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Alt 11.03.2006, 14:21
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Karin B. Karin B. ist offline
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Registriert seit: 10.05.2004
Ort: wilder Süden BW
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Standard AW: Hirnmetastasen - wie sage ich es ihm?

hallo peggy,
ich kann gut nachvollziehen, was in dir vorgeht, nur kenne ich diese situation gerade andersherum. es ging um den lebensgefährten meiner mutter. er hatte darmkrebs. uns wurde von der ärzten gesagt, dass er höchstens noch 6 monate zu leben hat. wir haben versucht ihm das vorsichtig beizubringen, aber er hat abgeblockt. er und unheilbarer darmkrebs - niemals.
er hat sich mit seinem stoma abgefunden, auch mit den schmerzpflastern, aber sterben, nein sterben würde er noch lange nicht.
dabei waren noch so viele dinge zu regelen, doch meine mutter und ich sind in der beziehung nicht an ihn herangekommen.
umso mehr der zeitpunkt an diese 6 monatsfrist herankam und er merkte, dass ihm die anfängliche schmerzdosis nicht mehr reichte, kamen ihm doch bedenken, aber ausgesprochen hat er sie nie.
das einzigste was für ihn wichtig war, dass er nicht ins krankenhaus muß.
fast 5 monate ging es ihm verhältnismäßig gut, mit den schmerzpflastern eben, doch dann begann es rapide abwärts zu gehen. er konnte nicht mehr aus dem haus, auch sein morgentlicher frühschoppen konnte er nicht mehr wahrnehmen.
ich habe dann den notar ins haus bestellt, damit er wenigstens seine sachen regeln konnte und das auch nur wiederwillig.
markaber war, dass er genau 6 monate nach seiner darm op gestorben ist. die ärzte hatten leider recht behalten.
was mich beruhigt hat, war die tatsache, dass ich ihn beim sterben begleiten konnte, trotz dass ich auch brustkrebs habe/hatte und ihm nicht versprechen konnte, ihn zu hause zu lassen.
für meine mutter war es jedoch nicht ok so, denn sie blieb zurück, mit vielen fragen ohne antworten und viele dinge die sie ihm gerne noch gesagt hätte, aber nicht konnte, da er abgeblockt hat.
ich denke, für ihn war es der richtige weg, er hat sich dafür entschieden, so zu gehen, ohne großes trara um seine krankheit zu machen.
doch er hatte die wahl.
was ich damit sagen will, ich weiß nicht was für ein mensch dein papa ist.
doch denke ich, ihm gar nichts zu sagen ist vielleicht auch nicht der rechte weg.
aber das ist meine meinung.
du wirst hier sicher einige zuschriften bekommen und jeder kann nur seine meinung dazu sagen.
im endeffekt mußt du, oder die freundin deines papas entscheiden, ob es richtig ist, ihm die ganze wahrheit zu sagen.
aus deiner sicht heraus kann ich nur hoffen, dass er es erfährt, denn es ist schlimm sich von einem lieben menschen nicht richtig verabschieden zu können.
mein vater hatte einen sekundentot und es gab keine gelegenheit abschied zu nehmen und daran knabbere ich heute noch herum, obwohl es schon mehrere jahre her ist.
entscheide vom bauch heraus und nach dem gefühl in deinem herzen.

ich wünsche dir, egal wie du dich auch entscheiden solltest, viel kraft.
alles liebe
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