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  #1  
Alt 07.09.2011, 18:21
Reni08 Reni08 ist offline
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Registriert seit: 07.09.2011
Beiträge: 3
Standard Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo, ich bräuchte mal eine Aufklärung oder ähnliches.

Bei meinem Vater ist im Februar 2011 Magenkrebs mit Metastasen festgestellt worden. Er befindet sich im Endstad. und eine OP kann nicht erfolgen. Seit April bekommt er alle zwei Wochen eine Chemo - die wirklich sehr gut anschlägt. Denn bevor er die bekam, konnte er nicht mal mehr essen und trinken. Er wurde künstlich ernährt über seinen Port. Er nahm sehr schnell ab und war einfach nur schlapp. Durch die Chemo hat er es geschafft sich alleine zu ernähren, was im März/April überhaupt nicht denkbar war. Heute geht es ihm besser, er denkt daran wieder arbeiten zu gehen und wiegt mehr als zuvor. Gut der Körper ist nicht mehr ganz so fit und er muss sich nach der Gartenarbeit einmal mehr ausruhen, aber man kann damit leben. Er ist sehr ehrgeizig und glaubt an sich - was natürlich sehr positiv ist. Jedenfalls war er vor zwei Wochen mal wieder zu einer großen Untersuchung und die ergab, dass es bei der Diagnose bleibt. Es kommt noch das Bauchfell dazu und Artrose, die Metastasen sind jetzt nicht mehr geworden, allerdings bleibt es dabei, dass er nicht mehr operiert werden kann und keine Reha erhält. Mein Problem ist jetzt - ist das alles positiv oder wie ist das anzusehen? Viele sagen, dass diese Patienten nochmal aufleben und es dann bergab geht? Wie ist es denn nu zu sehen - kann er noch Jahre damit leben? Im Februar haben Sie ihm nicht mal mehr ein Jahr gegeben.
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  #2  
Alt 07.09.2011, 18:50
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 938
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo,

Aussagen über eine verbleibende Restlebensdauer sind nicht gerade immer zuverlässig und sehr viele haben schon etliche Monate, wenn nicht sogar Jahre, länger überlebt. Wie schnell was voranschreitet usw. ist doch bei jedem Erkrankten individuell.

Nachdem aber bei Deinem Vater Metastasen da sind, kann einfach nicht mehr von einer Heilung gesprochen werden, es handelt sich jetzt um Palliativmedizin, d.h. möglichst lange den jetzigen Zustand zu erhalten bzw. eben auch die Schmerzen etc. somit in Grenzen zu halten und auch zukünftig eine möglichst gute Lebensqualität zu erhalten.

Leider kann sich halt bei so einer Erkrankung das Blatt auch recht schnell ändern und Zustandsverschlechterungen eintreten, man weiß es eben nicht im Vorhinein. Deshalb soll Dein Vater einfach das tun, was er gerne tut und Ihr solltet die ihm verbleibende Zeit versuchen noch intensiv miteinander zu nützen und Euch über jeden Tag freuen, an dem es ihm einfach gut geht und die Einstellung Deines Vaters trägt sicher auch einen wesentlichen Teil dazu bei, dass er einfach versucht positiv zu denken usw.

Ich wünsche Deinem Vater eine noch ganz lange Zeit, in der er sich gut fühlt und Dir wünsche ich viel Kraft ihn auf diesem Weg zu begleiten, der leider kein leichter ist.
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  #3  
Alt 07.09.2011, 21:46
Reni08 Reni08 ist offline
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Registriert seit: 07.09.2011
Beiträge: 3
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Danke für deine schnelle Antwort.

Ja es ist richtig, auf die Aussagen kann man nicht hören.
Ich denke mal, der Arzt war selber überrascht. Weißte es ist eben komisch, weil es ihm soweit gut geht und man dann das Thema irgendwie verdrängen möchte. Aber dann kommt doch immer wieder der Gedanke und die Ängste. Gut jetzt im Laufe der Zeit kommen natürlich noch so ne Sachen wie Bauch im Wasser (allerdings hält sich das noch in Grenzen) und in der Lunge wurde auch schon wenig Wasser festgestellt. Aber der Arzt meint, man muss nocht nichts unternehmen. Aber das sind doch keine guten Zeichen oder? Kann es auch passieren, dass die Metastasen jetzt trotzdem mehr werden?
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  #4  
Alt 08.09.2011, 11:17
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 938
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo,

naja, die Metastasen sind da und werden wachsen, d.h. zumindest sich vergrößern und ev. auch mehr werden (das versuchen sie ja mit der Chemo aufzuhalten), das spielt aber da keine wesentliche Rolle mehr, sobald das Bauchfell innen mit mehreren Metas befallen ist , sobald einfach Metastasen da sind, kann von einer Heilung nicht mehr ausgegangen werden. Auch eine OP wird dann nur gemacht palliativ, um zb. die Passage des Mageninhalts aufrecht erhalten zu können, aber eben nicht mehr mit dem Ziel der Heilung.

Meiner Tante damals ging es auch nie schlecht am Anfang, sie hatte bloß eher sowas wie eine leichte Magenverstimmung von den Symptomen her, d.h. nicht so guten Appetit, etwas Übelkeit (ohne Erbrechen), etwas Magendrücken, wirklich nichts Aufregendes - und dann diese niederschmetternde Diagnose . Ja, ich weiß, man will sich das gar nicht vorstellen, dass der geliebte Mensch so krank ist .

Ich will Dir keine Angst machen, aber sie lebte noch gut 1,5 Jahre nur noch, das letzte halbe Jahr war zum Teil schon sehr belastend in jeder Richtung. Zuvor ist sie auch noch auf Urlaub gefahren usw. und hätte man es nicht gewußt, ein Außenstehender hätte es nicht erahnt, sie sah nicht so krank aus - wie gesagt erst die letzten 4-5 Monate hat sie wirklich merklich und rasch dann auch abgebaut, hatte auch in dieser Zeit bessere und schlechtere Tage, die letzten zwei Wochen war sie einfach schon kraftlos und konnte aus dem Bett ohne Hilfe nicht mehr raus, im Endeffekt ist sie verstorben an Leberversagen, bei ihr war auch die Leber voll mit Metas und es war dann für sie eine Erlösung.
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  #5  
Alt 08.09.2011, 18:43
Reni08 Reni08 ist offline
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Registriert seit: 07.09.2011
Beiträge: 3
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo

erhielt denn deine Tante auch Chemos? Das ist ja so erschreckend, denn man denkt denen geht es gut.
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  #6  
Alt 12.09.2011, 09:37
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 938
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo,

ja, sie bekam Chemo nach der Operation und wie sich dann herausstellte, dass sie zahlreiche Metas am Bauchfell hat, nur noch schmerzlindernde Sachen (sie verweigerte dann).
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  #7  
Alt 13.09.2011, 21:20
Mandy77 Mandy77 ist offline
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Registriert seit: 13.09.2011
Beiträge: 1
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo,

unser Vater hat Magenkrebs und bekommt zur Chemo noch Mistel in den Bauch gespritzt. Meine Mutter und ich waren in der Charité in Berlin um eine zweite Meinung einzuholen. Nur leider war dort diese Antwort " 9-12 Monate".
Ich weiß, dass es irgendwann passieren wird. Nur möchte ich alles über eventuelle Maßnahmen zur Lebensverlängerung ausschöpfen, um nicht irgendwann zu sagen, wir haben nicht alles getan. Bei ihm hilft auch keine Therapie mit Antikörpern, da er diesen Nachweis nicht hat. Was auch immer das ist. Gibt es noch irgendwelche Therapien? Bitte um Antwort. Danke.
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  #8  
Alt 14.09.2011, 07:42
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 938
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo Mandy,

es tut mir sehr leid, dass Dein Vater auch an diesem Sch.... erkrankt ist. Du schreibst, Du möchtest... Das verstehe ich, weil keiner will einen nahestehenden Menschen verlieren, aber was möchte Dein Vater?
Ich habe bei der Krebserkrankung meiner Tante gelernt, dass nicht zählt, was ich möchte, sondern nur das, was sie möchte und da sie Chemo dann abgelehnt hat, galt es dies zu akzeptieren. Wollte Dir nur sagen damit, dass Du/Ihr unbedingt darauf achten solltet, was Dein Vater will!
Es ist letztendlich sein Körper und er ist krank. Uns Anghörigen bleibt nichts anderes übrig, als unsere Lieben in dieser schweren Phase ihres Lebens beizustehen und für sie dazusein.

Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für diesen Weg!
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  #9  
Alt 18.09.2011, 13:12
opasimon opasimon ist offline
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Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 5
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

Hallo,

mein Vater hatte auch Magenkrebs in einem sehr weit fortgeschrittenem Stadium. Er hatte örlichen Lymphbefall und Befall im Bauchfell.
Das Krankenhaus in dem die Krankheit festgestellt wurde, hat die OP ebenfalls abgelehnt. Es gibt jedoch Ärzte die auch dann noch operieren.

Mein Vater hätte am 01.09.11 einen OP Termin gehabt. Hier sollten dann der Magen die Galle und Teile der Milz entfernt werden. Außerdem das befallene Bauchfell. Meinem Vater ging es nur am Anfang kurz nach der Bauchspiegelung schlecht. Er hatte auch zehn Kilo abgenommen. Hatte einen Tumormarker von 2044....

Die erste Chemo (6x Cisplatin / Cisplatin/ 5 FU) hat er noch gut vertragen. Er hatte super zugenommen, konnte immer alles essen.

Am 27.07. hat er sich auf den Weg zu seiner zweiten Chemo gemacht. Morgens hat er noch im Keller isoliert und sein Gatenhaus entgegengenommen.
Er ist dann währen der Chemo umgefallen. Hatte eine schwere Vergiftung.
Die Ärzte konnten nichts mehr tun. Er ist dann an dieser Vergiftung am 12.08.11 nach Organversagen gestorben. Ich habe auch immer versucht alle Möglichkeiten zu finden, um das Leben meines Vaters zu retten. Aber man muß wircklich dabei beachten welche Belastung eine Chemo und dann noch so eine heftige OP für den Menschen sind. Wenn es hier nur noch palliativ ist, sollte man einige Entscheidungen abwegen.

Ich wünsche Euch alles Liebe + viel Kraft
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  #10  
Alt 01.10.2011, 22:42
Aylene Aylene ist offline
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Registriert seit: 25.01.2011
Ort: nähe Lux
Beiträge: 24
Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs

hallo,
mein Vater hat alle Therapien abgehlent und in 8 Wochen nach der Diagnose gestorben. Jetzt, 6 Monate "danch" bin ich immer noch immer nicht darüber hinweg wie wir diese Zeit gemeistert haben. Ich habe auch eine Freundin die sehr schwer an Krebs erkrankt ist und viele Therapien gemacht hat und auch immer weiter machen muss. Ich glaube mitlerweile, dass man jedem Menschen und sei er noch so nah seinen Willen lassen muss, auch wenn es einem noch so schwer fällt. Ein "Zeitfenster" gibt Dir niemand, aber aus allem was ich in dieser Zeit durch google usw rausgefunden habe, sagt doch schon einiges aus. Ich kann Dir nur den Rat geben, dass Du und Deine Familie die euch verbleibende Zeit nutzen tut, wir haben jedenfalls selten so viel gelacht, auch wenn es eigentlich zu heulen ist. Ich habe in den letzten Jahren meine Mutter, meinen Onkel und meinen Vater verloren, aber trotz allem halte ich den Kopf hoch und bin dankbar für die schöne Zeit die wir hatten. Ich hoffe, dass Du auch die Kraft besitzt, diese schwere Zeit zu meistern.
Liebe Grüsse und Kopf hoch
Annette
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