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  #1  
Alt 17.12.2006, 23:18
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

hallo mein papi!

habe wieder viel an dich gedacht im urlaub
ich würde mich riesig freuen, dich bald mal wieder zu treffen des nachts. nur
bitte nicht tagsüber wie bei mama, mich würde der schlag treffen...aber das weißt du ja.

ich liebe dich

deine große kleine tochter
  #2  
Alt 26.12.2006, 15:51
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Standard AW: Zeichen von unserem geliebten Menschen

hallo papi!

deine schwester sagte, es wäre so schade, dass du nicht miterleben durftest, wie ich jetzt lebe...
habe ihr geantwortet, dass du das doch miterlebst.

If I could, then I would
I'll go wherever you will go
Way up high or down low
I'll go wherever you will go

And maybe, I'll find out
The way to make it back someday
To watch you, to guide you
Through the darkest of your days
...

I know now, just quite how
My life and love might still go on
In your heart and your mind
I'll stay with you for all of time

ich liebe dich

deine sonja
  #3  
Alt 30.01.2007, 12:11
DaniBln DaniBln ist offline
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Frage ich habe Angst vor meinem Vater

Vielleicht bin ich ja hier bei euch richtig.ich habe ein totales Problem.mein Vater hat kurz vor weihnachten die Diagnose Lungenkrebs im endstadium bekommen.ich habe im Lungenkrebsvorum berichtet.Am 25.1.07 also vor ein paar tagen hat er sich das leben genommen.Er schnitt sich die Pulsadern auf und stach sich warscheinlich noch in den bauch.Mein freund und mein schwager schauten nach ihm weil sein telefon immer bestetzt war und das handy aus war.sie fanden ihn blutüberströmt auf seiner coutch.ich bin so fertig.ich sehe ihn da immer liegen und denke dran wie er gelitten haben muß.Es ist alles so schrecklich.ich sagte ihm noch vor einer woche:wenn du einmal stirbst und noch da sein solltest,gib mir ein zeichen!" ich habe solche angst.ich will kein zeichen.Ich habe angst vor ihm.Am Sonntag passierte dann etwas merkwürdiges:ich saß am pc und schrieb meinem schwager .ich erzählte ihm wie mein vater früher war.Er kannte ihn nur 2 jahre.und kannte nur die geschichten von uns,wie er war als wir (ich und meine schwester)Kinder warenIch erzählte das er jeden tag trank und uns das leben zur hölle machte.ich habe vergessen zu erzählen das er öfter den strohm abgeschaltet hatte.meine tochter sah in der zeit fern dann fragete meine tohter wie das märchen heißt,das gerade läuft.ich sagte,schalte mal wieder zurück auf das märchen.das machte sie dann....aber anstat des filmes,ging der fernsehr aus.ich fragte sie noch ob sie einen falschen knopf gedrückt hätte.sie meinte nein.ich sah ja noch ihre finger auf den knopf.wir wunderten uns total.ich bekam totale panik und angst.Ich will soetwas nicht.er soll nicht hier sein.ich habe angst im dunkel und angst allein.ich habe solche angst vor ihm.seid dem achte ich auf jede kleinigkeit und zittere am ganzen körper.ich denke immer das er mich holen will.damals als die schlimme zeit war (ich etwa 15 Jahre und meine schwester 10 jahre)wollte er sich schon umbringen und wir wollten ihn immer retten.irgendwann reagierten wir nicht mehr.und er hörte dann damit auf.also wollte er uns alle umbringen.er sagte immer erst bringt er uns um und dann sich...wenn er geht gehen alle drauf.das hängt so in meinem kopf.ich weiß das er mir nie etwas antun würde und mich liebt.aber ich habe angst und denke immer er steht hinter mir.ich kann abends und nachts nicht mal alleine auf die toilette....was soll ich nur tun?

Liebe Grüße, dani
  #4  
Alt 31.08.2004, 11:43
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@Sonja - ich verstecke mich nicht, aber ich gehe den "... na ja, ist bestimmt besser für sie" Leuten aus dem Weg und arbeite sie nach und nach ab...

@Sandra - mein Vater lies sich schon immer gerne bedauern. Das ist derart ausgeprägt, dass meine Mutter nie die Möglichkeit hatte, mit ihm über ihre Ängste und Gedanken während ihrer Krankheit zu reden. Es wird nie eine gemeinsame Trauer geben.

Und Du bist auf dem Bafögamt nicht explodiert??????
Bei mir ist der Spitzenreiter der Pfarrer, der die Trauermesse halten sollte: er kam zwei Tage nach dem Tod meiner Mutter zu uns und begrüßte mich mit fröhlich entgegengeschmetternden Worten: "Mein Name ist Hummel, wie der Rummel, nur mit "H"", das alles mit einem aufmunternden Lachen untermalt - wie sensibel von einem Seelsorger, der die betroffene Familie überhaupt nicht kannte (und das war erst der Anfang vieler weiterer unlustiger Geschichten mit ihm).
Ich bin genervt davon, dass Bekannte und Leute, die meine Mutter kaum kannten oder sich nach der Diagnose nie wieder meldeten, auch noch etwas positives an ihrem Tod finden können "jetzt geht es ihr besser", "das war ja auch schlimm" oder "sie hat es hinter sich". Statt dieser pseudo Anteilnahmen, würde ich ein "das ist schlimm" wesentlich ehrlicher finden.

bis bald und einen schönen tag
tini
  #5  
Alt 31.08.2004, 11:55
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Hallo!

Ich kann euch so gut verstehen.Ich bekomme auch nur Unverständnis,das ich immer noch (mein Vater ist am 13.6.04 gestorben) trauere und mit dem Tod meines Vaters nicht fertig werde.
Alle schauen mich schräg an,weil ich immer noch dunkle Sachen trage.Die 6 Wochen wären doch schon lange rum.Ich fühle mich in den Sachen wohl.
Auch die Sprüche wie "es ist besser so" oder "er braucht nicht mehr leiden" hängen mir genauso wie euch zum Hals raus.Ich kann es wirklich nicht mehr hören.
Auch ich bin dabei,meine Fraunde auszusortieren.Komme mir nämlich ein wenig veräppelt vor von ihnen.
Bin selbst von meiner Schwester sehr enttäuscht.Gut, sie wohnt 170 km von uns entfernt.Aber überall kann sie hin fahren.
Sie ist das erste mal nach Papas Tod nach 10!!!! Wochen wieder dagewesen.Aber das auch nur,weil sie ihren Sohn in den Ferien abliefern wollte.
Sie waren am Tag von Papas Geburtstag da,und hatten noch nicht einmal einen kleinen Strauß Blumen fürs Grab dabei!
Ich bin in den letzten Wochen zu oft enttäuscht worden und bin sehr hart und ungerecht geworden.

Liebe Grüße Binchen
  #6  
Alt 01.09.2004, 21:37
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Ja, ja, die lieben Freunde! Was sind wahre Freunde? Ich weiß gar nicht, wer eigentlich noch meine Freunde sind!
Mit meiner besten Freundin habe ich nichts mehr zu tun, ich war einfach sehr enttäuscht von ihr, weil an dem Tag, als mein Vater starb - letztes Jahr im Juni - da fragte sie, ob sie vorbeikommen solle, ich sagte nein, passt eh, und das ging dann halt so weiter, ich brauchte sie zwar, aber sagte es nicht und sie merkte es nicht, dass ich sie brauchte!
Sie war meine beste Freundin, doch als es drauf ankam, war ich sehr enttäuscht, auf jeden Fall habe ich meine Konsequenzen gezogen und einen Schlussstrich gezogen!
Allerdings frage ich mich immer öfter, warum ich das nicht mit manch anderen auch nicht getan habe - wahrscheinlich weil sie nicht so eng mit mir befreundet sind - es vergehen Monate und keiner fragt mehr nach, wie es einem geht - man muss alles mit sich selbst ausmachen, der beste Halt ist die Familie! Es ist voll arg! Wenn ich mich nicht bei der ein oder anderen Freundin melde, dann meldet sich bei mir wochenlang keiner!
Öfter wenn ich etwas erlebe, würde ich am liebsten jemanden anrufen und es erzählen, doch wen soll ich sowas erzählen, irgendeiner Freundin, nein! Das zieht mich dann schon wieder runter, dass ich jetzt keine beste Freundin mehr habe!

Danke fürs zuhören!
lg, Claudia
  #7  
Alt 01.09.2004, 21:57
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Hallo,

@TIni: Nee, explodiert bin ich auf dem Bafög-Amt nicht, denn dann läufste da Gefahr, dass Du das Geld nie siehst...aber ich hab` mich geärgert, denn man könnte mit ein bisschen mehr Taktgefühl viele unschöne Momente vermeiden. Aber das kann man ja leider nicht von jedem verlangen.
Das soll sich jetzt nicht nach Jammern anhören, denn es gibt ja durchaus Schlimmeres, aber mir ist so oft aufgefallen, dass man eine "Sonderrolle" spielt, weil man keine Eltern mehr hat. Überall wird erst mal irritiert geguckt, bei den Ämtern habe ich dauernd das Gefühl noch mehr Arbeit zu verursachen und dann fühl ich mich schuldig.
Naja, vielleicht interpretiert man auch viel hinein, aber dieses ständige "aus der Reihe fallen" geht mir fürchterlich auf den Keks...

@Claudia:
Das mit Deiner besten Freundin ist sehr schade. Ich wollte es nie wirklich glauben, aber vielleicht stimmt der Satz schon: Erst in der Not weisst Du, wer Deine wirklichen Freunde sind! In meinem Freundeskreis hat sich nach dem Tod meiner Eltern auch vieles geändert (da mein Vater starb als ich 18 war und meine Ma letztes Jahr ist das schon zweimal passiert). Mit einigen habe ich gar keinen Kontakt mehr und das tut mir auch nicht leid. Sie haben sich nach der Beerdigung noch ein- oder zweimal gemeldet und danach war Funkstille. Oder ich habe dann noch mal angerufen, aber dann entweder das Gefühl gehabt, demjenigen schon fast körperliche Schmerzen mit diesem Anruf zuzufügen oder es kam der Spruch "Na, Dir muss es ja gutgehen, meldest Dich ja gar nicht mehr". Hm, braucht man Freunde, die einen gerade dann, wenn man sie braucht, im Stich lassen? Oder liegt es nur an der Unerfahrenheit und ist das nicht vielleicht "normales Verhalten" und nur die, die das alles mitgemacht haben, wissen, dass es anders geht?

Ich habe das grosse Glück gehabt, noch während der Krankheit meiner Mutter wirklich liebe und wertvolle Menschen kennenzulernen, mit denen ich jetzt befreundet bin. Die wissen, was los ist, wenn es mir nicht gut geht und sie haben schon in der Zeit der Krankheit mitbekommen, mit welchen Sprüchen sie besser zuhause bleiben ;-)
Auch hier im KK hab ich Freunde gefunden, die mir sehr am Herzen liegen, ich brauche die alten "Freunde" nicht mehr.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du bald neue Freunde findest, die Dir beistehen und zuhören. Sie müssen einen ja nicht immer verstehen, aber sie könnten es versuchen.

Lass Dich nicht runterziehen, weil Du jetzt gerade keine beste Freundin hast! Das kommt wieder, Du wirst andere Leute kennenlernen. Ich finde das Verhalten einiger auch zum Kotzen, aber nur weil wir uns verändert haben, muss das ja nicht heissen, dass sie sich mit verändern ;-)

Liebe Grüsse und viel Kraft für die "neuen" Freunde wünscht Euch,
Sandra
  #8  
Alt 02.09.2004, 13:17
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Vielleicht eine Überforderung für manche, für mich jedoch bei Abschieden eine Hilfe:

STUFEN
(von Hermann Hesse)


Wie jede Blüte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht,
blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and're, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewohnheit sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden:
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

(Hermann Hesse)
  #9  
Alt 03.08.2008, 00:49
Skyjoy Skyjoy ist offline
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Meine Mom ist am 18.08.04 auf die andere Seite gegangen,wie ich es nenne da ich überzeugt bin es gibt kein tot nur ein Leben in einer anderen Welt.Ich hatte Früher schon Erfahrungen gemacht die unerklärbar sind,und mich deshalb bestärken an ein anderes Leben zu glauben.
Immer wenn es mir schlecht ging hatte ich mich mit meinem Großvater unterhalten erst viele Jahre nach seinem tot habe ich ein Zeichen gespührt,ich saß auf dem Stuhl schaute aus dem Fenster und redete wieder mit meinem Opa da spürte ich ganz deutlich wie er mich von hinten an den Schultern berührte.
Als ich 2002 erfuhr daß mein Tumor bösartig ist,bin ich im Krankenhaus durch den Park gelaufenHabe meinem Opa gesagt zusammen stehen wir das durch,bei windstille spührte ich einen windhauch an meinem Genick und ich wußte er wird mir helfen.Zusammen haben wir den Kampf geschafft.Trotz einer überlebenschanse von 5Jahren=Null bin ich heute nach fast 6Jahren gesund.
Auch nach dem weggang meiner Mom weiß ich es geht ihr gut und wir werden uns wieder sehen.
Ich sah Nachts im halbschlaf,wie sie direkt nach dem sie die Augen schloß aus ihrem Menschlichen Körper stieg.Es war wie im Film,der eine Körper verläßt den anderen und beide sehen gleich aus.
Leider ist mit dem Tot meiner Mom auch die Familie nicht mehr daß was sie mal war,wo früher zusammenhalt groß geschrieben wurde gibt es heute fast nur noch Streit.Aber das ist wohl so wenn der Fels in der Brandung plötzlich fehlt. Auch wenn ich schon lange eine eigene Familie habe meine Mom fehlt mir und auch jetzt muß ich wieder mit den Tränen kämpfen.
Neulich fragte mich ein Arzt nach dem Alter meiner Mom als ich im sagte sie sei verstorben mußte ich auch wieder mit den Tränen kämpfen(ich kann auch ohne zu weinen über Mom reden,das sind halt immer so Phasen),da laß ich später in einem Bericht"sie ist über den Tot der Mutter noch nicht hinweg.
Selbst wenn ich Lieder höhre,die mich an meinen Opa(starb1985)erinnern werde ich traurig,bin ich deshalb nicht normal?So ein Quatsch ,ich bin einfach ich!
  #10  
Alt 05.08.2008, 09:32
ciangi ciangi ist offline
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hallo, ihr lieben,

nun, wie ihr euch denken könnt, habe ich diese croissants zum selberbacken gekauft..........
meine tochter hat sich auch gleich ein paar gebacken. gestern abend hatte sie wieder appetit darauf. sie machte den kühlschrank auf, wollte die büchse herausnehmen - und hielt in der bewegung inne. ich dachte noch: was hat sie denn? aber während ich es dachte, wußte ich schon, was los war. das gleiche, wie damals. die packung war aufgesprungen, regelrecht zerplatzt. und was rief da meine tochter froh? opi war da!!!!!!
kann es denn so viele zufälle wirklich geben?

alles liebe,

monika
  #11  
Alt 06.10.2008, 19:06
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elli1962 elli1962 ist offline
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Hallo,

Vor einer halben Stunde ist etwas merkwürdiges geschehen:

Meine Wohnzimmer-Uhr, Zifferblatt mit Batterie, ca. 15 Jahre alt, blieb nicht stehen, nein sie ging plötzlich 15 Minuten vor!!!!!!!

Wie kann so etwas sein??? Könnte das ein Zeichen sein?

Elli
__________________
Meine Mama

+15.06.2008

Dich zu verlier'n war schwer,
Dich zu vermissen noch viel mehr
  #12  
Alt 02.09.2004, 23:26
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Liebe Claudia,
deine Zeilen haben mich sehr betroffen gemacht.
Es ist richtig, dass man gerade in einer schweren Zeit erkennen kann, wer ein wirklicher Freund ist und von wem man sich am besten trennt.
Aber man kann nicht von anderen erwarten, dass sie merken müssen was man will, was man braucht. Auf eine ehrliche(hoffentl. ehrliche) Frage, sollte man auch ehrlich antworten und glaube mir eine gute Freundin hätte sich gefreut, wenn Du geantwortet hättest: Komm vorbei, ich brauche Dich. So hat sie vielleicht geglaubt, Du brauchst Deine Ruhe, jeder geht mit Trauer anders um.
Betrachte nochmal unter diesem Gesichtpunkt Deine Freundschaften. Du wunderst Dich,dass Dich keiner fragt wie es Dir geht, aber wenn Du keine ehrlichen Antworten gibst, ist ein Kommunizieren schwer.
Ich hoffe, ich bin Dir nicht zu nahe getreten, wollte Dir auf keine Fälle weh tun, habe aber selbst früher immer gedacht, der andere muss doch merken wie es mir geht. Falsch, auf Fragen antworte ich oder sage es auch von selbst. Wer es nicht hören will oder nicht mit umgehen kann, gehört nicht zu mir, und ist mir auch nicht so wichtig.
Ganz liebe Grüße Elke :-)
  #13  
Alt 04.09.2004, 15:58
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Hallo Elke!

Ja, das ist schon richtig, dass man sagen sollte, wenn einem was bedrückt. Ich habe auch nicht von meiner Freundin erwartet, dass sie merken muss was ich will, doch sie hätte halt merken müssen, dass ich sie brauche. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und wir haben über vieles immer gesprochen. Sie kennt mich gut und weiß was für ein Mensch ich bin. Wenn sie einmal überlegt hätte, dann wäre sie gekommen, auch wenn ich sage, nein, nicht nötig. Ein bisschen ein Gespür muss man schon haben. Wenn man mich wirklich fragt, wie es mir so geht, dann gib ich auch eine ehrlich Antwort.
Ich sag zB auch nie, wenn wer fragt, wie es mir geht: Danke, voll super! Ich sage immer "es geht so" - aber da fragt auch keiner nach.
Mich interessiert es auch nicht, dass ich dann die Leute vollsudere, weil man merkt schon, mit dem man über Verstorbene reden kann und nicht und es ist halt so, dass viele mit dem Tod nicht konfrontiert werden wollen. Ein Schutzmechanismus halt.
Ich wollte dir nur sagen, dass ich immer ehrliche Antworten gebe, nur halt an dem STerbetag meines Vaters nicht, da habe ich gesagt: nein und hätte halt ja sagen sollen, mein fehler, sehe ich auch ein!
zb ist sie auch nicht auf das begräbnis gekommen, naja, egal....
ich hab meine familie zum reden, das ist auch schön.

welche erfahrungen hatst du gemacht, liebe elke!?

herzliche grüße, claudia
  #14  
Alt 06.09.2004, 22:13
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Hallo Claudia,
ich gebe Dir recht!! Wenn Deine Freundin Dich so gut kennt und weiß, dass Du sensibel bist, ist es schon traurig, dass sie Dir nicht zur Seite gestanden hat, insbesondere am Begräbnistag. Aber ich denke, dann war es auch Zeit, Dich von ihr zu trennen, dann kann sie es nicht wert gewesen sein.
Ich habe solche Erfahrungen nicht machen müssen, und ich bin auch sehr dankbar dafür. Im Gegenteil, als mein Vater vor vier Jahren plötzlich verstorben ist, hatte ich ein langes Gespräch mit einer meiner Freundinnen, von der ich weiß , dass es ihr ein Horror ist, zu Beerdigungen oder Trauerfeiern zu gehen, da sie den Anblick eines Sarges nicht ertragen kann. Ich wollte nicht, dass sie kommt, nur um meinetwillen, mir reichte schon ihr Verständnis. Aber, sie kam mit ihrem Mann, was ich ihr hoch anrechne, ein Zeichen , wie stark unsere Freundschaft ist.
Letztes Jahr bin ich an Brustkrebs erkrankt, und eine andere Freundin, mit der man früher nicht so gut über Krankheiten sprechen konnte, war an meinem Bett, hat mir zugehört mich getröstet und seltsamerweise,gerade mit dieser Freundin habe ich im Krankenhaus zusammen geweint, mit der Frau, die so was immer abgewehrt hat.
In der Reha, oder in Büchern habe ich gelesen, dass schwere Lebenskrisen immer auch ein Aufräumen der Freunde sei. Du kennst den Spruch, dann zeigt sich wahre Freundschaft. Ich brauchte nicht aufräumen, habe ich zunächst als fast selbstverständlich angesehen, aber dann doch gemerkt, das ist nicht selbstverständlich. Zwar habe ich noch einige lose Freundschaften zu Bekanntschaften degradiert, aber ich kann mich schon glücklich schätzen, in einem wunderbaren sozialen Netz von Klein-und Großfamilie, Freundinnen, Kolleginnen mich zu befinden. Ist schon ein supergutes Gefühl, aber ich glaube, ich habe auch schon vor Jahren gelernt,Bekanntschaften bei Bekanntschaft zu lassen und die wenigen Freundschaften , wie zarte Blüten zu pflegen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich meine Trauerarbeit hauptsächlich mit meiner Familie und auch vieles mit mir ausgehandelt habe, seltener mit meinen Freundinnen.

Herzliche Grüße

Elke:-)
  #15  
Alt 07.09.2004, 09:44
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Hallo Elke!

Ja, du hast recht, es ist ein aufräumen der Freunde. Meine ehemals beste Freundin schreibt mir jetzt immer noch alle paar Wochen ein e-mail und schreibt Sachen wie, ob ich der Meinung bin, dass ich die richtige Entscheidung getroffen haben,.... Ich glaube, sie glaubt, ich habe das alles nicht ernst gemeint, ich habe ihr auch schon oft geschrieben, sie soll mich endgültig in Ruhe lassen, aber das fruchtet anscheinend nicht.
Heißt das, dass du auch nur mit der Familie und am Anfang deiner Trauerzeit auch mit Freunden darübergesprochen hast. Ich denke mal, Freunde sollen ja nachher auch für einen da sein, nicht nur kurz danach und dann nie wieder ein Wort darüber verlieren. Ich weiß auch nicht, bei mir ists halt schon so, dass ich nur mit meiner Familie darüber reden kann, Freunde verlieren darüber kein Wort. Doch ich finde das trotzdem nicht normal! Ich würde schon öfter nachfragen, aber das bin halt ich und wahrscheinlich weil ich so bin, erwarte ich das von den anderen auch!
Aber du schreibst, du musstest solche Erfahrungen nicht machen, da kannst du dich wirklich glücklich schätzen, dass du so wahre Freunde hast.
Jetzt, wo über ein Jahr vergangen ist seit dem Tod meines Vaters, da denke ich dann manchmal, ob ich nicht etwas übertreibe, dass ich gleich dir Freundschaft gekündigt habe, aber ich darf mein damaliges Gefühl, meinen Schmerz mit damals nicht mit heute vergleichen und darüber hinwegsehen - es ist nicht leicht!
Und wie geht es dir mit deiner Krankheit, wirst du behandelt? Ich wünsche dir vor allem wieder Gesundheit.

lg, Claudia
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