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  #1  
Alt 16.05.2011, 19:05
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,

ich habe sehr lange nicht mehr hier geschrieben, aber immer mal hier gelesen, so einige Schicksale verfolgen einen dann doch noch ...
Meine Schwiegermutter ist im letzten Oktober an Lungenkrebs gestorben. Wir konnten ihr ermöglichen zu Hause zu sterben, bei ihr zu sein. Ihre grösste Angst war in ein Krankenhaus zu müssen wenn es soweit ist. Bei uns gibt es eine Art Netzwerk, dh. wir hatten einen super Palliativarzt der mit dem Pflegedienst zusammengearbeitet hat. Er hat uns über alles aufgeklärt, alles erklärt, es gab eine Notfallbox im Hause, wo auch der Pflegdienst rankonnte ( Morphin.... Infusionen und so... ) Den Arzt konnten wir 24 std am Tag erreichen. Es fing bei uns Sonntags an... Nach dem 1- Anruf war der Arzt 20 min später zur Stelle. Es war einfach nur ein gutes Gefühl zu wissen, da ist jemand, der kommt, der hilft uns, der hilft vor allem meiner SM. Jemand, der auch uns sagte was Sache ist, ohne Umschweife... direkt.
Ich weiss, wie es euch jetzt gehen mag. Es ist schön das es ihr zur Zeit gut geht, aber auch ihr wisst, morgen kann das Ganze schon anders aussehen... diese sch... Hirnmetastasen... was machen sie aus unseren Lieben??!!

Ich wünsche euch noch eine schöne, intensive Zeit miteinander. Vor allem viel davon. Wir als Angehörige können einfach nur da sein, helfen wo es geht und Mut zusprechen. Aber auch loslassen müssen wir...

Alles Gute für euch und ganz viel Kraft!!!

Liebe Grüsse
ange
__________________
-Meine Schwiegermama + 4.10.2010
-Meine Patentante + 4.9.2011
-Meine Mama
*15.2.1944 - + 22.11.2014

-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #2  
Alt 17.05.2011, 23:52
Benutzerbild von riedlenseppl
riedlenseppl riedlenseppl ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Ange,

danke für deine lieben Worte.
Es ist gut, ein solches Netzwerk zu haben.
Mir macht ein bisschen Kummer, dass meine Mama ja gar nicht hier bei uns lebt, so dass ich mich nicht sooo direkt um diese "Verbindungen" kümmern kann
Aber immerhin habe ich es geschafft, in einem passenden Moment mit Mama über das Thema Hospiz zu reden. Erste Grundlagen sind gelegt. Sie hat ganz cool und unaufgeregt reagiert (scheinbar) und ich denke, wenn wir das Thema "Pflegestufe" erledigt haben, werden wir mal "unverbindlichen" Kontakt zum Hospiz aufnehmen.

Du schreibst
Zitat:
Es fing bei uns Sonntags an...
Darf ich fragen, wie das war?
Du musst aber nicht antworten, wenn du nicht magst.

Jetzt muss ich ins Bett, sonst ist meine ganze "Erholung" beim Teufel...
Wir hatten heute nämlich unseren 20.Hochzeitstag und waren in Bad Wurzach im "Vitalium" (super Sauna, Thermalbad kannst du vergessen) und anschließend noch lecker Essen in Biberach!

Liebe Grüße, auch an alle Mitleser!

Christiane
__________________
Mit den Gedanken
und dem Herzen
immer bei dir,
Mamsini
Bin ich hier, bist du's auch!
Du warst wunderbar.
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  #3  
Alt 18.05.2011, 13:39
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,
klasse, dass ihr einen schönen Hochzeits-Tag verbringen konntet! So etwas ist so wichtig...

Ist natürlich schwierig, dass Deine Mutter nicht in Deiner Nähe lebt - aber es ist auch schön, dass Deine Schwester sich auch kümmert... ich hätte mir in der Zeit öfter mal gewünscht, nicht vollkommen alleine für die Unterstützung meiner Mutter verantwortlich zu sein.

Toll, dass Du das Thema Hospiz schon mal vorsichtig ansprechen konntest!
Alles Gute für Euch,
Anja
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  #4  
Alt 18.05.2011, 19:37
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Beiträge: 505
Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Lieb Christiane,

ich habe zum Glück keine Probleme darüber zu sprechen, ich bin eher jemand dem das hilft und auch gut tut ...

Ich muss ehrlich sagen, ich hätte meiner SM den letzten Tag sehr gerne erspart, sie wurde sehr unruhig, klagte nur, fing an, für uns, wirr zu reden. Für sie, sie war einfach auf dem Weg... hatte Angst. Sie redete vom ertrinken, vom schubsen. ... immer sagte sie : nicht schubsen... dann wurde sie ruhiger, hatte dann schmerzen, und hat gekämpft immer in die luft gegriffen... wollte was festhalten, jemanden retten. mit einer Kraft, die man ihr nicht mehr zugetraut hätte. Sie hat viel geschrien. Das erste Beruhigungsmittel half so 2 std. dann riefen wir den Arzt wieder an, er wollte schon eine Morphiumpumpe fertig machen und ins auto legen. ( naja, er wusste das es wohl so kommen würde ) Als sie dann das valium- morphin gemisch bekam und es wirkte, wurde sie ruhiger. wir waren da, haben sie einfach gestreichelt, ihr zugeredet. ihr gesagt das sie gehen kann. das wir da sind. in der nacht war immer einer von uns bei ihr. morgens hat sich Schwiegervater endlich mal hingelegt. als ich mit meinem kleinen kam, und er ihr noch was erzählte ist sie im beisein von ihrer tochter, meinem sohn und mir eingeschlafen. ganz ruhig. mit einer Träne im Auge!!
im nachhinein bin ich froh das ich ihr beistehen konnte so gut es geht, sie streicheln, beruhigen konnte auch wenn es keine schöne situation war. Am ende hat es mir doch weitgehend auch die Angst vor dem Tod genommen.
Klar hat das Morphium sein übriges getan, aber ich bin verdammt froh das es das zeug gibt!! So musste sie nicht allzu lange so stark kämpfen mit ihren Ängsten und auch Träumen, so sagte der arzt, für sie war sie gefangen in einer Zeit oder auch Welt, die wir nicht kennen.
ich weiss nicht, ob es das ist was du hören wolltest...
ich wollte immer alles wissen, aber eigentlich nicht dabei sein... aber sie hat es sich so ausgesucht. und wie gesagt, im nachhinein bin ich froh darüber.

du kannst auch einen Teil in meinem damaligen Thread lesen... ( warum so spät ) ich habe da in den 2 tagen immer mal geschrieben was los ist.


Es ist gut, wenn sie einem Hospiz gegenüber aufgeschlossen ist. Dort sind so liebe menschen, die einem auch die zeit widmen, die ein so schwer kranker mensch braucht. Aber auch ein guter Pflegedienst ist goldewert!!

Ich gratuliere noch mal nachträglich zum 20. hochzeitstag!!!! ( da gehört schon was zu ;-) )

Ganz ganz viel Kraft!!! Und keine Scheu zu fragen ;-)...
Alles liebe
ange
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-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #5  
Alt 18.05.2011, 23:47
Benutzerbild von riedlenseppl
riedlenseppl riedlenseppl ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Anja, liebe Ange!

Vielen Dank für eure netten Grüße.

Dir Ange besonderen Dank für deine Offenheit.
Vielleicht komme ich bei Gelegenheit nochmal auf dein Angebot zurück, genauere Fragen zu stellen.

Morgen bringe ich meine Mama wieder zu meiner Schwester zurück.
Meine Schwester rief mich heute abend an, und wir hatten ein längeres Gespräch, in dem sie mir erzählte, dass sie sich inzwischen etwas umgehört hat, was die Möglichkeiten einer Betreuung für unsere Mama betrifft.
Von Tagespflege bis zu Dauerpflegekraft in den eigenen 4 Wänden. Sie fragte mich auch, ob ich das Thema Hospiz schon ansprechen konnte, was ich ihr positiv bescheinigte.
Beim Abendessen hatten Mama und ich dann wieder ein sehr gutes Gespräch, bei dem wir eben auch mal die Möglichkeit beleuchteten, dass sie durch eine Pflegekraft eventuell die Möglichkeit hätte,in ihrer eigenen Wohnung zu leben. Sie schien dem gar nicht abgeneigt zu sein.

Ich bin sehr erleichtert, das die Gespräche über solche Themen möglich sind und gar nicht so schwer, wie ich gedacht hatte.

Seid alle von Herzen gegrüßt!

Christiane
__________________
Mit den Gedanken
und dem Herzen
immer bei dir,
Mamsini
Bin ich hier, bist du's auch!
Du warst wunderbar.
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