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  #1  
Alt 18.10.2011, 14:59
Benutzerbild von doreen
doreen doreen ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs, Ueberfall auf Wirbelsaeule

Hallo Gabi,
ich möchte mich dazu doch gerne noch einmischen...
Gabi- du hast grundsätzlich recht- aufgeben ist doof, aber ich will dir sagen, welche Gedanken mich nach dem Tod meines Vaters nicht loslassen.
Er war ein sehr, sehr starker mensch-aufgeben, jammern- habe ich nie bei ihm erlebt, er ist der starke gewesen und der, der immer gewinnen wollte.
Wir hatten ein sehr, sehr gutes Verhältnis- ich will mal sagen, wir hatten einen besonderen Draht zueinander, wo man auch sich auch mal ohne Worte was sagen kann. Auch ganz viel Vetrauen-aber jeder hat eben seinen ausgeprägten Stolz, keiner gibt auf, beide kämpfen. Und eines Tages sagt er zu mir, ich fühle, wie ich sterbe- und du weißt, dass er recht hat - er will mit dir über den Tod reden, was kommt danach , was müssen wir noch regeln , er hinterlässt einen nicht kleinen Landwirtschaftsbetrieb. Und dann komme ich will ihn schütteln und sage- nein, du wirst nicht sterben, wir wollen doch kämpfen- und er steht mit allem, was er zu sagen hatte alleine da, weil ich egoistisch war und es nicht hören wollte...... Heute würde ich zuhören, auch das gehört dazu- man muss ja dabei nicht aufgeben, aber die Patienten ohne reelle Chance auf Heilung haben ein Recht, ernst genommen zu werden, mit all ihren Gefühlen, Ängsten und Sorgen , da helfen die aussenstehenden, die das nicht wahr haben wollen nicht wirklich. Und wenn der Betroffene oder dessen Angeh. so stark sind, schon zu Lebzeiten in ein Beerdigungsinstitut zu gehen um für den Fall vorbereitet zu sein, finde ich daran nichts anstößiges
Das klingt sicher sehr hart, aber so fühle ich heute-und ich bereue es wirklich, es tut mir richtig weh, wie muss er sich gefühlt haben, es gab keinen, mit dem er über seine Beerdigung und all die anderen 1000 unausgesprochenene Sachen reden konnte, das muss man erst mal aushalten... aber wir sind eben alle nur Menschen....der eine stärker , der andere schwächer...So was bekommt man nicht gelernt

Ich grüße euch alle ganz herzlich und bin ständig am Daumen-drücken für jeden einzelnen

Geändert von doreen (18.10.2011 um 15:09 Uhr)
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  #2  
Alt 18.10.2011, 15:32
Mateusz Mateusz ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs, Ueberfall auf Wirbelsaeule

Gerade eben mit Hamburg Eppendorf telefoniert.
Ich soll den Ärzten in Lüdenscheid den Arsch aufreißen und zusehen das die zusammen mit Hamburg was geklärt bekommen. Wenn dann kommt sie wieder nach Hamburg, womöglich aber schicken sie sie wieder nach Hause weil dort nichts gemacht werden kann.

Was soll ich tun?
Ich werde jetzt noch Aachen anrufen und fragen wie man mir da helfen kann.
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  #3  
Alt 18.10.2011, 15:53
Mateusz Mateusz ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Nierenkrebs, Ueberfall auf Wirbelsaeule

Email mit Bericht nach Düsseldorf verschickt. Aachen warte ich erstmal.

Es muss alles so schnell gehen jetzt
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  #4  
Alt 18.10.2011, 19:36
Benutzerbild von Livia
Livia Livia ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs, Ueberfall auf Wirbelsaeule

Hallo,
als meine Mutter im Sterben lag und ich immer noch der Meinung war, dass sie wieder gesund wird, da sagte sie:" Ich spüre, wie ich sterbe". Ich war so schockiert und meinte:" Ach Quatsch!!! Du wirst wieder gesund". Nach einigen Minuten des Schweigens kam ein Arzt zu uns und riet mir:"Lassen sie ihre Mutter reden, vielleicht hat sie noch einiges zu regeln" und da wusste ich, dass sie Recht hatte. Ich fragte sie, wie sie es spürt und sie sagte:" Es tut überhaupt nicht weh. Es ist eine Gewissheit und ich merke, wie meine Energie langsam aus mir heraus läuft." Sie war wirklich erleichtert und dann gab sie mir ganz genaue Anweisungen. Zum Beispiel hatte sie in ihrem Adressbuch hinter einigen Namen einen Punkt gemacht. Diese Leute sollten keine Todesanzeige bekommen. Wir haben die Beerdigung besprochen und welche Geschenke für ihre Freundinnen gedacht waren.
Es war so schwer und während ich dies schreibe sind meine Lippen fest aufeinander gepresst und mir kommen immer noch die Tränen.
Das allerwichtigste, was sie mir sagte und was ich auch meinen Kindern sagen werde ist:" Ihr müsst mich gehen lassen. Das wäre eine sehr große Hilfe."
Und dann ging sie. Ganz leise. Früh morgens um Vier.
Nie waren wir uns näher, als in den letzten Tagen und nie mein Schmerz grösser.
Ich glaube, wenn das Unausweichliche eintritt, dann muss man loslassen können. Die Schwierigkeit besteht darin, zu erkennen, wann es eintritt.

Liebe Doreen,
mach dir keine Vorwürfe. Dein Papa kannte dich und wird dir überhaupt nichts nachtragen. Der Eine erträgt es und der Andere nicht. Du hast so viel gekämpft, gehofft und gelitten. Er hat das sicher zu schätzen gewusst. Du hast mehr getan als viele andere.
Liebe Grüße
Sandra
__________________
Es könnte schlimmer sein.

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  #5  
Alt 18.10.2011, 20:12
Mateusz Mateusz ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs, Ueberfall auf Wirbelsaeule

Es fühlt sich alles so, unecht an.
Sollte es bald wirklich so weit sein, hab ich Angst, was für ein Zeichen wir bekommen. Als von unseren Nachbarn der Bruder gestorben ist sind am selben Abend zweimal die Sicherungen geflogen. 10min später bekamen sie nen Anruf er sei bei einem Motorradunfall gestorben. Seitdem glaub ich an solche Dinge.
Hattet ihr auch schon einmal so ein Erlebnis?

Ich weiß ich denke vll falsch. Aber solche Gedanken hat man nunmal, wenn man auf die Antwort von Ärzten wartet.
Ich wünschte ich könnte Mama ans Meer bringen. Sie war mit ihren 56 Jahren noch nie am meer und wünscht es sich so sehr :/
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  #6  
Alt 18.10.2011, 22:34
joggerin joggerin ist offline
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Beiträge: 582
Standard AW: Nierenkrebs, Ueberfall auf Wirbelsaeule

Lieber Mateusz,

ich kann mir vorstellen, wie du dich fuehlst. Genau das hat mein Mann gesagt, als ich die Diagnose bekommen habe:"unecht". Es fuehlt sich alles unecht an. Und genau in dieser Nacht (nach meiner Diagnose) hat sich was Unerklaerliches bei uns im Haus ereignet. Es gab ein lautes Gerausch, was unerklaerlich und unerklaerbar war (fuer zwei Naturwissenschaftler zumindest, die ueberhaupt nicht esoterisch angehaucht waren und noch immer nicht sind). Man koennte sagen, ein Zeichen. Mein Mann hat es als solches interpretiert und zawr als ein gutes Zeichen. Un obwohl er ein realistischer, unglaublich nuechterner Mensch ist, gibt ihm dieses Zeichen die Kraft daran zu glauben, dass bei mir alles Bestens ist. Das ich nach der OP wieder vollkommen gesund wurde.

Ich wuensche dir aus ganzem Herzen, dass du ein Zeichen bekommst. Und du dieses auch richtig interpretierst. Vor allem, wuensche ich dir, dass du dir im klaren bist, ob deine Mutter noch ueberhaupt kaempfen will/kann. Und je nachdem was deine Mutter will, oder wozu sie sich faehig fuehlt, wuensche ich dir, dass du sie begleiten kannst.
Es tut mir sehr leid fuer dich, da du noch sehr jung bist. Ich wuensche dir viel Kraft!

Sei ganz herzlich umarmt.

Kinga
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  #7  
Alt 19.10.2011, 14:52
Benutzerbild von Kaffeetante
Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Ort: Düsseldorf
Beiträge: 837
Standard AW: Nierenkrebs, Ueberfall auf Wirbelsaeule

Hallo Ihr Lieben

Ich kenn beide Seiten und klar ist der Moment entscheidend. die Lage und die Situation ist IMMER Ausschlag gebend. Es ist nicht meine Absicht jemanden auf die Füsse zutreten....Aber manchmal braucht man einen Schups in die andere Richtung.
wenn ich den ein oder anderen erreicht habe freu ich mich....Auch ich brauchte damals den berühmten A...tritt.
hoffe das man mein Anliegen richtig versteht....

Gruss Gabi
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