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  #1  
Alt 20.04.2011, 19:32
J.F. J.F. ist offline
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Hallo Thalamea,

nun, ich als Betroffene teile die Meinung über die Einstellung Deines Mannes, dem Angehörigen, meiner Vorschreiberin nicht. Aber so ist das halt. Die Meinungen über ein Thema gehen bei Angehörigen und Betroffenen manchmal doch sehr auseinander . Dein Mann könnte machen was er wollte, wenn DU dicht machst, Dein Kopfkino total am Laufen ist. Und das ist es. Der Radiologe spricht von AUSSCHLUSS VON METASTASEN. Also keine Metastasen. Einreden hilft da nichts . Hämangiome haben nichts gemein mit Metastasen. Außerdem haben ganz viele Menschen Hämangiome auf der Leber, genauso wie Zysten an allen möglichen inneren Organen. Myome, Zysten, Hämangiome, Lipome sind gutartig. Warum Du verschiedene Arten von Tumoren entwickelst, kann Dir keiner sagen. Diese Frage konnte mir bisher auch keiner beantworten. Es ist halt so. Im Grunde hast Du dieses Problem ja schon länger, es aber verdrängt. Okay, Du hattest drei Melanome, die nach der operativen Entfernung keine Gefahr mehr darstellen, aber hast die Kontrolle schleifen lassen. Und hast sozusagen nach Bekanntwerden der Krebserkrankung Deiner Mutter Dich daran erinnert, dass da ja auch noch was ist. Nur, sei mir bitte nicht böse, die Erkrankung Deiner Mum ist heftiger. Es gibt unter den als wichtig gepinnten Threads auch den für die Psychoonkologische Therapeutensuche. Und die solltest Du, schon wegen der Kinder, mit Deinen Kindern in Anspruch nehmen. Die Kinder sind wichtig. Das wäre der "wertvolle" Tipp. Denn alle Ratschläge der Welt taugen nichts, wenn derjenige selber nichts macht, nichts aktiv ändert. Und ich weiß nicht, wie Du auf den Trip gekommen bist, dass nun die Melanome an allem Schuld sein sollen. Sprich mit Deinen Ärzten über Deine Ängste, Deinem Kopfkino, über Deine Schmerzen. Denn ein Tumormarker kann aus den unterschiedlichsten Gründen erhöht sein. Dazu können auch gutartige Tumore zählen. Es gibt viele Gründe einer Erhöhung und da ist es für das Kopfkino interessant wie man der ganzen Sache gegenübersteht. Der Pessimist wird partout nach Metas usw. suchen, der Optimist sagt, naja, kann ja auch diesen oder jenen Grund haben. Auch gutartige Erkrankungen müssen regelmäßig kontrolliert werden. Und Du hast die Kontrollen erst wieder aufgenommen als bei Deiner Mum eine Problematik, die sich als Krebs herausgestellt hat, im Raum stand. Gibt einem zu denken. Oder? Über den Zeitpunkt und dem warum solltest Du Dir ein paar Gedanken machen . Das würde Dir wahrscheinlich auch das "runterholen" erleichtern . Nee, tut mir leid, momentan sehe ich, abgesehen, dass die Leber durch die Hämangiome in Mitleidenschaft gezogen ist und Schwerstarbeit leisten muss, keine Katastrophen. Es handelt sich um den normalen Wahnsinn eines Menschen, der "gerne Tumore sammelt" . Keine Angst, ich weiß wovon ich schreibe, gehöre selber zu dieser Gattung von Patienten. Schliesslich soll es ja nicht langweilig werden. Und ich kenne genügend Menschen, die ebenfalls gehäuft Tumore und/oder Autoimmunkrankheiten sammeln. Die Leberproblematik würde ich aber unbedingt in Angriff nehmen und nicht wieder schleifen lassen. Damit ist nicht zu spassen. Und Deine "Bauchprobleme" können ohne weiteres durch die Belastung der Leber ausgelöst sein. Aber das ist ein Thema für das der Arzt da ist und nicht wir.
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Geändert von J.F. (20.04.2011 um 19:37 Uhr)
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  #2  
Alt 20.04.2011, 22:45
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Thalamea Thalamea ist offline
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@Angelika: danke für deine schnelle Antwort. Ich glaube, es war bisher die beste Idee, mich hier endlich anzumelden. Allein schon der Austausch tut mir gut, egal was für Ratschläge es sind. Es ist befreiend, sich alles von der Seele geschrieben zu haben und endlich mal zu REDEN. Wenn ich es schon hier Zuhause nicht kann. Auch wenn der Anlass kein schöner ist - es ist vor allem von Vorteil mit BETROFFENEN zu reden. Entweder weil man direkt einen vor den Bug geschossen bekommt und so wieder runterkommt oder weil man vielleicht auch etwas Hoffnungsschimmer sieht. So oder so - ich bin froh, mich endlich angemeldet zu haben. Mein eigenes Forum wird momentan von meinen Mods geführt - ich habe derzeit keinen Kopf dafür. Daher möchte ich auch nicht, dass von dort gesehen wird, dass ich "fremdgehe"
Soso, Ungarn... Ich habe 2 gute Freundinnen dort, die aber jetzt in der Schweiz wohnen. Ursprünglich kommen sie aus Zalaszentgrot. Wir haben dort ungarische Hochzeit gefeiert und anschließend am Balaton mit Geburtstag weitergefeiert... Die Ungarn wissen wie sie feiern...

@J.F. Zuerst mal gebe ich dir 100%ig Recht: das mit meiner Mutter ist schlimmer. Und dass ich aktiv was ändern will, habe ich ja bereits schon geschrieben - sonst hätte ich mich nicht hier angemeldet und um Rat gebeten sondern hätte weiterhin im stillen Kämmerleinn am Rad gedreht. Ansonsten hast du so ziemlich alles verdreht, was ich geschrieben habe. Ist nicht böse gemeint, war ja auch ein langer Text...

Also, nochmal: es geht nicht um Hämangiome in meiner Leber, sondern um ein ADENOM. Ein Leberzelladenom gilt als Vorstufe des Leberzellkarzinoms, also des Leberkrebses! Das Entartungsrisiko ins Bösartige ist relativ hoch und somit sollte ein Adenom in jedem Fall IMMER operativ entfernt werden. Das ist heute Standard. Bei mir geht es aber nicht einfach so, da ich nur noch eine halbe Leber habe und wenn man davon noch einen relativ großen Teil wegnimmt, ist das Risiko gegeben, dass die Leber aufhört zu arbeiten. Daher wollen die Ärzte mich nur dann operieren, wenn feststeht, dass tatsächlich schon Anzeichen für ein beginnendes Karzinom vorliegt. Und dann auch nur, wenn eine Spenderleber bereitsteht. Die machen in Essen nicht aus Jux eine Biopsie des Adenoms!
Genauso wie das Lipom in der Niere. Ein Lipom ist natürlich gutartig - aber wie geschrieben besteht bei raschem Wachstum aus medizinischer Sicht die Gefahr, dass das Ding zu einem Liposarkom entartet - also Krebs. Das habe ich mir ja alles nicht aus Fingern gesogen, sondern das haben mir die Ärzte (Urologe, Radiologe, Hepatologe etc.) erklärt.

Wie ich darauf komme, dass die Melanome mit meinen Tumoren in Zusammenhang stehen? Ganz einfach: weil Melanommetastasen mit Vorliebe in Leber und Niere streuen. Und woher will ich wissen, dass nicht irgendwo unentdeckt noch irgendein Melanom schlummert, das bisher unerkannt ist und schon längst gestreut hat?
Die Leberexperten in Essen können laut deren Aussage eine Bösartigkeit des Adenoms nicht ausschließen. Das würde doch jedem zum Nachdenken ausreichen, auch ohne die bei mir vorliegenden Vorbelastungen.

Und sorry - aber die ganzen Untersuchungen bezüglich meiner Tumorbildung lagen alle Anfang des Jahres und VOR der Diagnose meiner Mutter (diese war wie oben beschrieben erst in diesem Monat.) Die Diagnose bei meiner Mutter hat mich mitten in meinen Untersuchungen erwischt und allem noch die Krone aufgesetzt. Die Untersuchungen habe ich zum einen wegen des 5. Melanoms wieder aufgenommen, vor allem aber, weil ich aufgrund vieler vieler Belastungen, die ich oben gar nicht erwähnt habe, derbe unter Stress stand und unter andauernder Übelkeit litt. (Nur mal am Rande: mein Sohn hat mit anderthalb Jahren Diabetes Typ 1 bekommen. Ich messe seit nunmehr 4 Jahren JEDE Nacht um 0.30 Uhr seinen Zucker und war dabei noch vollzeit berufstätig, habe nur 5 Stunden Schlaf jede Nacht bekommen... Vielen Dank an meinen Arbeitgeber der nicht in der Lage war mir einen Teilzeitjob zu besorgen...)

Und dass Hämangiome auch lebensgefährlich werden können, sieht man ja an meinem 1 kg schweren fußballgroßen Hämangiom. Ich wusste zum Glück vor der OP nichts davon, aber die Ärzte haben es meinen Eltern gesagt: 2002 war die Medizin bei der Leber noch im Anfangsstadium - es stand 50 : 50, dass ich die OP überleben würde. Noch 10 Jahre zuvor wäre diese Art der OP nicht möglich gewesen und ich würde heute nicht mehr leben.

Da ich aber ein absolutes Stehaufmännchen bin, habe ich 5 Wochen nach der Riesen-OP bereits wieder angefangen zu joggen, 3 Monate später bin ich Skigefahren und ein halbes Jahr später habe ich meinen ersten Triathlon gestartet. Deshalb ist es ja umso erschütternder, dass mich die ganze Geschichte jetzt so umhaut. Es entspricht einfach nicht meinem Naturell und macht mir deshalb etwas Sorge...

Also, psycho-onkologische Beratung klingt gut, ich schaue mich mal bei dem angegebenen Link um, ob ich was in der Nähe finde. Mein Internist hat mir etwas vom Kloster Paradiese in Soest erzählt. Da wird der Mensch einheitlich untersucht, aus schulmedizinischer Sicht aber auch aus der Sicht der Naturheilkunde, alles im Rahmen der Krebsvorsorge, Diagnostik und Therapie. Klingt ganz gut. Hat jemand Erfahrung mit der Insitution??

Ist schon wieder so lang geworden, sorry...

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand sagen könnte, ob bei mir denn tatsächlich die Notwendigkeit einer Ganzkörperuntersuchung aufgrund der Melanome besteht. Ich hole morgen meine Berichte aller Melanome von meinem Hautarzt ab - denn bisher habe ich noch keinen einzigen gelesen, mich nur auf die mündlichen Aussagen meines Arztes verlassen. Ich kenne weder die Dicke der Melanome noch sonstige Befunde. Ich teile diese mit, sobald ich die Berichte vorliegen habe.

Danke für's Zuhören!
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  #3  
Alt 24.04.2011, 00:22
DaniKra DaniKra ist offline
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Hallo, ich bin hier eigentlich sonst nur ein stiller Mitleser. Aber jetzt wollt ich mich dann doch mal zu Wort melden.
Man soll sich zwar nicht immer und nur auf die Mediziner verlassen, aber ich hab das Gefühl, dass Du in Deinen Nachforschungen übertreibst. Das kann einen doch nur durcheinander bringen. Zuviel Info ist auch nicht gut, weil man sich dabei auch viel Falsches oder Verdrehtes aneignen kann. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine. Für Diagnostik und Therapie sind wohl doch eher die zuständig, die das jahrelang studiert und praktiziert haben. Das kannst Du Dir nicht mit Internet-Recherchen einverleiben.
Ich kann Dir nur empfehlen, offen mit Deinem Arzt über Deine Befürchtungen zu reden. Der weiß dann schon, was zu tun ist.
Ob es sich bei Deinem Lebertumor um eine Metastase eines Melanoms handelt, kann Dir doch hier niemand beantworten. Aber scheinbar ist bei der Biopsie kein Verdacht diesbezüglich geäußert worden?!... Wie auch immer. Sprich mit Deinen Ärzten!
Seelisch solltest Du Dir auf jeden Fall Hilfe holen. Das gilt auch für Deine Kinder und Deinen Mann. Dem geht es bestimmt auch nicht besser als Euch.

Ich wuensche Dir viel Kraft und nur das Beste für das, was noch auf Dich zukommt.

Lg
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  #4  
Alt 26.04.2011, 00:54
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Thalamea Thalamea ist offline
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Hallo zusammen, möchte mich mal wieder melden. Ging nicht eher, da meine Mutter am Donnerstag nach ihrer Lungen-OP wieder nach Hause entlassen wurde, Kräfte für die anstehende Chemo sammeln... Ihr geht es sowohl körperlich als auch seelisch sehr schlecht, da sie vorher nicht absehen konnte, wie eingeschränkt die Luftzufuhr nach der Resektion eines kompletten Lungenflügels sein würde... Mein Vater und ich sind seitdem bemüht, sie immer wieder aufzubauen und sie davon zu überzeugen, dass das nicht eine Frage von ein paar Tagen, sondern von ein bis zwei JAHREN ist, ehe sie annähernd wieder so fit ist wie vorher. Aber das gehört wohl in das Lungenkrebs-Forum.

Nur kurz zu den Laborberichten, die ich von meinem Hautarzt geholt habe: es waren insgesamt 2 NZN (genau: Compound Nävus mit melanozytärer Dysplasie und Einzelzellproliferation) und 3 Melanome (Typ SSM) in situ. 2 davon kurz vor Durchbruch in das Stratum papillare. (Das meinte mein Doc wohl mit "noch mal Glück gehabt".) Daher sind auch keine mm Angaben zur Eindringtiefe angegeben.
Meine Angst gilt auch nicht den wegoperierten Melanomen (die ja zu 100 % mit einem Sicherheitsabstand von 1 cm entfernt wurden) sondern eher den Melanomen, die bis dato noch unentdeckt fröhlich vor sich hin mutieren. Denn ich leide leider am DNS, es kommen ständig immer wieder neue Muttermale hinzu, und bei den mehreren hundert an meinem Körper einschließlich Kopfhaut kann sicher mal eins unentdeckt bleiben. Daher meine Frage, ob man sich nicht neben dem Hautarzt auch mal vorsorglich einmal pro Jahr in einer Hautklinik vorstellen sollte. (Meine Kinder sind leider auch beide betroffen und sollen sich demnächst trotz ihrer jungen Jahre schon bei meinem Hautarzt vorstellen, auch bei ihnen kommen fast wöchentlich neue Muttermale nach, ich könnte ko...).

@DaniKra: ich gebe dir Recht - Mediziner SOLLTEN eigentlich wissen, was zu tun ist. Leider war dies bei mir nicht der Fall (ich wollte nur nicht die komplette Story oben schreiben, da es sonst noch länger geworden wäre). Deshalb jetzt doch ein kurzer Abriss, damit man mal sieht, was es heutzutage für Ärzte gibt:

Habe mich aufgrund meines erneuten Melanoms im Februar und der andauernden Übelkeit dazu aufgerafft, meinen Hausarzt aufzusuchen. Ich muss dazu sagen, dass mein ursprünglicher leider in Rente gegangen ist und ich dann zu seinem Nachfolger gewechselt bin. Ich stellte mich vor und erklärte, dass seit meiner letzten CT Untersuchung dank meiner Nachlässigkeit nun 7 Jahre vergangen seien und es mal wieder an der Zeit wäre.
Seine Reaktion: nö, Hämangiome wachsen ja eigentlich nie und wenn Sie keine Symptome haben, besteht keine Notwendigkeit. (Komisch, mir wurde eine jährliche Kontrolle verordnet...)
Ich erzählte von meiner erneuten Hautkrebs-OP und dass es mir nicht sonderlich gut ginge und auf jeden Fall meine Leber kontrollieren wolle, so wie es mir aufgetragen wurde.
Er ließ sich zu einer Sonographie hinreißen. Nach langen Blicken in den Bildschirm meinte er dann: hm, sieht aus als ob da tatsächlich was größeres ist. Ich glaube ich schicke Sie doch mal zum CT.
Das CT sagte ja dann 5 Hämangiome, 1 großes Adenom in der Leber und 1 Lipom in der Niere aus. Kommentar des Radiologen: bei einem derart schnellen Wachstum des Lipoms muss mit Entartungsgefahr ins Bösartige gerechnet werden. Vorstellung beim Urologen. Die weitere Vorgehensweise sowohl beim Lipom als auch beim Adenom würde er in den Bericht schreiben.
Erneutes Aufsuchen meines Hausarztes: er hat weder vorher noch in meinem Beisein den Bericht gelesen. Hat sich nur von mir angehört, was mir der Radiologe gesagt hat. Ich berichtete von der Entartungsgefahr, worauf der Arzt nur lachte und meinte "Quatsch". Als ich nach der weiteren Vorgehensweise fragte, stand er nur auf und meinte, ich könne ja mal bei einem Homöopathen nachforschen, warum mein Körper Tumore bildet. Damit entließ er mich nach Hause.
Ich holte mir den Bericht dann hinterher ab, um ihn selber zu lesen und las zum ersten Mal davon, dass ich mich aufgrund des Leberadenoms in einem chirurgischen Zentrum vorstellen soll.

Ich suchte mir einen neuen Internisten (wo ich mich bestens aufgehoben fühle wohlbemerkt!), der dann die nächsten Schritte plante und mir auch das Leberzentrum der Uniklinik Essen empfohlen hat.
Fazit dort: Leberadenome müssen in jedem Fall wegen der Tendenz zur Entartung in ein Leberzellkarzinom operativ entfernt werden (man nennt sie auch Präkanzerose - also Vorstufe zum Leberkrebs).
Da ich aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht operiert werden kann wegen zu wenig verbleibender Lebermasse, hat man mir klipp und klar gesagt, dass ich eigentlich nur 2 Alternativen habe: entweder bleibt der Tumor drin, auch wenn er bösartig ist, und ich sterbe oder ich lass mich operieren und sterbe auch.
Recht harte Worte, aber zweifellos realistisch.

Da steckt also ein potentieller Krebs in meiner Leber und mein usprünglicher Doc schickt mich einfach nach Hause... Soviel zum Thema "die Ärzte wissen was sie tun".

Meine Biopsie ist ja erst am 17. Mai. Von daher weiß ich noch nichts über die Gut- oder Bösartigkeit des Tumors. Eine Bösartigkeit kann aber aufgrund der Bildgebung und des erhöhten Tumormarkers nicht ausgeschlossen werden. Daher will die Uniklinik ja die Biopsie durchführen. Und selbst wenn er (noch) gutartig ist, komme ich auf die Leberspender-Liste (eben wegen des Wörtchens "noch").

Bis hierhin ist alles aus erster ärztlicher Hand, meine Internet-Recherche bezieht sich lediglich auf den Bezug der Melanome zu den Tumoren in Leber und Niere. Dass man aufgrund der beiden Alternativen, wie man sich seinen Tod denn nun wünscht (lieber durch einen nicht operierten Krebs oder durch OP und anschließendem Leberversagen) etwas nervös wird, ist hoffentlich zu verzeihen... Daher auch meine Recherche, wie wahrscheinlich denn nun die Bösartigkeit in meiner Leber ist. Bei einem Adenom habe ich wenigstens noch etwas Zeit, um einen Spender zu finden...

Ich habe hier geschrieben, um die 3 Wochen bis zur Biopsie mental irgendwie zu überbrücken und mit irgendjemandem darüber zu reden, da ich meine Eltern ja momentan schlecht damit belasten kann und mein Mann einfach nicht damit konfrontiert werden will.

Bitte bitte, ich weiß, dass es hier den meisten sehr viel schlechter geht als mir - aber ich habe einfach eine Scheiß-Angst, weil meine Alternativen eigentlich keine Alternativen sind... Es tut mir schon gut, wenn ich hier einfach meinen Scheiß mal runterschreiben kann, da ich sonst niemanden habe, dem ich das erzählen kann.

Jetzt ist es leider wieder ein Roman geworden - aber ich bin seit ich hier systematisch mal alles runtergeschrieben habe, schon etwas ruhiger geworden. Es tut einfach gut. Bitte nicht böse sein.

Hat vielleicht noch jemand Tipps wegen homöopathischer Beruhigungspillen?

Gute Nacht...
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  #5  
Alt 30.04.2011, 09:20
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Liebe Thalamea!

Nachdem ich nun mitgelesen habe, muß ich mal was loswerden. Du scheinst ja sehr "gebeutelt"! Diese lange Liste...und dann auch noch Familienmitglieder. Man weiß ja nicht so recht zu reagieren.

Was ich nur immer wieder raus höre(und deswegen jetzt auch schreibe) ist, dass du dich irgendwie verloren fühlst. Du willst niemanden belasten- und kannst auch schlecht. Das kann ich nachvollziehen. Nun ist es aber so: Ich denke, du solltest unbedingt an deiner Einstellung arbeiten!!!
Natürlich ist die Realität ein Schock! Aber meinst du nicht, dich selbst vor eine solche Entscheidung zu stellen ist falsch? Sicher musst du sie treffen, um eine op machen zu lassen, oder auch nicht. Aber du bist so weit gekommen, hast so viel durch gemacht...du bist stärker als du glaubst.
Und wenn du wirklich schon über gewisse Dinge nachdenkst, musst du deinen Mann damit belasten, allein schon wegen der Kinder! Leider führt kein Weg daran vorbei. Du kannst nicht für alle stark sein- in erster Linie musst du FÜR DICH stark sein, so wie noch nie zuvor!!!
Glaube an dich, an deine Stärke, sei positiv auch wenn dir das Leben in den Hintern tritt. Versuche das Positive zu erkennen. Deine Kinder brauchen dein Lachen, deine Lebensfreude, deinen Willen, deine Stärke. Als Antrieb, als Vorbild, als Liebe!
Sicher ist es wahnsinnig hart und fast unmöglich. Fast...Verantwortung hält einen aufrecht. Die größte trägst du dir gegenüber. Halte dich aufrecht und schöpfe neuen Mut auch aus kleinen Dingen.

Ich musste das einfach mal loswerden. Denke jetzt schon so lange darüber nach, wie du dich fühlen magst. Ich möchte es nicht vergleichen aber ich weiß, wenn man sich aufgibt und meint, es könne einem nicht geholfen werden, dann ist dem auch so! Vielleicht solltest du mit deinem Mann eine Therapie oder etwas in der Art machen. Er kann es nicht ausblenden und muß erkennen, wie wichtig er, aber vor allem du bist.

In keinster Weise möchte ich dir "auf die Füße oder zu nahe treten".
Es ist als -Kopf hoch und halte duch- gemeint!

Ich wünsche dir viel positives Denken und das du die für dich richtigen Entscheidungen triffst. Erfreue dich trotz allem am Leben. Es hat doch einiges zu bieten!


Liebe Grüße,
Katrin
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  #6  
Alt 04.05.2011, 21:39
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@BeBeBalaton:
Ich denke, hier in dieser Art von Forum hat mehr oder weniger jeder schon so einiges mitgemacht. Der eine mehr der andere weniger. Aber gebeutelt sind wir ja alle irgendwie... Wie ich letztens schon zu meiner Mutter im Scherz gesagt habe, um sie aufzuheitern: "Wir sind schon 2 Krüppel - der eine hat nur noch ne halbe Leber, der andere nur noch ne halbe Lunge..." Da musste sie lachen.
Wie man sieht, habe ich meinen alten Humor wiedergefunden. Ob das jetzt an den Tabletten liegt oder daran, dass wenigstens ein Stressfaktor weggefallen ist (mein Ganztagsjob), kann ich schlecht sagen.
Und ja, ich bin ja in der Uniklinik in Essen (Leberzentrum) in Behandlung. Da wird am 17.5. die Biopsie durchgeführt.
Ich habe einen langen Fragenkatalog erstellt, damit werde ich die Ärzte löchern und danach hoffentlich ein paar Antworten mehr haben.

@Katrin*: Ja, über eine Therapie habe ich schon längere Zeit nachgedacht. Da liegt so einiges im Argen bei uns. Da wir aber beide keine Trennung wollen, lohnt es in jedem Fall darum zu kämpfen. Wir fahren am 3.6. in den Urlaub und wollen die Zeit nutzen, um in Ruhe über alles zu reden. Dann kenne ich auch das Ergebnis der Biopsie und weiß, wie es weitergeht. Für Herbst ist die OP an der Niere angesetzt, von daher wird sich mein Mann wohl oder übel mit meiner Krankheit auseinander setzen müssen.

Mir geht es seit dieser Woche wirklich ein wenig besser - ich bin gestern an einem Lipom am Rücken operiert worden und hatte viel Spaß mit dem Doc. Wir haben viel gelacht und ich war das erste Mal seit Wochen wieder die Alte. Im Moment lese ich nicht mehr im Internet. Alles was ich wissen muss, habe ich in meinem Kopf gespeichert und werde die Fragen während meines stationären Aufenthaltes bei den Ärzten loswerden.
Ich hoffe ganz einfach, dass mein noch vorhandenes Lebervolumen für eine weitere OP ausreicht - wenn nicht, muss ich mich mit dem Thema Leberlebendspende (von einem nahen Verwandten) auseinandersetzen. Ob ich allerdings wirklich Zeit meines Lebens mit Immunsuppressiva leben möchte weiß ich nicht... Aber wenn es die einzige Möglichkeit ist, bleibt mir nichts anderes übrig. Hauptsache leben.

Aber irgendwie hat das Ganze nicht wirklich mit meinen Melanomen zu tun und ich glaube, ich wäre im Leberforum besser aufgehoben.

Euch allen erst mal vielen Dank für eure Worte!
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