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Erbitte Übersetzung Nierenzell-Ca. Arztbrief
Hallo - ich bin eigentlich beim Blasenkrebs zu finden - erbitte mir hier aber Auskunft über das Nierenzell-Ca. bei meinem Onkel.
Habe den Arztbericht vor mir: Vor einem Jahr, April 2010 Nierenteilresektion links bei Nierenzellkarzinom pT1, G2, NO, RO cMO Jetzt Rezidiv eines Nierenzellkarzinoms RpT3a, pNO, cMO, RO, G3 links Histologie nach Nephrektomie links: I. Bis 4,5 cm durchmessendes Rezidiv eines niedrig differenzierten hellzelligen Nierenzellkarzinoms mit Invasion in Nierenvene, Nierenbecken und angrenzendes Fettgewebe. Tumorfreie Resektionsränder. II. Unspezifische Fibrosierung und Vernarbung vom M.psoas, keine Tumorverbände. III. Ein tumorfreier Lymphknoten Tumorstadium: rpT3a, pNO (0/1), RO Malignitätsgrad G3 Im letzten Jahr hieß es alle halbe Jahr CT-Abdomen/Becken, im ersten halben Jahr fand sich nichts, dann aber 3 Monate später schon das Rezidiv, wegen Blut im Urin bereits nach 3 Monaten wieder CT Abdomen ... Jetzt Verlaufskontrollen nach 3 Monaten angeraten ... Ich bitte um eure Hilfe - wer kann mir diesen Befund etwas "verdeutschen"? In der Klinik wurde meinem Onkel gesagt, daß dies ein Krebs ist, der sehr langsam wachsen würde ... und nun schon so früh wieder ein Rezidiv ... wo treten am ehesten Metastasen auf ..? Danke für eure Antworten.
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Liebe Grüsse - Stine Jeder Tag ist ein neuer Anfang |
#2
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AW: Erbitte Übersetzung Nierenzell-Ca. Arztbrief
Hallo Stine,
das verdeutschen von dem Befund überlasse ich Rudolf, der ist der Profi. Da ist sicher viel verkehrt gelaufen. Man macht auf alle Fälle im ersten Jahr bei einem T1 alle 3 Monate ein CT. Bei einem T3 macht man mind. 5 Jahre alle 3 Monate ein CT vom Thorax und Abdomen und alle Jahr 1x den Schädel. Das Nierenzellkarcinom wächst wirklich langsam, aber bei den Metastasen kann man das nicht sagen. Metastasen können beim Nierenkrebs fast überall wachsen. Lunge, Knochen, Gehirn, Bauchfell, Leber, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Ohrspeicheldrüse, Knochen, Wirbelsäule u.v.m. Aber wenn man bei den richtigen Ärzten ist, kann man auch lange als chronisch Kranker damit leben. Das Wichtigste ist der richtige Arzt, die richtige Klinik am besten eine Uniklinik mit Nierenkrebsasprechstunde. Schau bitte auch in diesen Thread, dort findest du eine Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten Infothread für Nierenkrebs-Patienten , dort erfährst Du alles was wichtig ist und wirst unterstützt. Lies Dir die Mutmachgeschichten durch und druck einige Deinem Onkel aus, dann kann er sehen, dass wir alle kämpfen und viele auch schon lange damit leben. Dein Onkel soll positiv denken, sich Ziele setzen und zu den besten Ärzten gehen. Das LH wird Euch weiterhelfen. Ich wünsche Euch viel Kraft, diesen Krebs zu bekämpfen. Geändert von Birdie (14.08.2012 um 20:33 Uhr) Grund: Bitte immer auf den angepinnten Thread verweisen |
#3
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AW: Erbitte Übersetzung Nierenzell-Ca. Arztbrief
Hallo Stine,
auch ich möchte dir zum Kontakt mit dem LH raten. Die können dich dort wirklich gut unterstützen. Marita ist die absolute Fachfrau und hat schon mehr überstanden als man sich überhaupt vorstellen kann. Trotzdem muss ich ihr wiedersprechen, denn du wirst kaum einen Doc finden, der bei einem T1 3-monatige CT-Kontrollen macht. Auch nach dem Mannheimer Schema, das im Moment wohl das Optimum ist, sind nur höchstens 1/2 jährliche Kontrollen empfohlen. Da das Nierenzell-Ca ja tatsächlich als sehr langsam wachsend bekannt ist, erstaunt mich das schnelle und ja gar nicht mal so kleine Rezediv schon. Das ist sicherliche wieder ein Fall, der die Ärzte zu engmaschigen CT-Kontrollen anregen sollte. Leider haben wir ja gerade auf dem Forum erfahren, dass es einfach keine einheitlichen Richtlinien zur Nachsorge gibt. Alles Gute für deinen Onkel
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Tschüs und lg Gabi Geändert von Birdie (10.08.2012 um 20:44 Uhr) Grund: Name gekürzt |
#4
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AW: Erbitte Übersetzung Nierenzell-Ca. Arztbrief
Hallo Stine,
nun denn, ich will das Verdeutschen des Befundes mal versuchen: Das NZK wächst in der Tat im allgemeinen langsamer als viele andere Krebsarten. Aber es gilt auch: G3 wächst schneller als G2, und G2 wächst schneller als G1. Im allgemeinen produziert eine G2-Tumor auch G2-Metastasen oder G2-Rezidive. Bei Deinem Onkel war aber abweichend davon das Rezidiv ein G3-Objekt. Und: Wachstumsgeschwindigkeit eines vorhandenen Objektes und Zeit bis zur Entstehung eines neuen Objektes, also eines Rezidivs oder einer Metastase, sind zwei verschiedene Dinge. Ich folgere: entweder war die erste Operation unvollständig, also kein R0 (R-Null), oder der Tumor wurde bei der Op. verletzt oder es waren bereits vor der Op. Tumorzellen ins Nierengewebe ausgewandert. Du schreibst übrigens nichts über die Größe des Primärtumors. Metastasen können grundsätzlich überall entstehen, am häufigsten, wie Marita bereits schreib, in Lunge (73%), Knochen (32%), Leber (21%), Gehirn (3%). Der erste Bericht, der mir nach meiner eigenen OP. in die Hände fiel, berichtete von einer Weichteilmetastase am Unterarm 7 Jahre nach der Op. Zu einer vollständigen Erstdiagnose gehören deshalb unbedingt auch: - Thorax-CT (Lunge), - Knochenszintigramm, - Schädel-MRT. Du erwähnst alle 3 nicht, deshalb gehe ich davon aus, daß weder der entdeckende Arzt noch das Krankenhaus vollständig über das NZK informiert sind. Und: auch die Nachsorge alle 6 Monate nach Op. ist leichtsinnig falsch! Für die weitere Behandlung würde ich unbedingt kompetente Therapie-Partner (auf-)suchen! Und dabei kann Euch das LHunschätzbare Dienste leisten. Im übrigen: N0 = benachbarte Lymphknoten sind nicht betroffen, M0 = keine Fernmetastasen gefunden. Die Situation: man spricht heute von 34 häufigen und 227 seltenen Krebsarten. Zu den seltenen gehört das NZK. Kein Arzt kann alle 261 Krebsarten kennen. Umso wichtiger ist es, einen wirklichen Fachmann zu finden. Viel Erfolg bei der Suche und beim Finden, Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund! (Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt) Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben. Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe! Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen. Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele. Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . . Geändert von Birdie (10.08.2012 um 20:45 Uhr) Grund: Name gekürzt |
#5
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AW: Erbitte Übersetzung Nierenzell-Ca. Arztbrief
Ihr habt mir alle damals sehr geholfen - danke schön ... seit letztem Jahr hat mein Onkel Lungenmetastasen - bisher wurde nichts gemacht außer 1/2jährlichen MRT-Kontrollen. Von Okt. 2013 bis jetzt sind die Metastasen erheblich gewachsen also deutlich schneller ...
Der Onkologe und auch der Lungenfacharzt sprechen jetzt von einer Therapie, die sie angehen möchten, wenn sich im Juni im nächsten MRT wieder eine Verschlechterung darstellt. Meine Tante (79) und mein Onkel, wird 86, haben mitbekommen, daß man eine halbe Tablette eines Medikaments einsetzen möchte, das würde erst mal ausreichen und die Nebenwirkungen wären gering ... am ehesten Blasenbildungen der Haut an den Füssen und Beinen. Meine Frage an euch: Kennt ihr das Medikament? Es gibt doch bestimmt noch mehr Nebenwirkungen ... Mein Onkel hat bisher keinerlei Schmerzen oder Einschränkungen der Lebensqualität, sollte man in dem hohen Alter noch eine Therapie beginnen? Mein Onkel möchte das eigentlich nicht, meine Tante schon ... Auch sprach meine Tante von Tabletten der Heilpraktikerin, die das Immunsystem stärken sollten ...ist das nicht auch "Nahrung" für die Krebszellen bzw. Metastasen? Bin gespannt auf eure Meinungen ... danke schon mal im voraus.
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Liebe Grüsse - Stine Jeder Tag ist ein neuer Anfang |
#6
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AW: Erbitte Übersetzung Nierenzell-Ca. Arztbrief
Hallo Stine,
Es gibt da nicht nur ein Medikament. Blasen an den Füßen (suche hier mal nach Hand-Fußsyndrom) kann es bei mehreren geben. Die können auch noch mehr Nebenwirkungen haben, müssen aber nicht. Keine Ahnung was der freundliche Onkologe da empfohlen hat (Sutent, Nexavar, Votrient, Inlyta, Afinitor ? die anderen beiden (Torisel, Avastin) gibt’s als Infusion). Wieviele Metastasen sind es und wie groß? Evtl. könnt ihr euch eine Zweitmeinung in einem auf Nierenkrebs spezialisierten Krebszentrum holen. Vielleicht könnte man doch operieren oder evtl. stereotaktisch (Cyberknife) bestrahlen (Radiochirugie, nicht zu verwechseln mit der herkömmlichen Bestrahlung). Das Immunsystem stärken mit Bewegung an frischer Luft und mit frischem Obst und Gemüse ist nie verkehrt. Wenn das Immunsystem intakt ist und es keine Mangelerscheinungen gibt, brauchts auch keine Tabletten dafür. Gruß Jan |
#7
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AW: Erbitte Übersetzung Nierenzell-Ca. Arztbrief
Danke Jan, wir warten dann mal das erneute CT im Juni ab und dann wird man sehen, was für ein Medikament mein Onkel bekommen soll oder auch nicht ...
Alles Gute für dich ...
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Liebe Grüsse - Stine Jeder Tag ist ein neuer Anfang |
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