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  #1  
Alt 18.12.2011, 00:17
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Liebe Kimmy!

In der vergangenen Stunde habe ich Deinen Thread ein Stück durchgelesen. Du bist eine starke junge Frau und ich möchte vor dem,was Du für Deine Mama geleistest hast, einfach nur den Hut ziehen.
Es ist sehr schwierig, Dir etwas zu raten. Dein Umzug in die Pflegefamilie war sicherlich notwendig und wurde nicht übereilt vollzogen.
Ich würde Dir empfehlen, den Kontakt zu Deinem Vater nicht abreißen zu lassen, schreibe ihm oder rufe ihn an. Er soll wissen, dass Du an ihn denkst. Du hast ihn keineswegs im Stich gelassen.
Im Internet gibt es spezielle Beratungsangebote für Kinder, deren Eltern an Krebs erkrankt sind. Vielleicht besteht die Möglichkeit, Dich dort beraten zu lassen.

Liebe Grüße!

Elisabethh.
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  #2  
Alt 18.12.2011, 02:03
scorpion301070 scorpion301070 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Liebe Kimmy,

ich sitze hier seit fast zwei Stunden und lese und heule und heule und lese - mir fehlen einfach nur die Worte.
So schlimm und traurig auch Deine Schilderungen über die Krankheit und letztendlich der Tod Deiner Mutter waren - ich habe gedacht, was für eine tapfere und bemerkenswerte junge Frau/Mädchen. Aber Dein Eintrag von Gestern hat mir fast den Atem geraubt!
Bitte such Dir dringend weitere Hilfe!!! Auch wenn die Pflegefamilie vielleicht ein Anfang ist - aber Du benötigst mehr Unterstützung. Du hast anscheinend die letzten zwei Jahre und das was Du durchgemacht hast, noch nicht verarbeitet - Entschuldige, wenn ich so offen bin: Aber spinnst Du? Selbstmord???

Ich weiß grad nicht, was ich sagen soll - bin absolut sprachlos - auch natürlich, dass es jetzt deinen Papa 'getroffen' hat.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass Du weitere Hilfe bekommst. Bitte mach nie wieder so eine Dummheit. Auch wenn das Verhältnis zu Deinem Papa nicht das Beste ist - er wird Dich nun auch brauchen.

Schicke Dir mal ganz liebe Grüße rüber.

Astrid
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  #3  
Alt 18.12.2011, 10:56
Benutzerbild von 19kimmy94
19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Guten morgen (eher Mittag), und einen schönen 4. Advent euch..

Ich habe heute Nacht wieder kaum geschlafen, Gedanken haben mir den Schlaf geraubt. Ich hab heut einiges vor - aufräumen, putzen, lernen, Hausaufgaben machen.. und..und..und.. eigentlich ganz gut, so kann ich mich etwas ablenken.

Ich habe mich heute Nacht dazu entschieden, dass ich meinem Vater einen Brief schreiben werde, den er zu Weihnachten bekommt. In dem werde ich ihm mal erklären, dass der Umzug NICHT war, weil ich ihn hasse, oder ich ein bockiges kleines Gör bin, sondern weil ich nicht mehr konnte, und ich für ihn da sein WILL, was ich aber nicht kann, wenn ich jeden Tag hautnah miterlebe wie es ihm geht. Er selbst sagt auch, dass es vielleicht besser war, weil er sich nicht in dem Maße um mich kümmern könnte, wie es nötig wäre. Aber ich habe das Gefühl im Bauch, dass es ihm ziemlich wehtat, mich ausziehen zu sehen. Und ich war auch noch so abweisend, war bockig, verletzt, weil in der letzten Zeit zuviel Streit an unserer Beziehung genagt hat.

Es geht ihm sehr schlecht, und ich möchte nicht, dass ich ihn verliere, und wieder nicht gesagt habe, was ich sagen wollte. Auch wenn einiges zwischen uns schief gelaufen ist, er ist und bleibt mein Vater und ich möchte ihm schreiben was ich denke und fühle.
Ich hoffe das geht nicht schief.

Danke für eure Antworten, und danke, dass ihr so mitfühlt. Im Moment sehe ich mich keineswegs als starkes junges Mädchen, ganz im Gegenteil ich fühle mich wie eine Betrügerin, wie ein kleines feiges Mädchen, die nicht für ihren todkranken Vater da ist, obwohl er die Hilfe und den Beistand bräuchte.

Astrid, du hast völlig Recht: Selbstmord ist ziemlich dumm. Das habe ich dank meinen insgesamt 7 Monaten Klinik-Aufenthalt auch endlich verstanden. Ich bin mir ziemlich sicher, soweit wird es nie wieder kommen, und ich bin unendlich dankbar, dass mir Menschen geholfen haben.
Das Leben ist zu schön, um es freiwillig zu beenden, an Schicksalsschlägen und Päckchen die man zu tragen hat, wächst man, auch wenn man denkt man hält es nicht mehr aus. Doch schon bemerkenswert, was ein menschlicher Körper und eine menschliche Seele, so klein der Mensch auch sein mag, auszuhalten vermag.
Ich bin nach wie vor in ambulanter Behandlung, habe Menschen, die mich unterstützen, mein Freund - der seinen Vater vor 6 Jahren nach langem Leiden an Krebs verlor, und wir uns demnach unendlich viel Kraft geben können- und natürlich auch meine Mama, die ich jeden Morgen spüre, wenn ich das Licht anmache und ihr Bild sehe. Sie ist wohl die größte treibende Kraft. Ich hoffe, sie kann irgendwann mal stolz auf mich sein.

Ich bin sehr sehr dankbar, dass ihr mir geantwortet habt. Mir wird wieder klar, wie viel Halt mir hier gegeben wurde.

Macht euch einen (soweit möglich) schönen 4. Advent!

kimmy
__________________
Ich kämpfe für dich. Ich werde es immer tun. Wir schaffen das. Ich liebe dich mami.
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  #4  
Alt 18.12.2011, 21:01
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.243
Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Liebe Kimmy!

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag von heute früh. Weißt Du bei der Pflege eines geliebten Menschen ist es sehr wichtig, dass man sich selbst nicht aufgibt,also dabei kapputt geht. Es ist richtig, dass Du dies für Dich so entschieden hast und ausgezogen bist. Für Eltern ist immer schwierig, wenn die Kinder das Haus verlassen, besonders zu einem Zeitpunk, wo sie selbst sehr schwach sind. Das ist sicherlich bei Deinem Vater zur Zeit der Fall. Aber ich denke, trotz Krankheit, muss er einsehen, dass Du Dich zur Zeit nicht um ihn kümmern kannst. Es gibt ja auch andere Möglichkeiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn dies die Kinder einmal nicht können.

Ich denke, dass Deine beiden Selbstmordversuche eher Hilferufe an Deine Mitmenschen waren, als der ernsthafte Gedanke, freiwillig in jungen Jahren aus dem Leben zu gehen.
Es ist halt leider oft so, dass viele Männer (Väter) nicht über ihre Gefühle sprechen können, sie stürzen sich in die Arbeit und versuchen so, ihren Schmerz über den Tod der Ehefrau zu verdrängen. Im Streit wirft man sich dann oft Sätze an den Kopf, die einem hinterher sehr weh tun.

Für die kommende Woche wünsche ich Dir viel Kraft!

Tschüß!

Elisabethh.
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  #5  
Alt 18.12.2011, 22:02
Benutzerbild von 19kimmy94
19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

..Guten Abend nochmal zusammen,
ich komme grade von nebenan, von meinem Freund. Er hat, wie schon geschrieben, seinen Vater vor 6 Jahren verloren. Heut ging es ihm ähnlich wie mir, sehr schlecht. Ich habe kurzzeitig überlegt, ihm einmal vorzuschlagen, dieses Forum zu besuchen. Ich weiß noch nicht recht, ob es eine gute Idee wäre.
Mal sehen.

Heute Nacht habe ich einen Wunsch: Ich möchte wieder schlafen. In 2 Tagen stehen die letzten Klausuren an, eine im Leistungskurs, und eine in Mathe (ihhh).. ich möchte so gern wieder gute Noten schreiben, gerade jetzt, wo es aufs Abitur zugeht.

Wie toll wäre es, wenn meine Mama dabei sein könnte, wie ich mein Abiturzeugnis bekomme, wie ich da stehen werde, und unglaublich stolz auf mich sein werde.
Wie toll wäre es, wenn sie meinen lieben Freund kennenlernen könnte.
Jede Sekunde ist sie in meinem Herzen, aber doch ist sie so weit weg.

Ich vermisse meine Mama.
__________________
Ich kämpfe für dich. Ich werde es immer tun. Wir schaffen das. Ich liebe dich mami.
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  #6  
Alt 18.12.2011, 23:15
scorpion301070 scorpion301070 ist offline
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Ort: Neuss
Beiträge: 19
Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo liebe Kimmy,

es ist schön, dass Du in Deinem Freund jemandem gefunden hast, mit dem Du Dich austauschen kannst und Ihr Euch gegenseitig ein wenig Halt geben könnt. Es ist so wichtig, mit jemandem über all diese Dinge und auch den Schmerz zu sprechen, die Ängste die einen begleiten oder auch manchmal einfach nur stumm da sitzen und wissen, es ist jemand da. Das freut mich wirklich für Dich!

Und ich weiß ganz bestimmt: Deine Mama schaut Dir von da wo sie jetzt ist aus zu und ist garantiert mächtig stolz auf ihr kleines Mädchen )

Ich drücke Dir für die nächsten Tage/Wochen/Monate/Dein Leben ganz doll die Daumen.

Lieben Gruß, Astrid
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  #7  
Alt 18.01.2012, 21:28
rira rira ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hi! Ich habe jez den ganzen Abend deine Grschichte gelesen, und dein unglaubliches Leben haben mmich schwer beeindruckt! Mein Papa hat gestern die Diagnose Hirntumor bekommen. Ich bin 17Jahre alt und habe auch eine Reitbeteiligung! Sie und die Besirzerin und natürlich meine Freunde und Familie sind für mich da...trotzdem bin ich total fertig weil ich solche Angst vod der Zukunft habe! Ich bin froh das ich mit dieser Situation niccht alleine bin.das alles ist jez so neu und ungewiss.gott sei dank wird mein papa wenn alles gut geht mit der chemo noch ca. 20jahre leben! ich weiss garbnicht wie ich mich fühle, mal gut mal traurig manchmal fast wütend auf diese ungerechtigkeit! ich bin auch im gymnasium und habe zurzeit sehr viele prüfungen! aber irgendwie pack ich das- und du auch!!!! ganz viele liebe grüsse
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