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  #1  
Alt 23.08.2011, 21:15
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Lin Lin ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Hallo Nov06,

also bedeuten die befallenen Lympfknoten, dass der Tumor bereits gestreut hat?

Meine mutter ist ziemlich sicher die Chemo nicht zu machen, sie fühlt sich nicht stark genug, denkt sie schafft es nicht... Deiner Meinung nach ist sie unbedingt notwendig? Vielleicht kann ich sie überzeugen aber ich habe meine Zweifel...

LG, Linda
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  #2  
Alt 23.08.2011, 21:22
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Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Hallo Linda,
befallene LK bedeuten,dass der Tumor zumindest lokal gestreut hat.
Natürlich kann man es auch so sehen,dass die LK den Sch...abgefangen haben...tu ich auch manchmal
Wie viele sind denn befallen gewesen?Wie alt ist Deine Mutter?War der Tumor hormonabhängig?
Das sind alles Faktoren,die bei der Entscheidung für oder gegen Chemo eine Rolle spielen.
LG,Jule
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  #3  
Alt 23.08.2011, 21:30
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Hallo Jule66,

Insgesamt sind 6 Lympfknoten befallen gewesen, entfernt wurden 26, bei einem Alter von 42 Jahren... Es war kein hormoneller Tumor.

Heilpraktiker glauben an die Misteltherapie auch als Alternative, auch wenn ich den Ärzten mehr Glauben schenken würde... Allerdings handeln diese auch oft nach den Richtlinien, wenn Krebs dann Chemo, mit wenig Ausnahmen, habe ich gehört...
Ich will ihr eben auch nichts falsches raten, falls sie tatsächlich zu schwach für eine Chemo wäre.

LG, Linda
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  #4  
Alt 23.08.2011, 21:38
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Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Liebe Linda,
bei der Konstellation gibts-sorry- keine Alternative zur Chemo.
Ich war ebenso 42 Jahre alt,hatte 4 befallene LK und ebenfalls triple negativ.
Mir konnte die Chemo nicht schnell genug beginnen,ich habe das sogar noch vorangetrieben.
Mit 42 ist sie körperlich sicherlich noch stark genug,ich habe sie -TAC- eine harte Chemo,ohne bleibende Schäden überstanden.
Heilpraktiker-für mich völlig undiskutabel- können maximal begleitend agieren und das auch nur in Absprache mit den behandelnden Onkologen.
Entschuldige meine harten Worte,aber das ist kein guter Befund und der bedarf einer adäquaten behandlung.
Übrigens,bei triple negativen wirkt die Chemo i.d.R. besonders gut-ich hatte anschließend eine Komplettremission,was mit einer guten Prognose einhergeht.
Alles Gute für Euch,Jule
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  #5  
Alt 24.08.2011, 09:56
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Liebe Linda,

es gibt keine Alternative zur Chemo, ohne einfach die Gefahr signifikant zu erhöehen, dass der krebs wiederkommt, und dann vielleicht mit Fernmetastasen. Auch ich habe einem Heilpraktiker vertraut, was die nebenwirkungen angeht - so hat mir die Akupunktur ganz erheblich bei der Übelkeit geholfen, ich brauchte keine Medikamente und auch das Cortison konnte ich weitgehend weglassen (nur mit der Infusion, sonst nix).

Du schreibst, deine Mama fühlt sich nicht stark genug, ich glaube aber, herauszuhören, dass sie sich vor allem psychisch nicht stark genug fühlt. Die Chemo ist aber zunächst mal physisch zu bewältigen! Kann es sein, dass Euer Gefühl, alternative Methoden könnten gleich gut sein, vielleicht auch daher kommt, dass der alternativ behandelnde Arzt/Heilpraktiker sich einfach viel mehr Zeit nimmt und mit deiner Mutter intensive Gespräche führt, während der/die Onkologen das nicht tun?

Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass DU da wirklich die Verantwortung hast. Du bist sehr jung (ich habe einen Sohn in diesem Alter), du solltest Dein leben Leben und genießen und dich nicht mit Entscheidungen quälen, für die ein Erwachsener oft nicht die Kraft hat. Du bist im aufregendsten, schönsten, spannendsten Alter das dein leben zu bieten hat! Deine Mama gehört in professionelle Therapeutenhände, du kannst sie nur liebevoll begleiten!!!!
Wenn sie keine professionelle Hilfe will (man kann den Therapeuten, wenn man das Gefühl hat dass "es nichts bringt" auch wechseln!), dann solltest wenigstens Du sie bekommen, in Gesprächen mit anderen Betroffenen in deinem Alter (ist leider schwierig zu finden) oder bei einem Therapeuten. Es ist nur leider oft schwierig, hier die richtigen zu finden, ein Therapeut muss noch mehr als jeder andere Arzt zu seinem Patienten "passen".

Auf jeden Fall solltest Du Dich etwas herausnehmen aus dem Verantwortungsgefühl, zumal deine Mama Dich ja sogar noch kritisiert. Wie unten schon jemand schreibt, du bist das Kind, und sie die Mutter!

Und übrigens, meine Meinung zu den psychischen "Folgen" der Chemo: Ich kann eine begrenzte Zeit ohne Haare leben, und ich lebe wunderbar ohne meine Brust, denn die war zwar schön aber nicht lebensnotwendig. Aber ich LEBE, und ich habe keinerlei Verständnis, dass man sich wegen derlei Äußerlichkeiten aufgibt. Das sage ich dir, nicht deiner Mutter. Es ist erstmal ein Schock, aber das Leben ist schön, lieber leben ohne Brust als tot sein. Vielleicht hilft dir das im Umgang mit deiner mama. Zu viel an Verständnis, Mitleid hilft ihr nämlich auch nicht.

Liebe Grüße (und viel bewunderung für Dich)

Calypso

Geändert von Calypso (24.08.2011 um 10:00 Uhr)
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  #6  
Alt 24.08.2011, 17:55
mara43 mara43 ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Liebe Linda,
Du bist hier sehr engagiert, aber denke bitte auch an Dich und mach was ganz anderes, was man eben in diesem Alter so unternimmt!
Am Anfang war ich natürlich auch froh über meine Kinder - inzwischen habe ich über die Klinik einen guten Psychotherapeuren, dem ich mein Herz ausschütten darf und meine Familie lasse ich soweit das geht unbehelligt. Seither geht es uns allen besser.
Und das mit den Haaren ist doch vergänglich. Es gibt so schicke Perücken, die Kasse zahlt den Hauptanteil und ich wurde immer wieder mal angesprochen, ob ich einen neuen Friseur hätte .... Auch zu Hause trug ich die Perücke, so dass mich niemand ohne Haare gesehen hat.
Irgendwann lebt man mit dieser Krankheit, so wie andere mit krummen Beinen oder Akne oder sonst was. Hab Geduld, ich habe auch lange gebraucht um mich an die Situation zu gewöhnen.
Lass Dich umarmen!
Mara
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  #7  
Alt 24.08.2011, 18:01
Loewe62 Loewe62 ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

@calypso: toll geschrieben! Könnte ich genau so unterschreiben!

@lin: ich war jahrelang bei verschiedenen Heilpraktikern in Behandlung (bevor ich Brustkrebs bekam). Ich habe viel Geld da gelassen, es hat ein wenig geholfen. Aber meine wirklichen Beschwerden konnten da nicht geheilt werden. Deshalb bin ich bei meiner Krebsbehandlung ganz bewusst auf die Schulmedizin gegangen. Und arbeite mit meiner Psyche, das ist mir am wichtigsten. Vielleicht kannst du ihr das Buch "Wieder gesund werden" von Carl Simonton schenken. Da ist auch eine Cd dabei mit Entspannungstrancen. Die finde ich ganz toll. Und in dem Buch habe ich mich so richtig wieder gefunden.
Ansonsten glaube ich kaum, dass du deine Mutter umstimmen kannst. Aber kannst ihr gerne von mir erzählen: immer super stolz auf meine Löwenmähne, blond gesträhnt und schulterlang, tolle Naturlocken (und innerlich immer sehr unsicher, was das Aussehen betrifft). Der Gedanke, die Haare zu verlieren, war für mich anfangs ganz schrecklich. Natürlich war (und bin) ich auch der Meinung, dass mir keine Tücher stehen. Aber da habe ich mir schon vor der Chemotherapie welche bestellt, mit denen ich zufrieden war. Und eine tolle Perücke. Dann fand ich es eine Zeit lang ganz spannend, als die Haare ausgingen. Dann kam wieder der Frust, wie lange das dauert, bis sie nachgewachsen sind und ich mit Perücke rumlaufen muss.
Schließlich war es alles nicht soooo schlimm, wie ich es mir ausgemalt hatte. Und da es so heiß ist und ich am Kopf so schwitze, laufe ich jetzt mit minikurzen Haaren rum. Und das Feedback ist überwiegend positiv.
Es ist für mich auch irgendwie wie eine Reinigung gewesen, die Haare zu verlieren...
Manchmal muss man halt was loslassen, bevor etwas neues beginnen kann...

Ansonsten habe ich während der Chemo sehr auf mein Aussehen geachtet, wenn ich raus gegangen bin. Immer geschminkt (okay, hab mehr gebraucht als sonst), schöne Klamotten angezogen (vorher noch passend zur Perücke ein paar neue Teile gekauft). So habe ich einen Menge Komplimente bekommen, das hat mir sehr gut getan.

Und jetzt wie gesagt, mit den Minikurzen Haaren laufe ich schon seit ein paar Wochen rum. Ist irgendwie doof (fühle mich abwechsend wie eine Emanze oder ein Skinhead), ist aber auch irgendwie cool
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  #8  
Alt 24.08.2011, 18:36
Brigitte2 Brigitte2 ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Hallo Lin,
Ich war auch 42 Jahre alt, als die Diagnose BK gestellt wurde. Ich hatte keine befallenen Lymphknoten, der BK war hormonrezeptornegativ. Ich habe nach der OP Chemo bekommen und Bestrahlungen. Das ganze ist jetzt bald 17 Jahre her.

Ich habe danach Patientinnen betreut per Telefon und auch persönlich. Ich hatte einen ähnlichen Fall, dass eine Patientin nicht mit der Krankheit klarkam. Sie brauchte professionelle Hilfe. Ich war mit der Situation vollkommen überfordert.

Versucht über das Brustzentrum eine Psychoonkologin zu bekommen, die mit Deiner Mutter sprechen kann. Du kannst diese Hilfe auf gar keinen Fall leisten und musst Dir ebenfalls Hilfe suchen, damit Du nicht in eine Co-Abhängigkeit hineinrutschst. Natürlich ist es für Deine Mutter einfach, Dich als Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber wie willst Du das leisten?

Alles Gute für Dich und Deine Mutter

Brigitte

Geändert von gitti2002 (25.08.2011 um 02:42 Uhr)
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Stichworte
angehörige, angst, brustkrebs, depressionen


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