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#1
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AW: Heute vor einem Jahr
Hallo Michaela,
das ist glaube ich ganz normal, dass man immer wieder Tage zum durchhängen hat. Ich habe auch noch viel zu viele davon . Besonders an solchen markanten Daten kommt so vieles wieder hoch, so wie bei dir jetzt, und bestimmt auch morgen. Ich schaffe es auch noch nicht immer damit umzugehen, aber ich denke, wir müssen lernen, dass es zu unserem Leben dazugehört. Die Erfahrung mussten wir machen und wir können sie schlecht "löschen". Geht es dir denn jetzt körperlich "gut"? Liebe Grüße, Marie |
#2
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AW: Heute vor einem Jahr
Hallo, liebe Ela.
Ich glaube so wie du fühlen sich viele. Ich war bei meiner Diagnose gerade mal 16. Ich hatte noch sooo viel vor aber auf einmal habe ich gemekrt, dass ich vielleicht gar nicht mehr die Zeit haben werde das alles zu erleben. Inzwischen bin ich 21. Ich habe geschafft mein Abi zu machen und studiere....Also habe ich schonmal zwei meiner Ziele erreicht. Man darf einfach die Hoffnung nicht aufgeben. Ich will auf jedenfall noch meine Kinder sehen....ich hoffe, dass die Krankheit mir das erlaubt. Obwohl die Diagnose 5 Jahre zurückliegt komme ich immer noich nicht ganz damit zurecht. Wenn mein Freund von Kindern und heiraten redet, dann könnte ich heulen, weil ich jedes mal denke, vllt erlest du das alles gar nicht mehr, weil die Krankheit wieder daziwschen kommt. Aber positiv denken hilft und vorallem Geschichten von Menschen, die es geschaff haben! du kannst es auch schaffen Ich hoffe, die geht es ansonsten gut... Liebe Grüße |
#3
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AW: Heute vor einem Jahr
Hallo zusammen,
nun ich kann mich meinen vorschreiberinnen nur anschliessen, ich habe auch immer wieder zukunftsängste...wenn mir eine freundin sagt...wenn ich 45 bin dann werde ich das und das machen...tja...dann kommt wieder in den sinn ob ich das alter je erreichen werde trotz der prognosen die mir gegeben wurden...vor jedem routinetermine beim doc hab ich immer bammel, bei zwicken und zwacken und schmerzen die ich nicht wirklich einordnen kann versetzen mich in panikzustände und ich habe wahnsinnige angst...vor einiger zeit hatte ich als ich auf dem wc war am klopapier blut, aber nicht vom vorderen bereich sondern vom after...und das war nicht wenig...ich hab sofort angefangen zu zittern...war lange auf dem klo, nachdem mein mann dann mal nachgefragt hatte ob alles ok mit mir wäre hatte ich nur noch heulen können vor angst..zum glück hat es sich als wunde herausgestellt wo ich mich selbst gekratzt haben musste..denn nachdem ich einige male kontrolliert habe hat es auch aufgehört zu bluten...doch es war alles sofort wieder da, die angst, und ich bin auch der meinung sowas kann man nicht vergessen...die angst wird mich wohl solange begleiten solange ich lebe!! dieses ins loch fallen hab ich immer wieder, auch dass ich oft einfach so anfange zu weinen, mein mann macht sich dann gleich sorgen weil auch er gleich wieder angst hat dass was sein könnte...ich habe auch immer wieder meine depressiven phasen...die immer unterschiedlich schlimm sind... es geht bestimmt vielen so....denn krebs ist so gemein, und unvorhersehbar... glg steffi |
#4
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AW: Heute vor einem Jahr
Hallo Ela, Steffi, Rey u. alle anderen,
ich glaube die Ängste sind bei jedem gleich, ganz egal wie lange die Diagnose zurück liegt. Bei mir sind es 2 Jahre. Aber sobald das Wetter umschlägt, habe ich Nerven-, bzw. Narbenschmerzen. Und jedes mal frage ich mich ob es jetzt die Narbenschmerzen sind oder ob wieder was Neues kommt. Diese Panik werden wir wohl nie mehr ganz los werden. Ich versuche darauf zu achten, dass die Krankheit nicht mein komplettes Leben bestimmt. Sie hat so schon genug Platz eingenommen. Leichter gesagt als getan. Die Heulphasen kenne ich auch. Die kommen halt einfach von jetzt auf gleich. Da kann man auch nix dagegen tun. Der Körper, die Seele , der Geist haben halt solche Phasen u. die Gefühle müssen eben raus. Schließlich haben wir auch genug Gefühlsachterbahn hinter uns. Also ihr lieben Frauen, ich wünsche uns allen viel Kraft u. Stärke u. dass es uns weiterhin gut geht. Liebe Grüße Amber
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"Die Schutzengel fliegen manchmal so hoch, dass wir sie nicht mehr sehen können, doch sie verlieren uns nie aus den Augen." Jean Paul Richter |
#5
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AW: Heute vor einem Jahr
guten Abend liebe Ela und Ihr anderen,
Ela und auch Steffi, Ihr habt das wirklich so auf den Punkt gebracht, diese Ängste und diese Bedrohung, mit der man lebt. Und die Frage, die sich vor allem uns jüngeren Frauen stellt: wieviel erlebe ich denn eigentlich noch. Und wie gehe ich damit um, wenn ich weiß, dass das Leben zu einem sehr frühen Zeitpunkt endlich sein wird? Was wird dann aus meinem Mann und aus meinen Kindern? (bei Dir Rhey0202, sogar noch die Frage: werde ich ein Kind haben? ) für mich ist Vorstellung, nicht alt zu werden, das schrecklichste überhaupt. Ich denke, weil ich so starke Vorbilder hatte, bei denen das alt werden so wunderbar aussah. So empfinde ich - entgegen der meist vorherrschenden Jammerei, man werde immer älter und das sei ja so schlimm - alt zu werden schon immer ein Geschenk. Und hatte mir das so toll mit meinem Mann zusammen vorgestellt, wie wir dann alt und tatterig - Hand in Hand auf der Straße entlangwackeln .... Und nun ist das mehr als unwahrscheinlich, na ja, in Wahrheit wohl unmöglich. Doch ich versuche - wie Ihr sicher alle auch - diese Gedanken in eine Kiste im Keller zu stecken und dort einzusperren, um frei zu sein für das Glück des jeweiligen Tages. Und all die Geschenke, die diese Tage für mich bereithalten. Und ich setze dem wenig rosarotem Horizont, der sich da vor uns auftut, ganz frech meine Vorstellung und meinen dickköpfig durchgekämpften und löwinnenhaft vertretenen Standpunkt entgegen: ICH WILL 50 !!!!!!! WERDEN !!! (und das sind immerhin noch 8 Jahre, und das bei Frührezidiv und schlechtesten Prognosen). In dieser Zeit liegen für mich immens wichtige Lebensereignisse (mein Söhnchen, jetzt4, und dann auch mein Töchterchen, jetzt 2, kommen in die Schule, mit meinem Mann möchte ich das 25 jährige feiern, meine Ma wird 75 und dann komme ICH, die ich 50 werden will!!!!). Dafür kämpfe ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräften. Aber auch ich kenne das so gut, was Du, liebe Steffi, beschreibst - diese plötzliche bodenlose Panik, wenn da etwas ist, was nicht einzuordnen ist, - Schmerzen irgendwo, eine Blutung, tiefe Müdigkeit, - dagegen kann man sich nicht mehr wehren. Obwohl unsere Reaktion mehr als verständlich und absolut natürlich ist: wir befinden uns dann in Todes-Angst, und das ist es bei uns ja wirklich, und ich denke, das müssen wir auch zulassen, da es ja ein Gefühl ist, das nicht grundlos da ist. Aber aus diesem Gefühl immer wieder herauszufinden, zu sagen; jetzt geht es weiter, das kostet so viel Kraft. Und dann möchte ich mich Amber mit den den guten Wünschen anschließen und wünsche uns allen ganz viel von dieser Kraft, die uns immer wieder weiter machen läßt. Ganz liebe Abendgrüße Birgit |
#6
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AW: Heute vor einem Jahr
Hallo an alle die mir so nett geantwortet haben ;-))
Ich war etwas abgelenkt ( Schwiegervater wurde 80, und meine jüngste Schwester hat nochmal ein Baby bekommen ;-) ). Das war eine schöne Woche für mich. Mein Schwiegervater hat groß gefeiert und alle Cousinen und Tanten , Onkels usw. waren dort. Es war schön die ganze Familie nach langer Zeit mal wieder zu sehen. Wir wohnen ja nicht in der Nähe. Gezeigt hat mir die Woche auch, dass ich keine Schmerzen habe wenn ich abgelenkt bin. Mal hier und da ein Ziehen und grummeln, aber nichts ernsthaftes. Heute war ich bei meiner Gynäkologin und es war alles okay. Nun noch TM abwarten und hoffen . Dann kommt im November noch die Untersuchung beim Onkologen. Ich werde wieder arbeiten gehen. Erstmal nur 5 Stunden in der Woche und dann werde ich weitersehen. Ich denke dass wird mir gut tun und mir helfen. Euch allen wünsche ich einen schönen "goldenen Oktober" mit vielen Herbstfarben und viel Sonnenschein , nicht nur wettermäßig, sondern vorallem innerlich ;-) LG Michaela |
#7
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AW: Heute vor einem Jahr
Hallo Birgit,
du hast mir so aus der Seele gesprochen. Auch ich empfinde alt werden schon immer als etwas Besonderes. Meine Oma, bei der ich aufgewachsen bin, ist 93 geworden, ihr Vater 96. Und beide waren für mich ein Vorbild dafür , wie man in Würde altern kann und es genießen kann. Seid ich Krebs habe, verstehe ich es noch weniger wenn einer übers Alter jammert. Aaah, ich werde xx Jahre alt und meine Haare sind so grau und die Falten etc. Ich denke dann immer: Mensch, sei doch froh dass du dieses Glück hast. Ich wünsche mir nur dieses Alter noch zu erreichen. Etwas Gutes hat diese verda.... Krankheit. Ich genieße jede Falte und jedes graue Haar. Ich mache mich nicht mehr verrückt wenn die Waage etwas mehr anzeigt und ich freue mich über jedes Jahr in dem ich Geburtstag feiern kann. LG Michaela Geändert von Ela63 (18.10.2011 um 10:11 Uhr) |
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