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  #1  
Alt 10.11.2011, 17:04
BountyDelight BountyDelight ist offline
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Registriert seit: 10.11.2011
Beiträge: 2
Standard Verweifelt..

Hallo ihr..
das wird jetzt vielleicht ein ziemlicher Roman, ich weiß auch gar nicht, ob mir jemand helfen kann, aber ich muss jetzt einfach mal alles loswerden.
Also, im September wurde mir ein Knoten aus der Schilddrüse entfernt, es stellte sich heraus, das er bösartig ist. Tadaa, ich hab Krebs, wurde mit der falschen OP-Methode operiert, dabei wurde noch ein Stimmbandnerv kaputt gemacht und ich habe eine Stimmbandlähmung. Die wirkt sich nicht so sehr auf meine Stimme aus, aber ziemlich auf meine Atmung z.B. beim Sport. Dazu kommt noch, das ich seit zwei Jahren zunehme. Egal wie gesund ich mich ernähre, oder wieviel Sport ich mache. Bei einer Größe von 1,55 wiege ich mittlerweile 67kg. Ich finde es selbst schrecklich, da ich wirklich nichts dafür kann und auch nicht weiß, wie ich dagegen steuern kann. Abgesehen davon finde ich mich immer unattraktiver. Mien gesamter Hormonhaushalt ist seltsam, meine Männlichkeitshormone sind viel zu hoch und manches deutet auf PCO-Syndrom hin. Jedoch muss vor einer solchen Diagnose ein weiterer Krebs ausgeschlossen werden, weil auch dieser für die Hormonannomalien verantwortlich sein kann.
Ich war in drei verschiedenen Krankenhäusern, da ich ja ein zweites Mal operiert werden muss, danach folgt RJT. Ich hab das Ganze lang nicht an mich rangelassen, weil Schilddrüsenkrebs sehr sehr sehr gute Heilungschancen hat, aber es macht mich trotzdem fertig. Ich bin 20 und ehrlich - ich will Besseres zu tun haben als Krebsbücher zu lesen oder einen Heulkrampf auf der Waage zu kriegen.
Ich habe ein Krankheitssemester genommen, weil ich wegen der zweiten OP die Klausuren nicht schaffen würde, da der OP-termin genau in der Zeit liegt.
Ich dachte, das tut mir gut, aber jetzt hock ich da, hab dauernd Arzttermine, hatte eigentlich vor, die Lehrveranstaltunge wenigstens zu besuchen, um etwas vom Stoff mitzubekommen, aber ich bin fix und fertig.
Dazu kommt noch, das mich meine Freunde teilweise echt hängen lassen. Manche sagten: "Wie? Dir fallen nicht die haare aus? Dann ist es ja kein schlimmer Krebs." Zur Zeit bin ich bei meinen Eltern, also nicht in der Stadt wo ich studiere, hab den Freundeskreis also auch nicht hier. Und nichts gegen meine Eltern, ich liebe sie, ich weiß wie schrecklich das Ganze für sie ist, aber ich weiß nicht. Ich bin oft einfach schrecklich gelaunt, unfair und verletztend Ihnen gegenüber, weil mich meine Situation so ankotzt. Seitdem ich bei Ihnen bin, habe ich auch wieder meine Stressneurodermitis, der OP-Kanal ist wieder angeschwollen und mein Hals sieht aus, als hätte ich ein Ei geschluckt, weil der Schilddrüsenbereich auch wieder dick ist.
Ich hab das Gefühl, bei mir läuft alles aus dem Ruder und es passieren nur negative Dinge. Mein Exfreund, der mir noch sehr wichtig ist, hat noch vor ein paar Wochen getönt, er würde zu meinem Geburtstag kommen (ich werde 21) und das wär ja was Besonderes und wenn in meiner Wohnung kein PLatz wär, würd er im Auto vor dem Haus campieren. Jetzt hab ich mal nachgefragt wie das ist, und er hat nur zurückgeschrieben, er hätte keine Zeit wegen Uni und jetzt auch wieder ne Freundin, würde mir aber ein Päckchen schicken. Ich dachte der verarscht mich. Im Oktober war ich noch wegen seinem Geburtstag bei ihm, wir haben auch miteinander geschlafen (ja, ist etwas seltsam mit uns) und jetzt setzt er mir sowas vor. Ich fühl mich komplett verarscht. Wahrscheinlich bewerte ich alles über und bin gerade überempfindlich.

Wie gesagt, ich wollte das alles erstmal loswerden. Vielleicht versteht mich hier jemand. Das ist auch noch lange nicht alles.. Aber ich bin schon froh, wenn sich jemand diesen Roman durchliest..

BountyDelight
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  #2  
Alt 10.11.2011, 17:41
mädl2010 mädl2010 ist offline
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Registriert seit: 24.07.2010
Ort: Kärnten (Österreich)
Beiträge: 420
Standard AW: Verweifelt..

Na da kommt ja ganz schön viel Mist zusammen!!!

Bist du jetzt in guten Händen - ärztlich gesehen?

Das Deine Eltern sicher auch mal beissen müssen ist klar. Dass Du unfair bist und verletztend ist eine normale Reaktion. Überlege ob Du nicht viell. zu einer Beratung gehst! Die sind darauf spezialisiert und können damit umgehen.
Das sich Freunde abwenden ist nun mal so. Viele können damit nicht umgehen und das mit der Chemo kenne ich, das haben die Leute (die mich eigentlich gar nicht interessieren) auch über meine Tochter gesagt. Diese Menschen sehe ich gar nicht mehr an. Sie wissen es nicht besser und fertig.

Dein Ex-Freund - ja so sind manche Jungs. Das blaue vom Himmel erzählen, oder er ist überfordert mit der Situation.

Du brauchst jetzt Deine Kraft und die Menschen die zu Dir stehen. Alles negative kannst Du nun nicht gebrauchen.

Wg. der Gewichtszunahme - solltest Du mit einem Arzt sprechen. Das muss abgeklärt werden.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viel Sonnenschein!!! (ja trotz allem muss man auch versuchen die schönen Dinge des Lebens zu sehen.)

Kopf hoch!
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  #3  
Alt 11.11.2011, 10:44
Benutzerbild von kathi1984
kathi1984 kathi1984 ist offline
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Registriert seit: 10.11.2011
Ort: Elster / Elbe
Beiträge: 3
Standard AW: Verweifelt..

Hey, ja Männer sind echt sche***, hab selber son tolles Exemplar zuhasue sitzen.
Mach dich nicht verrückt wegen IHM.

Konzentriere dich auf dich.. Deinen Eltern geht es bestimmt auch schlecht, sie machen sich garantiert große Sorgen um dich.
Und wegen deiner Laune, finde ich ganz normal in deiner Situation.
Du musst ja selber erst mit der Situation umgehen und es akzeptieren.
Ich bin überzeugt das du bald besser damit umgehen kannst..

Fühl dich gedrückt

Geändert von Anhe (11.11.2011 um 19:54 Uhr) Grund: Unangemessene Ausdrucksweise
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  #4  
Alt 11.11.2011, 15:46
BountyDelight BountyDelight ist offline
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Registriert seit: 10.11.2011
Beiträge: 2
Standard AW: Verweifelt..

Hmpf..
Ich weiß, das ich mich auf mich selbst konzentrieren soll, aber das ist immer leichter gesagt, als getan.. Ich bin leide Gottes ein sehr emotionaler Mensch, und das mit meinem Ex nimmt mich tierisch mit. Mir wurde auch gesagt, die Wut die ich auf ihn hab, soll ich gegen den Krebs richten. Ja.. wow, klasse. Den Krebs kann ich aber leider nicht anbrüllen.
Wir hatten usn anfang der Woche so angekeift, weil ich sauer war, weil er mich versetzt hat und vorher schon 3 andere wirklich gute Freunde, und ALLE weil sie ach so toll glücklich vergeben sind und leider keine Zeit haben. Meine Güte, cih wollte mit denen ja nicht über Mascara reden, sondern über meine Krankheit
Und dann hab ich bei facebook halt was böses geschrieben, weil ich so enttäuscht war. Man kam da was von meinem ex zurück.. Seitdem Funkstille, ich hab mich da überall rausgelöscht, wer iwas von mir will hat meine handynr oder emailadresse.. Aber von Monsieur "Wir sind Freunde, obwohl wir ma zsm waren" kam bisher nichts. War ja klar. Aber ich red hie nicht von nem 20jährigen Jungen, nein der is 27! Da kann mir auch keiner mehr mit Unreife usw kommen. Ich finds einfach komplett sche***, das ich IMMER die gesamte Sch*** der Welt auf einmal abkriege und um mich rum alle so glücklich sind, das ich brechen möchte..
Schrecklich wir allein und unfair behandelt man sich fühlen kann.. Ich weiß das ist meine Einstellung und ich sollte auf sie alle ***edit by Mod***, sozusagen, aber das nagt sehr an mir.
Arrgh!

Geändert von Anhe (11.11.2011 um 19:54 Uhr) Grund: Unangemessene Ausdrucksweise
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  #5  
Alt 12.11.2011, 07:53
tzorkr tzorkr ist offline
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Registriert seit: 30.06.2010
Beiträge: 301
Standard AW: Verweifelt..

ich kann dir gut nach empfinden, ich bin jetzt 31 und habe vor knapp 1,5 jahren die diagnose krebs bekommen.

in meiner beruflichen laufbahn lief es gerade hervoragend, meine kleine süsse tochter ist jetzt gerade mal 3 jahre alt und ich habe eine tolle beziehung zu meiner ehefrau, die trotz diagnose zu mir hält. (seit 2,5 jahren verheiratet)

diese blöde krankheit kann einem schon ganz schön ins leben fuschen, da ist aber wichtig daß man nicht den mut verliert !

setzt dir ziele und sage dem krebs bewusst den kampf an, dann wirst du diese zeit überstehn und dein leben weiter leben.
und wenn es dir gut tut, brüll den krebs ruhig an, klingt vieleicht doof, kann aber befreiend sein.

daß deine freunde dich im stich lassen, ist wirklich nicht schön, vieleicht haben sie aber auch einfach angst vor dem thema krebs und trauen sich einfach nicht an dich heran.
am besten geh du auf sie zu oder gib ihnen etwas zeit, nicht jeder ist so stark und kann einfach mit guten freunden über sowas reden.

gruss

thomas
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  #6  
Alt 14.11.2011, 18:09
puki87 puki87 ist offline
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Registriert seit: 14.11.2011
Ort: Hessen
Beiträge: 3
Standard AW: Verweifelt..

hallo

ich habe vor einigen monate die diagnose krebs erhalten u zwar hab i eine glioblastom grad IV, das ist ein bösartiger gehirntumor.
habe meine erste chemotherapie hinter mir u war letzte woche in göttingen zur kontrolle u dann der nächste schock das monster hat gestreut u nun hab i auch noch knochenmetastasen an der 9 Rippe und am 4 lendenwirbel....
ich bin 24 jahre alt habe noch mein ganzen leben vor mir u dann das.
zurzeit frage i mich einfach nur noch warum...kann nicht mehr schlafe u wenn dann wache i aufeinmal nachts schweiß gebadet mit heulkrämpfen auf!eigentlich hatte i doch noch soviel vor, bin gut in meinem job (physiotherapeutin) hab neben der arbeit erfolgreich mein abitur nachgeholt u hatte jetzt ein stipendium bekomm für mein studium was i aufgrund dieser ganze scheiße erstmal nach hinten verschieben musste ....
zwar bin ich jetzt bei einer psychotherapeutin in behandlung die spezializiert ist auf den bereich psychoonkologie (würde i auch jedem anderen empfehlen sich andersweitig noch hilfe zuholen, denn es ist wirklich was anderes mit einer neutralen person zu reden)
mir tun die menschen in meinem umfeld so leid, die meine launen ertragen müssen...ich meine es zwar nicht so, aber kann einfach nicht der strahlemensch sein der i sonst immer war!
ich habe angst um mein leben, angst zu sterben...
was i aber durch die krankheit gelernt habe..wer meine wahren freunde sind u wer nur geredet hat!
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