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  #1  
Alt 30.05.2007, 10:48
joelg joelg ist offline
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Lächeln Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Lieber Papa,
nun hast du deinen Frieden gefunden. Dienstag früh um kurz vor zwei hast du für immer deine Augen geschlossen...

Am Montag warst du schon so schwach, dass ein Ende deines Leidensweges abzusehen war.
Ich war noch bis um halb sechs bei dir, bis du dich nicht mehr wachhalten konntest. Ich bin dann gegangen.
Leider hab ich dich nicht mehr lebend wiedergesehen
Das KH hat mich um 01.06 Uhr informiert, dass du im Sterben liegst. Ich bin sofort losgefahren, hab noch die Oma abgeholt und wir sind zu dir. Die Krankenschwester hat uns vorm Zimmer noch ein paar Minuten aufgehalten und in der Zeit musst du gestorben sein... Hast du uns gehört und dir gedacht, dass du nun in Frieden gehen kannst??? Ich denke schon. Als wir zu dir gingen waren wir der Meinung, du lebst noch, denn deine Hauttemperatur war noch die selbe wie Mittags... Ich habe keinen Atem gesehen, aber deine Mama war der Meinung, du hättest noch Puls.
Du sahst so friedlich aus, als ob du bloß schlafen würdest.
Ich hab dann die Schwester geholt:" Er hat es geschafft...!"
Du warst tot. Kurz bevor wir kamen war sie noch bei dir und du hast gelebt.
Ich denke wirklich du hast dir gedacht, jetzt sind sie da, ich kann gehen.
Vielleicht hättest du dich gegen den Tod wehren wollen, wären wir da gewesen. So konntest du aber in Ruhe gehen.
PAPA, ICH LIEBE DICH!!!!

Ich werde dich vermissen, aber ich freue mich, dass du kein Leid mehr verspüren musst...

Geändert von joelg (30.05.2007 um 22:04 Uhr)
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  #2  
Alt 01.06.2007, 09:04
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo, ich wollte dir mei herzlichstes Beileid aussprechen zum Todes deines Papas. Ihm geht es jetzt besser, da wo er ist. Er wird auf dich herabschauen und stolz auf dich sein und er wird dich immer begleitet und auf dich achten.
Es kann schon wirklich sein, das er nochmal euere Stimme auf dem krankenhausflur gehört hat udn dann friedlich eingeschlafen ist. Will dir kurz mene Geschichte erzählen, denn meine über alles geliebt Mama starb kurz vor Weihnachten. Auch uns rief man morgens an und sagte uns man rechne mit dem Ableben von meiner Mutter. Sie war erst 63 jahre alt. Meine Schwester udn ich sind sofort ins Krankenhaus gefahren und sind den ganzen Tag an ihrm Bett gewesen. Wir haben sie ständig gestreichelt und ihr gesagt wie serh wir sie lieben und das sie einfach das Beste sei was uns je passiert wäre. Wir saßen Stunde um Stunde an ihrem Bett und zur Nacht brachte man uns ein Bett und stellte es neben Mamas. Meine Schwester udn ich waren beide vollkommen erschöpft, haben aber dann trotzdem noch die ganze Nacht an ihrem Bett gesessen. Schlafen konnten wir auch nicht. Mama schlief ru´hig und ich dachte noch, was reden die Ärzte da, sie stirbt doch nicht. Nichts deutete für mich daraufhin. Nun ja gegen Morgen nach 24 Stunden wchen konnten wir beide wirklich die Augen nicht mehr aufhalten uns in das Krankenbett neben Mama gelagt. Vorher natürlich nochmal nach Mama geschaut. Wir schliefen ca. 10 Minuten als die Schwester hereinkam und ich sagte ihr das alles o.k. sei. Doch sie vergewisserte sich nochmal und schaute mich ann so komisch an und sagte: Sie ist tot. Wir sind aus dem Bett gesprungen und konnten es nicht glauben. 24 Stunen haben wir neben ihr gesessen und in den 10 Minutn wo wir kurz eingenickt sind, da ist sie gegangen. Ich glaube sie wollte das so, da bin ich mir sicher. Sie wollte es uns ersparen dabei zu sein, wenn sie den letzten Atemzug macht.
Irgendwie wollte ich dir das nur erzählen. Ich habe auch gedacht ich müsste vor Kummer vergehen, habe m ich dann in viel Arbeit gestürzt und es hat mir geholfen. Manchmal geht es mir tagelang gut, doch plötzlich brauche ich nu ein bestimmtes Lied hören und dann bricht der Schmerz wieder heraus. Das ist normal, doch man merkt wirklich das es von tag zu Tag kleine Schritte aufwärts geht. Vergesen werde ich sie nie, lieben werde ich sie immer, doch auch mein Leben und auch dein Leben muss weitergehen. UNd glaubt mir es geht weiter.

Wir können uns gerne nochmal schreiben wenn du möchtest. Dir wünsche ich nun viel Kraft und hoffentlich liebe Menschen die dich auffangen in deiner Trauer.

Viele liebe grüße
Michaele
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  #3  
Alt 01.06.2007, 13:25
joelg joelg ist offline
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Lächeln AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Liebe Michaele,
danke für deine Antwort...
Ich habe deine Geschichte schon früher hier im Kompass gelesen. Auch dir gilt mein Mitgefühl.
Mein Vater war erst 53. Von seiner Krankheit erfuhren wir erst Ende letzten Jahres. Im Januar war dann klar, dass es Krebs ist und dass man nichts mehr machen kann...
Wir haben versucht zu kämpfen, aber irgendwann konnte er nicht mehr und hat aufgegeben. Da war klar, dass es nicht mehr lange gehen kann.

Am Sonntag war mein Mann mit im KH( er war nicht oft, da er immer lange arbeitet). Zum Abschied hat mein Vater ihn ganz lange angegrinst und da wussten wir, dass er sich für immer von ihm verabschiedet...
Ab Montag bekam er Morphium gegen die Schmerzen und war deshalb ziemlich abwesend. Aber als er wach wurde und gesehen hat, dass ich da bin hat er mich bestimmt 5 mal wieder hergezogen, um mich zu küssen.
Ich war so lange da, bis er entkräftet wieder eingeschlafen war.
Er hatte noch so viel vor...
Das schlimmste für mich, ist, dass mein Sohn(knapp 3) seinen geliebten Opa nicht mehr besser kennenlernen kann.
Heute erst konnte ich es ihm sagen, aber er versteht es wahrscheinlich nicht.
Wir waren immer mit dem Bus im KH, heute hat er mich gefragt, weil wir Bus gefahren sind, ob wir zum Opa gehen. Die letzte Zeit wollte er immer von sich aus ins KH.
Jetzt sagt er: "Opa ist im Himmel". Ich hab versuch, ihm zu sagen , dass er ihn nicht mehr wiedersehen wird.
Aber, wie gesagt, das Leben muss weitergehen.
Wünsche euch viel Kraft.
Liebe Grüße vom Bodensee
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  #4  
Alt 02.06.2007, 14:18
Die3As Die3As ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo ich bin neu hier...Bin 30 verheiratet und habe einen fast 3 jährigen Sohn...gestern habe ich erfahren, dass mein Vater (58) Leberkrebs hat. Der Herd des Krebes liegt in der BAuspeicheldrüse und der Galle. Ab Montag fängt die Chemo an. Gestern habe ich dieses Forum gefunden und gleich die Nachricht von joelg. Genau wie bei uns. Ich bin verzweifelt und traurig und dann wütend. Ich habe im Moment nicht die Kraft mit meinem Vater zu telefonieren. Er liegt seit zwei Wochen im Krankenhaus. Schlimm für mich, denn ich will schon mit ihm reden aber sobald ich seine Stimmer höre bekomme ich einen Heulanfall und das will ich meinem Vater ersparen. Ich will ihm doch zeigen, dass ich stark bin. Er hat es sehr gefassen aufgenommen. Obwohl ich weiß mein Vater wird heimlich weinen, nicht vor uns. Ich wünschte ich könnte alles ungeschehen machen. Zumal er schon seit einem Jahr diese Schmerzen hatte und er nur zu unserem Hausarzt ging. Ausser da mal Tropfen für den Magen und hier mal ein paar Tabletten für die Schmerzen hat er nichts unternommen und mein Vater ist einfach zu bequem. Anstatt gleich mal zu einem Internisten zu gehen. Na ja das hätte...wäre.... Nun ist es so wie es ist. Ich könnte diesem Arzt an die Gurgel. Jetzt kann man nicht mehr operieren, nur noch versuchen so lang wie möglich "das Leben" lebenswert zu machen. Ich habe Angst vor dem was kommt, Angst den einzigen Großvater zu verlieren der mein Sohn noch hat. Angst daran zu zerbrechen. Angst mich nun mit dem Tod auseinandersetzen zu müssen und daran kaputt zu gehen. Ich weiß wir alle werden sterben. Ich kann im Moment diese Tatsache noch nicht akzeptieren und hoffe hier HILFE zu finden und vor allem aus Euren Erfahrungen zu lernen. Ich weiß Selbstmitleid nützt mir nichts. Ich soll die Zeit die uns noch bleibt genießen, aber wie gesagt der Kopf kann es noch nicht akzeptieren. Hoffe nun dass es vielleicht doch noch irgendwie mit der chemo zu einer Besserung kommt. Aber die Ärztin hat da nicht gerade viel Hoffnung gemacht. Da schon die Leber unoperabel ist(zu kaputt) ist die Lebenserwartung nicht lang. Aber ich hoffe aauf ein Wunder....

Danke fürs "Zulesen" und auch wenn ich etwas wirr geschrieben habe, ich hoffe ihr nimmt mich auf. Denn ich muß ja auch stark sein für meinen Vater meinen Sohn, meiner Familie.....Alexandra
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  #5  
Alt 02.06.2007, 20:04
Benutzerbild von sleeping sun
sleeping sun sleeping sun ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo Alexandra, hallo an alle hier im Forum!

eben hab ich Deine Zeilen hier gelesen, mir gehts im moment ähnlich wie Dir.
Längere Zeit habe ich hier schon mitgelesen und mich informiert, hatte aber noch nicht den Mut selbst zu schreiben.
Mein Vater, 61 ist er, hat nach über 2 Jahren als Folge eines behandelten Aderhautmelanoms (Enukleation) mehrere Metas in der Leber, inoperabel, weil schon zu groß (und wohl Dank des ungenauen Ultraschalls auch zu spät festgestellt obwohl Beschwerden und eine erhebliche Gewichtsabnahme vorhanden waren!).
Außerdem sollen gerade Menschen mit dieser Krankheitsvorgeschichte doch gewissenhafte Nachsorge erhalten, da das Aderhautmelanom sehr häufig
in die Leber metastasiert und mein Vater diese Termine immer wahrnahm.

Systemische Chemo wurde wegen verschiedener Nebenwirkungen nach dem
2.Mal ausgesetzt, in kürze folgt der 2. Termin bei Prof. Dr. Vogl in FF für Chemoembo.
Auch ich hab einen kleinen Sohn, 6 Jahre alt, für den der Opa der Größte (und auch der Einzige) ist.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, wie ich dem Kind das Ganze erklären soll, bin zudem alleinerziehend.
Werde selbst nicht so recht mit der Situation fertig, Wut, Trauer...ein Wechselbad der Gefühle.
Das Leben ist von heut auf morgen komplett anders mit so einer Diagnose bei einem der wichtigsten Menschen, die man hat.
Sich mit dem Tod auseinandersetzen, das 1. Mal im Leben so richtig bewußt...
Ich versteh Dich sehr gut und bin froh, dass es dieses Forum gibt um sich austauschen zu können.
Allen hier wünsche ich, dass sie diese "Bestie" von Krankheit besiegen.

LG K.
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"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."
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  #6  
Alt 02.06.2007, 21:23
Elke1967 Elke1967 ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo Alexandra, hallo SleepingSun und ein hallo an alle anderen Mitleser, auch mir erging es so wie euch. Mein Vater und wir haben von der Diagnose Leberkrebs im März diesen Jahres erfahren. Es folgte die Klinikeinweisung und diverse Untersuchungen.... Haben dann nach ca. einem Monat gesagt bekommen, dass es weder Heilung noch eine Therapie gibt und Papa solle "das machen und tun wozu ihm gerade ist"........ Mein Vater fühlt sich derzeit (noch) gut (Gott sei Dank), er hat keine Schmerzen aber sein psychischer Zustand ist oft im Keller. Unsere Onkologin setzt sich gerade dafür ein, dass er das neue Medikament Nexavar bekommt. Dieses Präparat soll das Zellwachstum hemmen und so die Lebensqualität erhalten. Da es in Deutschland erst im Dezember die Zulassung erhält, muss die Krankenkasse entscheiden, ob sie die Kosten dafür tragt. Dieses Verfahren läuft derzeit bei uns immer noch....... Wir wissen, dass es sich bei Papa um ein schnellwachsendes Karzinom (Aussage der Ärzte) handelt. Im Ultraschall im Februar hatte er 2 Herde, im März in der Klinik warens schon 5 und bei Entlassung Ende April 8. Da bricht die Welt über einem ein und man weiß nicht mehr ein noch aus. Auch ich war zeitweise mit der Situation überfordert. Bin verheiratet, habe 2 Kids (Mädchen 11, Junge 8), die ihren Opi (den einzigen) abgöttisch lieben. Mir gings da so wir dir Alexandra, man versucht immer stark zu sein. Vormittags stark sein bei der Arbeit im Kundenkontakt, nachmittags stark sein vor den Kindern, beim Besuch in der Klinik vor Papa stark sein und allabendlich dann das heulende Elend zuhause. Mittlerweile ist Papa ja zuhause und wir haben abgesprochen, dass keiner dem anderen war "vormachen" muss. Wir weinen dann gemeinsam....
Liebe Alexandra, dein Brief ist ganz und gar nicht wirr. Ich denke dir gehts genauso wir mir. Habe hier wochenlang mitgelesen und mich informiert und gedacht, wenn ich jetzt alles so runterschreibe wie es mir gerade einfällt, wird das ganz schön wir für die anderen Mitleser. Aber es befreit doch etwas und ich weiß jetzt, dass ich mit meinen "wirren" Gedanken nicht alleine bin.
Wünsche euch allen viel Kraft, hoffe man schreibt sich mal wieder. Liebe Grüße Elke1967
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  #7  
Alt 26.07.2007, 14:08
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sleeping sun sleeping sun ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Liebe Michaele, liebe Mädels und Jungs hier,

danke Dir für Deine wunderschöne Antwort!

Ich hab am Montag mit meiner Mum schon alles soweit für meinen Pa veranlassen können...es war sooooo schwer...

vorsorglich war ich auch bei meinem Arzt und hab mich diese Woche krank schreiben lassen weil ich auch Tabletten nehme, sonst könnt ich nicht schlafen.

Jeden Tag unternahm ich was mit meiner Mum und als wir so beschäftigt waren, ging es halbwegs aber abends ist es halt besonders schlimm.

Meine Mum hat mir Papas Laptop mitgegeben, er wollte dass ich ihn bekomm...konnte den noch gar nicht aus der Tasche holen weil es unheimlich weh tut...

nie wieder wird er mit Leon das lustige Affenspiel darauf spielen, nie wird er ihm das Skifahren beibringen können, es ist noch unfassbar für uns.

Man funktioniert wie ein Roboter im Alltag.

Wir haben jetzt ca. 2 Wochen emotionale Erholungsphase bis zur Trauerfeier
und dann, ja dann wirds noch mal richtig hart.

Er wollte das Lied "Time to say good bye" von Sarah Brightman und Andrea Bocelli auf der Trauerfeier...jeden Tag hör ich mir das jetzt an um mich so ein wenig zu "wappnen".

Zu allem Übel hat meine Mutter nun eine Rechnung vom Dr. Vogl bekommen für eine Behandlung Chemoembolisation Anfang Juli zu der mein Vater gar nicht mehr kommen konnte weil er nicht transportfähig war, meine Eltern hatten diesen Termin aber vorher abgesagt.

Fazit der Behandlung mit Chemoembolisation von Prof. Dr. Vogl in FF :

bei meinem Vater hat es überhaupt nichts gebracht (Dr. Vogl hat aber behauptet, dass die Metas "geschrumpft seinen!)

Dies war nie der Fall, wie uns andere Ärzte sagten.
Die Leber hatte sich aufgrund der Metas aufs doppelte vergrößert, die Gelbsucht wurde immer schlimmer, Freitag hat meine Mutter meinen Papa
ins KH bringen lassen weil er Blutungen die nicht zu stillen waren aus Nase und Mund hatte, er erbrach auch Blut.
Samstag kamen dann starke Schmerzen dazu und der Beginn des Leberkomas
aufgrund der Insuffizienz setzte ein.
Er bekam Morphium aber die Zeit bis es zu wirken begann war einfach die Hölle.
4 Stunden nach der Morphiumspritze hörte er auf zu atmen...

mein Leben lang werde ich diese Bilder vor mir sehen und ihr alle hier könnt nachvollziehen, wie man sich fühlt.
auf der einen Seite bin ich froh bei ihm gewesen zu sein, auf der anderen Seite lässt einen das Erlebte nicht los, ich habe Angst, abends einzuschlafen weil ich jede Nacht alles immer wieder aufs neue durchmache.

Mein Freund der selbst mit der Pflege psychisch kranker Menschen zu tun hat meint, mit der Zeit verblassen die schrecklichen Erinnerungen und man kann wieder an die schönen gesunden Zeiten von Papa zurückdenken.

Ich hoffe so er hat damit recht!

Auf jeden Fall gehts mir jetzt ein bisschen besser nachdem ich hier über den Tod meines einzigartigen geliebten Vaters geschrieben hab.
Tut mir leid wenn ich jemanden verschreckt hab doch es musste mal raus!

Auch wenn wir uns alle nicht persönlich kennen gibt es in diesem Forum eine innige Verbundenheit wie nirgends sonst...und auch mein PC und das Internet ist ein Vermächtnis dass ich meinem Papa zu verdanken hab, er meinte vor 3 Jahren an meinem Geburtstag, ich solle mal "aus der Steinzeit rauskommen" und schenkte mir Rechner und TFT.

Danke Papa, Du bist der Allerbeste!
Danke ihr KK User, ihr seid eine tolle Stütze!


Kerstin
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"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."
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  #8  
Alt 16.06.2007, 21:10
Silke M. Silke M. ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo,
es tut mir so unendlich leid!!! Habe auf Deinen vorherigen Beitrag geantwortet ohne zu wissen, das Dein Dad seine Reise angetreten hat. Ich wollte Deine Gefühle nicht verletzen!
Bitte entschuldige... Ich wünsche Euch ganz viel Kraft!
Lieben Gruß, Silke
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  #9  
Alt 18.06.2007, 09:56
joelg joelg ist offline
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Daumen hoch AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo Silke,
hast du mich gemeint?
Wenn ja, du hast meine Gefühle nicht verletzt...
Hab mich gefreut, dass jemand geantwortet hat. Und wegen des Falkamins...Vielleicht kann jemand die Tipps gebrauchen, wenn er vor dem gleichen Problem steht.
Hab zwar bei den Ärzten nicht mehr nachgefragt, aber Hepa- Merz soll eine Alternative sein!

Morgen ist die Beerdigung...Auf der einen Seite hab ich Angst, vor den Gefühlen, die mich überwältigen werden. Andererseits freu ich mich darauf, zu sehen, wer alles kommen wird und wer Abschied von ihm nehmen will.

Meld mich bald wieder, freu mich von euch zu hören und wünsch euch viel Kraft für alles, was kommen mag

PAPA, ICH LIEBE DICH!
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  #10  
Alt 18.06.2007, 19:28
Silke M. Silke M. ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo,
ich bin wirklich froh, dass Du mir das nicht übel genommen hast...
Ich verstehe Deine Angst vor Morgen. Alleine der Gedanke daran zieht mir schon den Boden unter den Füßen weg! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und ganz viel liebe Menschen die mit Dir diesen schweren Weg gehen und Dich auffangen! Ich werde an Euch denken...
Liebe Grüße, Silke
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  #11  
Alt 20.06.2007, 09:24
joelg joelg ist offline
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Rotes Gesicht AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo,
gestern war nun endlich die Beerdigung...
Es sind so viele alte Freunde von ihm gekommen, es war eigentlich echt schön, zu sehen, wer ihn mochte und wer Abschied nehmen wollte.
Danach kamen noch einige Freunde mit zum Kaffee und es war so, wie es sich mein Papa gewünscht hatte.
Man erzählte sich alte Geschichten und lachte.
Langsam wird mir bewusst, dass er nicht mehr da ist. Bis jetzt war das Gefühl eher so, als wäre er wieder im Urlaub gewesen und müsste bald zurückkommen!
Gestern hat man mich gefragt, wie es mir geht. Ich muss sagen es geht mir eigentlich ganz gut. Manchmal schäme ich mich dann, weil andere vielleicht denken könnten, ich hätte ihn nicht geliebt. Aber das war ja nicht so...
Vielmehr ist es so, dass zwischen uns alles geklärt war, unsere Gefühle waren 100% da und wir hatten so viele schöne Zeiten.
Ich kann es gar nicht richtig erklären. Es ist schon Wehmut da, wenn ich mir überlege, was wir noch alles zusammen hätten machen können...
Aber die Zeit die wir hatten, haben wir genutzt und darum ist irgendwie die Trauer nicht so groß, wie andere Leute es von mir erwarten. Das ist mir irgenwie peinlich.
Ich müsste doch vor Schmerz vergehen, oder...?
Aber meine Familie, mein Sohn fangen mich so gut auf.
Ich weiss ncht, was ich sagen soll..
PAPA, ICH HOFFE DA WO DU BIST, GEHT ES DIR GUT!
PAPA, ICH LIEBE DICH UND VERMISSE DICH...
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  #12  
Alt 20.06.2007, 13:01
m.p. m.p. ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo joelg
Erstmal, es tut mir leid mit deinem Pa
Ich kann dich gut verstehen, aber du musst dich dafür nicht schämen. Mir ging es da recht ähnlich. Meine Ma ist im Dezember 06 verstorben, nachdem Ende September ein Aderhautmelanom diagnostiziert wurde....Metastasen in der Lunge, Dünndarm, Magen, Nebenniere, Gehirn und Knochen, mit bereits pathologischen Bruch des 5. Lendenwirbels...
Es war schlimm, sie war innerhalb kurzer Zeit ein Pflegefall...
Ja, und nach dem Tod ging es mir "gut"....hatte oft ein schlechtes Gewissen, konnte manchmal selbst nicht glauben, dass es mir gut ging...machte mir Gedanken, was die anderen Leute wohl denken, hab mich geschämt....
Dann kam die Beerdigung am 22. Dezember...das hat mir ganz schön zu schaffen gemacht und erst dann habe ich wirklich realisiert, dass sie für immer weg ist...auch die Beerdigung von meiner Mutter war "schön". So viele Menschen, die diesen letzten Weg mit ihr gehen wollten.
Und weißt du, ich bin ganz fest davon überzeugt, wo dein Pa und meine Ma sind müssen sie nicht leiden.

Ich finde es ganz Klasse, dass du so ne tolle Familie und Sohn hast
Last es euch gut gehen.
Viele liebe Grüße Martina
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  #13  
Alt 20.06.2007, 16:03
Elke1967 Elke1967 ist offline
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo Joelg, hab gestern so oft an dich denken müssen und wie du diesen Tag durchstehen wirst. Ich bin froh, jetzt zu lesen, dass du dich gut fühlst. Ja, das mit den Gefühlen ist so eine Sache, ich kann so mit dir fühlen.... Wenn ich daran denke was Papa so durchmacht und was uns noch bevorsteht, gehts mir so wie dir. Man hat ein schlechtes Gewissen wenn man auf die Frage wie´s einem geht mit "gut" antwortet. Wie kann es mir gut gehen?, es ist alles so komisch mit diesen Gefühlen und Gedanken. Aber unser Arbeitsalltag und der Tag mit den Kindern lenkt doch ab und gerade im Tagesablauf mit den Kids gibts doch viel Schönes (und tröstendes), weswegen es uns dann doch gut gehen darf, oder? Ich denke manchmal, wenn ich das hier alles so lese, geht es uns doch allen gleich. Es ist ein ewiges Auf und Ab mit den Gefühlen, aber man trauert deshalb nicht weniger. Manchmal denke ich auch, wer sowas nicht "live" erlebt hat, kann das gar nicht so nachfühlen. Leider hat uns das Schicksal zu dieser "Liveshow" auserwählt ohne vorher zu fragen ob wir dabei sein wollen.... es ist alles so besch......
Freue mich für dich, dass dich deine Familie so bestärkt, du schaffst das. Wünsch noch einen guten restlichen Tag und grüße dich und alle anderen ganz lieb bis zum nächsten Mal
Elke
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  #14  
Alt 21.06.2007, 10:52
joelg joelg ist offline
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Unglücklich AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo an alle,
danke für den lieben Zuspruch. Ich glaube es geht mir auch ziemlich gut, weil mein Papa es sich es genau so gewünscht hat. Er hat im KH immer wieder gesagt, er möchte nicht, dass wir lange um ihn trauern und lieber an die schönen Zeiten denken.
Ich versuche mich an seine Vorgaben zu halten. Und versuche ihn so glücklich zu machen...
Aber der Stress geht jetzt gerade erst los. Hab ja schon von dem Streit erzählt, den meine Cousine angezettelt hat, um im Mittelpunkt zu stehen...
Das ging so weit, dass meine Oma sich wieder auf ihre Seite gestellt hat und sogar an der Beerdigung ohne Gruß an meiner Mutter und deren Mutter vorbeigegangen ist... Ja, so ist meien Familie
Ich hoffe sie besinnen sich bald alle auf die wichtigen Dinge, denn mein Mann und ich stehen richtig mitten drin. Und er kann meine Oma mittlerweile auch kaum mehr leiden, weil er jrtzt erkennt, wie falsch auch sie ist!
Was soll ich machen, das Leben muss weiter gehen...

PAPA, ICH LIEBE UND VERMISSE DICH
Ohne dich läuft alles aus dem Ruder, du hättest Oma wieder zur Vernunft bringen können.
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