Mein Opa hat Myelodysplasie

[Julia88]

Hallo,
ich bin Julia, 23 Jahre alt.
Mein Opa hat vor 3 Jahren die Diagnose Myelodysplasie bekommen.
Mein Opa war schon immer wie ein Vater für mich. Er hat mich mit aufgezogen und war immer für mich da, weil ich keinen eigenen Vater hatte.
Nun ist es soweit,dass er Bluttransfusionen bekommt und auch schon Morphium. Und sein Arzt hat uns nahe gelegt,dass es wohl nicht mehr lange dauern wird. Wie soll ich mich von ihm verabschieden? Wie kann ich mich von ihm verabschieden? Was soll und will ich ihm noch sagen? Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Jedes mal,wenn ich mit ihm sprechen will muss ich weinen. Und ich möchte nicht,dass er sich noch schlechter fühlt und vielleicht sogar ein schlechtes gewissen hat.

[Jaecky]

Liebe Julia,

es tut mir sehr leid für Euch.

Ich weiss nicht, wie man sich verabschieden kann. Vor diese Frage werde ich in naher oder geraumer Zukunft (das weiss man ja nie genau) auch stehen und ich habe selbst keine Antwort drauf.

Mein Papa bekommt seit ca. 3 Jahren Bluttransfusionen und Morphium und kommt damit eigentlich ganz gut klar. Vielleicht bekommt es ihm auch ganz gut und es geht ihm ein bisschen besser.

Deine Verzweiflung kann ich so gut verstehen. Hast du mal drüber nachgedacht, dir Hilfe zu holen damit du das nicht allein durchstehen musst? Oder hast du jemanden, bei dem du dich mal so richtig ausheulen kannst? Ich hab das Problem, das mein Papa absolut kein Gefühlsmensch ist und man ihm gegenüber auch gar keine Gefühle zeigen darf. Wenn es doch mal passiert, das ich in seiner Gegenwart weine, flippt er aus. Also hab ich gelernt allein zu weinen und hab mir eine Therapeutin gesucht, weil ich auch am Ende meiner Kräfte angelangt bin.

Ich wünsche dir auch viel Kraft.

Liebe Grüße
Jäcky