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Alt 12.11.2014, 22:06
laolam laolam ist offline
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Registriert seit: 17.10.2014
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 22
Standard AW: Beene inne Luft jeschmissen

Hallo,danke fuer deine Zeilen.Schön, dass du umgezogen bist, da in diesem Forum schreiben noch Menschen, die ihren Kampf noch nicht aufgegeben haben und noch die Hoffnung haben. Bei uns ist es schon vorbei....Wir haben unsere Lieben verloren...
Man gibt die eigenen Eltern nie, in keinem Alter freiwillig und gerne her.Man möchte, dass sie lange bei uns bleiben und schon gar nicht, dass sie leiden müssen.
So eine Diagnose wie MPM ist ein furchtbarer Schicksalsschlag.
Mein Oleg ist gerade fünfzig geworden, als er diese Diagnose bekommen hat. Er hat bis zum letzten gehofft, war sehr mutig, hat mehrere Behandlungen über sich ergehen lassen. Er hat sich nicht beschwert und nicht geklagt, wir haben die Zeit auch genossen, er hatte nur 20 Monate Zeit zu leben...Er hat auch viel gelesen, das Letzte war die Geschichte der alten Römer. Welches Band das letzte war, weiss ich nicht....Und genau so, wie du schreibst, wo die Monate zu Tagen werden, war für mich das blanke Horror zu zusehen, wie dieser scharfsinnige und hochintelligente Mann geistig und körperlich verfällt, kann sich an nichts mehr erinnern.
Man erkennt seine Lieben in der schweren Zeit anders. In deinem Beitrag habe ich das auch mitbekommen. Ich habe meinen Mann sehr bewundert.Er hatte eine Stärke gehabt, die Ruhe, den Humor. Wir konnten stundenlang miteinander reden, Musik hören, alte russische Komoedien gucken (wir kommen aus der eh.UdSSR )
Ich hätte diese Stärke nicht.
Er konnte die Tatsache, dass er unheilbar krank ist einfach wegstecken und einfach leben.
Die letzten Tage hat er auf der Palliativstation verbracht. Dort hat er versucht wieder laufen zu lernen. Aber nach wenigen Tagen ist er gestorben.Ich war bei ihm und habe ihm seine Lieblingslieder gesungen, das hat ihn in seinen letzten Stunden beruhigt und er konnte loslassen
Nach 26 Jahren Ehe habe bin ich alleine geblieben Ich denke an ihn immer mit viel Liebe und auch viel Respekt und Stolz.
Er fehlt jeden Tag.Und jeden Tag verstehe ich immer mehr und aufs Neue, was ich an ihm verloren habe.
Mit traurigen Grüßen laolam
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