Hallo Tine,
grade die ersten Tage und Wochen sind ein einziger großer Schock. Es tut mir sehr leid, dass auch eure Familie die Diagnose getroffen hat.
Ich wünsche euch alle Kraft der Welt, das durchzustehen. Scheiß Krankheit!!
Ich kann was du schreibst gut nachvollziehen, auch ich studiere und wohne in Berlin und mein Vater erkrankte in Süddeutschland. Ich bin den kompletten Frühling alle paar Tage/fast jede Woche dorthin gependelt, sei es mit der Bahn oder mit dem Bus. Leider hat es mein Vater nur drei Monate überlebt (aber das nur als Erklärung, nicht um dir noch mehr Angst zu machen), weswegen sich die Frage bei mir nicht längerfristig stellte. Ich habe nebenher in Berlin noch studiert und gearbeitet, dann ging es wieder zurück in den Süden. Eine harte Zeit.
Was sicherlich nicht realistisich ist ist, dass du dein komplettes eigenes Leben jetzt aufgibst. Natürlich willst du für deine Familie da sein, aber du darfst auch nie deine eigene Zukunft aus den Augen verlieren. Klingt jetzt vielleicht hart wie ich so schreibe, aber bitte mach keine überstürzten Aktionen. Erstmal ein wenig den ersten Schock verdauen, dann in Ruhe sehen, wie deine Mutter behandelt werde kann, wie du zeitlich in Süddeutschland sein kannst usw. Es wird eine harte Zeit werden aber wie hier schon geschrieben: Es ist KEIN Todesurteil per se. Es gibt so viele gute Ausgänge der Geschichte.
PS: Ich weiß, jetzt evtl. etwas unpassend aber auch "wir" haben irgendwie weitergelebt nach allem. Meine Mutter ist auch alleine zurückgeblieben, war für mich auch nie denkbar zu diesem Zeitpunkt (vor allem erst mit Mitte 50...), sie ist mittlerweile in ihre alte Heimat in die Nähe von Freundinnen gezogen, um eben nicht einsam zu sein. Also auch das ist NICHT das Ende der Welt. Dies nur als meine Geschichte, nicht um dir noch mehr Angst zu machen was kommen kann.