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Alt 12.11.2005, 17:17
Elfie Elfie ist offline
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

liebe Simone,
ich weiß nicht, ob ich die richtigen Worte finde, doch Deine Schilderung hat mir meine Situation vor einigen Jahren wieder deutlich in Erinnerung gebracht.
Meine Mutter wußte damals auch um ihre Situation und hat sich wie sie sagte "in Gottes Hand gegeben". Wir haben sie in ihren letzten Wochen intensivst zu Hause begleitet. Bis zu dem Zeitpunkt wo sie noch sprechen und verstehen konnte haben wir uns viel ausgetauscht, was vor allem meine Mutter und mich sehr glücklich gemacht hat. Das war eine so intensive, liebevolle Zeit, die ich immer in Erinnerung haben werde. Dann kam die Zeit, in denen sie die Nahrung verweigerte und durchs Morphium nicht sehr oft ansprechbar war, manchmal aber auch sehr unruhig war. Liebevolles Zureden, Streicheln half in diesen Situationen. Ich habe ihr viel vorgelesen und vorgesungen und glaube auch manchmal ein Lächeln gesehen zu haben.
Auch bei mir sagte natürlich das Herz, ich will nicht akzeptieren, dass man bei meiner Mutter diese Krankheit nicht in den Griff bekommen kann, sie darf doch noch nicht sterben! Aber der Verstand wünschte sich nach einigen durchwachten Nächten doch, dass sie endlich schaffen möge heimzugehen.
Liebe Simone, Deine Situation ist im Moment nicht leicht, doch Du schaffst das auch, Deiner Mutter in ihrer letzten Lebenszeit beizustehen.
Sie geht den Weg nur voran, den wir alle einmal gehen müssen.
Ganz viel Kraft und viele Grüsse aus OWL von Elfie
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