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  #1  
Alt 01.03.2011, 23:57
undine undine ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Hallo Zetchen,

ich finde es toll, dass du nicht "dicht gemacht" hast, sondern versuchst deine Gefühlslage zu schildern.

Allerdings weiß ich nicht, wie man dich unterstützen kann, denn ich denke, der Schlüssel liegt bei dir selbst.
Es gibt immer 1000 Gründe etwas nicht zu tun, aber einen einzigen um etwas zu verändern: denn nur du kannst es.

Ich kann mir auch vorstellen, dass du es nicht alleine schaffst, aus dieser Lethargie herauszukommen.
Aber du kannst es schaffen, dir Hilfe zu holen.
Das ist zwar auch mit Überwindung verbunden, aber wenn du etwas ändern willst, dann wirst du diesen kleinen Schritt der Kontaktaufnahme schaffen.
Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg dabei!
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #2  
Alt 04.03.2011, 02:06
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

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Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg dabei!
Danke



Möchte mal ein Update zu meiner Mutter schreiben... am Dienstag gabs wieder Chemo... die Hälfte ist nun vorbei. Der Tumor scheint auch wieder ein wenig kleiner zu sein...
Wie es meiner Mutter am Dienstag ging weiß ich nicht, da war ich zu Hause... laut meinem Vater war es soweit in Ordnung, aber die letzten beiden Tage ist sie so verwirrt...
Wenn sie was aufschreibt - schwer leserlich, wie normal - macht es irgendwie keinen Sinn. Also was sie schreibt, die Aussage an sich ist irgendwie... komisch, es macht keinen rechten Sinn, so als wäre sie total verwirrt und werfe Dinge im Kopf durcheinander...

Könnte das eine Nebenwirkung der Medikamente sein? Ich habe Angst, dass das Adenokarzinom vielleicht ins Gehirn gestreut hat... Das wurde zwar schon einmal (ohne schlimmen Befund) untersucht, aber das war Anfang Januar und im Februar hatte dieses Mistding ja einen Wachstumsschub...

Und gestern habe ich an ihrem Oberschenkel einen blauen Fleck gesehen... habe dagegen gepiekst (hat nicht weh getan) und es hat sich angefühlt als wäre da ein Knubbel drunter. Was könnte das sein? Muss ich mir sorgen machen?

Wollte auf jeden Fall heute mit dem Arzt reden, wenn sie wieder so verwirrt ist.
__________________
liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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  #3  
Alt 04.03.2011, 19:18
Zetchen Zetchen ist offline
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Wie es meiner Mutter am Dienstag ging weiß ich nicht, da war ich zu Hause... laut meinem Vater war es soweit in Ordnung, aber die letzten beiden Tage ist sie so verwirrt...
Wenn sie was aufschreibt - schwer leserlich, wie normal - macht es irgendwie keinen Sinn. Also was sie schreibt, die Aussage an sich ist irgendwie... komisch, es macht keinen rechten Sinn, so als wäre sie total verwirrt und werfe Dinge im Kopf durcheinander...
Okay heute hab ich dann mal mit einem der Ärzte geredet... der meinte es läge ein Natriummangel vor, der zu der Verwirrung führt und man habe auch schon andere Untersuchungen gemacht. Immerhin... dann düfte es meiner Mutter ja in ein paar Tagen wieder besser gehen, wenn sie wieder genügend Natrium hat.
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  #4  
Alt 08.03.2011, 20:50
Zetchen Zetchen ist offline
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Muss heute mal wieder in dieses Thema schreiben... meine Mutter macht mich wirklich wütend die letzten Tage. Jetzt ist sie zwar wieder bei Sinnen nach dem Natriummangel, aber sie arbeitet total gegen die Leute im Krankenhaus, sämtliche Schwestern geraten schon mit ihr aneinander.
Sie nimmt ihre Tabletten nicht ein (gegen Bluthochdruck und noch andre), sie nimmt das Tracheostoma immer wieder raus, obwohl man es ihr ausdrücklich untersagt hat und sie es schoneinmal geschafft hat, dass das Loch zugewachsen ist, weshalb dann extra einer von der HNO kommen musste um das wieder zu richten. Und sie lügt meinen Vater sogar an!
Als er sie heute besucht hat, hatte sie nämlich die Kanüle wieder raus und als er fragte warum sagt sie das wären die Schwestern gewesen, aber als dann eine ins Zimmer kam hat die sich gleich beschwert, weil die Kanüle nicht drin war. Also hat sie meinen Vater knallhart angelogen!
Als er sich dann darüber aufgeregt hat wollte sie ihn gleich beschwichtigen... aber warum macht sie denn sowas? So unvernünftig und stur!

Dann hab ich für sie den Bestellplan fürs Essen ausgefüllt, nein stattdessen lässt sie sich eine Nudelsuppe kommen - versteh ich ja auch noch, weil die Chemo den Appetit beeinflussen kann, aber dann macht sie einen riesigen Aufstand bis sie endlich die Suppe hat und isst nur ein, zwei Löffel.

Ich weiß nicht was ich noch machen soll Ich will so ungern meckern weils eigentlich ohnehin schon schwer genug ist für sie, aber ich habe das Gefühl ich muss mal laut werden, damit sie einsieht, dass das so nicht geht.

Fast hab ich schon Angst sie will gar nicht mehr nach Hause oder will gar nicht mehr gesund werden. Dann soll sie mir das doch gleich sagen, dann klammere ich mich gar nicht erst an irgendwelchen Hoffnungen fest, dass unser Leben irgendwann wieder in halbwegs vernünftigen Bahnen verlaufen könnte... und könnte stattdessen schonmal anfangen mich mit dem Gedanken abzufinden, dass sie bald stirbt.
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Zetchen

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  #5  
Alt 21.03.2011, 20:31
Zetchen Zetchen ist offline
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Ist ja nun schon über zwei Wochen her seit meinem letzten Beitrag... ich hab langsam keine Lust mehr...

Hab so das Gefühl es wird immer schlechter statt besser... Tumor ist zwar einigermaßen im Rahmen geblieben, nicht wirklich gewachsen (also äußerlich) morgen kommt die nächste Chemo - vorraussichtlich aber...

Seit ein paar Tagen sammelt sich extrem viel Wasser in Armen und Händen meiner Mutter... kann kaum alleine eine Gabel oder einen Löffel halten, wenn sie mal was kleines essen will (das hat sie aber in den letzten Tagen geschafft, wenn auch nur kleine Portionen)... ständig Schmerzen und die können sie nicht mit Morphin (oder wars Morphium? ich weiß es nicht mehr eins von beiden wohl) behandeln, weil das ihre ohnehin schon flache Atmung noch weiter einschränkt...

Heute ist dann mal wieder was passiert was alle noch so positiven Gedanken sofort ausgelöscht hat. Selbst war ich nicht im Krankenhaus, mein Vater hat es mir erzählt: Der Port ist rausgegangen - irgendwie. Musste komplett entfernt werden, aber da meine Mutter darüber ernährt und mit Flüssigkeit versorgt wird versuchen sie jetzt irgendwie das ganze über die Arme zu machen, aber weil die so angeschwollen sind finden sie keine gute Stelle und meine Mutter hat solche Schmerzen...

Ob morgen Chemo gemacht weiter gemacht wird... ich zweifle dran, das wird ja auch über den Port gemacht.
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  #6  
Alt 24.03.2011, 18:41
Zetchen Zetchen ist offline
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Auch wenn das Thema hier scheinbar weiterhin unbeantwortet bleibt... ich schreib weiter, weil ich sonst nicht weiß was ich machen soll.

Im Moment sieht es gar nicht gut aus. Krebs unheilbar, Chemo ist definitiv nur noch palliativ mit dem Ziel das Leben ein wenig zu verlängern, aber wenn es so weiter geht, gibt es eine neue Konferenz, dann wird die Behandlung auf schmerzlindernd geändert, damit meine Mutter noch ein wenig Lebensqualität hat bevors wohl zu Ende geht...

Die letzten Tage lag meine Mutter einfach nur so im Bett und hat an die Decke geschaut, heute wars ganz schlimm, ihr Mund stand offen und wenn sie nicht noch geatmet hätte... ich hätte geglaubt sie wäre schon gegangen.

Morgen wird mein Vater wohl eine Verfügung machen lassen, damit er über alles bestimmen darf, was gemacht wird...
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Zetchen

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  #7  
Alt 25.03.2011, 09:00
edith57 edith57 ist offline
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Hallo Zetchen,

Das deine letzten Postings unbeantwortet blieben liegt vielleicht daran, dass die Mitleser nicht ganz einverstanden damit waren, wie du geschrieben hast.
Wenn du "mal laut werden musst" oder "langsam keine Lust mehr hast", dann haben wahrscheinlich die anderen Angehörigen hier im Forum auch keine Lust mehr dir zu schreiben, denn deine Mama leidet sehr und hat sich die Krankheit nicht ausgesucht - sie hat wahrscheinlich auch keine Lust mehr - darum wird sie auch im Krankenhaus manchmal nicht kooperativ sein und Tabletten verweigern.

Als meine Mama im Sterben lag, hat mir eine Pflegerin im Pflegeheim gesagt, dass es oft vorkommt, dass sterbende Menschen entweder die Nahrungsaufnahme oder auch die Therapien verweigern, weil das die einzige Möglichkeit ist, sich gegen die lebensverlängernden Maßnahmen zu wehren und ihren Leidensweg abzukürzen. Vielleicht siehst du das ganze mal aus diesem Blickwinkel.

Und ich befürchte, dass dein Papa keine Verfügung für deine Mama machen darf, wenn deine Mama nicht dazu in der Lage ist, ihren Willen ganz klar zu bekunden. Die Verfügung müsste deine Mama machen und sonst niemand.

Ich will dir nichts vorwerfen, ich weiß, dass es dir auch sch..... geht - das kennen wir alle zur Genüge und ich wünsche dir, dass du die letzte Zeit mit deiner Mama trotz allem genießen kannst und deiner Mama wünsche ich, dass sie möglichst schmerzfrei, ohne Angst und in Frieden gehen kann.

LG Edith
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