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Alt 23.05.2023, 12:56
Kim90 Kim90 ist offline
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Registriert seit: 23.05.2023
Beiträge: 8
Standard Meine Sorgen und ich

Hallo allerseits,
ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich hier schreibe, obwohl ich mich noch in der Diagnostik befinde und es alles oder nichts sein kann.

Mein Hauptproblem aktuell ist wahrscheinlich, dass ich mit niemandem wirklich meine Sorgen und Ängste teilen kann. Ich bin Anfang 30, habe keinen Kontakt zu meinen Eltern (abgesehen von jährlichen Geburtstagstelefonaten mit meinem im Ausland lebenden Vater) und im letzten Jahr meinen Bruder durch einen tragischen Unfall verloren. Zudem befinde ich mich aktuell in Scheidung lebend und wohne alleine.

Nun hatte ich über mehrere Monate gesundheitliche Probleme und bei weiter bestehenden HNO Beschwerden (Zungengrund drückt auf den Kehldeckel, vergrößerte Zungenmandeln, Probleme mit den Gaumenmandeln, Schluckbeschwerden, Räusperzwang, Globusgefühl, einseitig schmerzlos geschwollene und derbe Halslymphknoten - strangartig fraglich miteinander verbacken) und Ausreizung von Therapieoptionen möglicher anderer Ursachen (verschiedene Antibiosen, Magensäurehemmende Medikamente, entzündungshemmende Medikamente) und keinen anderen Erklärungen (kein Übergewicht, Nichtraucher etc) hat mein HNO Arzt mir nun eine Panendoskopie mit Biopsien von Zungengrund und Gaumenmandeln sowie die Entfernung eines Lymphknotens ans Herz gelegt. Der früheste Termin ist in zwei Wochen - was bedeutet, dass ich zu allem Überfluss auch noch über meinen Geburtstag im Krankenhaus sein werde.

Ich habe engen Freunden gesagt, für welche Untersuchung ich im Krankenhaus sein werde - ohne das K-Wort als Differenzialdiagnose in den Mund zu nehmen, um niemanden zu beunruhigen. Allerdings bin ich selbst Ärztin (komplett andere Fachrichtung) und viele meiner Freunde auch - meist haben sie bei dem Wort Panendoskopie schnell das Thema gewechselt. Entfernteren Kollegen habe ich nur gesagt, dass eine kleine HNO OP ansteht. Zu meinem Chefarzt habe ich so ein gutes Verhältnis, dass ich es ihm zwecks Dienstplanung auch gesagt habe und er hat eher besorgt reagiert und mir Freiraum im Dienstplan zugesichert, wofür ich sehr dankbar bin.

Was ich niemandem gesagt habe ist, dass ich Angst habe. Dass ich Nachts schlecht schlafe, weil ich alleine bin und Sorgen und körperliche Beschwerden habe und das ganze so kurz nachdem ich mit dem Tod meines Bruder umgehen musste und mir schon eingeredet hatte, all meine Symptome seien psychosomatisch. Durch Stress, Trauer, ich bilde mir alles nur ein. Ohne sichere Diagnose will ich niemanden in meinem Umfeld beunruhigen, behalte meine Ängste für mich oder rede sie klein ("Ja, total übertrieben so eine Biopsie, ich bin halt ein Angsthase"). Ich bemerkte eher, dass ich mich anderen gegenüber dafür rechtfertige, dass ich "geplant" auf der Arbeit fehlen werde und selbst schwanke zwischen "das muss sein" und "das ist vollkommen übertrieben".

Ich suche hier keine Differenzialdiagnosen - die kenne ich und bin sie in meinem Kopf viel zu oft durchgegangen. Ich suche einen Ort, an dem ich in den nächsten zwei Wochen bis zur Diagnostik und danach bis zum Pathologischen Befund meine Sorgen teilen kann und damit auf Menschen treffe, die wissen, wie endlos sich Ungewissheit dehnen kann, wenn es einem nicht gut geht. Ich hoffe, damit hier richtig zu sein.

Vielen Dank vorab und alles Liebe, eure Kim.
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