotzdem unangenehm.
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